Finanzielle Aspekte in Sachen Familienzuwachs - welche Kosten auf die Eltern zukommen
Bevor man sich mit dem Thema Nachwuchs beschäftigt, sollte man einmal die eigene finanzielle Situation überdenken. Kinder kosten nämlich viel Geld, und schließlich wollen die meisten Eltern ihren Kindern etwas bieten können. Können Sie sich vorstellen, welche Ausgaben in den unterschiedlichen Altersstufen Ihres Kindes - vom Baby bis zum Teenager - auf Sie zukommen? Informieren Sie sich hier.
Kinder kosten ein kleines Vermögen
So schön eine große Kinderschar ist, so sehr muss man aber auch bedenken, dass Kinder Geld kosten. Gerade zur Geburt bekommt man natürlich einiges geschenkt, doch diese
- Strampler
- Söckchen oder
- Babybücher
sind nur der "Tropfen auf den heißen Stein". Schon eine Babyausstattung kann ein kleines Vermögen kosten. Nur unwesentlich weniger kostet die Ausstattung für ein Schulkind. Ganz zu schweigen von den Ansprüchen, die die Kinder im Teenageralter oder zu Studienzeiten haben.
Hat man viele Kinder, so können sie zwar voneinander etliche Kleidungsstücke auftragen, dafür steigen die Kosten für die größere Wohnung oder das größere Auto an. Hinzu kommen neben den alltäglichen Kosten für Kleidung und Lebensmittel aber auch die Kosten für private Versicherungen.
Private Zusatzversicherung sinnvoll?
Eltern, die gesetzlich versichert sind, müssen für die gesetzliche Krankenversicherung ihrer Kinder zwar nichts bezahlen, doch empfiehlt sich eine private Zusatzversicherung. Gerade wenn das Kind einmal
- ins Krankenhaus muss
- eine Brille braucht oder
- eine kieferorthopädische Behandlung benötigt,
können zusätzliche Kosten auf die Eltern zukommen, wenn sie keine Versicherung haben. Die Versicherungen kosten aber pro Monat natürlich auch etliche Euro, und nicht alle Versicherungen, die den Eltern angeboten werden, sind auch sinnvoll.
Monatliche Rücklagen
Viele Eltern sparen von Geburt ihrer Kinder bis zu deren Volljährigkeit jeden Monat einen kleinen Betrag, der den Kindern
- als Startkapital
- Finanzspritze für das Studium oder
- für das erste eigene Auto
dienen soll. Dies ist zwar monatlich kein großer Betrag, trotzdem summiert er sich zu den vielen kleineren und größeren Kosten hinzu, die monatlich anfallen. Trotz der hohen Kosten schränken sich die meisten Paare aber gerne ein, wenn sie einen Kinderwunsch haben. Und da der Staat kinderreiche Familien fördert, müssen sie auch nicht die gesamten Kosten aus dem eigenen Geldbeutel bezahlen.
Im Folgenden erhalten Sie detailliertere Informationen zu den Ausgaben sowie möglichen Förderungsangeboten im unterschiedlichen Alter des Kindes.
Ausgaben im Babyalter
Denkt man über die Familienplanung nach, so sieht man immer nur ein süßes Baby, das man im Kinderwagen umherschieben und verwöhnen kann. Doch auch die finanziellen Aspekte sollte man berücksichtigen, wenn man Nachwuchs plant.
Die Grundausstattung
Dabei muss man natürlich feststellen, dass das erste Baby deutlich mehr Kosten verursacht als die folgenden Kinder. Vorausgesetzt, man kauft nicht bei jedem Baby einen neuen Kinderwagen, ein neues Babybettchen, einen neuen Autositz usw. Denn diese Grundausstattung, zu der zum Beispiel auch ein Stubenwagen bzw. eine Wiege, eine Wickelkommode oder ein Tragetuch gehören, kann man normalerweise für mehrere Kinder verwenden.
Plant man von Anfang an mehr als nur ein Kind, so sollte man beim Kauf auf Qualität achten. Dann ist es meist kein Problem, diese Dinge für zwei oder mehr Kinder zu verwenden. So relativieren sich die Ausgaben natürlich wieder. Trotzdem muss man für das erste Kind mit Kosten von mindestens 1.000 bis 2.000 Euro rechnen.
Laufende und versteckte Kosten
Hinzu kommen natürlich die laufenden Kosten für
Wenn man nicht stillt, kostet auch die Fläschchennahrung ein kleines Vermögen. Und Spielsachen braucht ein Baby natürlich auch.
Neben diesen offensichtlichen Dingen verursacht ein Baby aber auch versteckte Kosten.
So wird vielleicht das Auto zu klein, wenn man regelmäßig den Kinderwagen mitnehmen möchte. Oder man bekommt das dritte Kind und braucht ein größeres Auto, weil keine drei Kindersitze auf den Rücksitz passen.
Ebenfalls versteckte Kosten, die ein Baby verursachen könnte, sind höhere Mietkosten, weil die alte Wohnung mit einem Familienmitglied mehr vielleicht zu klein werden würde.
Kosten ab dem Kleinkindalter
Doch auch wenn das Baby zum Kleinkind wird, warten weitere Kosten auf die Eltern. Die Spielsachen werden mit zunehmendem Alter nicht unbedingt günstiger. Ab dem Kleinkindalter brauchen die Kinder auch wieder einen neuen Autositz.
Kommt das Kind in den Kindergarten oder schon einige Jahre früher in die Krippe, so braucht es
- nicht nur einen Rucksack und eine Brotdose,
- sondern auch spezielle Kindergartenkleidung wie zum Beispiel eine Matschhose oder Turnsachen.
Diese Kosten sind zwar im Vergleich zu den Anschaffungskosten der Babyausstattung relativ gering, trotzdem darf man auch diese nicht vergessen. Und auch die Krippe oder der Kindergarten kosten einen monatlichen Beitrag. Bekommt man keinen Kita-Platz, so muss eine Tagesmutter bezahlt werden.
Second Hand als günstige Alternative
Man kann bei der Babyausstattung und auch bei der Kleidung erhebliche Kosten sparen, wenn man Second Hand kauft. Jeder größere Ort bietet Kinderbasare an, auf denen Eltern
- Spielsachen
- Kleidung
- Kinderwagen
- Autositze etc.
gebraucht verkaufen. Wenn man frühzeitig dort ist, kann man auf derartigen Flohmärkten viel Geld sparen.
Staatliche Unterstützung
Aber natürlich unterstützt auch der Staat die Familien.
Sobald ein Baby geboren ist, erhalten die Eltern Kindergeld. Die Höhe richtet sich danach, das wievielte Kind einer Familie es ist.
Die Mutter erhält nach der Geburt ihres Babys in der Regel weitere acht Wochen das Mutterschaftsgeld ihrer Krankenkasse, sofern sie gesetzlich versichert ist. Dieses wurde auch bereits sechs Wochen vor der Geburt gezahlt.
Läuft das Mutterschaftsgeld aus, so zahlt der Staat ein Elterngeld, das sich am zuvor verdienten durchschnittlichen Lohn orientiert.
Je nach finanzieller Situation kann eine Familie zusätzlich auch noch Wohngeld beantragen.
Unabhängig davon werden Familien mit Kindern auch steuerlich bessergestellt, indem der Staat den Kinderfreibetrag anerkennt.
Ausgaben im Grundschulalter
Schulausstattung
Schon die Ausstattung für die Schule kann ein kleines Vermögen kosten. Doch auch bei einem Schulranzen kann man bares Geld sparen, wenn man diesen im Angebot oder auch gebraucht kauft.
Für einen neuen Schulranzen inklusive dem Federmäppchen, der Sporttasche und weiterem Zubehör muss man je nach Marke durchaus 150 bis 200 Euro rechnen. Dafür haben die Kinder einen Qualitätsschulranzen, undzwar mindestens die gesamte Grundschulzeit lang.
Doch der Schulranzen ist nicht alles, was ein Grundschulkind benötigt. Für jedes Schulfach werden Hefte und bunte Umschläge benötigt. Zusätzlich brauchen die Kinder
- Wasserfarben
- Pinsel
- Kittel und
- auch einmal ein Schulbuch,
das die Eltern selbst kaufen müssen. Gerade die Arbeits- und Schreiblernhefte werden nie von der Schule verliehen, sondern müssen von den Eltern selbst bezahlt werden. Auch schon in der Grundschule werden Ausflüge gemacht.
- Dies können kleinere Ausflüge in den nächsten Zoo sein,
- es können aber auch mehrtägige Fahrten ins Schullandheim sein.
Diese Kosten werden auf alle Schüler umgelegt, und die Eltern werden zur Kasse gebeten. Der Ausflug in den Zoo ist da vergleichsweise noch günstig, Fahrten ins Schullandheim kosten mehrere hundert Euro.
Neue Kleidung
Auch Grundschulkinder brauchen natürlich Kleidung und Spielzeug. Während man Babyklamotten oft für wenige Euro erhält, kostet Kleidung in diesem Alter schon deutlich mehr. Kauft man noch Markenprodukte, erhöhen sich die monatlichen Kosten nochmals drastisch.
Da die Kinder stetig wachsen, brauchen sie nicht nur neue Kleidung, sondern auch alle paar Jahre ein neues Fahrrad oder auch einmal einen Roller oder Rollschuhe. Natürlich werden auch die Schuhe regelmäßig zu klein und zusätzlich braucht man auch je nach Jahreszeit weitere Schuhe wie zum Beispiel Winterschuhe.
Versteckte Kosten
Je nachdem, wie oft man die Kinder im Grundschulalter mit dem Auto zur Schule oder zu Freizeitaktivitäten bringen muss, müssen natürlich auch diese zusätzlichen Spritkosten einkalkuliert werden.
Auch die Freizeitaktivitäten selbst sind oft nicht kostenlos. Lernt ein Kind ein Musikinstrument, so fallen nicht nur die einmaligen Kosten für das Instrument, sondern auch die Kosten für den wöchentlichen Musikunterricht an.
Laufende Kosten
Außerdem muss man bedenken, dass Kinder mehr essen, je größer sie werden. Sind einjährige Kinder noch mit etwas Reiswaffel oder Zwieback zufrieden, wollen Grundschulkinder ein Müsli oder einen Joghurt.
Neben den Lebensmitteln, deren Verbrauch bei Grundschulkindern zwangsläufig höher ist als bei Babys und Kleinkindern, bekommen Grundschüler aber auch Taschengeld. Anfangs sind dies vielleicht nur 50 Cent pro Woche, doch mit der Zeit steigert man die Höhe, sodass ein Grundschüler irgendwann vielleicht 20 oder 30 Euro pro Monat erhält.
Nicht vergessen darf man auch die Betreuung, die ein Grundschulkind nach der Schule benötigt. Meist gehen Kinder in den Hort, wenn beide Eltern arbeiten. Dieser Hort ist nicht kostenlos und muss bei den laufenden Kosten miteingerechnet werden.
Staatliche Unterstützung
Für jedes Grundschulkind erhalten die Eltern vom Staat Kindergeld. Die Höhe ist abhängig davon, wie viele Kinder man hat. Je nach Einkommen der Eltern haben sie ggfs. auch Anspruch auf die Beantragung von Wohngeld.
Doch auch trotz aller staatlicher Hilfen muss der Hauptteil der Kosten von den Eltern selbst getragen werden. Gerade wenn es nicht das erste Kind ist, kann man jedoch auch viel Geld sparen, wenn man Dinge wie zum Beispiel den Autositz, das Fahrrad, den Roller und nicht zuletzt die Kleidung weitervererbt.
In der Regel ist ein Fahrrad nach der Benutzung durch das erste Kind noch nicht soweit verschlissen, dass es entsorgt werden muss. So spart man sich beim zweiten Kind das Geld für das Fahrrad und peppt es stattdessen lediglich noch mit einer bunten Klingel, einer lustigen Fahne oder einem schönen Korb auf.
Ausgaben im Teenageralter
Laut einer Statistik kostet den Eltern ein Kind bis zum 18. Lebensjahr etwa 120.000 Euro. Die meisten Kosten verursacht das Kind im Teenageralter.
Während ein Baby, Kindergartenkind oder Grundschüler noch verhältnismäßig kleine Portionen isst, braucht ein Teenager meist Erwachsenenportionen. Zwar braucht man für Teenager nach der Schule keine teure Betreuung mehr, weil sie auch einige Stunden alleine zu Hause sein können, doch trotzdem fallen gerade in der Pubertät immense Kosten an.
Neue Kleidung
Selbst wenn größere Geschwister da sind, wollen die wenigsten Teenager die Kleidungsstücke der großen Schwester oder des großen Bruders auftragen. Was ihnen noch vor einigen Jahren wenig wichtig war, wird jetzt zum Statussymbol: die Kleidung.
Viele Teenager wollen nur noch Markenkleidung anziehen. Selbst wenn die Eltern dagegen sind, so kostet Kleidung im Teenageralter auch von No-Name-Herstellern deutlich mehr als ein kleiner Strampler für ein Baby. Außerdem machen Teenager einen gewaltigen Wachstumsschub, sodass innerhalb kurzer Zeit die Hosen zu kurz werden und man sein Kind wieder neu einkleiden muss.
Laufende Kosten
Auch die alltäglichen Kosten sind mit einem Teenager höher als mit einem Kleinkind.
Die meisten Teenager duschen jeden Tag ausgiebig und verbrauchen dadurch viel mehr Wasser als ein kleines Kind, das zufrieden in seiner Badewanne sitzt.
Auch das Taschengeld ist im Teenageralter deutlich höher als bei Grundschulkindern. Je nachdem, was sich ein Kind alles vom Taschengeld kaufen muss, kann dieses durchaus 20 bis 50 Euro oder mehr pro Monat betragen.
Und auch die Schulkosten im Teenageralter sind nicht ohne. Neben normalem Schulmaterial wie einem Schulrucksack, Stiften, Heften, Bücher etc. unternehmen Teenager mit der Schule auch oft einmal pro Schuljahr eine einwöchige Klassenfahrt. Diese kostet die Eltern schnell ein paar hundert Euro.
Kosten für die Freizeitgestaltung
Auch die Kosten für die Freizeitgestaltung dürfen nicht vergessen werden. Teenager
- haben oft teure Hobbys
- gehen regelmäßig weg oder
- lernen ein Instrument.
Da die meisten Schulen für die Bearbeitung der Hausaufgaben einen Computer verlangen, braucht der Teenager einen eigenen Laptop oder einen Familien-Computer, der dem Teenager aber uneingeschränkt zur Verfügung steht.
Hinzu kommen natürlich auch die Handykosten. Kaum ein Jugendlicher kommt heutzutage ohne Handy aus.
Mit gut 600 Euro monatlichen Kosten muss man bei einem Teenager durchaus rechnen. Sofern man für die Ausbildung oder ein Studium zusätzliches Geld sparen möchte, muss man diese Kosten natürlich noch hinzuaddieren.
Staatliche Unterstützung
Auch für Teenager erhält man vom Staat Kindergeld. Jedes Kind erhält bis zum 18. Geburtstag dieses Kindergeld, deren Höhe sich danach richtet, wie viele Kinder eine Familie hat. Geht der Teenager nach dem 18. Geburtstag weiter zur Schule, macht eine Ausbildung oder studiert, so wird auch danach noch Kindergeld ausbezahlt. Abhängig von der finanziellen Situation kann die Familie Anspruch auf weitere staatliche Leistungen haben.