Tipps zum Einkauf von Lebensmitteln - Typische Fehler, Geld sparen und Hinweise zum Verfalldatum
Beim Einkaufen von Lebensmitteln gibt es eine Vielzahl an Punkten, die man beachten sollte, wenn man sich gesund ernähren, Geld sparen oder möglichst frische Produkte erwerben möchte. Wir zeigen, worauf es ankommt und welche typischen Irrtümer es dabei gibt.
Die drei größten Fehler beim Einkauf von Lebensmitteln
Häufig genügt bereits ein Blick in den Einkaufskorb, um zu sehen, warum jemand Probleme mit Übergewicht, Allergien oder der allgemeinen Konstitution hat. Statistiken zeigen, dass der in vielen Fällen ungesunde Lebensstil westlicher Nationen beim Einkaufen seinen Anfang nimmt. Die drei schlimmsten Fehler, die Sie auf den Weg zur Supermarktkasse machen können, sind jedoch auch leicht zu vermeiden.
Fehler #1: Zu viel Zeit in den Gängen verbringen
Eine Grundregel, die Fitnesstrainer und Gesundheitsmagazine immer wieder unisono predigen, ist das Meiden der mittleren Gänge eines Supermarkts. Die gesunden Produkte finden Sie in der Regel, egal ob Sie bei einem kleinen oder größeren Lebensmittelmarkt einkaufen gehen, in den äußeren Gängen und in den Kühlregalen.
In den mittleren Gängen hingegen stapeln sich regelrecht alle Gesundheitsfallen, vor denen wir Sie immer warnen wollen. Sofern Sie nicht ein bestimmtes Produkt holen müssen, das Sie in die mittleren Gänge führt, sollten Sie diese auch erst gar nicht aufsuchen. Was etwas paranoid klingt, kann Ihnen jedoch dabei helfen, den typischen Verlockungen von Fertigspeisen und Süßigkeiten standzuhalten.
Fehler #2: Die Nährwertanalyse lesen
Auf fast allen Verpackungen prangen Attribute wie "gesund", "fettfrei" oder "light". Wenn Sie sich schon seit längerer Zeit mit dem Thema Gesundheit beschäftigen, wissen Sie natürlich, dass Sie die Aussagen in knalliger Schrift häufig getrost ignorieren können.
Problematisch ist es aber jedoch auch, wenn Sie sich ausschließlich auf die Nährwertanalyse beschränken, die für jedes Produkt angegeben werden muss. Nur weil etwas wenig Kalorien hat oder mit erstaunlich wenig Fett daher kommt, muss es noch lange nicht gesund sein.
Chemische Süßstoffe oder künstliche Zusatzstoffe, um das schmackhafte Fett ersetzen zu können, machen ein Produkt nicht gerade zum Gesundheits-Booster. Im Gegenteil, Sie setzen sich selbst und ihre Familie ein erhöhtes Risiko aus, Allergien oder Verdauungsstörungen zu erleiden.
Wichtiger als die Kalorientabelle ist immer die Zutatenliste. Wenn Sie in der Liste auf Begriffe stoßen, die Sie nicht zuordnen können, stellen Sie das Produkt am besten gleich wieder in das Regal zurück - egal wie wenig Kalorien es auch haben mag.
Fehler #3: Bio-Erzeugnisse für Luxus halten
"Eine Tomate ist eine Tomate ist eine Tomate." Dieses der Philosophie entlehnte Zitat hat im Supermarkt unglücklicherweise keine Gültigkeit. Auch wenn die pflanzlichen Erzeugnisse vom Bio-Markt äußerlich kaum anders aussehen, als das Standard-Obst, das Sie in allen Supermärkten bekommen, liegen zum Teil ganze (Vitamin-)Welten zwischen ihnen.
Grund hierfür ist, dass konventionell angebaute Pflanzen häufig auf Großfeldern gedeihen müssen, deren Erde kaum noch Nährstoffe zu bieten hat. Hinzu kommt der Einsatz von Düngemitteln und meist auch Pflanzenschutzmitteln. Künstliche Stoffe, die von unseren Organismus zum Teil nicht verwertet oder ausgeschieden werden können und so das Entstehen von gesundheitlichen Problemen begünstigen können.
Sofern es im Rahmen ihrer Möglichkeiten liegt, sollten Sie Bio-Erzeugnissen den Vorrang geben, um Pfund für Pfund mehr Vitamine in ihren Tomaten, um beim Eingangsbeispiel zu bleiben, zu haben. Der Schlüssel zu einer robusten Gesundheit ist seit jeher die Kombination aus gesunder Ernährung und regelmäßig körperlicher Bewegung.
Der Schlüsselbart reicht jedoch bis in den Supermarkt und muss dort greifen, um das Schloss zu einem rundherum fitten Lebensstil aufschließen zu können. Wenn Sie nur das in Ihrer Küche haben, was auch Ihrer Gesundheit zu Gute kommt, sind Sie auf den richtigen Weg und die Wahrscheinlichkeit, dass Sie davon abkommen, steigt rapide.
Neben Kalorien lässt sich beim Einkaufen aber auch ordentlich Geld sparen...
Mogelpackungen ärgern und kosten unnötig Geld
Der scheinbare Schnäppchenpreis entpuppt sich zuhause als Mogelpreis, denn immer mehr Hersteller tricksen, was das Zeug hält. Möchte man diesen Einkaufsfallen auf den Grund gehen, benötigt man allerdings nicht nur viel Zeit, sondern auch einen Taschenrechner.
Zuckerfrei beworbene Produkte entpuppen sich mit dem Zusatz an Sirup. Der Verbraucher, der kalorienbewusst leben möchte oder muss, kann inzwischen kaum mehr nachvollziehen, was sich nun tatsächlich in dem Produkt befindet, zumal die Nährstoffangaben oft überklebt sind. Da man wohl kaum ein Labor zuhause hat, um zu testen was sich in Süßwaren oder Tiefkühlkost und Co befindet, bleibt man den undurchsichtigen Machenschaften der Hersteller ausgeliefert.
Verpackungsgröße und Inhalt
Gleiches gilt für die Verpackungsgröße und deren Inhalt. Kleines Beispiel: So wurde Schokolade mit einem Gewicht über 85g bisher nur in den Tafelgrößen 100, 125, 150, 200, 250 oder auch 300 und 400g an die Kunden abgegeben werden. Dieses Gesetz wurde gekappt, was bedeutet dass nun auch nur noch 90g-Tafel angeboten werden können.
Auch das Abtasten einer Verpackung lohnt sich, denn die Hersteller pumpen regelrecht Luft mit hinein und dem Verbraucher wird so vorgegaukelt, mehr zu haben als er dann unter Strich bekommt. Und die Umwelt wird durch die größere, aber unnötige Verpackung auch noch belastet.
Preisschilder
Eine weitere Einkaufsfalle findet sich mit den Preisschildern. Diese sind am Regal oftmals so tief angebracht, dass man schon auf dem Boden knien müsste, um sich angesichts des 100g-Preises schlau machen zu können. Bei jungen Menschen geht das ja noch, aber was tun die Senioren oder Behinderten? Einfach zugreifen ohne zu bemerken, dass sie viel mehr bezahlen, als die eigentliche Ware wert ist.
Gelogen wird auch sehr oft mit den Zutaten selbst. Sind in einem Erdbeerdrink wirklich Erdbeeren verarbeitet? Leider nicht immer, denn statt frischen Erdbeeren finden sich dann Aromen und Farbstoffe. Einmal davon abgesehen, dass man sich da als Verbraucher doch reichlich belämmert vorkommt, ist es für Allergiker nicht unbedingt gesundheitsfördernd. Doch da die Hersteller einige Cents sparen können, wenn sie chemische Hilfsmittel einsetzen, interessiert das natürlich nicht besonders.
Extrateure Markenprodukte
Die Liste lässt sich beliebig fortsetzten und macht auch vor Markenware nicht halt. Gerade bei dieser zahlt man zudem die teure Umverpackung und weniger den Inhalt. Doch kann man die Verpackung essen?
Gewiss nicht und höhere Abfallgebühren hat man angesichts der überflüssigen Verpackung dann auch noch. Doppelt bezahlt. Und der Kunde fühlt sich immer mehr betrogen und belogen.
Vielleicht wäre ein Boykott ja mal nicht schlecht, denn darauf würden die Hersteller sicherlich rasch reagieren. Und dann geht es doch anders.
Doch Vorsicht, wenn es um Schnäppchen geht - die Frische der Ware sollte natürlich oberstes Gebot sein...
Sonderpreis nach abgelaufenem Verfalldatum - Wie schütze ich mich im Supermarkt?
Wer kennt das nicht: Man kommt vom Einkaufen nach Hause und stellt beim Einräumen seiner Sachen in den Kühlschrank fest, dass das Verfalldatum vom Käse, der Wurst oder auch anderer Lebensmitteln schon abgelaufen ist. Wie verhält man sich da, und was kann man dagegen tun?
Unterschiedliche Begriffe
Zunächst einmal ist der Begriff "Verfalldatum" irreführend. Das Gesetz kennt in diesem Zusammenhang zwei Begriffe, nämlich das so genannte "Mindesthaltbarkeitsdatum" und das "Verbrauchsdatum".
Beim Mindesthaltbarkeitsdatum (auf der Verpackung steht: "mindestens haltbar bis...") handelt es sich um den Tag, bis zu dem ein Lebensmittel "unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine spezifischen Eigenschaften behält".
Das heißt, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, dann bedeutet das noch nicht gleichzeitig, dass die Ware deshalb bereits verdorben ist. Eine sorgfältige Prüfung beim Verzehr ist allerdings geboten.
Gut zu wissen
Im Supermarkt darf solche Ware grundsätzlich noch verkauft werden, sie muss aber deutlich getrennt von der frischen Ware angeboten und dabei preislich auch reduziert werden. Ist das beim Einkauf nicht der Fall, kann man die Ware gegen Vorlage des Kassenbons zurückbringen und sein Geld zurück verlangen.
Wurde die Ware allerdings entsprechend gekennzeichnet und schon deswegen zum "Sonderpreis" angeboten, so trägt das Risiko, dass die Ware nach dem aufgedruckten Datum bereits verdorben ist, der Kunde.
Beim so genannten "Verbrauchsdatum" dagegen (auf der Verpackung steht: "verbrauchen bis..."), handelt es sich um den Tag, bis zu dem das Lebensmittel spätestens verzehrt werden muss, um eine Gefahr für die Gesundheit des Käufers auszuschließen. Lebensmittel, bei denen das Verbrauchsdatum abgelaufen ist, dürfen unter keinen Umständen, also auch nicht zum Sonderpreis oder in speziellen Regalen, mehr verkauft werden.
Für diese Artikel gilt natürlich erst recht, dass wenn man sie nach dem Verbrauchsdatum gekauft hat, man sie ohne weiteres zurück gehen lassen kann.
Beim Einkauf das Etikett prüfen
Unterm Strich ist immer derjenige gut beraten, der schon beim Kauf genau auf das Etikett mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum, beziehungsweise mit dem Verbrauchsdatum achtet. Der kauft nämlich, was er sieht und weiß, auf was er sich einlässt - und das gilt ganz besonders dann, wenn irgendwo etwas zum "Sonder-" oder auch "Spezialpreis" angeboten wird.
In Sachen Mindesthaltbarkeitsdatum gibt es unter den Verbrauchern immer wieder Verständnisprobleme - häufig werden Lebensmittel weggeschmissen, obwohl man sie noch hätte verzehren können...
Mindesthaltbarkeitsdatum - Eine Absicherung für die Lebensmittelindustrie
Das Mindesthaltbarkeitsdatum dient als Schutz für die Lebensmittelindustrie, denn das Mindesthaltbarkeitsdatum hat nichts mit dem Verfallsdatum zu tun. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht mehr und nicht weniger als eine Garantie, die die Lebensmittelindustrie auf ihre Erzeugnisse gibt.
Doch Lebensmittel sind oft weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus haltbar. Während Hausfrauen noch in den 60er Jahren bestimmen konnten, ob Lebensmittel noch ohne Problem verzehrt werden konnten, verlassen sich heute die meisten Menschen auf das Mindesthaltbarkeitsdatum.
Durch das Mindesthaltbarkeitsdatum kommt es immer häufiger dazu, dass Lebensmittel, die weiterhin ohne Gefahr verzehrt werden können im Müll landen und gedankenlos entsorgt werden. Bei immer mehr hungerleidenden Menschen und steigenden Lebensmittelpreise ist diese Art der Wegwerfmentalität ein oft teures Vergnügen. Welche Lebensmittel wirklich verdorben sind, kann die gute Hausfrau meist sehr einfach bestimmen.
Richtiger Umgang mit dem MHD
Rechtlich gesehen hat der Verbraucher allerdings keinen Anspruch gegen die Herstellerfirma, wenn Ware bereits vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bereits Mängel aufweist. Jedoch ist die Angabe des MHD gesetzlich vorgeschrieben und nach Ablauf des MHD ist ein Abverkauf nicht mehr möglich.
Einige Geschäfte geben Ware kurz vor dem Verfall an die so genannten Tafeln oder andere soziale Einrichtungen weiter, denn so spart sich der Geschäftsinhaber die Entsorgung der Waren und es wird zudem finanziell schwachen Menschen geholfen. Leider ist dies bis heute nicht die Regel und immer wieder landen Lebensmittel auf Grund des abgelaufenen MHD im Müll.
Auch Privatpersonen sind in der heutigen Zeit sehr auf das MHD fixiert und so werden auch in privaten Haushalten regelmäßig Lebensmittel entsorgt, die weiter verzehrt werden könnten. Wichtig ist auch bei laut MDH unverdorbenen Lebensmitteln immer ein genauer Blick, denn gerade frische Produkte wie Milchprodukte, Fleischprodukte und vor allem Fisch sind leicht verderblich und können sehr schnell durch die Unterbrechung der Kühlkette verderben.
Obst und Gemüse sollten zu einer gesunden Ernährung dazugehören - auch in der kalten Jahreszeit muss man darauf nicht verzichten, man muss nur wissen, welche Sorten dann frisch erhältlich sind...
Saisonkalender im November - Was jetzt frisch erhältlich ist und super schmeckt
Der November mag zwar nicht gerade der Monat sein, in dem eine reiche Ernte von Obst und Gemüse zu erwarten ist, allerdings birgt dieser Monat trotzallem eine Vielzahl an Genüssen, die dank des Saisonkalenders die Ernährung deutlich aufwerten kann. Und das zudem auch noch mit Preisen, die im äußerst moderaten Bereich zu finden sind. Umso mehr lohnt es sich, nun auf einem Bauernmarkt oder im gut sortierten Supermarkt auf den Frischefang von Gemüse und Obst zu gehen.
Kürbis
Mit knapp 0,50 Euro je Kilo, kann man mit Kürbissen gerade im November zahlreiche Leckereien mit viel Geschmack und noch mehr Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralien auf den Tisch bringen.
Ob klein oder schon als Koloss - Kürbisse sind nun frisch erhältlich und lassen sich zu Eintöpfen, Suppen oder als Beilage und Kürbiskuchen vielfältig zubereiten. Lässt man seine Kinder die Kürbisse dann zuvor aushöhlen, erhält man gleichzeitig noch eine tolle herbstliche Dekoration und die Kleinen eine gehörige Portion Spaß.
Kohlrabi
Knackig frisch taucht nun der Kohlrabi in den Auslagen auf und sichert für knapp 0,40 Euro das Stück eine klasse Versorgung mit einer großen Anzahl an wertvollen Vitalstoffen. Ob in Stücke geschnitten und gleich so genossen, im Salat oder gekocht mit einer leichten Soße - der Kohlrabi macht viele leckere Gerichte möglich. Aufgrund seines milden Geschmacks begeistern sich sogar die Kinder für den Kohlrabi, die normalerweise um Gemüse einen großen Bogen machen und kann durchaus auch das Pausenbrot gleich nochmal so gut und gesund werden lassen.
Fenchel
Fenchel hat ebenfalls im November Hochkonjunktur und kostet etwa 1,70 Euro je Kilo. Die knackigen Knollen mit dem Geschmack nach Anis, lassen sich sowohl roh mit einem Dipp oder auch gedünstet genießen und liefern neben vielen gesunden Inhaltstoffen auch gleich noch einen natürlichen Stärker für die Immunabwehr. Dass man nach dem Genuss von Fenchel auch weitaus weniger Verdauungsbeschwerden hat, ist zudem ein großes Plus der grün-weißen Knollen.
Kaktusfeige
Achtung, Stachel! Rot und gelb sind die süßen Früchte der Kaktusfeige. Das saftige Fruchtfleisch enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die gerade in den erkältungsträchtigen Wintermonaten für einen besseren Abwehrschutz sorgen können. Mit nur rund 0,60 Euro je Stück bekommt man somit nicht nur ein Stück Gesundheit, sondern auch noch viel Geschmack.
Datteln
Datteln sind jetzt erntefrisch auf dem Markt zu erhalten und kosten je 100 Gramm etwa 1 Euro. Als natürlicher Verdauungshelfer, schmecken die Datteln nicht nur frisch oder kandiert und getrocknet, sondern vor allem auch mit Bacon umwickelt und im Backofen kurz gebacken.
Bananen
Greift man dann noch im täglichen Ernährungsplan zu den "Nerven-stützenden" Bananen, die nun ebenfalls frisch im November für rund 1 Euro je Kilo zu erhalten sind, dann hat man für seine Ernährung schon viel Gesundes unternommen.
Dass der Geldbeutel und die Umwelt geschont wird, ist übrigens ein ergänzendes Plus, wenn man sich nach dem Saisonkalender ernährt.
Es gilt also wieder einmal "Augen auf beim Kauf!", um sich nicht nur unnötige Wege und Ärger, sondern mitunter auch einen schlechten Magen zu ersparen.