Modepuppen (z.B. Barbie)

Geschichte der Anziehpuppe

Die Idee, die puppengewordene Abbildung einer erwachsenen Frau mit verschiedenen Kleidern auszurüsten, ist indessen so neu nicht: Schon Mitte des achtzehnten Jahrhunderts lassen sich Kinderspielzeuge dieser Art in besseren Kreisen nachweisen, allgemein bekannt auch als Anziehpuppen.

Erste Funde sollen in Frankreich sogar schon im dreizehnten Jahrhundert gemacht worden sein.

Doch während diesen in früheren Zeiten ihre Kleidung innerhalb der Familie liebevoll selbst gefertigt wurde - man denke nur an die Zeile "Meine Puppen sind verschwunden" aus dem bekannten Weihnachtslied, die besagt, dass Mutter oder Großmutter des Kindes der Puppe zu Weihnachten etwas nähen, stricken oder häkeln, um ihm die neu eingekleidete Puppe stolz unterm Weihnachtsbaum zu präsentieren -, konnte man die Bekleidung von modernen Modepuppen als Massenartikel im Kaufhaus erwerben.

Barbie

Gerade zur Barbie des Spielzeugherstellers Mattel gehörte nicht nur eine umfangreiche Garderobe, vom Bikini übers Sportoutfit bis hin zum Galakleid, sondern eine große Accessoire-Ausstattung:

• Schuhe
• Gepäck
• Pferde
• Hunde
• Autos
• Häuser
• andere Puppen wie Skipper, Barbies kleine Schwester, oder Ken, Barbies Dauerverlobter

Barbie wird zum Schönheitsideal

Barbie ist einem Mannequin nachempfunden - kein Wunder, dass sich in ihrer Puppenwelt alles um die Mode dreht. Ihre Ausstattung entspricht dem jeweiligen Zeitgeist und ist stets auf der Höhe der aktuellsten Modetrends.

Zunächst wurde Barbie nur im Badeanzug verkauft, was automatisch bedeutete, dass sie dringen etwas zum Anziehen benötigte. Ihre ersten Garderoben orientierten sich an den Haute-Couture-Schauen - mittlerweile kann man Barbie aber auch thematisch kleiden. So beispielsweise kamen 2012 die Mermaid Barbie oder die Paso Double Barbie auf den Markt.

Manche Puppen werden auch von Designern wie Christian Louboutin entworfen. Diese sind von Anfang an nicht als Spielpuppen konzipiert, sondern richten sich in entsprechend kleinerer - und hochpreisiger - Auflage an erwachsene Sammler.

Merkmale

Zwanzig Jahre lang - von 1977 bis 1997 - wurde für Barbie die Kopfform "Superstar Barbie" mit zart lächelndem Gesicht verwendet. Es ist der Inbegriff des Barbie-Typs. Mittlerweile hat Barbie wieder einen geschlossenen Mund und auch verschiedene Haarfarben.

Ende der 1950er-Jahre galt Barbie noch als Luxuspuppe, waren ihre Kleider doch - etwa mit funktionierenden Reißverschlüssen oder Knöpfen - detailverliebt aus kostbaren Stoffen wie Brokat oder Seide geschneidert und aufwändig gefüttert.

Erst Mitte der 1960er-Jahre, als die britischen Modeschöpfer in der internationalen Modeszene das Sagen hatten und mit ihren Kreationen auch auf Kundinnen der Unterschicht abzielten, änderte sich auch Barbies Stil.

Erfolg und Kritik

In den Siebzigerjahren bestand schon der Großteil von Barbies Garderobe aus Synthetikstoffen, und auch die Puppe selbst verkörperte das massentaugliche Schönheitsideal der Unterschicht: blonde Wallemähne, üppiges Dekolleté, Miniröcke und poppig-bunte Outfits.

Dies trug zu Barbies unglaublichem Erfolg bei - und rief gleichzeitig die Kritiker auf den Plan, die davor warnten, dass Barbies (unrealistische) Proportionen bei jungen Mädchen ein falsches Schönheitsbild propagierten.

Als Mattel darauf reagierte und 2003 eine Barbie mit breiteren Hüften und kürzeren Beinen auf den Markt brachte, erwies sich diese jedoch als unverkäuflich. Anscheinend wollen die Käufer keine realistischen Modepuppen, sondern lieber vom unerreichbaren träumen.

Steffi Love Puppen

Die deutsche Entsprechung der Barbie sind die Steffi Love Puppen des 1982 gegründeten Herstellers Simba, die ebenfalls mit einer jeweils eigenen Themenwelt daherkommen, von "Fashion Shooting" über "Coffee Shop" bis hin zu "Fairytale Ballerina".

Als echte Modepuppe liebt Steffi Love jedoch nicht nur schicke Klamotten, sondern auch Pferde und Hunde. Steffi Lobe hat einen Mann namens Kevin und eine kleine Schwester, die Evi heißt.