Augenbrauenpiercing - Alles über Stechen, Pflegen, Rauswachsen und Risiko
Viele Menschen lassen sich ein Augenbrauenpiercing stechen. Der Piercer kann das Piercing an wenigen verschiedenen Positionen im Bereich der Augenbrauen anbringen. Ein gut gestochenes Augenbrauenpiercing unterstreicht die Schönheit eines Gesichtes. Wie bei jedem Eingriff bestehen jedoch auch hier Risiken. Ein Augenbrauenpiercing kann nur dann für lange Zeit das Gesicht verschönern, wenn es richtig gepflegt wird. Hier gibt es verschiedene Dinge zu beachten.
Das Augenbrauenpiercing gehört zu den beliebtesten Piercings von Männern und Frauen. Dies wohl auch deshalb, weil es beim Stechen kaum Schmerzen bereitet und auch die Heilung in der Regel unkompliziert ist.
Ein Augenbrauenpiercing wird meist so gestochen, dass unterhalb und oberhalb der Augenbraue zum Beispiel eine Perle oder mehrere Ringe hervorschauen.
Ziel, Zweck und Siegeszug des Augenbrauenpiercings
Ziel und Zweck eines Augenbrauenpiercings ist das Anbringen von Piercingschmuck an den Augenbrauen aus ästhetischen Gründen.
Im Gegensatz zu anderen Piercingformen hat diese keinerlei symbolische, kulturelle oder sexuelle Bedeutung. Bereits seit 1980 wird das Piercen der Augenbrauen durchgeführt und gehört zu den beliebtesten Formen des Piercings.
Kam es zunächst vor allem bei männlichen Jugendlichen zur Anwendung, ist es heutzutage bei Frauen und Männern gleichermaßen beliebt. Grundsätzlich ist das Augenbrauenpiercing leicht und unkompliziert durchzuführen und gilt daher als einfache Piercingmethode.
Das richtige Material und Schmuckstück
Durchgeführt werden Augenbrauenpiercings in der Regel in speziellen Piercing- und Tattoostudios. Bei der Ausführung des Piercings sollte darauf geachtet werden, dass kein billiges Material mit Anteilen aus
- Blei,
- Cadmium oder
- Nickel
benutzt wird, da diese allergische Reaktionen und Entzündungen auslösen können. Vor allem bei einem Erstpiercing wird der Einsatz von Titan empfohlen.
Merkmale von Barbell und Klemmkugelring
Wer ein Augenbrauenpiercing möchte, muss sich zwischen verschiedenen Schmuckarten und -formen entscheiden. Ein Barbell sieht aus wie ein Hufeisen, das an beiden Enden verschiedene Formen wie zum Beispiel
- einen Kegel,
- einen Totenkopf,
- eine Kugel oder
- eine Perle
hat. Teilweise sind auch Schmucksteine eingearbeitet. Ein Klemmkugelring sieht aus wie ein Ring und hat teilweise eine bunte große Perle, durch die der Ring hindurchgeht. Jedes Schmuckstück für die Augenbraue gibt es in verschiedenen Größen und Stärken sowie aus unterschiedlichen Materialien.
Sind diese Piercings gestochen, so sieht man vom Klemmkugelring einen Teil des Ringes sowie gegebenenfalls die Perle. Von einem Barbell sind jeweils die Enden (z.B. die beiden Kegel) sichtbar, die meist oberhalb und unterhalb der Augenbraue hervortreten.
Zum Einstechen wird zumeist ein Ball Closure Ring oder ein Curved Barbell verwendet.
Geeignete Positionen für ein Augenbrauenpiercing
Das Augenbrauenpiercing zählt zu den so genannten Oberflächenpiercings, da es nur in die obere Hautschicht gestochen wird. Ob das Piercing vertikal oder horizontal gestochen wird, hängt meist am Geschmack des Kunden. Normalerweise wird das Piercing außen an der Augenbraue gestochen.
Je weiter das Piercing in Richtung Nasenwurzel gestochen wird, desto mehr Spannung befindet sich in der Haut. Die Gefahr ist hier größer, dass das Augenbrauenpiercing nach einiger Zeit herauswächst.
So wird ein Augenbrauenpiercing gestochen
Das Augenbrauenpiercing gehört zu den Oberflächenpiercings - Einstich- und der Austrittsstelle liegen auf einer Ebene. Im Stichkanal befindet sich nur wenig Gewebe, da das Piercing direkt unter der Haut angesetzt wird. Das Stechen läuft folgendermaßen ab:
- die entsprechende Hautpartie wird desinfiziert
- Einstich- und Austrittspunkt werden markiert und mithilfe einer Klemmzange fixiert;
- anschließend erfolgt das Durchstechen.
Dabei wird eine spezielle Nadel verwendet, in der Regel der so genannte periphere Venenkatheter. Die Nadel ist mit einem Überzug versehen, welcher nach dem Durchstechen im Stichkanal verbleibt, um anschließend das Schmuckstück einsetzen zu können.
Die Risiken eines Augenbrauenpiercings
Je qualifizierter ein Piercer ist, desto geringer ist die Gefahr von Risiken und Nebenwirkungen eines Augenbrauenpiercings.
Unverträglichkeit und/oder Entzündungen
Vergleicht man jedoch nur die Preise und entscheidet sich für einen besonders günstigen Piercer, der kaum Erfahrung hat und unter unhygienischen Bedingungen arbeitet, so besteht beim Stechen eines Augenbrauenpiercings die Gefahr, dass sich die Wunde infiziert.
Schwere Entzündungen können dann entstehen. Die Bakterien in der Wunde können im schlimmsten Fall durch das Blut in den Körper wandern und hier zu schweren Erkrankungen führen.
Verwendet der Piercer Billigschmuck, so besteht die Gefahr einer Unverträglichkeit oder Entzündung, da diese Schmuckstücke häufig große Mengen von Nickel und/oder Blei enthalten.
Eine Entzündung kann sich auch dann entwickeln, wenn die Einstichstellen nicht gewissenhaft gereinigt und desinfiziert werden. Dies muss mehrere Wochen lang nach dem Stechen des Augenbrauenpiercings durchgeführt werden. Auch Make-up sollte in dieser Zeit nicht verwendet werden.
Hämatom und Schwellungen
Das Risiko beim Stechen eines Augenbrauenpiercings ist auch, dass sich das darunter liegende Auge blau verfärbt. Dieses Hämatom verschwindet jedoch nach einigen Tagen von selbst wieder.
In fast allen Fällen schwillt die Augenbraue, an der das Piercing gestochen wurde, mehr oder weniger stark an.
Herauswachsen des Piercings
Da die Haut im Gesicht sehr dünn ist, kann das Augenbrauenpiercing herauswachsen. Es muss in diesem Fall entfernt werden, um Verletzungsgefahr und Narben zu vermeiden.
Die richtige Pflege des Augenbrauenpiercings
Direkt nach dem Stechen eines Augenbrauenpiercings müssen einige Dinge beachtet werden, um auch lange Zeit Freude an dem Piercing zu haben. Jedes Piercing verursacht eine Wunde, die gewissenhaft versorgt werden muss, da sonst Keime hineingelangen können und zu einer Infektion führen können.
Reinigung und Desinfektion
In den ersten Tagen nach dem Stechen eines Augenbrauenpiercings tritt Sekret aus der Wunde, was jedoch völlig normal ist. Die Wunde muss vorsichtig zweimal täglich gereinigt werden, damit sie sich nicht entzündet. Meist erhält man vom Piercer eine Desinfektionslösung zum Auftupfen auf die Wunde und das verhärtete Sekret.
Um die Wundheilung zu beschleunigen, gibt es auch diverse Gels, die aufgetragen werden können.
Worauf sollte verzichtet werden?
Keinesfalls sollte man dauernd an seinem Augenbrauenpiercing herumspielen und den Stecker hin- und herdrehen. Es sollte nur zur Reinigung angefasst werden.
Grundsätzlich sollte man sich immer zuerst die Hände waschen, bevor das Augenbrauenpiercing berührt wird.
In den ersten sechs Wochen nach dem Stechen eines Augenbrauenpiercings sollte man auf den Gang in die Sauna oder das Solarium verzichten. Auch ins Schwimmbad sollte man nicht gehen, da das Chlor des Wassers zu Entzündungen führen kann.
Bis das Augenbrauenpiercing völlig abgeheilt ist, kann bis zu einem halben Jahr vergehen. In dieser Zeit darf die Wunde nicht in Kontakt mit Kosmetika kommen. Gleiches gilt auch zum Beispiel für Haarspray.
Schutz während des Schlafens und beim Sport
Ein frisches Augenbrauenpiercing sollte beim Schlafen oder beim Sport mit einem Pflaster geschützt werden, so dass man nicht selbst oder auch andere Menschen daran hängenbleiben können.
Ist die Wundheilung des Piercings abgeschlossen, so sollten auch danach nur Produkte für sensible Haut verwendet werden.
Wie handle ich, wenn sich das Brauenpiercing entzündet?
Kommt es jedoch zu einer Entzündung, muss das Piercing mit Jod oder speziellen Salben behandelt oder zur Not wieder rausgenommen werden. Alle Behandlungsmethoden sollte jedoch mit dem erfahrenen Piercer abgesprochen werden, da es - gerade beim Entfernen eines Piercings während einer akuten Entzündung - schnell zu gefährlichen Verkapselungen kommen kann.
Was tun, wenn das Augenbrauenpiercing rauswächst?
Bei den meisten Menschen wächst ein Augenbrauenpiercing nach einiger Zeit (meist mehrere Jahre) ganz langsam aus der ursprünglichen Position heraus und hängt irgendwann dann herunter. Die ehemalige Einstichstelle ist folglich meist unschön zu sehen.
Je nachdem, wie die Augenbrauen gewachsen sind, überdecken diese jedoch auch die durch das Augenbrauenpiercing entstandenen Narben.
Piercing neu stechen lassen
Der Grund, weshalb ein Augenbrauenpiercing wandern oder herauswachsen kann, besteht darin, dass diese Art von Piercing nur durch die oberste Hautschicht gestochen wird. Wird das Piercing dann jedoch von einem erfahrenen Piercer sofort entfernt oder neu gestochen, so kann man unschöne Narben vermeiden.
Gleiches gilt nicht nur für die Augenbrauenpiercings sondern auch für andere oberflächliche Piercings wie ein Piercing im Bauchnabel.
Das Risiko für ein Herauswachsen minimieren
Das Risiko des Herauswachsens wird etwas minimiert, wenn das Piercing außen an der Augenbraue gestochen wird. Je näher sich das Piercing an der Nase befindet, desto größer ist die Spannung der Haut und somit die Gefahr des Herauswachsens.
Unabhängig vom Herauswachsen des Piercings kann dieses auch vom Körper abgestoßen werden.
Das Herauswachsen eines Piercings ist nicht schmerzhaft, dennoch sollte es dann entfernt werden. Hängt der gepiercte Stift herunter, so bleibt man leicht beim An- und Ausziehen daran hängen und kann sich dann verletzen.