Spray, Netz, Kerzen & Co.: Vorteile und mögliche Risiken verschiedener Insektenschutzmittel

Sobald es wieder warm wird und man abends die lauen Temperaturen genießen möchte, sind lästige Insekten an der Tagesordnung. Wer sich im Frühling und Sommer vor Insekten und deren Stichen schützen möchte, greift am besten zu verschiedenen Insektenschutzmitteln, die wir Ihnen hier vorstellen möchten. Doch Vorsicht: nicht alle davon sind harmlos und ohne Risiken.

Von Cornelia Gschiel

Die verschiedenen Arten von Insektenschutzmitteln

Schutzmittel gegen Insekten sind in zahlreichen Formen erhältlich. Das Angebot reicht von Raumspray über Duftstecker bis hin zu Produkten, die auf den Körper aufgetragen werden. Die meisten Schutzmittel gegen Insekten arbeiten mit Düften. Zum Einsatz kommen vor allem solche Duftnoten, die Insekten nicht riechen können. Dazu gehören vor allem

Duftkerzen

Der Nachteil dieser Düfte ist allerdings das sie sehr geruchsintensiv sind. Das heißt das eine Überdosierung leicht dazu führt das sie sich zu einem penetranten Gestank entwickeln. Dies wird vor allem bei der Nutzung von großen Cintronelladuftkerzen klar, den schon auf der Packung tragen diese Kerzen den Hinweis, dass sie nicht in geschlossenen Räumen angezündet werden sollen.

Und auch die Brenndauer dieser Kerzen sollte kontrolliert werden. Damit es nicht zu einer Geruchsbelästigung kommt, sollten die Kerzen immer nur einige Minuten brennen und dann gelöscht werden.

Insektensprays und Sticks

Mittlerweile gibt es verschiedene Arten von Insektenschutzmitteln. Besonders praktisch sind Sprays, die auf die Haut aufgesprüht werden. So kann man auch schwer erreichbare Stellen vor Insekten schützen. Aber auch Sticks, die Insekten abwehren sollen, sind sehr bequem. Man streicht einfach ein paar Mal mit dem Stick über die Haut und ist für einige Stunden vor Insektenstichen geschützt.

Bei minderwertigen Insektenschutzmitteln aus der Dose ergibt sich jedoch Problem. Diese stinken nicht nur, wenn die Dosierung nicht stimmt, sie können sich auch zu einer echten Gesundheitsgefahr entwickeln. Denn neben natürlichen ätherischen Ölen enthalten diese Produkte noch weitere chemische Duft- und Konservierungsstoffe.

Diese können bei einer Überdosierung des Insektenschutzmittels dazu führen, dass die Augen und die Lungen sehr stark gereizt werden. Deswegen sind diese Sprühdosen auch mit Warnhinweisen und einer genauen Anwendungsbeschreibung versehen. Diese sollten vor dem Gebrauch des Produktes genau gelesen und vor allem beachtet werden.

Lotions und Gele

In Drogerien findet man auch immer wieder spezielle Lotions und Gele, die Insekten abwehren sollen. Auch sie werden - ähnlich wie Bodylotion - einfach auf die Haut aufgetragen und leicht einmassiert.

Viele Produkte riechen für den Menschen angenehm, während sie für Gelsen und andere Stechmückenarten geradezu unerträglich sind.

Wer also im Frühling und Sommer gerne tagsüber oder abends draußen ist, sollte sich unbedingt mit Insektenschutzmittel versorgen. Im Urlaub leisten diese Mittel besonders gute Dienste, da die Insektenplage in vielen Urlaubsländern fast schon dazugehört.

Wie oft Mückenschutz für lückenlosen Schutz auftragen?

Die meisten Menschen gehen davon aus, dass sie den ganzen Tag geschützt sind, wenn sie am Morgen bevor sie in die Natur aufbrechen ein Insektenschutzmittel auftragen. Leider ist diese Annahme aus mehreren Gründen falsch.

Verlust der Wirksamkeit

Zunächst einmal werden auch Produkte, die dem Schutz vor Insekten dienen, durch mechanische Beanspruchung wieder von der Haut abgerieben. Wer sich also bewegt, reduziert schrittweise seinen Schutz vor Insekten und anderen Blutsaugern. Aber auch beim Schwitzen verliert das Insektenschutzmittel an Wirksamkeit. Und auch wenn man schwimmen geht, reduziert sich der Schutz.

Vor allem bei Produkten zum Schutz vor Insekten, die auf natürlichen Inhaltsstoffen basieren reduziert sich der Schutz durch ein "vergehen" der Inhaltsstoffe.

Insektenschutzmittel mit Duftstoffen

Meistens werden in solche Insektenschutzmittel natürliche, ätherische Öle eingearbeitet. Die Duftmoleküle haften zwar gut auf der menschlichen Haut, jedoch nicht in unbegrenzter Dauer. So wie wir es von dem Duft unseres Parfüms kennen, verfliegt auch der Duft eines Schutzmittels vor Insekten.

Hier sei nebenbei bemerkt, dass man ein Insektenschutzmittel nie auf parfümierte Haut auftragen sollte. Denn es kann zusammen mit den Inhaltsstoffen des Parfüms, vor allem dem Alkohol, reagieren. So kann es zu Hautirritationen in Form von Rötungen und Ausschlägen können. Aber auch zu fototoxischen Reaktionen, bei welchen sich große Hautareale verfärben können.

Regelmäßig eincremen und lange Kleidung tragen

Um den ganzen Tag über geschützt zu sein, sollte man sich also regelmäßig mit dem Insektenschutzmittel eincremen. In der Regel genügt es dies alle zwei bis drei Stunden zu tun. Bei extremen Belastungen wie etwa einem Bad muss aber öfter nachbehandelt werden.

Nicht zu unterschätzen bei dem Thema Insektenschutz ist die Kleidung. Es empfiehlt sich vor allem bei Spaziergängen in Wald und Flur, lange Kleidung zu tragen, auch wenn es draußen warm ist. Denn Hautareale, die durch Kleidung bedeckt sind, dienen den Blutsaugern nicht als Nahrungsquelle.

Vor allem um sich vor den gefährlichen Zecken zu schützen, die neben Hirnhautentzündung auch die Borreliose übertragen können, sollte man die Hose in die Socken stecken. Denn Zecken lieben es dunkel und kriechen auch unter der Kleidung solange bis sie eine geeignete Stelle gefunden haben, an welcher sie sich festbeißen können.

Moskitonetze

Der Schlaf gehört zu den wichtigsten Phasen eines Tages für den Menschen. Hier können Körper und Geist entspannen, die Organe ungestört ihrer Funktion nachkommen und die im Unterbewusstsein vorhandenen Gedanken verarbeitet werden. Schlimm nur, wenn eine Mücke uns im Sommer daran hindert, sacht ins Traumland zu gleiten. In tropischen Regionen können Moskitos hingegen nicht nur die Ruhe stören, sondern auch Krankheitserreger übertragen.

Der Einsatz eines Moskitonetzes kann hier Abhilfe schaffen.

Das Risiko von Mücken nicht unterschätzen

Allgemein gelten solche Netze in Deutschland als eine etwas überzogene Maßnahme zur Sicherung eines ruhigen Schlafs. Doch der vorrangige Aspekt dieses Hilfsmittels richtet sich eher auf die menschliche Gesundheit. So sind es gar nicht einmal ausschließlich die Tropen, in denen die Moskitos gefährliche Viren übertragen können.

Auch in unseren Breitengraden wird die herkömmliche Mücke im Laufe ihres Lebens durchschnittlich mehrere Dutzend Menschen und Tiere gestochen haben, ehe sie sich auf unserer Haut niederlässt. Krankheitserreger und Bakterien haften dem Stechrüssel an.

Zudem kann das Insekt ein blutverdünnendes Serum in die Venen leiten, auf das einige Personen allergisch reagieren.

In den Tropen unerlässlich

Besonders ratsam ist der Einsatz eines Mückennetzes aber gerade bei Reisen in die Ferne. Die Tropen Südamerikas, der afrikanische Kontinent und einige Regionen Asiens können mit Insekten aufwarten, die nicht alleine das Blut saugen, sondern dabei auch als Auslöser schwerer körperlicher Leiden gelten:

treten in der Folge auf. Mückensprays, die zum Teil in hochwirksamer Dosierung erhältlich sind, nützen in solchen Fällen wenig. Sie werden im Schlaf zu schnell von der Haut gerieben, als dass sie über Stunden hinweg eine Abwehr der Flügelseelen gewährleisten könnten.

Auch Fliegengitter an den Fenstern und ähnliche Optionen gelten als unzureichend - am Moskitonetz um das Bett herum führt letztlich also kein Weg vorbei.

Tipps für den Kauf

Im Handel lassen sich die Modelle mit unterschiedlichen Maschengrößen erwerben. Hier ist je nach Einsatzgebiet und dort vorkommenden Insekten die beste Wahl zu treffen. Stets gilt es dabei, einen Kompromiss zu finden: Je kleiner die Löcher ausfallen, desto höher gestaltet sich zwar der Schutz vor den Blutsaugern - desto schlechter zirkuliert aber gleichzeitig die Luft im Umfeld des Betts.

Ratsam ist es darüber hinaus, die Netze aus leichtem Gewebe wie Nylon oder Polyester zu kaufen. Gegenüber starren Textilien wie Baumwolle oder Leinen nehmen sie weniger Gerüche auf, lassen sich schneller reinigen und können problemlos in der Reisetasche verstaut werden. Zudem sind sie preisgünstiger erhältlich.

Tropische Reisen sorgfältig planen

Mag sich in den heimischen Gefilden ein derartiges Netz noch umkompliziert am Bett oder an der Wand anbringen lassen, so kann es in der Ferne immer wieder zu Hindernissen kommen. Nicht immer lässt sich ein Nagel an der Zimmerdecke finden, an dem die Montage möglich wäre.

Empfehlenswert ist es daher, ein ebenso dünnes wie tragfähiges Seil in der Länge weniger Meter mitzunehmen. In den meisten Räumlichkeiten lassen sich zwei Fixpunkte ausmachen, zwischen denen die Verbindung gespannt werden kann - sie ermöglicht das Aufhängen des Netzes.

Für Übernachtungen im Freien erweisen sich zudem Feldbetten mit festem Netzzelt als beste Option, um auch unter dem Sternenhimmel nicht von unerwünschten Insekten heimgesucht zu werden.

Weitere mechanische Insektenschutzmittel

Weitere Insektenschutzmittel sind beispielsweise

  • Fliegengitter,
  • Fliegenklatsche,
  • UV-Lampen,
  • Fliegenfänger aber auch
  • die passende Kleidung.

Mit einer Fliegenklatsche können kleinere und größere Insekten verscheucht oder getötet werden. UV-Lampen locken Insekten an und töten sie durch ein unter Hochspannung stehendes Drahtgitter. Leider werden auch viele nützliche Insekten getötet, deshalb sollte man sie nicht im Freien anwenden.

Langärmelige Kleidung aus leichten Stoffen schützt ebenfalls vor Insektenstichen.

Risiken und Nebenwirkungen von Insektenschutzmitteln

Auch in unseren Breitengraden gehört die Verwendung von diversen Insektenschutzmitteln schon beinahe dazu. Im Frühling und Sommer vermehren sich die stechwütigen Tierchen besonders schnell und können unseren verdienten Feierabend erheblich stören.

Einige Stiche richten meist noch keinen Schaden an, sind aber trotzdem lästig. Für Allergiker sieht die Sache schon anders aus: Sie sollten sich dringend mit Insektenschutzmitteln vor Stichen schützen.

Überdosierung

Hat man einmal Insektenschutzmittel überdosiert, hilft oft nur kräftiges Lüften. Vor allem in der Nacht sollte man dabei die Fenster geschlossen halten, um nicht noch mehr Insekten anzulocken. Denn Licht zieht vor allem kleine Stechmücken magisch an und das Problem vergrößert sich nur.

Ebenfalls wirksam ist es, eine kleine Kohletablette, wie man sie für das Verbrennen von Räucherwaren nutzt, anzuzünden. Denn die Kohle reinigt beim Verbrennen die Luft, da sie die Duftmoleküle bindet und neutralisiert.

Scharfe Inhaltsstoffen

Bestimmte Insektenschutzmittel sollten während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Am besten lassen Sie sich in einer Apotheke beraten und studieren immer den Beipackzettel vor der Anwendung.

Einige Insektenschutzmittel können im Zusammenhang mit Sonneneinstrahlung Hautreizungen auslösen. Wer sich in der prallen Sonne aufhält, sollte also auf diese Mittel verzichten und zu einem anderen Insektenschutzmittel greifen.

Pflanzliche Insektenschutzmittel haben im Allgemeinen weniger Nebenwirkungen als chemische Mittel.

Pyrethrum oder Pyrethroide

Pyrethrum oder Pyrethroide kommen in vielen herkömmlichen Mitteln gegen Insekten vor und können Augen, Schleimhäute und sogar die Haut reizen.

Deshalb empfiehlt es sich, Insektensprays nicht in geschlossenen Räumen zu verwenden, sondern am Balkon oder im Garten aufzusprühen.

  • Vermeiden Sie das Einatmen der Dämpfe und achten Sie darauf, dass Kinder nicht unbeaufsichtigt mit Insektenschutzmitteln spielen.

  • Sollte der Spray unbeabsichtigt in die Augen oder auf Schleimhäute kommen, sollte man die betroffene Stelle sofort mit klarem Wasser ausspülen und gegebenenfalls den Arzt aufsuchen.

  • Wer nach der Verwendung von Insektenspray Hautreizungen bemerkt, sollte die betroffene Stelle schnellstmöglich waschen und das Spray nicht mehr verwenden, da es ernsthafte Allergien auslösen kann.

Hausmittel als Insektenschutz

Wer auf einen Inhaltsstoff von Insektenschutzmittel allergisch ist, sollte eher zu Hausmittelchen greifen, um die Risiken zu vermindern. Diese haben sich als genauso wirksam erwiesen wie so manches Insektenschutzmittel aus Drogerien oder Supermärkten.

Lavendelöl und Knoblauch oder Brennessel

Wer auf Hausmittel setzen möchte, sollte

probieren. Wer viel Knoblauch isst, scheidet bestimmte Inhaltsstoffe über die Haut aus, was wiederum für die Insekten nicht besonders anziehend ist. Neemöl und Lavendelöl werden einfach tröpfchenweise auf die Haut aufgetragen.