Berufsbild Parfumeur - Arbeitsplatz und Aufgabenbereiche
Ein Parfumeur steht keineswegs den ganzen Tag in einem Atelier voller Düfte und kreiert ein neues Parfum. Der Arbeitsplatz eines Parfumeurs sieht oft ganz anders aus. Zudem ist das Herstellen von Parfums nicht die einzige Aufgabe eines Parfum-Meisters.
Wie wird man Parfumeur?
Die Berufsgruppe der Parfumeure gibt es schon seit dem 17. Jahrhundert. In jener Zeit stellten zumeist französische Parfum-Meister wertvolle Düfte her.
Damals war der hauptsächliche Grund für die Benutzung der Düfte übrigens das Überdecken von schlechten Gerüchen auf Perücken oder Handschuhen aus Leder. Heute haben die Düfte sehr vielseitige Einsatzgebiete und dementsprechend unterschiedlich sind auch die Arbeitsorte eines modernen Parfumeurs.
Wenn man den Beruf des Parfumeurs ausüben möchte, dann muss man verschiedene Voraussetzungen mitbringen. Zunächst einmal braucht man für diesen Beruf eine wirklich gute Nase, denn es gilt etwa 3000 verschiedene Düfte und Duftnuancen zu erkennen und zu unterscheiden. Darüber hinaus muss man sich natürlich auch ein gewisses Fachwissen über die Düfte aneignen.
Die Eintrittskarte zur Ausbildung
Eine klassische Ausbildung zum Parfumeur gibt es nicht. Vielmehr wird der Beruf an speziellen Parfumeurschulen gelehrt. Um an einer solchen Schule die mehrmonatige Ausbildung zum Parfumeur absolvieren zu können, muss man über eine gewisse Vorbildung verfügen. So kann zum Beispiel eine abgeschlossene Ausbildung als Chemielaborant eine Eintrittskarte in eine der Parfumeurschulen sein.
Eine der Schulen, die über eine wirklich lange Tradition im Bereich der Parfum-Kunst verfügen, ist das "Grasse Institute of Perfumery" im französischen Grasse. Hier, in der "Hauptstadt des Parfums" kann man sich innerhalb von neun Monaten zum Parfum-Meister ausbilden lassen.
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Parfumeur
Neben einer bereits abgeschlossenen Berufsausbildung im Bereich Chemie oder in einem
- künstlerischen,
- kreativen oder
- handwerklichen
Fach, benötigt man gute Kenntnisse der englischen Sprache. Darüber hinaus sollte natürlich wie gesagt auch der Geruchssinn sehr gut ausgeprägt sein.
Hat man die Ausbildung an einer Parfumeurschule abgeschlossen, dann ist man Mitglied einer durchaus elitären Berufsgruppe. Denn weltweit gibt es nur etwa 500 Parfum-Meister. In Deutschland gibt es circa 40 Parfumeure.
Übrigens kann es auch nicht schaden, wenn man als Parfumeur über eine gesunde Portion Menschenkenntnis verfügt. Denn wenn man den passenden Duft für eine Person finden möchte, dann muss man schnell erkennen, um welchen Typ Mensch es sich handelt. Eine sportliche Person wird schließlich einen anderen Duft bevorzugen, als eine elegante oder zurückhaltende oder sehr kreative Person.
Arbeitsplätze und Aufgabenbereiche eines Parfumeurs
Es ist ein Irrglaube, dass die einzige Aufgabe eines Parfumeurs darin besteht, betörende Düfte zu kreieren und zu verkaufen. Zwar gehört auch das zum Berufsbild eines Parfumeurs, allerdings sind die Aufgaben eines Parfum-Meisters deutlich breiter gefächert.
In den meisten Fällen arbeiten Parfumeure heute in der sogenannten Riechstoff-Industrie. Sie arbeiten in Laboren großer Firmen und entwickeln dort unter anderem Düfte für
- Waschmittel,
- Cremes,
- Seifen und
- andere duftende Produkte.
Dabei geht es natürlich nicht nur darum, einen bestimmten Duft zu kreieren, sondern vielmehr darum, dem Duft auch bestimmte Eigenschaften zu geben.
Schließlich soll eine Seife auch Wochen nach dem Öffnen der Verpackung noch genauso riechen wie am ersten Tag. Da sich die meisten Einsatzgebiete eines Parfumeurs heute in der Industrie finden lassen, findet dort auch häufig die Ausbildung statt. Sie findet oft parallel zu einem Chemiestudium statt.
Jeder Parfumeur kann ein eigenes Parfum herstellen
Aber auch wenn das Berufsbild moderner Parfumeure vor allem in der Chemie-Industrie zu finden ist, ist natürlich jeder Parfumeur dazu in der Lage, ein eigenes Parfum oder Eau de Toilette herzustellen. Parfumeure, die Düfte kreieren und edle Flacons entwerfen, sind aber tatsächlich nur noch selten anzutreffen. Dennoch gibt es sie.