Geschichte und Kultur des Piercings
Das Piercing bezeichnet eine Form des Körperschmucks durch Ringe oder Stäbe, die sich am Körper fixieren lassen, indem bestimmte Hautregionen, häufig auch das darunter befindliche Fettgewebe beziehungsweise Knorpelschichten, durchstochen werden. Zwar ließen sich die Menschen verschiedener Kulturen bereits vor 7.000 Jahren auf diese Weise schmücken, die eigentliche Bezeichnung des Piercens verbreitete sich in Deutschland aber erst in den 1990er Jahren.
Bedeutung
Das Piercing hat eine sehr lange Tradition. Es kann belegt werden, dass einige Völkerstämme schon vor 7.000 Jahren ihre Lippen, Ohren und andere Körperregionen mit Körperschmuck versahen. Man geht davon aus, dass dieser hauptsächlich der Kennzeichnung des eigenen Stammes diente.
Auch das Tätowieren wurde in dieser Zeit bereits angewandt.
Gleichzeitig hatte das Piercen auch spirituelle Gründe. Die jeweilige Art des Körperschmucks konnte beispielsweise ein bestimmtes Reifestadium des Menschen oder seine gesellschaftliche Stellung anzeigen. Selten besaß das Piercing früher eine reine Schmuckfunktion.
Formen des Piercens und Schmuckvariationen
Das Durchstechen der Körperregion wurde ursprünglich mit geeigneten Materialien aus der Umgebung vorgenommen. Hierzu konnten beispielsweise dienen:
- Knochen,
- Stöcke oder
- Pflanzenstiele.
Eine traditionelle Form des Piercings, die vor etwa 4.000 Jahren angewandt wurde, war unter anderem das Nostril-Piercing. Bei diesem wurde je nach symbolischer Bedeutung der linke oder rechte Nasenflügel durchstochen. In den Stichkanal wurde ein Schmuckstück geschoben.
Später verzichtete man lange Zeit auf diesen Schmuck, bevor er von den westlichen Kulturen wiederentdeckt wurde.
Auch andere Formen des Piercings unterliegen rituellen oder modischen Trends. Einige verschwinden nach einer gewissen Zeit für immer, andere erleben ein Comeback. Außerdem entwickeln sich bestimmte Piercingformen und -techniken weiter beziehungsweise werden ganz neu entdeckt.
Heutige Situation
Zurzeit im Trend liegen sogenannte transdermale Implantate, die unter der Haut platziert werden. Sie besitzen einen Gewindestab, an welchem sich Schmuck befestigen lässt.
Während das Piercing der 1990er Jahre in der westlichen Welt durch den Bauchnabel-, Lippen- und Ohrschmuck gekennzeichnet war, sind dem gestochenen Körperschmuck inzwischen kaum noch Grenzen gesetzt. Beispielsweise werden inzwischen auch das Lippenband oder die Hüfte gepierct.
Das Stechen des Piercings kann durch unterschiedliche Methoden erfolgen. Wichtig ist, dass dies unter hygienisch einwandfreien Bedingungen geschieht. Naturmaterialien kommen in westlichen Kulturen kaum zum Einsatz.
Nicht alle Materialien eignen sich als Piercingschmuck. Teilweise können sie gesundheitsschädlich sein oder vom Körper abgestoßen werden. Es kann zu Entzündungen oder zu Vergiftungserscheinungen kommen.
Die Verwendung organischer Materialien sollte kritisch betrachtet werden und erst dann erfolgen, wenn der Stichkanal ausgeheilt ist.
Neben dem Durchstechen einer Körperregion ist das Weiten des Stichkanals und das Einführen von Schmuckteilen mit einem entsprechenden Durchmesser sehr beliebt. Man spricht von geweiteten Piercings oder auch Flesh Tunnels. Diese Technik kann mit unterschiedlichen Hilfsmitteln erfolgen, beispielsweise mit
- Stiften,
- Bändern oder
- Gewichten.
Das geweitete Piercing wurde bereits von indigen Völkern getragen. Derzeit ist es in westlichen Kulturen groß in Mode.
Geweitete Piercings
Neben dem Durchstechen einer Körperregion ist das Weiten des Stichkanals und das Einführen von Schmuckteilen mit einem entsprechenden Durchmesser sehr beliebt. Man spricht von geweiteten Piercings oder auch Flesh Tunnels. Diese Technik kann mit unterschiedlichen Hilfsmitteln erfolgen, beispielsweise mit
- Stiften,
- Bändern oder
- Gewichten.
Das geweitete Piercing wurde bereits von indigen Völkern getragen. Derzeit ist es in westlichen Kulturen groß in Mode.