Industrial-Piercing - Durchführung, Kosten, Risiken

Was ist ein Industrial-Piercing?

Wer sich ein Industrial Piercing - kurz Industrial stechen lassen will, benötigt gleich zwei Piercings, die miteinander verbunden werden. Wie beim Helix, so wird auch das Industrial in den äußeren Knorpelrand gestochen.

Am geläufigsten sind zwei gegenüberliegende Piercings am oberen Rand der Ohrmuschel, die mit einem langen Piercingstab (Barbell) verbunden werden. Auf der Seite nahe dem Kopf ist das Piercing meistens etwas höher gestochen, die gegenüberliegende Seite tiefer.

Das Industrial Piercing wird auch als Scaffold Piercing bezeichnet. Nicht jeder Mensch bringt die nötigen anatomischen Voraussetzungen mit.

Welcher Schmuck wird beim Industrial-Piercing getragen?

Ein Industrial- oder Scaffold-Piecing wird meist mit einem Durchmesser von 1,6mm gestochen. Der lange Barbell, der beide Piercings verbindet, kann sofort eingesetzt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass er lang genug ist, um das Gewebe bei einer eventuellen Schwellung nicht zu drücken.

Für die ersten Wochen und Monate greifen sehr viele zu zwei kurzen Barbells oder Labret-Stecker und setzen erst nach dem vollständigen Verheilen des Piercings einen langen Barbell ein. Neben ganz schlichten und geraden Barbells mit zwei Kugeln am Ende gibt es auch gebogene oder gedrehte Modelle. Die schlichten Kugeln können durch bunte Steine oder Spitzen ersetzt werden.

Durchführung: Wie wird das Industrial-Piercing gestochen und wie stark sind die Schmerzen?

Das Industrial besteht aus zwei Ohrpiercings, die jeweils im äußeren Knorpelrand gesetzt werden. Es ist besonders darauf zu achten, dass der Winkel beider Löcher übereinstimmt, um spätere Irritationen und Komplikationen zu vermeiden.

Das Piercing kann gestochen oder auch gepuncht werden. Beim Punchen stanzt man die Haut heraus; das Knorpelgewebe wird also entfernt, was die Heilungszeit deutlich verkürzt.

Generell stehen einem drei verschiedene Varianten zur Auswahl:

• zwei gestochene Piercings mit zwei Ball Closure Rings
• zwei gestochene Piercings mit einem Barbell
• zwei gepunchte Piercings

Generell sollte man wissen, dass das Piercen durch Knorpelgewebe deutlich schmerzhafter ist. Beim Industrial Piercing muss man zudem gleich zweimal durch diesen Schmerz.

Generell gilt, dass das Stechen - auch in den ersten Tagen der Heilphase - als deutlich unangenehmer gilt. Es kann durch das verdrängte Gewebe zu Druckschmerzen kommen. Diese bleiben einem erspart, wenn man sich für das Punchen entscheidet.

Kosten: Wie teuer ist ein Industrial-Piercing?

Die Preise für das Industrial Piercing können je nach Region und gewähltem Studio stark variieren. In der Regel sollte man mit insgesagmt 60 bis 80 Euro rechnen.

Mögliche Risiken des Industrial-Piercings

Beim Industrial Piercing besteht wie bei anderen Piercings auch ein gewisses Infektionsrisiko. Dies kann durch die richtige Pflege und dem Beachten einiger weiterer Tipps gering gehalten werden.

Heilungszeit und Pflegetipps für das Industrial-Piercing

Die Heilungszeit ist abhängig davon, ob das Piercing gestochen oder gepuncht wird. Bei einem gestochene Industrial muss man mit sechs bis zwölf Monaten rechnen, während die gepunchte Variante bereits nach zwei bis vier Wochen verheilt sein kann.

Vor allem in den ersten Wochen nach dem Stechen sollte man möglichst auf der anderen Seite schlafen, um das Piercing und Ohr nicht unnötig zu reizen. Generell gilt es, sich genau an die Pflegeanweisungen des Piercers zu halten.

Die Piercings sollten mehrmals täglich mit einem speziellen Reinigungs- bzw. Desinfektionsmittel behandelt werden. Wichtig ist, sie ausschließlich mit sauberen Händen anzufassen.

Wann kann man ein Industrial-Piercing wechseln?

Die Piercings lassen sich nach vollständiger Abheilung wechseln. Der Zeitpunkt hängt wie bereits erwähnt von der gewählten Piercingmethode ab.