Inhaltsstoffe: Woraus werden Lippenstifte hergestellt?
Lippenstift ist das beliebteste Schminkutensil von deutschen Frauen. Kann man doch gerade mit roten Lippen eine Art von Sinnlichkeit ausstrahlen, die kein anderes Make-up ins Gesicht zaubern kann. Doch welche Inhaltsstoffe sind in einem Lippenstift enthalten? Und kann es bei einigen Inhaltsstoffen zu allergischen Reaktionen kommen? Informieren Sie sich über die Inhaltsstoffe in Lippenstiften.
Lippenstifte: Größtenteils natürliche Inhaltsstoffe
Die gute Nachricht zuerst: Lippenstift besteht zu großen Teilen aus natürlichen Inhaltsstoffen. Denn Öle und Wachse bestreiten den Hauptteil eines Lippenstiftes. Hinzu kommt ein natürlicher Farbstoff, welcher jedem Lippenstift seine unnachahmliche Farbe verleiht.
Um hier die vielen Farben zu ermöglichen, werden bei der Herstellung verschiedene Farbstoffe miteinander kombiniert. Eine weitere Komponente, die in einem Lippenstift enthalten ist, sind Duftstoffe.
Diese verleihen dem Lippenstift ein angenehmes Aroma. Denn die Wachse und Öle können in normalem Zustand etwas unangenehm riechen.
Um hier keine abstoßende Wirkung hervorzurufen, wird dem Lippenstift ein feiner Duftstoff hinzugefügt. Weitere Inhaltsstoffe, die zudem enthalten sind, sorgen dafür, dass der Lippenstift in Form bleibt und auf den Lippen hält.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auf Lippenstifte aus der Naturkosmetik setzen...
Lippenstifte aus der Naturkosmetik
Lippenstifte gibt es schon sehr lange. Mal waren sie verrucht, mal galten sie als Statussymbol. Inzwischen bleibt es jedermann selbst überlassen, ob er einen Lippenstift verwendet oder nicht.
Hauptsächlich gelten Frauen als Zielgruppe bei den Lippenstiftherstellern, doch auch bei Männern muss das Tragen eines Lippenstifts kein Tabu sein. Insbesondere farblose Modelle dienen nämlich nicht nur der Optik, sondern besitzen obendrein einen pflegenden Effekt.
In der Naturkosmetik werden Lippenstifte in unterschiedlichen Farbnuancen angeboten. Auffallend leuchtende Farben findet man allerdings seltener.
Zwar ist es möglich, einen derartig roten Farbstoff zu gewinnen, doch muss dieser weiblichen Schildlausarten entnommen und ausgefällt werden. Diese Prozedur ist recht preisintensiv und außerdem bei vielen Anwendern umstritten.
Kussechtheit bei Lippenstiften aus der Naturkosmetik nicht gewährleistet
Im Gegensatz zu synthetischen Lippenstiften enthalten die natürlichen Modelle keine Silikone. Auch auf den Einsatz von Mineralölen sowie künstlichen Duftstoffen und Aromen wird bei der Herstellung verzichtet. Somit ist der natürliche Lippenstift weniger gesundheitsbedenklich, wenngleich seine Kussechtheit zu wünschen übrig lässt.
Aufgrund der fehlenden Konservierungsstoffe sollte ein Natur-Lippenstift nicht allzu lange aufbewahrt werden, doch dies dürfte Anhängerinnen der Naturkosmetik ohnehin bekannt sein. Dafür besitzen Lippenstifte aus der Naturkosmetik sehr viele pflegende natürliche Öle und Wachse, pflanzliche Extrakte sorgen für einen guten Feuchtigkeitsausgleich der Lippenhaut. Wer auf schimmernde Effekte nicht verzichten möchte, wählt einen Lippenstift, der mit Mineralien beschichtet ist.
Wer die vielen pflegenden Eigenschaften des Lippenstifts aus der Naturkosmetik nutzen möchte, wird kleine Abstriche im Hinblick auf Kussechtheit und Haltbarkeit hinnehmen müssen. Dafür muss er kein schlechtes Gewissen haben, falls er versehentlich mal etwas Lippenstift verschluckt.
Was macht den Lippenstift rot?
Die Zusammensetzung von Lippenstiften sieht heutzutage in der Regel wie folgt aus:
- 40 Prozent Öl
- 25 Prozent Erweichungsmittel
- 20 Prozent Wachs
- 10 Prozent Titandioxid
- 5 Prozent Farbstoff
Es kommt auch oft zur Anwendung von Di- bzw. Tetra-Brom-Fluorescein (Eosin). Das Verhältnis zwischen Ölen und Wachsen ist so gewählt, dass die typische Konsistenz eines Lippenstifts entsteht und dieser sich gut auftragen lässt.
Durch Titandioxid können intensive Rottäne verdünnt werden. Auf diese Weise lassen sich diverse rosane Farbtöne kreieren.
Nicht alle Lippenstifte sind unschädlich
Hier die etwas schlechtere Nachricht: Manche Lippenstifte können tatsächlich gesundheitsschädlich sein, wenn sie schädliche Substanzen aufweisen. Die Gefahr liegt dabei auf der Hand (bzw. Zunge): Wenn wir
- sprechen,
- essen,
- küssen oder
- beiläufig unsere Lippen benetzen,
werden die Inhaltsstoffe des Lippenstifts durch den Speichel aufgenommen und gelangen somit in unseren Organismus.
Der Blick auf die bedenklichen Inhaltsstoffe eines Lippenstifts
Zu den gesundheitlich bedenklichen Inhaltsstoffen in Lippenstiften zählen zum Beispiel Paraffine und Mineralöle. Alle Inhaltsstoffe kann man auf den Internetseiten der Hersteller nachlesen. Diese sind verpflichtet, alle Inhaltsstoffe ihrer Produkte öffentlich zu machen.
Besonders für Allergiker ist dies wichtig. Denn auch natürliche Stoffe können Allergien hervorrufen.
In der Auswertung eines 2015 durchgeführten Tests rät auch die Stiftung Warentest von Kosmetikprodukten ab, die diese Inhaltsstoffe aufweisen. Dazu zählt aus den genannten Gründen besonders mineralölhaltige Lippenpflege. An den folgenden Begriffen erkennen Sie Hinweise für Mineralöl auf den Inhaltsstoffliste der Verpackung:
- Cera Microcristallina (Microcristallina Wax),
- Ceresin,
- Mineral Oil,
- Ozokerite,
- Paraffin,
- Paraffinum Liquidum,
- Petrolatum.
Lippenstiftkauf: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
In unserem Alltag sehen wir uns mit zahlreichen gesundheitsschädigenden Substanzen verschiedener Quellen konfrontiert. Gerade im Kosmetikbereich ist es daher ratsam, auf unschädliche Inhaltsstoffe zu achten. Dieser Hinweis ist besonders wichtig für schwangere und stillende Frauen, die Giftstoffe über die Muttermilch oder den Mutterkuchen an das Kind weitergeben.
Natürlich müssen Sie nicht auf den geliebten Lippenstift verzichten. Im Handel treffen Sie auf zahlreiche Lippenpflegeprodukte, die ohne den Zusatz von Mineralöl hergestellt wurden. Anhänger der Naturkosmetik beispielsweise wissen das allgemeine Verbot dieser Zusätze in ihren Kosmetika zu schätzen.
Hauttest zur Vermeidung von allergischen Reaktionen auf Lippenstift
Um hier auf Nummer sicher gehen zu können, sollte ein Lippenstift immer erst einmal getestet werden. So kann man beispielsweise eine kleine Menge Lippenstift auf den Handrücken auftragen und für mindestens zwei Stunden dort belassen.
Reagiert die Haut nicht gereizt und bilden sich keine Pickel oder andere unschöne Ausschläge, kann man den Lippenstift bedenkenlos auch auf den Lippen anwenden und diese perfekt in Szene setzen.