Die vier Duft-Klassen des Parfums

Parfum ist nicht gleich Parfum: Umgangssprachlich wird der Begriff gern für alle Duftwässerchen verwendet. Dabei gibt es insgesamt vier Duftklassen, die Aufschluss geben über Intensität und Zusammensetzung.

Britta Josten
Von Britta Josten

Ganz allgemein kann man sich dabei auf folgende Faustregel verlassen: Je höher konzentriert die Duftstoffe, desto intensiver und zugleich länger anhaltend das zugehörige Parfum. Wer also eher einen leichten Begleiter für den Tag sucht, der liegt mit einem Eau de Toilette gerade richtig, während es für den großen Auftritt gern auch einmal ein Eau de Parfum oder mehr sein darf. Die Herren der Schöpfung hingegen lieben klassischer Weise ihr Eau de Cologne, das typischer Weise nur einen Hauch duftiger Frische verströmt.

Doch noch einmal von vorn: Was zeichnet die einzelnen Duftklassen überhaupt aus? Entscheidend ist das Verhältnis zwischen Alkohol und Duftessenz. Ersterer macht das Parfum haltbar, letztere ist gewissermaßen das Herzstück des Produkts.

Eau de Cologne

Den Anfang macht das Eau de Cologne, das mit gerade einmal 3 bis 5 Prozent Duftbestandteilen aufwarten kann. Es eignet sich perfekt für alle, die sich nicht parfümiert fühlen und trotzdem gut duften möchten.

Eau de Toilette und Eau de Parfum

Als "richtiges" Parfum gelten im allgemeinen das Eau de Toilette mit 6 bis 9 Prozent Duftintensität sowie das kräftigere Eau de Parfum, das bis zu 14 Prozent Duftessenzen beinhalten kann.

Parfumextrakt

Neben den genannten Duftklassen gibt es noch höhere Konzentrationen, die allerdings deutlich seltener zu haben sind: Ein Parfumextrakt bringt den Duft in geballter Form auf die Haut, was in den seltensten Fällen alltagstauglich ist.

Für den großen Auftritt aber kann dieses besonders kostspielige Produkt genau das richtige sein.

Moschus - ein ganz besonderer Duft

Moschus ist zwar keine Duftklasse, dafür aber ein besonderer und bekannter Duftstoff, der sich vom Allheilmittel zum beliebten Duft- und Lockstoff entwickelt hat. Häufig ist Moschus als Inhaltsstoff im Parfum zu finden. Moschus verleiht dem Duft eine ganz besondere Note, hat jedoch noch weitere Aufgaben als Inhaltsstoff hochwertiger Parfums.

Einsatzgebiete und Besonderheiten dieses speziellen Duftes

Bereits im alten China wurde Moschus als Allheilmittel, zum Beispiel bei starken Krämpfen, eingesetzt. Im Mittelalter wurde Moschus vor allem bei Nervenleiden als Medikament verabreicht. Nach Europa kam Moschus mit den Kreuzrittern.

Schon bald wurde Moschus erfolgreich als Aphrodisiakum verwendet und verfehlte diese Wirkung nicht. Nicht umsonst spricht man im Zusammenhang mit diesem Duftstoff von einem Suchtstoff.

Häufig wird der Moschusduft als

  • warm,
  • animalisch und
  • ergreifend

beschrieben. Die süßliche Note sorgt für eine erotische Ausstrahlung und beeinflusst die menschlichen Sexualdrüsen.

Herstellung des Duftstoffes

Früher wurde dieser Duftstoff aus der Sexualdrüse des Moschushirsches gewonnen. Diese walnussgroße Drüse sitzt vor den Geschlechtsorganen. Die Gewinnung war sehr aufwendig und der Duftstoff daher sehr selten und teuer.

Um an Moschus zu kommen musste die Brunftdrüse vom erlegten Tier entfernt werden. Diese enthält lediglich etwa 30 Gramm des Sexuallockstoffes. Nachdem die Drüse getrocknet wurde konnte der Duftstoff verwendet werden.

Heutzutage ist der Duftstoff noch immer sehr gefragt, wird jedoch nur noch selten aus tierischen Rohstoffen hergestellt. Mittlerweile sind Moschushirsche eine geschützte Art.

Erhält man ein Produkt mit tierischem Moschus kommt dies meist von chinesischen Farmen, welche die Tiere für die populationsschonende Gewinnung züchten. Die Herstellung erfolgt jedoch hauptsächlich im Labor. Der synthetische Duft steht dem echten dabei in nichts nach und ist kaum unterscheidbar.

Moschus im Parfum

Moschus ist in beinahe jedem Parfum enthalten. Häufig ist der Duft lediglich als Unternote wahrnehmbar. Es gibt jedoch auch Düfte, in welchen Moschus als Hauptduft vorhanden ist. Der Moschusextrakt sorgt

  • zum einen für einen eher animalischen Akkord und
  • zum anderen für eine süße Note.

Da Moschus zu hoch dosiert jedoch als unangenehm empfunden werden kann, gilt es diese Duftstoffe, ob natürlich oder künstlich, sparsam zu verwenden. Moschus wird in Parfum hauptsächlich als sogenannter Fixateur eingesetzt.

  • Da sich Moschus besonders gut mit der Hautoberfläche verbindet, sorgt es dafür, dass der Duft länger auf der Haut haften bleibt.
  • Zudem unterstreicht der süßliche und anregende Duft die verschiedenen Duftnoten des Parfums optimal und stellt eine gewisse Harmonie her.

Lesen Sie außerdem einige Tipps zur Wahl der passenden Duftnote fürs Büro

Passende Duftnoten fürs Büro

Auch im Alltag und im Büro gut zu duften ist für viele Menschen wichtig. Um nicht unangenehm aufzufallen sollte man allerdings ein paar Dinge beachten.

Nicht übertreiben

Die erste und wichtigste Regel für den passenden Büro-Duft lautet schlicht: Weniger ist mehr. Es zeugt von

  • Stil,
  • gutem Geschmack und nicht zuletzt auch
  • Benimm,

den eigenen Duft den Gegebenheiten, in diesem Falle der Arbeitswelt, anzupassen. Schließlich geht man ja auch nicht im Abendkleid ins Büro.

Leichte Düfte

Ebenso deplatziert wie zu viel Parfüm würde ein schwerer, üppiger Duft wirken, der beim abendlichen Ausgehen durchaus betörend sein kann. Mit frischen, leichten Düften kann man nicht allzu viel verkehrt machen. Sind Kopf- und/oder Herznote des Duftes aus Zitrusfrüchten komponiert, passt der Duft zumeist sehr gut ins Büro.

Unisex-Düfte

Auch sogenannte Unisex-Düfte eignen sich zum Arbeiten, da sie zumeist als wenig aufdringlich erlebt werden. Von vielen Düften gibt es auch sogenannte Light- oder Sommer-Varianten, die ohne Alkohol auskommen.

Ursprünglich wurden sie tatsächlich für den Sommer konzipiert, damit es zu keiner unerwünschten Reaktion von Sonne und dem im Parfüm enthaltenen Alkohol kommen kann. Da Alkohol jedoch der Duftträger Nummer eins ist, sind diese Parfums in der Regel auch bedeutend leichter und eignen sich damit perfekt fürs Büro.

Die Dosierung macht's

Doch zu welchem Duft man auch greift - es sollte immer wohl dosiert geschehen. Das Parfüm einer Person sollte nur dann wahrnehmbar sein, wenn man sich ihr auf einen Meter nähert - nicht darüber hinaus.

Tückisch: Wer seit Jahr und Tag den selben Duft bevorzugt, verliert irgendwann das Gespür für ihn und neigt dazu, nachzulegen, wenn er noch längst nicht verflogen ist. Hier hilft nur die ehrliche Meinung eines vertrauensvollen Kollegen.

Letzten Endes geht es im Büro darum, nicht nach einer bestimmtem Parfüm-Marke, sondern einfach gepflegt zu duften. Diesen Eindruck erreicht man oft schon durch täglich verwendete Pflegeprodukte wie

sodass eine zusätzliche Parfümierung fürs Büro oftmals gänzlich überflüssig ist.