Die wundersame Welt der ätherischen Öle

Schon die alten Ägypter wussten die Aromen duftender Pflanzenöle zu schätzen und benutzten sie als Heilmittel oder Aphrodisiakum. Auch heute werden ätherische Öle noch in der Arzneikunde und vor allem in der Aromatherapie eingesetzt. Wir sagen Ihnen wie ätherische Öle eigentlich wirken und wo sie eingesetzt werden sollten.

Britta Josten
Von Britta Josten

Die Bezeichnung "naturrein"

Naturreine ätherische Öle zeichnen sich insbesondere durch die Tatsache aus, dass sie zu 100 Prozent aus der Herkunftspflanze gewonnen werden und daher in keinster Weise mit künstlich hergestellten, synthetischen Stoffen versetzt sind.

Im Gegensatz zu herkömmlichen ätherischen Ölen, die oftmals mit chemisch hergestellten Stoffen angereichert werden, stammen diese Öle tatsächlich vollkommen aus der Natur und werden in biologischem Anbau hergestellt, innerhalb dessen sie ganz natürlich ohne Zusätze heranwachsen.

Diese absolute Natürlichkeit ist es, die diese Öle so beliebt macht, aber daneben sollte selbstverständlich auch nicht die vielseitige Einsetzbarkeit in Vergessenheit geraten, denn naturreine Öle können vielfach verwendet werden.

Duftempfindung und Geruchsempfindlichkeit

Ätherische Öle, beziehungsweise deren Duftstoffe, werden von unserer Nase aufgenommen und gelangen von dort in das sogenannte limbische System des menschlichen Gehirns. Unsere Erinnerungen und Emotionen sind in diesem Bereich gespeichert und werden von dort auch ausgelöst. Unsere

  • Gefühlslage,
  • Stimmung oder auch
  • Kreativität

kann durch ätherische Öle durchaus beeinflusst werden.

  • Übrigens nimmt die Duftempfindung des Menschen im Alter stets ab und
  • auch das Rauchen sorgt für vermindertes Geruchsempfinden.
  • Frauen besitzen generell eine stärkere Geruchsempfindlichkeit als Männer und
  • etwa jeder hunderste Mensch besitzt aus verschiedenen Gründen überhaupt kein Geruchsempfinden.

Ätherische Öle in der Kosmetikindustrie

Naturreine Öle werden für diverse Kosmetik- und Pflegeprodukte verwendet und kommen dementsprechend auch häufig in der Kosmetikindustrie als Zusatz für allerlei unterschiedliche Produkte zum Einsatz. Verdünnt eingesetzt steigern sie das Wohlbefinden der Produktanwender und sorgen zudem für einen angenehmen Duft, beispielsweise bei Hautcremes aller Art.

Korrekter Kauf ätherischer Öle

Achten Sie bei dem Kauf von ätherischen Ölen darauf, dass es sich um naturreine Öle handelt, also keine Zusatzstoffe enthalten sind. Handelt es sich um Öle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA), so wurden die Pflanzen nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt und in keinster Weise mit künstlich hergestellten, synthetischen Stoffen versetzt. Ätherische Öle sind übrigens nur sehr begrenzt haltbar und sollten stets kühl und dunkel gelagert werden.

Tipps zum richtigen Gebrauch

Die Anwendung ätherischer Öle sollte mit Hitze verbunden werden, da sich die Duftstoffe so besser lösen und ausbreiten. Es empfiehlt sich die Verwendung von speziellen Aromalampen. Sie besitzen eine kleine Schale, in die ca. 5 bis 10 Tropfen ätherisches Öl hineingegeben, mit Wasser vermischt und durch ein Teelicht unterhalb der Schale erhitzt werden. Es reicht aber auch schon aus, ein mit ätherischem Öl beträufeltes Taschentuch einfach auf die Heizung zu legen.

Es empfiehlt sich den Raum hin und wieder zu lüften, damit sich die Nase nicht zu sehr an den gewünschten Duft gewöhnt und die Dosis nicht erhöht werden muss. Beachten Sie bei der Verwendung von ätherischen Ölen unbedingt darauf, dass Ihre Haut oder Schleimhäute nicht mit den hochkonzentrierten Essenzen in Berührung kommen, da es sonst zu Hautreizungen kommen kann.

Es gibt natürlich auch für die Haut, beispielsweise zum Baden, geeignete Öle. Diese sollten in den meisten Fällen aber nur stark verdünnt verwendet werden, mit Ausnahme von

Duftrichtungen und Wirkungsweisen

Duftstoffe wirken auf

  • Körper,
  • Geist und
  • Seele

und lösen sowohl

  • nervliche und
  • psychische wie auch
  • hormonelle

Reaktionen aus. Die verschiedenen Duftrichtungen und Wirkungsweisen einiger ätherischer Öle haben wir für Sie zusammengestellt:

Anis

Der süße Duft der Anis wirkt entspannend und beruhigend. Kann auch die Verdauung in Schwung bringen.

Bergamotte

Der fruchtige süße Duft dieses Zitronenöls hellt die Stimmung auf und wirkt beruhigend.

Citronella

Aus dem Citronellagras gewonnen, wirkt es belebend, insektenabweisend und luftreinigend. Der Duft ist zitrusartig und erfrischend.

Eukalyptus

Eukalyptus befreit die Atemwege, fördert die Konzentration, wirkt kühlend und antiseptisch.

Fenchel

Der süßliche Duft von Fenchel beruhigt die Nerven und ist wohltuend für den Magen. Gut geeignet für Kinder.

Fichtennadel

Geeignet als Saunaaufguß oder zur Luftreinigung. Sehr würziger, waldiger Geruch. Beruhigend bei Stress und Nervosität. Auch ideal für Massageöle.

Honig

Auszug aus der Honigwabe. Warmer und süßer Geruch. Zur Verfeinerung von Speisen oder als Badezusatz geeignet. Entspannt die Nerven.

Ingwer

Der scharfe, würzige Geruch wirkt appetitanregend und hilft bei Erkältung, Bauchschmerzen oder Muskelverspannungen. Sehr gut zum Aromatisieren von Gebäck oder Tee geeignet.

Jasmin

Der honigartige Duft wirkt harmonisierend, erotisierend und beschwingend. Ideal für Badeöle.

Kamille

Kamille beruhigt und entspannt. Wirkt desinfizierend und entzündungshemmend. Ideal für Gesichts- und Körperöle.

Lavendel

Blumiger, frischer Geruch. Anwendung bei Stress, Nervosität, Kreislaufstörungen oder Schlafstörungen. Sehr gut für entspannende Massageöle geeignet.

Mandarine

Das Öl aus Mandarinenschalen wirkt aufmunternd und hat einen süßen, frischen Duft.

Orange

Öl aus den Schalen der Orange. Frischer, fruchtiger und süßer Duft. Wirkt erheiternd und sinnlich. Der Duft sorgt für eine angenehme Atmosphäre und hebt die Stimmung. Vor allem in der kalten Winterzeit sehr beliebt.

Patchouli

Der erdige intensive Duft wirkt stimulierend und aufbauend. Wirksam gegen Motten.

Pfefferminze

Frischer, belebender Duft. Kühlt, fördert die Konzentration und wirkt antibakteriell bei Erkältungen.

Rose

Der blumige, weiche Duft dieses Aromaöls wirkt harmonisierend und beruhigend. Sorgt für eine angenehme Atmosphäre und vertreibt schlechte Laune.

Sandelholz

Süßer, holziger Duft. Wirkt entspannend, erotisierend und hebt die Stimmung.

Teebaum

Das Öl des australischen Teebaums duftet frisch und herb. Wirkt desinfizierend und schleimlösend. Besonders geeignet gegen Pickel oder Fußpilz.

Vanille

Der süße, warme Duft aus den Vanilleschoten wirkt besänftigend und harmonisierend.

Weihrauch

Sehr würziger Duft. Fördert die Konzentration und eignet sich zur Meditation.

Ylang-Ylang

Der süße Duft wirkt erotisierend und entspannend. Beruhigt und harmonisiert.

Zimt

Der würzige Duft von Zimt wird meist mit der Weihnachtszeit in Verbindung gebracht. Wirkt sehr entspannend und fördert die Kreativität.