Hautschmuck und Verzierungen ab Mitte des 19. Jahrhunderts
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Mittel zur Körperpflege und Schminke mehr und mehr zum Massenprodukt und für jeden erschwinglich. Heute ist die Kosmetikindustrie ein riesiges Geschäft, an dem sehr viele verdienen.

Noch nie war es so leicht seine Körper zu pflegen wie heute! Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gab es immer mehr Häuser mit Wasseranschluss. Heute ist das Wohnen ohne ein Bad mit Dusche oder Badewanne und fließendem heiß Wasser gar nicht mehr denkbar.
Make-up unter gesundheitlicher Berücksichtigung
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird Make-up unter Berücksichtigung von möglichen Gesundheitsfolgen hergestellt. Alle Produkte werden nur noch aus gesundheitlich einwandfreien Inhaltsstoffen hergestellt. Trotzdem oder gerade deshalb sind Naturprodukte auch heute noch Bestandteil von vielen Make-ups.
Kosmetika soll schön machen aber nicht krank. Leider gibt es auch heute noch Substanzen in Pflegemitteln und Kosmetika, die zumindest umstritten sind.
Alternative Hautaufheller
Die Menschen haben dazugelernt und die Verwendung vom toxischen Bleiweiß ließ nach. Als Ersatz wurden folgende Substanzen zum Aufhellen der Hautfarbe verwendet:
- Talkum,
- Reismehl,
- Bornitrid,
- Titaniumdioxid,
- Zinkoxid und
- Schlämmkreide
Übrigens wird die Haut in afrikanischen und asiatischen Ländern noch heute sehr oft gebleicht. Der gesellschaftliche Druck ist sehr groß, wobei dunkle Haut auch heute noch ein Hindernis darstellt.
Die Erfindung des Lippenstifts

Rote Farben für Lippenstifte und Rouge wurden zunehmend aus Karmin und Färberdistel hergestellt. Als der Lippenstift 1915 erfunden wurde, gab es nach anfänglichen Schwierigkeiten, in den Goldenen Zwanzigern einen neuen Schub in der Kosmetikindustrie. Der in Seidenpapier gewickelte Stift aus
- Hirschtalg,
- Bienenwachs und
- Rizinusöl
galt als sündhaft und war sehr teuer. Erst als die Diva Sarah Bernhardt im späten 19. Jahrhundert mit kirschroten Lippen auf der Bühne stand, wurde der Lippenstift populär.
Die erste bleifreie Bühnenschminke entwickelte der Berliner Bariton Ludwig Leichner 1873.
Entwicklung der Kosmetika
Den Look von Stars wie Greta Gabo, Gloria Swanson und Joan Crawford kreierte Max Factor, ihm wird auch die Erfindung des Begriffs "Make-up" zugeschrieben.
Bei der Entwicklung der Kosmetika sind auch die Namen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden als Pioniere zu nennen.
Die Einflüsse des Films auf die Schminkvorlieben

Anfangs hatte das neu geschaffene Medium "Kino" und später das Fernsehen großen Einfluss auf die Nachfrage der unterschiedlichsten Kosmetikartikel. Als die ersten Farbfilme über die Leinwand liefen, wollten alle Frauen so geschminkt und gestylt sein wie ihre Vorbilder.
Die chemische Industrie entwickelte sich sehr schnell weiter und immer mehr neue künstlich hergestellte Produkte kamen auf den Markt.
Gebremst wurde die Entwicklung nur durch den Zweiten Weltkrieg. Den Konsumenten ging das Geld aus und die notwendigen Chemikalien wurden für die Waffenproduktion eingesetzt, zudem waren Fette und Alkohol knapp. Das Aussehen war den Menschen im Krieg nicht so wichtig - sie hatten ganz andere Sorgen.
Nach Kriegsende wurde gutes Aussehen wieder zum Thema, entsprechend boomte der Kosmetikmarkt wieder sehr schnell.
Heutige Trends in Sachen Schminke
Heute hat man eine schier unendlich große Auswahl an Reinigungs- und Pflegeprodukten, Make-up und dekorativer Schminke. Die vielen Kosmetikhersteller bringen ständig neue Produkte auf den Markt, die immer
- besser,
- schonender und
- umweltfreundlicher
sein sollen. Betrachtet man nur allein die Auswahl an Seifen, Duschgel und Badeschaum in einer Drogerie, fühlt man sich schon wie "erschlagen", denn jeder Hersteller bringt unterschiedliche Pflege-Serien in zahllosen Duftnoten und für unterschiedliche Hauttypen auf den Markt.
Nicht nur für die Reinigung und Pflege auch zur farblichen Gestaltung des Gesichts gibt es unzählig Produkte. Am häufigsten werden wohl
- Lippenstifte,
- Mascara,
- Lidschatten und
- Make-up
gekauft. Sehr viele Frauen würden nicht einmal den Müll vor die Tür bringen, ohne sich vorher zu schminken.
Permanent Make-up und Tattoos
Seit einigen Jahren setzt sich das sogenannte Permanent Make-up mehr und mehr durch. Viele Frauen sind es leid, sich stundenlang im Bad zu schminken. Ein schöner Lidstrich lässt die Augen immer geschminkt aussehen und mit einer dauerhaften Lippenkontur ist das Nachziehen der Lippen ein Kinderspiel. In unserer schnelllebigen Zeit wird das Permanent Make-up immer beliebter.
Großflächige Tätowierungen sind wieder auf dem Vormarsch. Nachdem das Tätowieren lange Jahre eher verpönt und belächelt wurde, sind die Bilder auf dem Körper bei Frauen und Männern wieder absolut angesagt. Vor allem im Schwimmbad und am Meer fällt es schon auf, dass sich wieder sehr viele Leute ein Tattoo stechen lassen.
