Umfassende Informationen zum Thema Bauchnabelpiercing

Meist wird ein Bauchnabelpiercing von Frauen getragen. Das Piercing kann an verschiedenen Stellen im Bereich des Bauchnabels gestochen werden. Welchen Schmuck man am Bauchnabel trägt, ist Geschmackssache. Damit das Piercing auch lange Zeit den Bauch verschönert, muss es richtig gepflegt werden.

Von Claudia Haut

Das Schmücken des Bauchnabels kann auf eine lange Tradition zurückblicken und wurde von verschiedenen Kulturen aus ästhetischen oder rituellen Gründen angewandt.

Das Bauchnabelpiercing, das vor allem bei jungen Frauen sehr beliebt ist, gibt es jedoch erst seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts und hat keinerlei historische Hintergründe. Es entwickelte sich jedoch rasch zu einer der beliebtesten Piercingvarianten.

Stich-Varianten des Bauchnabelpiercings

Angeboten werden Bauchnabelpiercings zumeist in speziellen Piercing- oder Tattoostudios und können - je nach Geschmack und anatomischen Voraussetzungen - unterschiedlich platziert werden.

Ein Piercing ist nicht immer möglich

Nicht immer ist ein Bauchnabelpiercing möglich. Dies hängt von der Form des Bauchnabels ab. Bei einigen Bauchnabelformen würde ein Piercing nicht einwandfrei sitzen und somit unschön aussehen und auch nur schlecht abheilen. Problematisch können zum Beispiel flache Bauchnabel sein, weil sich hier nur schlecht eine Hautfalte zum Stechen findet.

Piercing über oder unter dem Bauchnabel

Ein Bauchnabelpiercing wird in der Regel oberhalb oder unterhalb des Bauchnabels gestochen. Je nach Art des verwendeten Piercingschmuckes ist dann zum Beispiel oberhalb des Nabels eine kleine Perle zu sehen, im Nabel eine große.

In den meisten Fällen wird das Piercing oberhalb des Bauchnabels in die dort befindliche Hautfalte gestochen.

Piercing neben dem Bauchnabel

Auch rechts und/oder links neben dem Bauchnabel ist das Stechen eines Bauchnabelpiercings möglich. Wer dies wünscht, kann sich ein Bauchnabelpiercing auch als Oberflächenpiercing stechen lassen. Das Piercing wird dann oberflächlich in die oberste Hautschicht (z.B. neben dem Bauchnabel) gestochen.

  • Bauch mit Bauchnabelpiercing einer schlanken Frau mit Hüfttuch am Strand

    © Dmitry Ersler - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme Bauchnabelpiercing mit Kettchen

    © Izaokas Sapiro - www.fotolia.de

  • Ausschnitt nackter Frauenkörper, Piercing im Bauchnabel

    © fotofrank - www.fotolia.de

  • Nackter Bauch einer Frau, sie umrahmt Bauchnabel in Herzform mit Händen

    © Udo Kroener - www.fotolia.de

Verwendeter Piercingschmuck

Die Auswahl an Piercingschmuck für den Bauchnabel ist recht groß und vielfältig.

Bananen (Curved Barbell) und Ringe

Getragen wird oftmals ein so genannter Curved Barbell, ein in Bananenform geschwungener Stift, der aus Titan oder Stahl besteht. Der Curved Barbell enthält zwei unterschiedlich große und aufschraubbare Kugeln. An den Enden der Banane befinden sich meist kleine Perlen, Figuren oder Steine.

Die Banane wird dabei so in den Bauchnabel gepierct, dass überwiegend die Enden zu sehen sind. Der Stab der Banane verschwindet größtenteils in der Haut.

Ringe haben die Form eines Hufeisens oder des Buchstaben "U". An den Enden befinden sich - ähnlich wie bei der Banane - Steine, Perlen, geometrische Formen etc. Von der Verwendung eines Ball Closure Rings (Klemmkugelring) für ein Erstpiercing wird hingegen abgeraten, da dabei eine erhöhte Gefahr einer Infektion besteht.

Spiralen und Kugeln

Spiralen sehen ähnlich aus wie Ringe, nur ist das Schmuckstück hier in sich gedreht und hat dadurch die Form einer Spirale. Weitere Schmuckstücke, die man als Bauchnabelpiercing tragen kann, sind zum Beispiel Kugeln mit kleinen Steinen oder Mustern.

Verschiedene Piercingschmuckvarianten
Verschiedene Piercingschmuckvarianten

Material

Jedes Schmuckstück gibt es in unterschiedlichen Farben und Materialien. So kann man zum Beispiel Schmuck aus Gold, Silber oder Platin wählen und auch die jeweilige Größe.

Im Falle von Problemen werden Bauchnabelstecker aus PTFE empfohlen, die allergieneutral, weich und beweglich sind. Verwendete Materialien für ein Piercing sind zumeist:

  • Titan
  • Gold
  • Stahl

Billigere Materialien wie Nickel, Blei oder Cadmium sollten dagegen besser vermieden werden, da sie Allergien oder Entzündungen auslösen können.

Bei der Wahl des Schmuckstückes sollte man nicht nur die Preise vergleichen. Billigschmuck ist häufig schädlich für die Gesundheit, da dieser in vielen Fällen zum Beispiel Eisen oder Nickel enthält.

Durchführung und Heilung eines Bauchnabelpiercings

Stechen des Bauchnabelpiercings
Stechen des Bauchnabelpiercings

Durchgeführt wird ein Bauchnabelpiercing normalerweise im Liegen. Dies erleichtert dem Piercer die Arbeit und wirkt zudem möglichen Kreislaufproblemen entgegen.

  1. Zunächst desinfiziert und markiert der Piercer die Einstich- und die Ausstichstelle,
  2. die dann mit einer Klemmzange fixiert wird.
  3. Anschließend wird die betreffende Stelle mit einem peripheren Venenkatheter durchstochen.

Schmerzen entstehen beim Piercen eines Bauchnabels nur mäßig. Auch das Bluten hält sich in Grenzen, da dieser Bereich nicht sehr stark durchblutet ist.

Die Heilung dauert jedoch recht lange, da die Region um den Bauchnabel herum immer bewegt wird. Durch die von Natur aus schlechte Durchblutung in diesem Bereich verzögert sich die Heilung nochmals. Bis die Wunde im Bereich des Bauchnabelpiercings vollständig verheilt ist, kann bis zu einem halben Jahr vergehen.

Auch nach vollständiger Abheilung der Wunde sollte man die Bauchnabelpiercings nur mit gewaschenen Händen wechseln, so dass keine Keime in den Körper gelangen können.

Pflegehinweise für das Bauchnabelpiercing

Direkt nach dem Stechen eines Bauchnabelpiercings müssen einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:

  • Jedes Mal, wenn das Bauchnabelpiercing gereinigt wird, sollte man sich unbedingt die Hände waschen, so dass keinerlei schädliche Keime in den Körper gelangen können.

  • Damit sich die Stelle im Bereich des Nabels nicht entzündet, sollte kein Vollbad mit herkömmlicher Badeessenz genommen werden.

  • Auch der Schwimmbadbesuch sollte auf später verschoben werden.

  • Sauna und Solarium sind ebenfalls nicht empfehlenswert für die Zeit nach dem Piercing. Duschen ist aber natürlich möglich.

  • Zudem darf das Piercing nicht in Kontakt mit Lotionen oder Cremes kommen.

  • In der ersten Zeit sollte man zudem auf körperliche Tätigkeiten verzichten, die schweißtreibend sind. Der Schweiß enthält viele Bakterien, die in die Wunde gelangen können und hier zu Infektionen führen können.

  • In den ersten Wochen sollte man zudem auch weite Kleidung tragen, die nicht an dem frischen Piercing scheuern kann.

  • Um eine Infektion auch nach Abheilen der Wunde zu vermeiden, sollte man die Bettwäsche regelmäßig wechseln und Haustiere nicht im Bett schlafen lassen.

  • Zusätzlich erhält man in der Regel vom Piercer ein spezielles Desinfektionsmittel, mit dem man in der ersten Zeit die Hautstelle desinfizieren kann.