Medikamente, die die Fruchtbarkeit beeinflussen
Die Fruchtbarkeit der Frau und des Mannes können durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst werden. Zu diesen zählen auch Arzneimittel. Möchte eine Frau schwanger werden, sollte sie sich über Medikamente, die die Fruchtbarkeit beeinflussen können, informieren. Besonders bei chronischer Krankheit, die eine regelmäßige Medikamenteneinnahme erforderlich macht, gilt es, sich bei einem Arzt aufklären zu lassen. Informieren Sie sich über Medikamente, die die Fruchtbarkeit beeinflussen.
Beeinflussung der Fruchtbarkeit durch Medikamente
Paare, die sich ein Kind wünschen, kommen früher oder später an den Punkt zu überlegen, welche Faktoren einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben könnten. Neben Punkten wie dem Rauchen oder Alkoholkonsum spielen auch Medikamente eine bedeutende Rolle.
Dabei gibt es spezielle Arzneimittel, die der weiblichen Fruchtbarkeit schaden sowie solche, auf die Männer besser verzichten sollten. Einige davon zeigen eine solche Wirkung bereits nach wenigen Tagen der Einnahme.
Zu finden sind Mittel, die
- in den Hormonhaushalt eingreifen
- Eileiter und Gebärmutter schaden oder etwa
- einen Produktionsstopp der Spermien bewirken.
Besonders dann, wenn mindestens einer der Partner regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte ein bestehender Kinderwunsch mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. In vielen Fällen können Betroffene auf alternative Medikamente zurückgreifen, welche keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit haben. Wenn es keine passenden Mittel gibt, muss der Arzt abwägen, inwieweit die Einnahme der Mittel unbedingt notwendig ist.
Neben den Ärzten können sich Paare auch an bestimmte Beratungsstellen wenden. Hierzu zählt beispielsweise die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Welche Medikamente haben einen positiven Einfluss auf die Fruchtbarkeit?
Neben den Medikamenten, die einen negativen Effekt auf die Fruchtbarkeit haben, gibt es auch solche, die die diese positiv beeinflussen können. Zu den vielen möglichen Auslösern von Unfruchtbarkeit zählen auch hormonelle Störungen - spezielle Medikamente sollen eben genau diese beheben. Bekannt sind beispielsweise:
- Utrogest: erhöht den Progesteronspiegel in der zweiten Zyklushälfte und dient der Einnistung sowie dem Beginn der Schwangerschaft
- Clomifen: meldet dem Hirn einen Östrogenmangel, sodass es zur Ausschüttung von LH und FSH kommt, die bei einer Eizellreifungsstörung oder einem fehlenden Eisprung helfen
- Mönchspfeffer: weist zyklusregulierende Eigenschaften auf
Im Folgenden gehen wir auf unterschiedliche Medikamente, die die Fruchtbarkeit der Frau und des Mannes negativ beeinflussen können, ein.
Medikamente, die die Fruchtbarkeit der Frau beeinträchtigen können
Zu den verschiedenen Mitteln, die einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit einer Frau haben können, zählen beispielsweise
- Antirheumatika
- Mittel gegen Bluthochdruck
- Neuroleptika oder
- Antidepressiva.
Auch Asthmamittel sind in diesem Zusammenhang im Gespräch. Hier sind kurz wirksame Beta-Antagonisten (SABA) zu nennen.
In einer Studie konnte festgestellt werden, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft im ersten Jahr nach Absetzen der Verhütung um 30 Prozent geringer war, wenn betroffene Frauen häufiger Beta-Antagonisten angewandt haben. Die langfristig wirkenden Beta-Antagonisten (LABA) und inhalative Glukokortikoide wie Kortison hatten hingegen keinen negativen Einfluss.
Zu einer Senkung des Progesteronspiegels führen bestimmte Schmerz- oder Rheumamittel mit den Wirkstoffen
- Naproxen
- Etorixobid oder
- Diclofenac.
Bei Progesteron handelt es sich um ein Geschlechtshormon, welches eine bedeutende Rolle für Eisprung, Einnistung und Schwangerschaftserhalt spielt.
Medikamente, die die Fruchtbarkeit des Mannes beeinträchtigen können
Auch die männliche Fruchtbarkeit kann von einigen Arzneimitteln beeinträchtigt werden. Diese haben Einfluss auf die Spermienqualität. Mitunter können sie auch zu einem Produktionsstopp der Spermien führen.
Zu den Medikamenten, die die Fruchtbarkeit des Mannes negativ beeinflussen können, zählen:
- einige Antibiotika
- Anabolika
- Antiepileptika
- Antipsychotika
- Antidepressiva
- Antimykotika
- Antirheumatika
- Antiemetika
- Antihistaminika
- Beruhigungsmittel
- Gichtmittel
- H2-Blocker
- Lithium
- Parkinsonmittel
- starke Schmerzmittel
- Sulfonamide gegen Entzündungen
Des Weiteren kann die Strahlen- oder Chemotherapie die Spermien dauerhaft schädigen. Wem eine Krebstherapie bevorsteht, sollte in Erwägung ziehen, die Spermien vor Beginn einfrieren zu lassen.