Auftauen, garen und Co. - Funktionen einer Mikrowelle und Tipps zum richtigen Erhitzen
Die Mikrowelle ist oft verpönt als Haushaltsgerät der Fast Food-Küche. Dabei ist dieser Allrounder so vielseitig, dass man ihn durchaus auch für die gesunde Küche einsetzen kann. Geräte mit Grill- und Heißluftfunktion sind mittlerweile schon ab 100 Euro zu bekommen.
Entwicklung der Mikrowelle
Der Mikrowellenherd wurde 1946 von Percy Spencer entwickelt. Er arbeitete während des Zweiten Weltkriegs für eine Rüstungsfirma, die Magnetrons (Vakuumröhren die Mikrowellen erzeugen) herstellte. Eines Tages stand Spencer vor einem solchen aktiven Magnetron und bemerkte, dass ein Schokoriegel in seiner Tasche zu schmelzen begann.
Nach einigen weiteren Versuchen (z.B. legte er Maiskörner vor das Magnetron, so dass Popcorn daraus wurde), war die Idee der Mikrowelle geboren. Der erste Mikrowellenherd kam 1947 auf den Markt. Er war 1,70 cm hoch, wog 340 kg und kostete 5000$.
Später kamen erste Kleingeräte auf den Markt, die um die 500$ kosteten. Mittlerweile besitzen beinahe jeder nordamerikanische Haushalt und viele europäische Haushalte einen Mikrowellenherd.
Funktionsweise
Eine Mikrowelle besteht im Groben aus einem Garraum mit metallischen Wänden und einem Magnetron. Das Magnetron erzeugt elektromagnetische Wellen und sendet diese aus.
Sie werden entweder direkt oder über einen Leiter in den Garraum geleitet. Diese Mikrowellen bringen Wassermoleküle, die in den Speisen enthalten sind, zum Schwingen. Die Frequenz beträgt dabei etwa 2,45 Milliarden Schwingungen pro Sekunde.
Die Wassermoleküle begingen in dieser Frequenz zu schwingen und reiben sich dabei aneinander, wodurch nun Wärme entsteht. Somit werden die Speisen oder Flüssigkeiten erhitzt.
Erwärmen
Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde die Mikrowelle nur zum Erwärmen von Speisen verwendet. Was am Vortag gekocht wurde, konnte am nächsten Tag portionsweise ganz schnell wieder erwärmt werden.
Dabei ist das Essen dann deutlich schneller fertig, als wenn es im Backofen erhitzt werden würde. Man spart dadurch also auch Strom.
In letzter Zeit gibt es jedoch auch in den Supermärkten immer mehr Produkte, die speziell für die Mikrowelle entwickelt wurden. So gibt es
- Reisbeutel
- Suppen
- Kuchenglasuren und
- ganze Fertiggerichte,
die man einfach nur in die Mikrowelle stellen muss, und nach wenigen Minuten kündigt ein Pieps das fertige Essen an.
Auftauen
Aber eine Mikrowelle kann noch mehr, als nur Essen zu erwärmen. Mit der Mikrowelle kann man auch Lebensmittel wie zum Beispiel Fisch oder Gemüse auftauen, das man gerade aus der Tiefkühltruhe geholt hat und weiter verarbeiten möchte.
So spart man sich mit der Mikrowelle Zeit, weil man nicht warten muss, bis das Produkt von selbst aufgetaut ist. Teure Mikrowellen haben sogar eine extra Auftaufunktion. Hier muss man meist nur das Gewicht des Produktes angeben, das man auftauen möchte.
Garen
Gerade in der gesunden Küche ist es wichtig zu wissen, dass man mit der Mikrowelle auch garen kann. So können problemlos Fleisch oder Gemüse in der Mikrowelle gegart werden. Dazu gibt es spezielle Mikrowellenteller oder Gartüten, in die man das Gemüse hineinlegt.
Würzen sollte man die Produkte allerdings erst, wenn sie fertig sind. Dies unterscheidet die Mikrowelle mit dem Kochtopf oder der Pfanne.
Gesund kochen und Mikrowelle sind also keinesfalls Gegensätze; beides ergänzt sich sehr gut, wenn man weiß, was die Mikrowelle alles kann. Zudem spart sie noch Zeit und Geld, weil sie weniger Strom verbraucht als andere Haushaltsgeräte. Gerade gegartes Gemüse enthält deutlich mehr Vitamine als Gemüse, das zu lange im Kochtopf gekocht wurde.
Tipps zum richtigen Erhitzen
Dass Essen aus der Mikrowelle schädlich ist, konnte bisher nicht bewiesen werden. Es existieren aber viele Theorien, die mikrowellenerhitzte Nahrung als gesundheitsschädigend ansehen.
Damit Sie bei dem Erhitzen Ihrer Speisen in der Mikrowelle nicht zu Schaden kommen, sollten Sie einige Dinge beachten:
- Benutzen Sie nur hitzebeständiges Geschirr zum Erwärmen in der Mikrowelle.
- Decken Sie die Speisen zu um sie vor dem Austrocknen zu schützen. Allerdings nicht mit Alufolie, denn diese lässt die Strahlen abprallen. Es kann zu Funkenbildung kommen.
- Verwenden Sie keine luftdicht verschlossenen Gefäße.