Haarentfernung mit IPL - Wirkung, Ablauf und Risiken
Die Haarentfernung mit IPL steht für Intense Pulsed Light; es handelt sich um eine Methode der dauerhaften Haarentfernung. Diese kann in professionellen Kosmetikstudios durchgeführt werden. Möglich ist mittlerweile auch die Anwendung zuhause. Das IPL-Verfahren stellt ein Verfahren der Laserenthaarung dar. Informieren Sie sich über Wirkung, Ablauf und Risiken der Haarentfernung mit IPL.
Haarentfernung mit IPL - Merkmale und Wirkung
Die Abkürzung IPL steht für Intense Pulsed Light. Es handelt sich um eine Methode der dauerhaften Haarentfernung und einer Form der Laserenthaarung.
Die IPL-Methode überzeugt mit einer besonders hohen Eindringmöglichkeit, wodurch auch Haarfolikel erreicht werden, die sehr tief unter der Haut liegen. Eine Haarentfernung mittels IPL sollte grundsätzlich eine Fachkraft durchführen.
Eine Beseitigung der Haare ist nur während der Wachstumszeit möglich. Kosmetiker führen häufig Haarentfernungen mit IPL-Geräten durch.
Diese Haarentfernungsmethode soll sanfter und energetischer sein. Bei der IPL-Technik zur dauerhaften Haarentfernung werden die Haare mit intensiv gepulstem Licht entfernt.
In Deutschland ist die IPL-Technik auch als Blitzlampentechnik bekannt. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der bekannten Laserbehandlung. Auch bei dieser können großflächige Körperbereiche behandelt werden.
Funktionsweise der IPL-Haarentfernung
Im Haarfollikel befindet sich das Farbpigment Melanin. Dieses hat die Aufgabe, das gefilterte Licht zu absorbieren. Anschließend wird das Licht an die umgebenden Zellen weitergeleitet; sie wandeln es in Hitzeenergie um. Die Haarwurzelzellen erreichen dadurch eine Temperatur von etwa 70 Grad Celsius, was sie derart schädigt, dass das dazugehörige Haar nicht mehr versorgt werden kann - es fällt spätestens wenige Tage nach der Behandlung aus, und es kann kein neues nachwachsen.
Unterschiede zwischen IPL und normaler Laserenthaarung
Anders als bei der Laserbehandlung kommen keine Laserstrahlen zum Einsatz, sondern eine hochenergetische Blitzlampe, die das gesamte Breitbandspektrum an Licht nutzt. Während bei der Laserbehandlung nur bestimmte Wellenlängenbereiche angewandt werden, können diese bei der IPL-Technik gefiltert werden: IPL-Verfahren arbeiten also mit regulierbaren Wellenlängen, Laser mit nur einer festen.
So können für die Haut schädliche kurzwellige UV-Längenbereiche von 600 mm und langwellige Bereiche von über 950 mm abgehalten werden. Zudem lässt sich die Intensität der Bestrahlung auf den jeweiligen Hauttyp abstimmen.
Die Lichtstrahlen werden von den dunklen Farbpigmenten des Haares aufgenommen und in Wärme umgewandelt. So wird das Eiweiß der Haarwurzel zerstört und diese abgetötet. Die Behandlung ist ebenso schmerzfrei und schnell wie die Lasertechnik.
IPL zur Laser-Haarentfernung zuhause?
Inzwischen werden sogar Geräte für die Anwendung zu Hause angeboten. Experten warnen allerdings vor einem unbekümmerten Einsatz, denn die Strahlungswellen erreichen auch empfindliche Hautgefäße. Ebenso gelangen die starken Lichtenergien auf Hautbereiche mit Tattoos. Die Lichtimpulse sollten jedoch nur die Haare treffen und keine anderen Hautareale.
Behandlungsablauf der IPL-Haarentfernung
Grundsätzlich sollte vor einer Behandlung mit der Blitzlampentechnik ein Hautarzt aufgesucht werden, um Erkrankungen der Haut zu erkennen, welche ggf. diese Technik der dauerhaften Haarentfernung ausschließen. Ein vor der Behandlung stattfindendes Beratungsgespräch in der Praxis ist wichtig, um sich über Vor- und Nachteile sowie eventuelle Nebenwirkungen zu informieren.
Bevor die Behandlung mit der IPL-Technik startet, wird die zu behandelnde Körperstelle gründlich gereinigt. Hierbei werden Rückstände von Cremes, Make-up oder kleinste Schmutzpartikel entfernt.
Die Haare werden nun rasiert und die Haut mit einem speziellen Gel eingerieben. So werden Unebenheiten ausgeglichen und der IPL-Filter erhält eine gute Auflagefläche zum Abgeben der Energie ohne Streuverluste.
Nachdem die Parameter des Gerätes auf den Hauttyp abgestimmt wurden, kann die Behandlung beginnen. Nun wird die vorbehandelte Körperstelle mit der Blitzlampe beschossen. Dieser Vorgang verursacht ein leichtes, kaum merkbares Stechen und erwärmendes Gefühl. Nach der Behandlung mit der IPL-Technik wird das Gel wieder entfernt und eine Pflegecreme auf die Haut aufgetragen.
Kosten und Behandlungsdauer der IPL-Haarentfernung
Die Anzahl der Behandlungen richtet sich danach, wie schnell und intensiv das Haarwachstum voranschreitet. Etwa sieben Tage vor einer IPL-Behandlung sollten Haare weder gewachst noch rasiert werden. Bei Pigmentflecken entscheidet der Hautarzt, ob eine IPL-Haarentfernung möglich ist.
Mehrere IPL-Sitzungen notwendig
Genau wie bei der herkömmlichen Laserenthaarung können bei der IPL-Methode nur die Haarwurzeln ind er Wachstumsphase deaktiviert werden. In der Regel sind dies lediglich 20 bis 30 Prozent aller Follikel. Daher ist eine Behandlung nicht ausreichend, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Für eine erfolgreiche Behandlung und dem Ausbleiben des Haarwachstums sind zwischen sechs und zehn Sitzungen notwendig. Die Haare fallen nicht nach der ersten Behandlung aus, sondern erst wenn sich die Zellen vollständig aufgelöst haben.
Die Kosten richten sich nach der zu behandelnden Körperstelle und der erforderlichen Anzahl an Sitzungen. Mit folgenden Richtwerten kann man sich einen Eindruck verschaffen:
- Ganzkörper: 500 €
- Achseln (beide): 40 €
- Bikinizone: 50 €
- Intim- und Bikinizone: 100 €
- Po: 80 €
- Oberlippe: 25 €
- Oberlippe und Kinn: 50 €
- Oberschenkel/Unterschenkel (beide): 100 €
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken von IPL und wichtige Hinweise
Sofern die IPL-Haarentfernung von einem erfahrenen Spezialisten durchgeführt wird, sind keine schwerwiegenden Nebenwirkungen zu befürchten. Es kann während der Anwendung ein leichtes Brennen zu verspüren sein; auch leichte Rötungen nach der Behandlung sind typisch - sie verschwinden schnell wieder.
In sehr seltenen Fällen kommt es zu leichten Verbrennungen oder Narben. Man sollte einige Wochen vor der IPL-Haarentfernung auf das Bräunen verzichten, da ansonsten das Licht an der Hautoberfläche aufgenommen wird und nicht bis in die Haarwurzeln gelangen kann - so sind Verbrennungen möglich.
IPL auf Narben
Die Anwendung von IPL ist grundsätzlich möglich. Jedoch sollte die Haut in dem Fall nicht sehr dunkel pigmentiert sein. Auf frischen Narben jedoch sollte man diese Haarentfernungsmethode nicht anwenden.
IPL auf Tattoos
Auf Tattoos sollte man IPL nicht anwenden. Es kommt zur Reaktion des IPL-Lichts mit den Tattoo-Farbpigmenten. Durch die entstehende Wärme kann es zu Verletzungen und Narbenbildung kommen.
Gegenanzeigen: Wann darf IPL nicht angewandt werden?
Abgesehen von Tätowierungen zählen folgende Punkte zu den Kontraindikationen einer IPL-Haarentfernung:
- ein sehr dunkler Hauttyp (VI)
- Schwangerschaft / Stillzeit
- elektronische Implantate (z.B. Herzschrittmacher)
- bestimmte Arzneimittel (Alpha-Hydroxycarbonsäure, Beta-Hydroxycarbonsäure, Isotretinoin oder Azealinsäure)
- bestimmte Erkrankungen wie Stoffwechselerkrankungen, Epilepsie, Herzkrankheiten, Hautkrankheiten etc.
- Strahlen- oder Chemotherapie
- Warzen/Leberflecke/Permanent-Make up
- Hautstörungen wie Entzündungen, offene Wunden, Ekzeme etc.