Ohrpiercing - Varianten und Durchführung

Ein paar hübsche Creolen im Ohrläppchen? Wie langweilig, rufen Ohrpiercing-Fans: Bei zahlreichen Ringen und Steckern am Ohrknorpel, an der Ohrmuschel und an vielen weiteren Partien rund ums Ohr sind neugierige Blicke garantiert. Doch auch das klassische Loch im Ohrläppchen gehört zu den Ohrpiercings. Mittlerweile gibt es zahlreiche besondere Trends. Lesen Sie alles Wissenwerte rund um das Ohrpiercing.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Ohrlöcher: Zweck und Durchführung von Ohrpiercings

Ziel und Zweck eines Ohrpiercings ist die ästhetische Verzierung der Ohren mit einem Schmuckstück. Dazu wird ein Loch durch das Ohrläppchen oder die Ohrmuschel gestochen oder geschossen.

Nach dem Piercen bleibt der Ohrstecker so lange in der Wunde, bis diese komplett verheilt ist. Dies kann mitunter einige Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen.

Schließlich kommt es zur Bildung eines Hautschlauchs, der das eigentliche Ohrloch bildet. Auf beiden Seiten besteht eine Verbindung mit der Außenhaut. In manchen Fällen kann es aber auch zu einer Entzündung des Ohrlochs kommen, die sich durch unangenehme Schmerzen bemerkbar macht.

Ohrschmuck ist keine Erfindung der Neuzeit, im Gegenteil: In vielen Naturvölkern zählten Ohrringe oder auch ausgedehnte Ohrläppchen (in ihrer modernen Form heute als Fleshtunnels bekannt) zum Aussehen vieler Männer und Frauen einfach dazu. Je nach Kulturkreis waren mit dem Tragen des Ohrschmucks dabei unterschiedliche Aussagen verbunden - eine besonders große Rolle spielte und spielt dabei der eigene Status, aber auch Merkmale wie Fruchtbarkeit bei Frauen und vieles Mehr.

Heute zählt der Ohrschmuck einfach dazu: Als modisches Statement, aber auch als dezentes Alltagsaccessoire. Ganz unabhängig vom typischen Ohrloch, welches beispielsweise beim Juwelier mit der Ohrlochpistole geschossen wird, hat sich das Tragen von Ohrschmuck innerhalb der Piercingszene entwickelt.

Heilungsdauer der Ohrpiercings

Wie lange ein Ohrpiercing zum Verheilen braucht, ist abhängig von der Ohrregion. Nicht selten kommt es zu Entzündungen in diesem Bereich. Hier zeigen wir, wie man mit einem entzündeten Ohrloch am besten umgeht.

Varianten: Verschiedene Arten des Ohrpiercings

Bei einem Ohrpiercing unterscheidet man zwischen verschiedenen Varianten, die an unterschiedlichen Stellen des Ohrs gestochen oder geschossen werden:

  • Die klassischste Methode ist das Lobe-Piercing, das durch die Mitte der Ohrläppchen erfolgt.

  • Bei einem Helix-Piercing wird das Schmuckstück an der Ohrkante angebracht und dazu das Loch durch das Knorpelgewebe gestochen.

  • Beim so genannten Industrial-Piercing führt man ein Barbell in zwei gegenüberliegende Helix-Piercings ein.

  • Als Conch-Piercing bezeichnet man ein Piercing, das durch die äußere oder innere Ohrmuschel gestochen wird.

Weitere Varianten sind:

Besonders auffällig wirkt auch eine Durchstechung der Ohrkante an zwei Seiten, wobei ein langer Stecker durch beide Stichkanäle hindurch gesetzt wird (Industrialpiercing).

Conch und Helix-Piercing

Ein Piercing in der Ohrmuschel wird als Conch bezeichnet, je nach Position als

  • Inner Conch (mittig platziert) oder
  • Outer Conch (leicht oberhalb der Ohrmuschel).

Ebenso wie die Ohrmuschel ist auch die Äußere Ohrkante aus Knorpelgewebe. Ohrschmuck in diesem Bereich kann durch ein sogenanntes Helix-Piercing getragen werden.

Tragus-Piercing am Ohreingang

Ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen sich kleine Ringe am Knorpelfortsatz kurz vor dem Ohreingang, welche auch als Tragus-Piercing bekannt sind.

Als Materialien für ein Schmuckstück kommen zumeist zum Einsatz:

  • Acryl
  • Gold
  • Silber
  • Stahl
  • Titan

Was früher vorrangig den Seefahrern vorbehalten war (und dabei durchaus praktische Gründe hatte), wird heute zum echten Fashionstatement: Immer mehr Männer und Frauen wagen es und tragen selbst durchstochene oder -schossene Ohrpartien mit

  • Ringen,
  • Steckern oder
  • Piercings.

Ringe und Stecker für das Ohrpiercing

Beim Ohrpiercing werden unterschiedliche Ringe und Stecker verwendet. Es gibt nahezu keine Körperpartie, die nicht von einem professionellen Piercer durchstochen werden kann: Neben dem klassischen Stichkanal am Ohrläppchen bietet sich beispielsweise auch die Ohrmuschel oder der Ohrknorpel an.

Generell werden für ein Piercing die unterschiedlichsten Schmuckstücke verwendet. Hier geben wir Ihnen eine entsprechende Übersicht.

Wie bei allen Ohrpiercings, die sich am Knorpelgewebe befinden gilt: Im Vergleich zu einem einfachen Ohrloch am Läppchen ist hier mit einer deutlich längeren Einheilphase zu rechnen, die eine entsprechend sorgfältige Hygiene und Pflege erfordert.

Ohrschmuck für Männer? Ja klar!

Wie bei allen modemutigen Entscheidungen ist auch die für den männlichen Ohrschmuck eine höchstpersönliche. Mit politischen Einstellungen oder sexueller Orientierung hat dieser aber schon lange nichts mehr zu tun - das ehemals als schwules Erkennungszeichen verschrieene einseitige Ohrring hat längst ausgedient.

Egal ob hetero, homo oder bi: Ohrschmuck kann heute von jedem Mann getragen werden, der sich traut. Prominente Beispiele gibt es einige, und sie alle zeigen, dass Ringe, Stecker und Co. immer dann gut aussehen, wenn sie mit einer lässigen Selbstverständlichkeit getragen- und in den eigenen Look integriert werden.

Merkmale des modischen Herrenschmucks

Wer Lust hat, den Trend einmal auszuprobieren, findet hierzu reichlich Gelegenheit: Viele namhafte Schmuckhersteller und Designer haben Ohrschmuck speziell für die Herren der Schöpfung im Sortiment.

Bezeichnend für alle ist der deutlich herbere, wenig verspielte Touch - mit beispielsweise angerauhten Materialien oder ganz schlicht in Silber. Relativ unverfänglich sind deshalb auch einfache Ohrstecker mit oder ohne Motiv, aus Edelmetall oder auch in Schwarz. Je nach Outfit und Mut können aber auch richtige Ohrringe gut aussehen - schlichte Creolen beispielsweise wirken zur Hippie- oder Rockerkluft perfekt.

Brillanten und Piercings

Nur für Fashionprofis und Männer, die wirklich auffallen möchten, sind Ohrstecker mit Brillanten gemacht. Glitzernde Akzente setzen, ohne dabei allzu feminin zu wirken - eine Gratwanderung, die ganz besonders viel Spaß machen kann und sicherlich für den ein oder anderen schrägen Blick sorgt. Während regulärer Ohrschmuck für Männer erst langsam an Akzeptanz gewinnt, gibt es eine Szene, in der Ringe und Co. am männlichen Ohr schon lange dazugehören:

  • Piercings am Ohrläppchen,
  • am Ohrknorpel oder sogar
  • in der Ohrmuschel

erfreuen sich bei männlichen und weiblichen Fans der Körperkunst schon lange großer Beliebtheit.