Wie oft, wie heiß, womit? Über das gesunde Duschen für verschiedene Hauttypen
Im Sommer erfreuen wir uns gerne mehrmals am Tag an einer kühlen Dusche - im Winter ist es genau umgekehrt, wir genießen eine heiße, wärmende Dusche. Doch welcher Duschzusatz ist gesund für unsere Haut? Sollten wir zu handelsüblichem Duschgel greifen, oder doch lieber Duschöl oder gar Seife verwenden? Wir klären Sie über das gesunde Duschen auf und geben Ihnen wertvolle Tipps.
Wie oft ist zu oft?
Duschen dient nicht nur der Körperhygiene, sondern auch der Körperpflege.
- Unsere Haut wird von Schweiß, Schmutz und anderen Partikeln gereinigt,
- verstopfte Poren werden befreit und
- wir fühlen uns insgesamt frischer und besser.
Doch wer es mit dem Duschen übertreibt und zu oft, beziehungsweise zu lange duscht, kann seiner Haut damit auch Schaden zufügen. Denn der Säureschutzmantel unserer Haut ist nicht darauf ausgelegt, ständig durch Duschgel oder andere Duschzusätze beeinträchtigt zu werden.
Im schlimmsten Fall kann es sogar zu Hauterkrankungen - hervorgerufen durch zu häufiges und zu intensives Duschen - kommen.
Ganz gleich welcher Hauttyp: Experten raten generell von übermäßigem Duschen ab:
Wer nicht auf das tägliche Duschritual verzichten kann oder will, sollte sich nur kurz unter die lauwarme Brause stellen und waschaktive Duschkosmetik ohne Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe verwenden. Empfehlenswert sind flüssige Syndets mit waschaktiven Inhaltsstoffen.
Es ist auch nicht nötig, den ganzen Körper jedes Mal komplett einzuseifen. Es genügt, Körperpartien mit vielen Schweißdrüsen wie Achseln, Genitalbereich und Füße zu reinigen.
In der Regel reicht es, jeden zweiten bis dritten Tag zu duschen. Nur bei starkem Schwitzen oder Neigung zu Körpergeruch ist die tägliche Dusche sinnvoll. Wird gesunde Haut plötzlich rissig, brennt oder juckt, können das Anzeichen für zu häufige Waschaktionen sein.
Die richtige Temperatur
Die Haare mit Shampoo bearbeiten und den Body von oben bis unten einseifen - für die meisten gehört dieses Prozedere zum täglichen Tagesablauf. Doch gerade sensible Haut reagiert empfindlich auf zu häufig eingesetzte Pflegeprodukte und zu viel Wasser.
Duschen Sie niemals zu heiß - auch wenn es an kalten Winterabenden erstmal ein angenehmes Gefühl erzeugt. Für Ihre Haut ist die Prozedur mit heißem Wasser nicht zu empfehlen, da der schützende Wasser-Fettfilm der Haut angegriffen werden kann. Besser ist es, Sie duschen mit maximal 37 bis 38 Grad.
Zu heißes Wasser greift Hautflora an
Die menschliche Haut ist das größte Organ des Körpers, auf der sich mehr als 10.000 unterschiedliche Bakterientypen tummeln. Diese Kleinstlebewesen bilden eine natürliche Schutzhülle zur Abwehr von Keimen.
Eine Dusche beseitigt Schmutz, Schweiß und unangenehme Körperdüfte, doch Wasser und Seife greifen auch die Hautflora an und neutralisieren den natürlichen Säureschutzfilm.
Die Duschdauer
Achten Sie außerdem darauf, dass Sie nicht zu lange duschen, da sonst der Säureschutzmantel der Haut in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Eine Duschdauer von etwa 5 bis 10 Minuten reicht aus, um sich kurzzeitig zu entspannen und sowohl Schweiß als auch Schmutzpartikel von der Haut zu entfernen.
Die richtige Pflege
Natürlich können Sie in Notfällen - wenn beispielsweise kein Duschgel im Haus ist - mit Festkörperseife duschen. Es sollte jedoch bei Ausnahmen bleiben.
Denken Sie daran, dass so genannte Festkörperseifen einen höheren pH-Wert als die Haut haben und deshalb nur begrenzt zum Duschen geeignet sind. Am besten verwenden Sie mildes Duschgel oder auch milde Flüssigseifen, die extra für die Körperpflege hergestellt wurden.
Moderne Duschgels haben meist einen pH-Wert von etwa 5,5 - dieser ist ideal für die Haut.
Bei trockener Haut
Trockene Haut braucht besondere Pflege. Viele Duschgels oder Badezusätze entziehen der Haut wichtige Fette und belasten sie zusätzlich. Empfehlenswert sind kurze Duschaktionen mit lauwarmem Wasser.
Statt zu Gels sollten Menschen mit trockener Haut zu Cremeduschen und rückfettenden Körperölen greifen. Experten raten zu pH-neutraler Duschpflege mit einem pH-Wert von 7 bis 5. Geeignet ist Duschkosmetik ohne Tenside und mit wenigen Duft- und Konservierungsstoffen.
Auch Peelings sollten nicht öfter als einmal monatlich erfolgen, denn Peeling-Produkte entfernen nicht nur abgestorbene Hautschüppchen, sondern greifen auch den Schutzfilm an. Das Abtrocknen erfolgt am besten tupfend mit einem weichen Handtuch.
Reichhaltige Feuchtigkeitscremes entspannen gestresste Haut und unterstützen die Regeneration des Schutzmantels. Verarbeitet werden meist hochwertige pflanzliche Öle, beispielsweise
Pflege für allergieanfällige Haut
Allergieanfällige Haut ist strapaziert und neigt zu extremer Trockenheit mit Juckreiz und Spannungsgefühlen. Durch chemische Zusätze in Duschgels in Verbindung mit heißem Wasser entstehen Rötungen und schuppige Hautpartien.
- Für ein geschmeidiges Hautgefühl eignen sich Lotionen mit Aprikosenöl und Birkenrindenextrakt.
- Duschpflege mit Vitamin E fördert den Aufbau einer natürlichen Hautschutzbarriere,
- Kombinationen aus Natriumchlorid und Ölen versorgen die Haut mit wichtigen Mineralstoffen.
Bei sehr sensibler Haut sollte auf Peelings ganz verzichtet werden. Nach dem Duschen auch hier die Haut besser leicht abtupfen statt trocken zu rubbeln.
Für anspruchsvolle und empfindliche Haut eignet sich Körperpflege ohne Emulgatoren und Konservierungsstoffe. Cremes mit Shea-Butter und Weihrauch wirken beruhigend und entzündungshemmend.
Duschtipps für fettige Haut
Der fettige Hauttyp reagiert ebenfalls empfindlich auf Wasser und Pflegeprodukte. Werden beim Duschen Hautlipide zerstört, bauen sie sich zwar sehr schnell wieder auf, doch viele Duschgels regen die Haut zu erhöhter Fettproduktion an. Empfehlenswert sind auch in diesem Fall lauwarme und möglichst wenige Duschen.
Fettige Haut hat in der Regel große Poren und neigt zu Unreinheiten, hervorgerufen durch eine erhöhte Talgproduktion. Beim täglichen Duschen wird der Fettfilm der Haut angegriffen, was wiederum zu vermehrter Talgbildung führt. Auch zu heißes oder kaltes Wasser regt die Haut zu übermäßiger Fettproduktion an.
Nach dem Duschen eignen sich Bodylotions mit niedrigem Fettgehalt, Zusätze aus ätherischen Ölen pflegen sanft und verstopfen die Hautporen nicht. Auch regelmäßige Masken mit Heilerde sind ideal bei fetthaltiger Haut.
Wohltuendes Peeling
Zwei bis dreimal im Monat können Sie auch Peeling-Produkte verwenden, um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen.
Bedenken Sie aber, dass Peelings nicht zu oft und nur auf unsensibler Haut angewendet werden sollten, da die Haut sonst zu dünn werden und anfälliger für Erreger wie Pilze oder Keime werden könnte.
Hautverwöhnung nach der Dusche
Wer zu lange oder zu heiß geduscht hat, sollte seine Haut danach unbedingt verwöhnen. Dies gelingt am besten mit leichten Bodylotions oder Bodysprays, die der Haut Feuchtigkeit zurückgeben.
Besonders wertvoll sind Produkte mit Urea, also Harnstoff, da besonders viel Feuchtigkeit in der Haut gespeichert wird.
Wer trockene Haut hat, kann auch zu reichhaltigen Bodymilks greifen. Diese ziehen meist etwas langsamer ein als Bodylotions und hinterlassen einen zarten Fettfilm, tun der Haut aber richtig gut.
Sie werden sehen, dass Ihre Haut nach einer Behandlung mit Bodymilk oder Hautöl richtig schön glänzt und nicht mehr spannt.
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Tipps und Tricks weitergeholfen zu haben. Sie werden sehen, wie sich Ihre Haut entspannt und immer schöner wird.
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