Sugaring - Nutzen, Anleitung und Tipps zur Herstellung einer Sugaring Paste

Als Sugaring oder auch Sugar Waxing bezeichnet man eine Methode der Haarentfernung, bei der die Haare samt Wurzel durch das Auftragen bzw. Abziehen einer Zuckerpaste entfernt werden. Im Gegensatz zum herkömmlichen Waxing mit Kalt- oder Warmwachs erweist sich dieses Verfahren als deutlich schonender. Die Zuckerpaste lässt sich auch selbst herstellen. Lesen Sie alles Wissenswerte über das Sugaring.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Sugaring - Merkmale und Nutzen

Das Sugaring wird auch als Sugar Waxing, Persian Waxing oder auch Zuckern bezeichnet. Es handelt sich um eine Haarentfernungsmethode, die dem Wachsen ähnelt und zur Epilation gezählt wird: das Haar wird samt Haarwurzel. Statt Kalt- oder Warmwachs wird hierfür jedoch eine Zuckerpaste verwendet.

Man trägt diese Paste - bestehend aus Wasser und Zucker, meist auch Zitronensaft, in körperwarmer Temperatur auf die Haut auf und zieht sie in Wuchsrichtung der Haare wieder ab. Nach einer solchen Anwendung wachsen die Haare langsamer nach, sodass die Haut, anders als bei einer Depilation - beispielsweise einer Rasur - länger glatt bleibt.

Die Abstände der Anwendung können mit der Zeit vergrößert werden. Die neuen Haare werden weicher, dünner und fallen weniger auf.

Das Sugaring lässt sich in einem professionellen Kosmetikstudio durchführen lassen. Hier wird in der Regel auf eine besondere medizinische Zuckerpaste gesetzt; das Verfahren wird in diesem Fall oft als Comfort Sugaring bezeichnet.

Doch auch als Selbstbehandlung in den eigenen vier Wänden ist das Zuckern geeignet. Man kann dabei die Zuckerpaste kaufen oder auch einfach selbst herstellen - im weiteren Verlauf mehr dazu.

Die zuckersüße Enthaarungstechnik hält etwa drei bis sechs Wochen. Je öfter die Methode angewendet wird, desto langsamer wachsen Haare nach oder verschwinden ganz.

Begriff "Halawa"

Häufig findet man das Sugaring auch in Verbindung mit der Bezeichnung Halawa. Es handelt sich hierzulande jedoch um eine geschützte Marke, unter welcher entsprechende Produkte zum Sugaring vertrieben werden.

Halawa ist eine traditionelle Methode zur Haarentfernung, die im Orient verwendet wird. Auch in Europa hat sie zwischenzeitlich Einzug gehalten. Sie bezeichnet das Epilieren von Haaren, wobei Zutaten aus der Natur das normalerweise zum Herausreißen der Haare benutzte Wachs ersetzen. Im Vergleich zur Rasur hält die Wirkung von Halawa viel länger an.

Sugaring oder Waxing?

Im Gegensatz zum herkömmlichen Waxing ergeben sich einige Vorteile:

  • Wachs klebt an lebenden Hautzellen fest, die Zuckerpaste nicht: so wird die Haut weniger traumatisiert.
  • Warmwachs wird häufig zu warm temperiert; beim Sugaring entfällt die Verbrennungsgefahr.
  • Die Enthaarung in Haarwuchsrichtung sorgt zudem für weniger Hautirritationen und Schmerzen.
  • Die Zuckerpaste enthält ausschließlich natürliche Zutaten - auch Allergiker sowie Menschen mit sensibler Haut können das Sugaring anwenden.
  • Der Zucker hat eine peelende und desinfizierende Wirkung - das Ergebnis ist ein deutlich feineres und weniger irritiertes Hautbild.
  • Die Zuckerpaste ist im Gegensatz zu Wachs wasserlöslich und lässt sich somit mit Wasser einfach abspülen.

Eingewachsene Haare beim Sugaring?

Ein weiterer Vorteil von Sugaring: Das Abreißen erfolgt in Haarwachstumsrichtung. Die Haare reißen nicht ab, was zu weniger einwachsenden Haaren führt.

An welchen Körperstellen kann man das Sugaring anwenden?

Das Sugaring am gesamten Körper angewendet werden. So lassen sich mit dieser Methode Haare

entfernen.

Sugaring in der Bikizinone?

Auch in der Bikinizone ist das Sugaring anwendbar. Es kommt wie bereits erwähnt zu weniger Hautirritationen, da die Zuckerpaste nicht an lebenden Hautzellen festklebt.

Haarlänge - wie lang sollten/dürfen die Haare beim Sugaring sein?

Um ein möglichst ideales Ergebnis zu erhalten und alle Haare zu entfernen, sollte die letzte Rasuer etwa zwei Wochen zurückliegen. Die empfohlene Haarlänge liegt bei 0,4 bis 1 cm.

Schmerzen beim Sugaring?

Die Zuckerpaste ist nicht besonders preisintensiv, insbesondere, wenn sie selbst hergestellt wird. Im Vergleich zu einigen chemischen Haarentfernungsprodukten kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen. Wie schnell das Haar nachwächst, lässt sich nicht beeinflussen.

Hier spielen genetische und hormonelle Aspekte eine Rolle. Dennoch dürfte die Nachbehandlungszeit von etwa drei Wochen durchaus zufriedenstellend sein.

Wer glaubt, dass es sich bei so viel Sinnlichkeit um eine gänzlich schmerzfreie Methode zur Haarentfernung handelt, der irrt. Doch

  1. ist das individuelle Schmerzempfinden sehr unterschiedlich und
  2. kann es bei geschickter Anwendung der Halawa-Methode so weit minimiert werden, dass es lediglich von kurzer Dauer ist.

Die vielfach geäußerte Behauptung, dass das nachwachsende Haar härter beziehungsweise dunkler als das ursprüngliche Haar ist, stimmt übrigens nicht - ganz im Gegenteil.

Anwendung: Sugaring-Anleitung

Bei der Anwendung der Zuckerpaste kommt es darauf an, welche Methode man anwenden möchte. Man unterscheidet das Sugaring ohne und mit Vlies. Zu empfehlen ist das Tragen von Latexhandschuhen.

Flicktechnik (flicking methode) / Handtechnik: Sugaring ohne Vlies

Bei der Flicktechnik bzw. flicking methode oder Handtechnik kommt man ohne Vliesstreifen und ohne Erwärmen der Paste aus. Zudem wird weniger von der Zuckerpaste benötigt, da man diese beim Abziehen nicht von der Haut entfernt - man verwendet sie für die nächste Hautstelle erneut. Im Gegensatz zur zweiten Methode muss die Paste hierbei zäher und etwas fester sein.

Entsprechende Produkte, die man im Handel erhält, tragen beispielsweise die Bezeichnung "strong". Des Weiteren finden sich Zuckerpasten, die entsprechend auf die aktuellen Temperaturen ausgelegt sind - solche mit der Bezeichnung "32 Grad Celsius" beispielsweise eignen sich besser für die Sommermonate; andere Pasten würden zu weich werden.

Bei dieser Methode sollte man wie folgt vorgehen:

  1. Die Haut reinigen - sie sollte trocken und fettfrei sein
  2. Die Latexhandschuhe anziehen und die Paste in langsamen, streichenden Bewegungen entgegen der Haarwuchsrichtung auf die Haut auftragen
  3. Die Haut spannen und in flachen, kurzen Zügen mit den Fingern die Paste entgegen der Haarwuchsrichtung wieder abziehen
  4. Nun dieselbe Paste für eine weitere Hautstelle auf dieselbe Art und Weise nutzen
  5. Mögliche Reste der Paste mit Wasser abspülen

Die Flicking-Methode ist kostengünstiger. Allerdings bedarf es etwas Geduld und Übung, bis diese Technik gelingt. Anfängern wird geraten, zunächst mit der Vliesmethode zu beginnen.

Vliestechnik: Sugaring mit Vliesstreifen

Die Zuckerpaste muss bei der Vliestechnik erwärmt werden. Beim Auftragen sollte sie Körpertemperatur haben. Nun geht man folgendermaßen vor:

  1. Die Haut reinigen und trocknen
  2. Die erwärmte Paste mithilfe eines Spatels entgegen der Haarwuchsrichtung auf die Haut auftragen
  3. Das Vlies mehrmals in streichenden Bewegungen auf die Haut drücken
  4. Die Haut straffen und das Vlies mit der anderen Hand entgegen der Haarwuchsrichtung zügig und flach abziehen

Wer das Sugaring mit der Vliesmethode regelmäßig anwenden möchte, dem empfiehlt sich der Kauf einer Vliesrolle im praktischen Spender.

Verwendung von Baumwollvlies beim Sugaring

Praktisch ist die Verwendung von Vlies aus Baumwolle beim Sugaring. Dieses lässt sich nach der Anwendung auswaschen und kann somit mehrmals verwendet werden.

Was tun, wenn die Sugaring Paste zu hart ist?

Je nach Produkt und Raumtemperatur kann es passieren, dass die Zuckerpaste im Laufe der Behandlung zu hart wird. In diesem Fall hilft es, sie kräftig zu kneten. Sie nimmt dadurch die Wärme der Hände auf und wird flüssiger - auf diese Weise lässt sie sich besser verarbeiten.

Wer darf das Sugaring (nicht) anwenden?

Beim Sugaring sollte man beachten, dass Jugendliche unter 16 Jahren das Einverständnis der Erziehungsberechtigten benötigen, wenn sie die Haarentfernung in einem Kosmetikstudio durchführen lassen möchten. Das Sugaring nicht anwenden bzw. damit warten sollte man

Rezept: Sugaring Paste selbst machen

Die Zuckerpaste lässt sich im Handel erwerben oder aber ganz einfach auch selbst herstellen. Man benötigt

  • den Saft einer halben Zitrone
  • eine Tasse Wasser und
  • eine Tasse Zucker.

Wer den Peelingeffekt nicht haben möchte/braucht, kann statt Zucker auch Honig verwenden. Wer gern experimentiert, kann etwas Zimt oder ein anderes Gewürz zur Epiliermasse hinzufügen. Der Kreativität sind in dieser Hinsicht kaum Grenzen gesetzt.

Alle Zutaten werden in einen Topf gegeben und unter Rühren langsam aufgekocht. Hat sich eine sirupartige Masse gebildet, ist die Zuckerpaste fertig. Für die richtige Konsistenz lässt sich nach Bedarf auch noch etwas der einzelnen Zutaten dazugeben.

Möglich ist auch dieses Rezept:

  1. Für die Paste werden etwa 200 Gramm Zucker mit 50 bis 100 Gramm Wasser verrührt und dann in einem Topf oder einer Pfanne so weit erhitzt, bis die Mischung zu karamellisieren beginnt.

  2. Anschließend werden einige Tropfen Zitronensaft sowie einige Esslöffel Honig hinzugegeben.

  3. Nachdem die Masse so weit abgekühlt ist, dass sie sich problemlos anfassen lässt, wird sie mit einem dicken Pinsel auf die Haut aufgetragen. Möglich ist auch, sie mit den Händen zu einer Art Ball zu formen und diesen auf der zu behandelnden Körperregion zügig hin und her zu rollen.

  4. Anschließend wird man etwas Geduld aufbringen müssen, bis das Gemisch weiter erkaltet. In dieser Zeit lässt es sich entspannen, mit geschlossenen Augen angenehmer Musik lauschen, der Wärme nachspüren und den Duft der Epilationssubstanz genießen.

    Wenn es schnell gehen soll, kann die Wartezeit dadurch verkürzt werden, dass die Haut mit reichlich kaltem Wasser gespült wird, damit die Masse erstarrt.

  5. Ist die Temperatur der Halawa-Masse abgesunken, wird Letztere an einem Ende gefasst und in Wuchsrichtung der Haare mit einem Ruck abgezogen.