Eiscreme kann süchtig machen! Tipps, wie man Eis unbeschwert genießen kann
Wer kennt das Gefühl nicht, beim ersten Löffel Eis genussvoll die Augen zu schließen, das Eis auf der Zunge zergehen zu lassen, den Geschmack nach zu spüren und bereits an den nächsten Löffel denken? Eiscreme vertreibt von einer Sekunde zur nächsten Sorgen. Nun besteht die Annahme, dass Eiscreme süchtig machen kann!
Die Suchtgefahr bei Eis
Forschungen haben gezeigt, dass der Verzehr von Eiscreme beim Menschen eine ähnliche Begierde auslösen kann, wie der Konsum von Drogen. Während die Eiscreme gegessen wurde, konnte durch parallel erfolgende Messungen im Gehirn festgestellt werden, dass der Wunsch noch mehr Eiscreme zu essen, im gleichen Verhältnis ausgeprägt war, wie bei Drogenabhängigen, die von Kokain abhängig sind.
Suchterzeugende Lebensmittel
Die Studie wurde im "Amerikanischen Journal für gesunde Ernährung" veröffentlicht und beschäftigte sich mit der Erforschung von Lebensmitteln, von denen Menschen tendenziell abhängig werden können. Im Laufe der Studie ließ sich die folgende Erkenntnis formulieren: Je öfter ein Mensch fettreiche und sehr zuckerhaltige Lebensmittel zu sich nimmt, desto mehr wandelt sich das Verhalten in seinem Gehirn.
Die aus dieser Lebensweise resultierende Verhaltensveränderung lässt das Gehirn keine richtige Antwort treffen, wenn es um die Wahl der Ernährung geht. Das Gehirn befürwortet den Konsum von ungesunden Lebensmitteln gegenüber gesunden und hat im gleichen Zug den Überblick über den Körper und Verantwortung für die Gesundheit abgegeben.
Die Entscheidungsfähigkeit, eine gesunde Ernährung zu leben, wird verändert und gerät in einen unreflektierten Zustand. Diese Veränderung in der Entscheidungsfähigkeit ist auch bei Drogenabhängigen zu sehen.
Der Gewöhnungseffekt
Der in beiden Themen lebende Teufelskreis ist: Je mehr das Gehirn davon überzeugt ist, dass der Körper die ungesunden Lebensmittel benötigt, desto kleiner wird der Zugewinn beim tatsächlichen Verzehr der Lebensmittel. Der Körper gewöhnt sich mit der Zeit an die ungesunde Ernährung und verzehrt diese ab einem Zeitpunkt nicht mehr, weil der Anreiz im Genusserlebnis so groß ist, sondern weil der Körper nach den ungesunden Lebensmitteln süchtig geworden ist.
Wird in diesem Stadium des Körpers das ungesunde Lebensmittel zu sich genommen, ist das Genusserlebnis bei Weitem nicht so hoch wie zu Beginn der Aufnahme der ungesunden Lebensweise. Das Gehirn hat sich das Genusserlebnis vom Anfang gemerkt, so dass der Mensch durch den fortlaufenden Verzehr ungesunder Lebensmittel danach zu streben versucht, das Genusserlebnis von früher wieder zu erlangen.
Solange man sich in diesem Teufelskreis befindet, wird das Gehirn nicht damit aufhören, den Verzehr von ungesunden Lebensmitteln zu verändern. Der Körper wird Signale geben, bestimmte ungesunde Lebensmittel in absehbarer Zeit essen zu müssen und das Gehirn wird nicht gegensteuern, sondern ebenfalls den Druck erhöhen. Auf diese einfache Weise wird das Verhalten aufrechterhalten.
Druck und Genuss
In der Studie wurde unter anderem eine Gruppe von mehr als 150 Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren beobachtet. Zu Beginn der Studie wurden die Jugendlichen nach Ihren Essgewohnheiten gefragt. Alle gaben an eine gesunde Lebensweise zu führen und befanden sich in einem optisch gesunden Zustand.
Im Zeitraum der Studie konnten die Jugendlichen immer dann Eiscreme essen, wann sie wollten. Dann zeigte man den Kindern ein Foto von einem Milchshake und verzeichnete, dass alle Kinder einen richtigen Milchshake haben wollten. Man gab ihnen dann Schokoladenmilchshakes.
Bei den Kindern, die im Vorfeld tatsächlich immer dann Schokolade gegessen haben, wenn sie Appetit darauf hatten, konnte verzeichnet werden, dass diese den Schokoladenmilchshake nicht so sehr genossen.
Diese Reaktion ist aus dem Krankheitsbild der Drogenabhängigkeit bekannt: Mit ansteigender Begierde und dem Erhalt des angestrebten, konnte dem Gehirn nicht gleichermaßen eine Befriedigung gegeben werden, sodass ein unbefriedigter Anteil zurückblieb.
Einige Menschen versuchen dann das Gefühl, das sie früher mit dem Verzehr von beispielsweise Schokoladeneis verbunden haben, durch größere Portionen zu erreichen.
Übergewicht und der ausbleibende "Kick"
Die Konsequenz sind Übergewicht und anhaltende Unzufriedenheit, weil das Gefühl auf diese Weise nicht reproduzierbar ist. Da nicht jeder durch den Verzehr von Eiscreme davon abhängig wird, lässt die Studie die Feststellung zu, dass der Verzehr von Eiscreme abhängig machen kann. Diese Studienergebnisse haben eine neue Tür im Bereich der Auswirkungen auf das neuronale Netz durch Überessen geöffnet.
Die Abhängigkeit von ungesunden Lebensmitteln kann auch dazu führen, dass es für den abhängigen Menschen notwendig wird, pro Tag viele Kalorien zu sich zu nehmen. Auf diese Weise schädigt dieses Verhalten einerseits das Urteilsvermögen des Gehirns zwischen gesunden und ungesunden Nahrungsmitteln zu entscheiden und das Körpergewicht nimmt zu.
Weitere Forschungen auf diesem Gebiet sind erforderlich, um die Wechselwirkung zwischen der ungesunden Lebensweise, der Abhängigkeit von Lebensmitteln und damit einhergehenden Veränderung des Urteilsvermögens des Gehirns besser verstehen zu können.
Doch auch unabhängig von der möglichen Suchtgefahr sollte man Eis nur in Maßen verzehren...
Tipps wie man Eis unbeschwert genießen kann
Speiseeis ist nicht nur im Sommer eine leckere Köstlichkeit. Dabei ist es bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt.
Mögliche Inhaltsstoffe
Menschen mit einer Laktose-Unverträglichkeit müssen allerdings auf Milcheis verzichten. Bei der Laktose-Unverträglichkeit wird der Milchzucker nicht vertragen und Milch ist eine entscheidende Zutat für Milchspeiseeis. Mittlerweile gibt es aber auch Speiseeis, das aus laktosefreier Milch hergestellt wird.
Eine weitere Alternative ist das Wassereis, dieses besteht hauptsächlich aus Wasser und Früchten, beispielsweise Zitroneneis. Eis besteht aber außer aus Flüssigkeiten wie Wasser und Milch noch aus anderen Zutaten.
Gerade bei der industriellen Produktion werden meist Lebensmittelzusatzstoffe wie Farb-, Aromastoffe, Bindemittel, Emulgatoren oder Stabilisatoren zugegeben. Weiterhin kann Eis
- Sahne
- Eigelb
- Schokolade
- Nüsse oder
- Früchte
enthalten. Bestehen Allergien gegen eine der Zutaten, so muss man das beim Eisgenuss beachten.
In Sachen Hygiene
Eis ist ein sehr empfindliches Lebensmittel; das liegt daran, dass oft rohe Zutaten verwendet werden, die bekanntermaßen einen idealen Nährboden für Bakterien bilden. Im gefrorenen Zustand können sie sich zwar nicht vermehren, aber dann im geschmolzenen Zustand, deshalb darf geschmolzenes Eis auf keinen Fall wieder eingefroren werden.
Eis galt lange Zeit auch als Gefahrenquelle für Salmonellen, da rohes Ei zugefügt wurde. Mittlerweile wird meist nur das Lecithin verwendet. Gerade in Eisdielen muss trotzdem auf besondere Hygiene geachtet werden.
In Maßen genießen oder kalorienbewusst selbst herstellen
Eis enthält aber auch viel Zucker und je nach Sorte Fett, deshalb zählt es zu den Dickmachern und figurbewusste Menschen sollten es nur in Maßen genießen.
Man kann Eis auch gut zu Hause herstellen, Eismaschinen werden mittlerweile schon günstig angeboten. Dann kann man den Zucker nach eigenem Ermessen dosieren oder auch Honig, Agavendicksaft oder Rohrzucker verwenden.
Auch alle anderen Zutaten können nach Geschmack und Bekömmlichkeit zusammengestellt werden. Wenn man es noch einfacher haben will, kann man einfach Wasser mit Zitronensaft in entsprechenden Eisförmchen einfrieren und erhält so ein kalorienbewusstes und allergenfreies Wassereis, außer man reagiert auf Zitrusfrüchte allergisch.
Der Kältekopfschmerz
In seltenen Fällen kann der kalte Genuss auch einen Kältekopfschmerz verursachen. Das liegt daran, dass im Rachenraum die dahinter liegenden Kälterezeptoren reagieren.
Um den drohenden Wärmeverlust zu regulieren, verengen sich die Blutgefäße sehr schnell und verkrampfen dabei. So können heftige Kopfschmerzen, meist an den Schläfen und Stirn auftreten.
Um dem vorzubeugen, sollte man darauf achten, dass das Eis den Gaumen nicht zu oft und zu lange berührt und dass es auf der Zunge schmilzt, bevor es heruntergeschluckt wird.