Beliebte Obstkuchen - Merkmale und leckere Rezeptideen

Sommerzeit ist Obstkuchenzeit. Jetzt haben die leckeren Früchte Saison und bieten sich für einen schmackhaften Kuchen an.

Von Claudia Rappold

Je nach Reife der Früchte können bis in den Frühherbst hinein ausgezeichnete Kuchen mit frischen Früchten bereitet werden. Natürlich können auch eingelegte Früchte für einen Obstkuchen Verwendung finden. Aber mit frischem Obst schmeckt er immer noch am besten.

Obstkuchen oder Obsttorte?

Was wäre eine Kaffeetafel ohne einen frisch-fruchtigen Obstkuchen? Unter einem Obstkuchen versteht man, im Gegensatz zur Obsttorte, einen Kuchen, bei dem das frische Obst mitgebacken wird. Die Torte hingegen wird mit Früchten belegt.

Obstkuchen können unterschiedlich zubereitet werden. Es gibt viele unterschiedliche Rezepte, aber immer harmoniert die frisch-fruchtige Komponente mit dem locker-luftigen Teig. Ein gelungener Obstkuchen ist saftig und der süße Teig unterstreicht den Fruchtgeschmack.

Ein Obstkuchen wird in der Regel mit frischer Schlagsahne serviert. Obstkuchen sind dann zwar kalorienreich, aber allemal eine Sünde wert.

Rezeptvarianten

Es gibt klassische Rezepte, die immer gleich zubereitet werden und immer wieder auch neue Backideen wie man Äpfel, Pflaumen und Co. appetitlich in einem Kuchen verpacken kann. Meistens wird ein Obstkuchen mit einem Mürbeteig zubereitet, man findet aber auch Rezepte mit einem Hefeteig oder Rührteig.

Der Obstkuchen ist im Allgemeinen sehr beliebt, denn er ist nicht so mächtig wie etwa eine Torte und die Früchte liefern noch Vitamine und andere wichtige Nährstoffe.

Wer mit einem eigenen Garten gesegnet ist, ist außerdem froh, die geernteten Früchte verarbeiten zu können. Außerdem bietet der Obstkuchen immer eine willkommene Abwechslung und bietet bei einer Kaffeepause eine Auszeit aus dem Alltag.

Zu den Obstkuchen-Klassikern gehören zum Beispiel Apfel- und Pflaumenkuchen.

Apfelsorten

Verschiedene Apfelsorten

Es gibt unterschiedliche Apfelsorten und dementsprechend verleihen sie dem Kuchen eine besondere Note. Säuerliche Äpfel eignen sich besonders gut zum Backen, etwa Cox Orange und Elstar oder Boskoop.

Regionale Äpfel haben ab Ende August Saison, aber Äpfel allgemein kann man das ganze Jahr über erhalten. Der Apfel ist des Deutschen liebste Frucht und wird am meisten gekauft.

Pflaumensorten

Verschiedene Pflaumensorten

Frische regionale Pflaumen bekommt man eher im September bis Oktober. Auch hier gibt es unterschiedliche Sorten mit verschiedenen Eigenschaften. Sie unterscheiden sich im Geschmack, oder in Konsistenz des Fleisches. Manche sind saftiger und bei anderen lässt sich das Fruchtfleisch leichter vom Kern lösen.

Bei allzu saftigen Pflaumen kann es passieren, dass der Saft auf dem Backblech oder in der Backform steht. Dann kann der Teig nicht richtig backen.

Dann sollte man den Backofen niedriger schalten und den Saft trocknen. Der Kuchen bleibt dann länger im Ofen, aber der Teig wird gar.

Man kann aber auch Streusel auf den Kuchen geben, die den Saft aufsaugen. Oder aber Paniermehl mit Zucker und Zimt mischen und dieses auf den Boden der Backform geben.

Kochen als Erlebnis für die ganze Familie

Backen als Familienerlebnis
Backen als Familienerlebnis

Obstkuchen backen macht besonders mit Kindern viel Freude. Da können die Kleinen mithelfen und auch schon die Früchte für das Backen vorbereiten. Naschen ist dabei willkommen, denn die Früchte liefern viele wichtige Inhaltsstoffe.

Ausschlaggebend für einen gelungenen Kuchen sind auch die Backutensilien, der Herd, die frischen Zutaten und das entsprechende Rezept sowie die Erfahrung. Die Früchte beim Obstkuchen können unterschiedlich verwertet werden. So wird Beerenobst im Ganzen gebacken, Äpfel und Birnen werden geschnitten und Pflaumen werden halbiert und entsteint.

Im Folgenden geben wir Ihnen leckere Rezeptideen zu beliebten Obstkuchen.

Der gedeckte Apfelkuchen

Der gedeckte Apfelkuchen ist wirklich ein Klassiker und er darf in keiner Konditortheke oder bei einer Kaffeetafel fehlen. Dabei kann man viele unterschiedliche Rezepte finden.

Gesundheitswert von Äpfeln

Dass Äpfel gesund sind, weiß schon fast jedes Kind. Neben Ballaststoffen weist ein Apfel unter anderem auch Vitamine der B-Gruppe, Vitamin E und Vitamin C auf. Weiterhin gehören

Gesundheitswert von Äpfeln
Gesundheitswert von Äpfeln

zu den wichtigen Mineralien. Ein Sprichwort sagt: "Ein Apfel jeden Tag ersetzt den Arzt". Nachweislich senken Äpfel beispielsweise den Cholesterinspiegel und wirken sich allgemein günstig auf die Gesundheit aus.

Gedeckter Apfelkuchen

In der Apfelzeit, wenn die gesunde Frucht Saison hat, bietet sich ein Apfelkuchen geradezu an. Der gedeckte Apfelkuchen gehört wohl zu den beliebtesten Obstkuchen. Ob mit Hefe-, Rühr- oder Mürbeteig - dieser Klassiker unter den Obstkuchen schmeckt immer.

Man kann ihn in der Springform oder auch als Blechkuchen backen. Er ist besonders auch bei Kindern sehr beliebt und schmeckt am besten mit frischer Schlagsahne.

Äpfel wählen und vorbereiten

Die Wahl der Äpfel beeinflusst den Geschmack des Kuchens entscheidend. Vorzugsweise werden säuerliche Äpfel verwendet.

Die Äpfel müssen entsprechend vorbereitet werden. Dafür werden die Äpfel geschält und entkernt. Anschließen beträufelt man sie mit etwas Zitronensaft, damit sie nicht dunkel werden.

Je nach Rezept werden die Äpfel geraspelt, in Viertel geschnitten, um sie dann fächerförmig einzuschneiden oder in Spalten zu schneiden. Die Äpfel werden dann auf dem Teig angeordnet. Beim gedeckten Apfelkuchen sinken die Apfelschnitten während des Backens in den Teig ein.

Ein gedeckter Apfelkuchen kann in vielen verschiedenen Variationen zubereitet werden. Zuerst wird ein Teig bereitet, das kann, je nach Rezept, ein Hefeteig, ein Rührteig oder ein Mürbeteig sein.

Zubereitung

Bei einer Variation mit einem Mürbeteig, der in der Springform zubereitet wird, werden die Apfelschnitten auf den Teig gelegt und mit einer Teigplatte abgedeckt.

Für den Mürbeteig benötigt man:

Aus den Zutaten wird ein Mürbeteig bereitet, der auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer Kugel geformt wird. Diese wickelt man in Frischhaltefolie und gibt sie für eine halbe Stunde in den Kühlschrank.

Anschließend wird der Teig in zwei gleich große Teile ausgerollt. Aus Äpfel und Rosinen bereitet man die Füllung. Bei einigen Rezeptvarianten wird auch zusätzlich noch Apfelmus verwendet, oft wird der Kuchen mit Rum oder anderen Spirituosen verfeinert.

Nachdem die Apfelfüllung auf der Teigplatte verteilt wurde, wird die zweite Teigplatte aufgelegt. Der Kuchen wird bei ca. 180°C im vorgeheizten Backofen ungefähr 35 Minuten gebacken.

Die Teigabdeckplatte wird nach dem Backen mit einer Glasur überzogen, die aus Puderzucker und etwas Wasser bereitet wird.

Der Apfelkuchen gilt als typisch deutsch, aber es gibt ihn in unzähligen Variationen auch in anderen Ländern. Der gedeckte Apfelkuchen kann unterschiedlich aussehen, beispielsweise wird mit Teigstreifen ein Gitter gelegt oder andere Muster.

  • Großmutter und Enkelin beim Backen in der Küche

    © Monkey Business - www.fotolia.de

  • Rohes Ei auf Mehl, daneben Schüssel mit grünen Äpfeln

    © Alena Andryianava - www.fotolia.de

  • Frau in der Küche beim Kuchenbacken

    © anna - www.fotolia.de

  • Frische Pflaumen, eine aufgeschnitten

    © Nikolay Petkov - www.fotolia.de

Der Pflaumenkuchen

Auch der Pflaumenkuchen gehört zu den Klassikern unter den Blechkuchen, er kann aber auch in einer Springform gebacken werden. Am besten schmeckt er mit frischer Schlagsahne.

Gesundheitswert von Pflaumen

Gesundheitswert von Pflaumen
Gesundheitswert von Pflaumen

Pflaumen verfügen über viele Vitamine, Mineralien und Biovitalstoffe. Außerdem sollen sie unter anderem die Verdauung fördern.

Neben den vielen Inhaltsstoffen verfügen Pflaumen über die Pflanzenfasern Pektin und Zellulose. Die sind unverdaulich und quellen im Darm auf, so regen sie die Verdauung an. Auf ihrem Weg durch den Darm nehmen sie noch Gift- und Abfallstoffe mit.

Pflaumen sind also ein wirklich gesundes Lebensmittel. Allerdings enthalten sie mehr Kalorien als vergleichsweise andere Obstsorten. Reife Pflaumen verfügen über einen sehr hohen Fruchtzuckergehalt.

Von allen Pflaumensorten hat übrigens die Zwetschge am meisten Zucker. Dadurch ist sie ein schneller Energielieferant.

Gerade in der Pflaumenzeit bietet sich ein Pflaumenkuchen an. Entweder man hat sie selber im Garten oder man kann sie in der Saison preisgünstig erhalten.

Pflaumen weisen eine unterschiedliche Form auf, sie sind rund oder oval. Auch in der Farbe variiert die Schale von blauschwarz über blaurot bis hin zu violett, rot oder auch gelb.

Das Fruchtfleisch hingegen ist meist gelb-orange und lässt sich nur schwer von dem harten Kern lösen. Pflaumen reifen in der Regel zwischen Juli und Oktober. Sie werden roh, gekocht oder gebacken gegessen.

Für einen Pflaumenkuchen werden die gewaschenen Pflaumen halbiert und entsteint. Sie werden mit der Schale gebacken, die Schale allerdings gilt als schwer verdaulich.

Pflaumenkuchen

Auch für Pflaumenkuchen gibt es unterschiedliche Rezepte. Man kann ihn mit einem Hefe-, Rühr- oder Mürbeteig bereiten. Bei einem klassischen Rezept wird er mit Mürbeteig gebacken und schmeckt vorzüglich zu frischer Schlagsahne.

Dafür werden die Pflaumen erst entsprechend vorbereitet. Beim Erwerb sollte man darauf achten, dass die Pflaumen noch fest sind.

Für die Zubereitung benötigt man:

Aus den Zutaten (bis auf Paniermehl und Zucker und Zimt) wird ein Mürbeteig bereitet. Anschließend wird der Teig ausgerollt und auf ein Backblech gebracht.

Dafür wird ein Backblech (mit hohem Rand - der Saft wird auslaufen) mit Butter ausgepinselt und mit dem Paniermehl bestreut. Darauf legt man die Teigplatte und sticht mit der Gabel mehrmals ein, damit der Teig gleichmäßig durchbacken kann.

Auf den Teig gibt man dann die Pflaumen, die vorher längs aufgeschlitzt und entsteint wurden. Der Pflaumenkuchen backt bei 170°C ungefähr 45 Minuten. Sofort nachdem man ihn aus dem Ofen genommen hat, wird er mit Zucker und Zimt bestreut.

Die Tarte Tatin

Die Tarte Tatin ist ein Apfelkuchen, der in Frankreich traditionell als Dessert gereicht wird. Ein bisschen erinnert die Tarte Tatin in ihrem Aussehen an den typisch amerikanischen Apple Pie.

Ganz charakteristisch für die Tarte Tatin, ist die Karamellschicht, die auf dem Boden der Tarteform entsteht. Die spezielle Form besteht aus Kupfer, Aluminium oder auch aus Keramik.

Zubereitung

Dieser typische Kuchen wird praktisch "kopfüber" gebacken. Da die Form mit Butter bepinselt und mit Zucker ausgestreut wird, karamellisiert der Zucker und macht die charakteristische Karamellschicht.

Wenn die Form ausgepinselt und bestreut ist, lässt man den Zucker bei mittlerer Hitze karamellisieren. Die Äpfel werden geschält, entkernt und in Scheiben geschnitten. Diese ordnet man auf dem karamellisierten Zucker an.

Nun kann ein Teig aus Blätterteig oder aus Mürbeteig verwendet werden. Diesen gibt man über die Apfelscheiben und dann wird die Tarte im Backofen bei ungefähr 200°C etwa 25 Minuten gebacken. Wenn sie gestürzt wird, weist sie die köstliche Karamellschicht auf, die dem Kuchen den einzigartigen Geschmack verleiht.

Als Dessert bietet sie vielen Gerichten einen perfekten Abschluss und kann auch mit Schlagsahne, Weinschaumsoße oder Vanilleeis gegessen werden. Man findet auch Rezepte, bei denen die Tarte Tatin mit Birnen oder anderem Obst zubereitet wird.

Legende

Um die Tarte rankt eine Legende. Demnach soll das Geschwisterpaar Tatin aus einem kleinen Städtchen in der Sologne, die Tarte ganz zufällig erfunden haben. Die Sologne ist eine malerische Landschaft in Zentralfrankreich, die für ihren Waldreichtum bekannt ist.

Die Legende sagt, dass sie Gäste hatten, die sie mit einem Apfelkuchen bewirten wollten. Beim Backen ist ihnen die Tarte aus den Händen gefallen und mit der Apfelseite auf dem Boden gelandet. Kurzerhand streuten sie Zucker in die Form, gaben die Äpfel in die Form zurück und gaben neuen Teig darüber und backten sie erneut. Bleibt nur zu hoffen, dass der Boden sauber war.

Apfel-Tarte mit Marzipan

Die Apfel-Tarte mit Marzipan ist ein süßer, saftiger und cremiger Kuchen mit einem traditionell französischen Tarte-Boden.

Für den Boden sind lediglich

  • Mehl
  • gemahlene Mandeln
  • Butter
  • ein wenig Puderzucker und
  • Salz

nötig. Der Belag besteht vor allem aus

Mürbeteigboden für die Apfel-Tarte

Für den Teig werden 150 Gramm Mehl mit 50 Gramm gemahlenen Mandeln, 60 Gramm Puderzucker und einer Prise Salz in einer Schüssel vermengt. Stück für Stück werden 100 Gramm kalte Butter zugegeben und schließlich mit den Fingern zu Krümeln verrieben.

Anschließend wird ein Eigelb zugegeben und alles schnell zu einem möglichst glatten Teig verknetet. Ist er noch zu bröselig, kann man einige Tropfen Wasser hinzugeben.

Um den Teig in die Kuchenform zu bringen, wird dieser zunächst etwas größer als die Form ausgerollt. Egal ob Springform oder Hebeboden, ein Durchmesser von ca. 26 cm ist genau richtig.

Die Form wird zunächst dünn ausgebuttert und dann mit dem Teig ausgelegt, sodass ein ca. 3 cm hoher Rand entsteht. Anschließend wird der Boden mehrmals mit einer Gabel eingestochen und für ca. 15 Minuten im Gefrierschrank kaltgestellt.

In der Zeit kann der Backofen bereits auf 200°C vorgeheizt werden. Der Mürbeteigboden wird nur 12 bis 15 Minuten lang gebacken, bis er eine goldbraune Farbe entwickelt. Nach dem Herausnehmen den Ofen noch nicht ausschalten.

Belag aus Äpfeln, Creme und Marzipan

Nun kommt der besondere Clou: Der lecker-saftige Belag der Tarte. Hier geht es zunächst um die Äpfel, die geschält und geviertelt werden. Das Gehäuse wird natürlich entfernt. Auf der Rückseite werden die Apfelviertel der Länge nach mehrmals eingeschnitten.

30 Gramm Amarettini werden nun, zum Beispiel mit der Teigrolle, zu kleinen Bröseln verarbeitet. Aus Crème fraîche, Eiern und Vanillezucker wird ein glatter Teig gerührt.

80 Gramm Marzipan-Rohmasse werden nun in kleine Stückchen gezupft und auf dem goldbraunen Boden verteilt. Besonders dekorativ ist es, wenn man nun die Apfelviertel mit der runden Seite nach oben darauf setzt und so eine Kreisform bildet. Anschließend werden die zerbröselten Amarettini unter die Crème-fraîche-Mischung gerührt und das Ganze gleichmäßig über die Äpfel gegossen.

Nun muss die Tarte nur noch fertig gebacken werden. Dazu wandert sie noch einmal 40 Minuten lang in den Ofen. Anschließend muss sie nur noch auskühlen und wird dann aus der Form gelöst. Guten Appetit!