HIV-Test - Arten, Anwendung und Ablauf

Als HIV-Test oder AIDS-Test bezeichnet man ein Verfahren zum Nachweis des HI-Virus. Dabei wird das Blut der Testperson nach möglichen Antikörpern gegen das HI-Virus untersucht. Wenn ein Begriff einem einen Schauer über den Rücken jagt, dann ist es der Begriff HIV-positiv bzw. AIDS. HIV heißt Humanes Immundefizienzvirus. Was viele nicht wissen: wird man HIV-positiv getestet, bedeutet dies nicht, dass man daran sterben muss. Lesen Sie alles Wissenswerte über den HIV-Test.

Von Jens Hirseland

HIV-Test - Ziel und Zweck

Ziel und Zweck eines HIV-Tests, der auch als AIDS-Test bezeichnet wird, ist die Diagnose einer möglichen Infektion mit dem Humanen Immundefizitvirus (HIV) bei einer Testperson. Ein HIV-Test ist für die Behandlung des HI-Virus von größter Bedeutung, da der Erfolg einer AIDS- oder HIV-Therapie stark vom rechtzeitigen Beginn der Behandlung abhängt.

Das HIV-Virus kann sich ein Leben lang unauffällig verhalten und nie zum Ausbruch kommen. Kommt es zum Ausbruch, wird dieser Zustand mit dem Wort AIDS definiert. Aus diesem Grund wird ein HIV-Test dringend empfohlen, wenn ein Verdacht auf eine HIV-Infektion besteht.

Zielgruppen für den HIV-Test, z.B. Schwangere

Das Bundesamt für Gesundheit hat eine Empfehlung herausgegeben, nach der sich alle schwangeren Frauen einem HIV-Test unterziehen sollten, da somit Infektionen baldmöglichst erkannt werden können. Daher sollen Ärzte Schwangeren einen solchen Test nahelegen.

Schwangere sollten einen HIV-Test durchführen lassen, um bei einem möglichen positiven Befund ihr ungeborenes Kind schützen zu können. Dies wird ermöglicht, wenn noch während der Schwangerschaft eine gezielte Behandlung der werdenden Mutter durchgeführt wird.

Das Universitätsklinikum warnt trotz allem vor einer Achtlosigkeit, denn obwohl es inzwischen effektive Vorsorgemaßnahmen bei einer HIV-Erkrankung einer Schwangeren gibt, werden immer noch Babys angesteckt. Der Grund findet sich sehr oft auch darin, dass zahlreiche Frauen nichts von ihrer Erkrankung wissen und oftmals erst bei einem Routinecheck bei ihrem Gynäkologen von der Infektion erfahren.

Dank bestimmter Medikamente können jedoch die ungeborenen Kinder vor einer Ansteckung recht gut geschützt werden. Hier will die Klinik Innenstadt mit ihrer HIV-Ambulanz mehr Aufklärungsarbeit leisten und veranstaltet hierzu am 19. September ein Symposium zur Information für Betroffene und Mediziner.

Ebenso sollten sich Patienten mit

testen lassen. Allerdings darf der Test nicht ohne das Einverständnis des Patienten durchgeführt werden. Darüber hinaus müssen die Ergebnisse geheim gehalten werden.

Aktualisierte Leitlinie für HIV-Test: Blutentnahme bereits nach sechs Wochen möglich

Bislang mussten Menschen mit dem Verdacht auf eine HIV-Infektion drei Monate warten, bis sie zu einem Test gehen konnten. Grund dafür war die bis vor kurzem geltende Leitlinie, dass zwölf Wochen gewartet werden muss, da bei einer Infektion einige Zeit vergeht, bis die Virenlast im Körper nachweisbar ist.

Drei Monate der Unsicherheit sind für Betroffene natürlich ungemein belastend. Studien der jüngsten Vergangenheit haben daher untersucht, ob der Nachweis bereits nach einer kürzeren Wartezeit aussagekräftig genug ist.

Das Ergebnis schlägt sich nun in der aktualisierten Leitlinie nieder: Es reichen sechs Wochen Wartezeit. Danach kann man im Blut nachweisen, ob der Virus übertragen wurde.

Drei Monate Wartezeit waren eine Vorsichtsmaßnahme

Der schnellere Nachweis ist dank des Ag-Ak-Kombinationstests möglich, den es seit 1997 gibt. Dieser prüft sowohl auf Antigene des HI-Virus (Ak) als auch auf die vom Körper als Reaktion gebildeten Antikörper (Ag). Ältere Tests konnten nur die Antikörper feststellen und brauchten dafür länger.

Die drei Monate des Wartens waren von der Leitlinie dennoch als Sicherheitsfaktor eingebaut worden, der sich in Studien nun als zu fürsorglich herausgestellt hat. Daher verkürzte man die Wartezeit nun auf sechs Wochen.

Nur noch eine Blutprobe notwendig

Außerdem müssen Betroffene ab jetzt nur noch eine Blutprobe abgeben. Bisher sah die Leitlinie vor, einmal Blut für den Kombi-Test zu nehmen und bei positivem Ergebnis erneut zur Blutentnahme zu bitten. Diese zweite Probe wurde für ein Bestätigungsverfahren, den sogenannten Western-Blot-Test, genutzt.

Nun soll eine Abnahme für beide Tests reichen. Dies soll den Patienten die Angst nehmen, bei einem ersten HIV-positiven Ergebnis direkt davon zu erfahren und erneut auf das Ergebnis des Bestätigungsverfahrens zu warten. Ab jetzt wird der Patient erst angeschrieben, wenn auch der Bestätigungstest positiv ausfällt.

Diese Änderung gilt für Deutschland und schließt sich damit vielen anderen EU-Ländern an. In Großbritannien sieht es das Gesundheitswesen noch lockerer: Hier wurde die Wartezeit auf einen Monat verkürzt, solange der Kombi-Test zum Einsatz kommt.

Anonymer Test: Wo kann man sich auf HIV testen lassen?

Der HIV-Test erfolgt anonym. Das bedeutet, dass man weder seinen Namen nennen muss, noch wird das Ergebnis in einer Akte festgehalten.

Testen lassen kann man sich beispielsweise bei Checkpoints und Aidshilfen. Bereits nach wenigen Minuten erhält man das Ergebnis. Manche dieser Tests sind kostnelos.

Auch in Gesundheitsämtern ist die Durchführung eines HIV-Tests möglich. In diesen Einrichtungen entnimmt man den Patienten Blut aus der Vene. Das Ergebnis bekommt man nach wenigen Tagen.

Eine weitere Anlaufstelle sind Arztpraxen. Die Durchführung erfolgt hier immer namentlich. Die Krankenkassen tragen die Kosten, sofern eine Indikation vorliegt.

Zudem gibt es auch den Selbsttest für Zuhause. Im weiteren Verlauf gehen wir näher auf diesen Test ein.

Vorgehen: Ablauf des HIV-Tests

Ein HIV-Test kann anonym und kostenlos bei den lokalen Gesundheitsämtern durchgeführt werden und bietet eine Sicherheit von 96 Prozent. Vier Prozent der Testergebnisse weisen jedoch falsche positive Resultate auf. Bei einem negativen Ergebnis kann die Testperson mit fast 100 Prozent Sicherheit davon ausgehen, nicht an HIV bzw. AIDS erkrankt zu sein.

HI-Virus nachweisen

Um festzustellen, ob man HIV-positiv ist, wird ein HIV-Test durchgeführt. Es gibt verschiedene Testmethoden. Das HI-Virus kann man nachweisen durch:

  1. Untersuchungen des Blutes
  2. Untersuchungen des Urins
  3. Untersuchungen des Speichels

Unter manchen Lebensumständen wird ein HIV-Test prophylaktisch durchgeführt. Dies ist zum Beispiel bei einer Schwangerschaft oder beim Blutspenden der Fall. Verläuft der Test negativ, erhält man keine Nachricht.

Bei einem positiven Test wird ein Bestätigungstest durchgeführt, da viele Ersttestmethoden fälschlicherweise ein positives Ergebnis anzeigen können. Für den Fall, dass ein Testergebnis falsch positiv sein sollte, wird ein weiterer Test ausgeführt, der über beinahe hundertprozentige Sicherheit verfügt. Ein HIV-Test kann durch unterschiedliche Übertragungsmedien erfolgen, wie:

Unterschiedliche Testmethoden und HIV-Test-Varianten

Bei einem HIV-Test unterscheidet man zwischen:

  1. einem Suchtest
  2. einem Bestätigungstest

Bei einem Suchtest werden so viele infizierte Personen wie möglich erkannt. Dabei können jedoch auch fälschlicherweise Personen, die nicht mit dem HI-Virus infiziert sind, ein positives Testergebnis erhalten.

ELISA-Test

Als wichtigster HIV-Suchtest gilt der ELISA-Test (Enzyme-linked Immunsorbent Assay). Er ist die am häufigsten angewendete Methode, um HIV im menschlichen Organismus nachzuweisen.

Da jedoch mit dem ELISA-Test in der Blutprobe nur die Antikörper gegen das HI-Virus nachgewiesen werden können, und nicht das Virus selbst, können diese erst nach etwa sechs bis zwölf Wochen im Körper festgestellt werden. In manchen Fällen kann es sogar bis zu sechs Monaten dauern, was man auch als diagnostische Lücke bezeichnet.

Für diesen Test wird Blut abgenommen, welches dann in ein Labor geschickt wird. Nach 3-4 Tagen sind die Testergebnisse da.

Bestätigungstest und Western Blot-Test

Um also das Ergebnis eines Suchtests zu bestätigen, wird ein weiterer HIV-Test, ein so genannter Bestätigungstest ausgeführt. Damit es nicht zu falsch-positiven Testergebnissen kommt, ist in Deutschland ein Bestätigungstest sogar vorgeschrieben.

Um endgültige Gewissheit zu erlangen, wird zur absoluten Sicherheit noch ein dritter HIV-Test, ein so genannter Western Blot-Test ausgeführt - dieser ist ebenfalls ein Antikörper-Test. Erst wenn alle drei Ergebnisse eines HIV-Tests positiv sind, kann eine Diagnose auf HIV-positiv erstellt werden.

RT-PCR-Test

Eine weitere HIV-Testmethode ist das RT-PCR-Verfahren, das zwar sehr genau aber auch recht teuer ist. Hierfür ist gleichfalls eine Blutabnahme erforderlich.

Dieser Test weist aber keine Antikörper, sondern direkt das Virus nach. Der Test gilt als sehr aussagekräftig, jedoch müssen die Kosten vom Patienten meist selbst übernommen werden.

Der RT-PCR-Test wird innerhalb der ersten 15 Tage nach einer möglichen Infektion gemacht. Dann sind noch sehr viele Viren selbst im Blut, weil der Organismus noch keine Antikörper gebildet hat.

Dieser Test findet im Blutspendewesen seine Anwendung. Außerdem findet er bei einer Krankenhausaufnahme routinemäßig statt, wenn der Verdacht auf eine HIV-Infektion gegeben ist. Das Ergebnis liegt normalerweise innerhalb 3-4 Tage vor.

HIV-Schnelltest oder HIV-Heimtests: Kosten und Co.

Inzwischen gibt es auch einige HIV-Schnelltests, die zu Hause durchgeführt werden können. Diese Tests werden vorwiegend in Ländern der Dritten Welt angewendet; mittlerweile werden sie aber auch hierzulande gerne angewandt.

HIV-Heimtests in Deutschland

Jedes Jahr infizieren sich in Deutschland rund 3.000 Menschen neu mit dem HI-Virus. Da HIV bisher nicht heilbar ist, sollte jeder Mensch durch große Vorsicht darauf bedacht sein, sich gar nicht erst anzustecken. Doch da man vielen HIV-Infizierten nicht ansieht, dass sie den gefährlichen Virus in sich tragen, kann das Virus durch ungeschützten Sex oder gemeinsamen Gebrauch von Spritzen in der Drogenszene schnell übertragen werden.

Es gibt auch Fälle, in denen der Infizierte nicht einmal selbst weiß, dass er Träger ist und daher besonders leicht die Krankheit an den Partner oder auch wechselnde Geschlechtspartner weitergibt. Ausgerechnet unmittelbar nach der Infektion - genau dann, wenn niemand wissen kann, dass er infiziert ist - befinden sich besonders viele Viren im Körper und die Ansteckungsgefahr ist am höchsten.

HIV-Selbsttest kommt gut an

Menschen, die unter HIV leiden fühlen sich oft wegen ihrer Krankheit diskriminiert. Deshalb ist es eine gute Sache, wenn es HIV-Tests gibt, die jeder leicht zu Hause ausführen kann.

So ein Test nimmt die eigene Unsicherheit und zeigt auf, ob man überhaupt von der Krankheit betroffen ist. Im positiven Fall kann der Test helfen, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.

In Deutschland werden die HIV-Tests gut angenommen. Laut Studien testen sich 74 bis 96 Prozent derjenigen, die sich zu Hause testen wollen, auch wirklich. 80 Prozent der Studienteilnehmer wollen einen Test für zu Hause, weil sich ihr Partner testen soll.

Am beliebtesten sind Speicheltests. Das Anstechen der Fingerkuppe und das Herauszapfen eines Bluttropfens ist weniger beliebt. Doch das Ergebnis erhält man in beiden Tests innerhalb weniger Minuten.

Die Tests sind im Allgemeinen sehr genau, nur jedes 500. Ergebnis war falsch. Ist jemand allerdings tatsächlich infiziert, fallen die Ergebnisse schlechter aus, insbesondere wenn keine Supervision geleistet wurde.

Die Benutzung der Experten-Hotlines konnte bei Tests ohne Betreuung nicht nachvollzogen werden. Es sei also nötig, weitere Daten auszuwerten.

Obwohl keine Selbstmorde nach Selbsttests zu verzeichnen waren, hieß das nicht, dass es keine gegeben hätte, sondern nur, dass nichts davon bekannt war. Es bleibt die Skepsis, ob mehr Menschen durch einen Heimtest erfahren, ob sie HIV positiv sind. 50 Prozent der Weltbevölkerung hat keine Ahnung über die HIV-Werte.

Wo sollte man HIV-Selbsttests kaufen?

Tests sollten wegen der Qualität auf keinen Fall im Internet, oder im Ausland erworben werden. Man erhält sie beispielsweise ein Drogerien oder Apotheken.

Entscheidend ist ein CE-Zeichen. Damit geht man sicher, dass der Test in Europa zugelassen sowie in Deutschland erhältlich ist. Entsprechende Zeichen sind Exacto, INSTI und Autotest VIH.

Was kostet ein HIV-Selbsttest?

Wie hoch die Kosten für den HIV-Selbsttest ausfallen, ist abhängig von der Testart. Oftmals muss man jedoch mehr bezahlen, als für einen Test in Gesundheitsämtern und Co. Durchschnittlich ist mit Kosten zwischen 20 und 50 Euro zu rechnen.

Was tun, wenn der HIV-Selbsttest positiv ausfällt?

Aufgrund einer sehr sensitiven Einstellung ist manchmal eine Überreaktion möglich. Dann wird ein positives Ergebnis angezeigt, auch wenn keine Infektion vorliegt.

Es ist somit wichtig, das Testergebnis durch einen Test im Labor bestätigen zu lassen. Dabei kann man einen solchen Test im Checkpoint der Aidshilfen, im Labor oder im Gesundheitsamt durchführen lassen.

USA: Offizieller HIV-Schnelltest für den Heimgebrauch

Lange wurde diskutiert und beraten, nun hat die US-Arzneimittelzulassungsbehörde FDA den HIV-Schnelltest zum freien Verkauf in den Apotheken freigegeben. Nun können sich die Amerikaner also ab dem Oktober 2012 einfach den Test für den Heimgebrauch kaufen und sich zurück in den eigenen vier Wänden auf eine Infektion mit HIV hin testen.

Ob die HI-Viren sich im Inneren des Körpers befinden, kann der Test nach einer Auswertungszeit von maximal 40 Minuten sagen. In Studien hat sich der Schnelltest als recht zuverlässig erwiesen.

Wer ein negatives Ergebnis bekommt, der hat auch in 99 Prozent der Fälle keinen Erreger der gefürchteten Krankheit in sich. Allerdings sehen HIV-positive Menschen nicht in jedem Fall ein richtiges Ergebnis.

Hier lag die Quote nur bei 92 Prozent. Das bedeutet, acht Prozent bekamen eine Entwarnung durch den Test, obwohl sie infiziert waren. Für einen freiverkäuflichen Test in der heimischen Anwendung ist dies dennoch eine gute Quote.

In erster Linie soll durch Mundabstich daheim das allgemeine Risiko für die Bevölkerung gesenkt werden. Viele Menschen sind Träger der Viren und wissen es nicht oder trauen sich aus Angst und Scham nicht zu einem Arzt.

Für diesen Personenkreis kann der Schnelltest auf HIV zu einer echten Alternative werden. Wer dann nach der heimischen Anwendung ein positives Ergebnis bekommen hat, wird eher zum Arzt gehen, denn dann ist ihm oder ihr bewusst, wie akut die Situation ist.

Wie gut der neuen HIV-Schnelltester die Rate der neuen Infektionen senkt, muss die Zeit zeigen. Zumindest bisher rechnen Experten und Ärzte mit einer spürbaren Senkung.

Ablauf eines HIV-Tests

Besteht der Verdacht auf eine HIV-Infektion, wird zur Abklärung ein HIV-Test vorgenommen. Nach ein paar Tagen liegt das Ergebnis vor.

Ablauf des ELISA-Suchtests

Wenn der Verdacht auf eine Infektion mit dem HIV- oder AIDS-Virus besteht, wird in der Regel zunächst ein ELISA-Suchtest durchgeführt. Dabei wird der zu testenden Person etwas Blut abgenommen. Diese Probe wird anschließend in ein Labor geschickt und dort genauestens analysiert.

In dem Laboratorium werden für die Untersuchung ELISA-Testplatten benutzt, die aus 96 kleinen Behältern bestehen, in denen sich HIV-Proteine befinden. Die Blutzellen der entnommenen Blutprobe werden abgesondert und das übrig gebliebene Serum wird verdünnt in einen der Behälter mit den HIV-Proteinen gegeben.

Befinden sich nun im Serum vom Immunsystem gebildete Antikörper, bleiben diese an den HIV-Proteinen haften. Im Endergebnis verbleibt in dem Behälter entweder eine gefärbte Flüssigkeit wenn der Patient HIV positiv ist oder eine glasklare Flüssigkeit für den Fall, dass der Patient HIV-negativ ist. Insgesamt nimmt ein solcher ELISA-Test etwa drei bis vier Tage in Anspruch.

Anschließende Tests

Für den Fall, dass der HIV-Test positiv war, erfolgt zur Bestätigung ein weiterer Test. Zur endgültigen Bestätigung wird dann ein so genannter Western Blot-Test vorgenommen, der absolute Gewissheit bietet. Fallen alle Testreihen positiv aus, ist der Patient an HIV erkrankt und muss entsprechend behandelt werden.

Anwendung und Ablauf des HIV-Schnelltests

Ziel und Zweck eines AIDS- oder HIV-Schnelltests ist eine möglichst rasche Diagnose bei einem Verdacht auf eine Infektion mit dem Humanen Immundefizienz Virus (HIV). Seit dem Jahr 2006 ist der so genannte HIV-Schnelltest, mit dem AIDS oder HIV nachgewiesen werden kann, in den Staaten der Europäischen Union zugelassen.

Anwendung des HIV-Schnelltests

Mit Hilfe dieses Testverfahrens ist es möglich bereits nach etwa 20 Minuten ein Testergebnis zu erhalten, was eine langwierige Blutuntersuchung erspart. Ein solcher Schnelltest kann in bestimmten Fällen wichtig sein. Kommt es zum Beispiel während eines chirurgischen Eingriffes zu einem unbeabsichtigten Blutkontakt, etwa dadurch, dass sich ein Arzt an einer Nadel sticht und es ist nicht bekannt, ob der Patient an AIDS oder HIV erkrankt ist, kann ein solcher HIV-Schnelltest rasch für Aufklärung sorgen.

Kann eine HIV-Infektion bereits innerhalb der ersten Stunden nach einem Blutkontakt festgestellt werden, wirkt sich dies möglicherweise positiv auf den Erfolg einer HIV-Postexpositionsprophylaxe aus. Schon nach kurzer Zeit ist ein Ergebnis erhältlich.

Jedoch ist das Risiko auf ein falsch-positives Resultat höher als bei einem herkömmlichen HIV-Test. Aus diesem Grund müssen bei positiven oder grenzwertigen Resultaten stets weitere, aufwendigere Tests vorgenommen werden.

Vorkommen des HIV-Schnelltests

Eingeführt wurden die HIV-Schnelltests, um auch Ländern mit schlechter medizinischer Infrastruktur eine rasche Diagnose von AIDS oder HIV zu ermöglichen. So können in zahlreichen Ländern auch so genannte Heimtests durchgeführt werden, bei denen der HIV-Schnelltest zu Hause vorgenommen wird.

In Deutschland und Österreich sind solche Heimtests nicht erlaubt. Allerdings befinden sich zahlreiche dieser Tests illegal im Umlauf.

Funktionsweise des HIV-Schnelltests

Das Testprinzip beruht, wie bei einem herkömmlichen Test, auf einem Nachweis von Antikörpern. Sind im Organismus der Testperson Antikörper gegen das HI-Virus vorhanden, ist dies ein Hinweis auf eine mögliche Infektion mit dem Erreger.

Ablauf eines HIV-Schnelltests

Um rasch eine mögliche Infektion mit dem HI-Virus abzuklären, kann ein HIV-Schnelltest verwendet werden. Dieser weist keinerlei Risiken oder Komplikationen für die Testperson auf.

Wird aus bestimmten Gründen ein HIV-Schnelltest durchgeführt, muss dem Patienten eine Blutprobe entnommen werden. Das benötigte Blut wird dem Patienten entweder an der Fingerkuppe oder am Ohrläppchen abgezapft.

Das entnommene Blut wird dann auf einen Teststreifen gegeben. Schon nach etwa 15 bis 20 Minuten kann das Testergebnis abgelesen werden.

Negatives oder positives Ergebnis beim HIV-Schnelltest

Für den Fall, dass nur der rote Kontrollstreifen zu sehen ist, ist das Resultat negativ und es liegt keine HIV-Infektion vor. Wenn jedoch neben dem Kontrollstreifen noch ein roter Patientenstreifen erkennbar ist, handelt es sich um einen positives Resultat und es liegt höchstwahrscheinlich eine Infektion mit HIV vor.

Nachteil des Schnelltestss

Der Nachteil eines HIV-Schnelltests ist jedoch, dass er keine hundertprozentige Sicherheit über das Resultat gewährleisten kann. Daher müssen in jedem Fall noch weitere Tests zur Absicherung des Ergebnisses gemacht werden.

Denn leider sind diese Tests nicht immer sicher und weisen eine sehr hohe Fehlerquote auf. Das könnte an dem unsachgemäßen Umgang mit den Schnelltests liegen.

Diese Aussage bestätigte auch der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI), mit Sitz in Wiesbaden. Die Schnelltests können die HI-Viren oftmals in Urin, Speichel oder Blut nicht nachweisen und sind nicht mit einer hochwertigen Untersuchung im Labor zu vergleichen.

Speichel-Schnelltest zur HIV-Diagnose

Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA hat einen HIV-Schnelltest, der innerhalb von 20 Minuten eine erste Diagnose ermöglicht, zugelassen. Der Test heißt "OraQuick" und analysiert einen Abstrich aus dem Mundraum. Die Zuverlässigkeit des Tests liegt bei 99 Prozent, trotzdem sollte bei einem positiven Befund zusätzlich der Bluttest durchgeführt werden.