Unterschiede zwischen ADS und ADHS
Nicht selten werden ADS und ADHS für das Gleiche gehalten. Zwischen den beiden Störungen gibt es jedoch einige Unterschiede. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Betroffene mit ADHS nicht nur unter Konzentrationsstörungen leiden, sondern zudem auch hyperaktiv sind. Sie lassen sich zudem leicht ablenken und reden recht viel. Informieren Sie sich über die Unterschiede zwischen ADS und ADHS.
Zahlreiche Kinder und Erwachsene leiden unter ADS oder ADHS. Fälschlicherweise werden beide Störungen oft miteinander gleichgesetzt. Es bestehen jedoch Unterschiede, was Symptomatik und Auswirkungen anbelangt.
Unterschiede zwischen ADS und ADHS
Während ADS die Abkürzung für Aufmerksamkeitsdefizitstörung ist, handelt es sich bei ADHS um eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Das heißt, dass bei ADHS zusätzlich eine Hyperaktivitätsstörung vorliegt. Während Kinder, die unter ADS leiden, eher in sich gekehrt sind und verträumt wirken, werden Kinder mit ADHS dagegen oftmals als Zappelphilipp bezeichnet.
ADS wird als Untertyp von ADHS angesehen und kommt auch seltener bei Kindern vor. Mit zunehmendem Alter nimmt der Faktor der Hyperaktivität zudem ab und ist somit im Jugendalter deutlich seltener vertreten.
Kinder mit ADS
Ein typisches Merkmal von ADS-Kindern ist, dass sie sich in der Regel sehr ruhig verhalten. So fallen sie in der Schule nicht auf und sind eher schüchtern. Mitunter wirken sie sogar apathisch.
Durch diese Unauffälligkeit bleibt die Störung jedoch häufig verborgen, wodurch es auch schwieriger ist, sie zu diagnostizieren. Dies führt nicht selten dazu, dass es für die betroffenen Kinder keine professionelle Hilfe gibt.
In der Schule fällt es ADS-Kindern schwer, dem Unterricht längere Zeit zu folgen. Außerdem können sie sich nicht auf ihre Hausaufgaben konzentrieren. Obwohl die betroffenen Kinder ebenso intelligent sind wie ihre Mitschüler, schreiben sie oftmals schlechtere Noten, weil sie aufgrund von mangelnder Aufmerksamkeit zu Flüchtigkeitsfehlern neigen.
Ebenfalls typisch für ADS-Kinder ist ihre Vergesslichkeit, denn weil sie nicht aufmerksam zuhören, vergessen sie zahlreiche Dinge rasch wieder. Genauso wie bei ADHS-Kindern bsteht also auch hier ein Aufmerksamkeitsdefizit. So beschäftigen sich die betroffenen Kinder ständig mit ihren wechselnden Gedanken, in die sie tief versunken sind.
Eigentlich liegt auch bei ADS-Kindern eine Hyperaktivität vor. Im Gegensatz zu den ADHS-Kindern, richtet sich diese jedoch nicht nach außen, sondern nach innen. Während sich das Kind äußerlich ruhig gibt, ist es in Wahrheit innerlich unruhig.
Liegen sechs der folgenden neun Verhaltensweisen im Übermaß über ein halbes Jahr lang bei einem Kind vor, kann man von ADS ausgehen:
- Unaufmerksamkeit gegenüber Details (z.B. bei Schularbeiten)
- Aufmerksamkeit bei Arbeiten und beim Spielen nur von kurzer Dauer
- das Kind scheint oftmals nicht zu hören, was gesagt wird
- Aufgaben/Aufträge/Arbeiten werden häufig nicht ausgeführt
- Mangelnde Fähigkeit, Aufgaben Struktur und Ordnung zu verleihen
- Starker Widerwillen oder Vermeidung von Aufgaben
- das Kind lässt sich leicht ablenken
- das Kind verliert häufig die unterschiedlichsten Dinge
- hohe Vergesslichkeitsrate alltäglicher Dinge
Kinder mit ADHS
Kinder mit ADHS leiden nicht nur unter Konzentrationsstörungen, sondern auch unter Hyperaktivität. Im Unterschied zu den ADS-Kindern ist ihnen ihre Störung sehr leicht anzumerken, weil sie ständig in Bewegung sind und nicht ruhig sitzen bleiben können.
Ein weiteres typisches Merkmal von ADHS-Kindern ist, dass sie oft viel und schnell reden. In der Schule sind sie leicht ablenkbar.
Behandlung von ADS und ADHS
Bei der Behandlung von ADS und ADHS gibt es kaum größere Unterschiede. So ist die Therapie individuell ausgerichtet und besteht aus mehreren, sich ergänzenden Komponenten. In ausgeprägten Fällen verabreicht man dem Kind vorübergehend auch bestimmte Medikamente.
Wichtig ist, dass die Eltern vom Arzt über die Behandlung intensiv aufgeklärt und in sie einbezogen werden. Die Eltern sollten auch die Schule über die Störung informieren, da mitunter spezielle Fördermöglichkeiten bestehen. Als hilfreich gelten zudem ein Elterntraining oder eine Familientherapie.
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