Acne vulgaris - Die gewöhnliche Akne

Die Akne ist die häufigste Erkrankung der Haut. Die Diagnose stellt der Haus- oder Hautarzt. Als Acne vulgaris bezeichnet man die gewöhnliche Akne. Sie ist die am häufigsten vorkommende Form von Akne und betrifft vor allen Dingen Jugendliche während der Pubertät. Man unterscheidet verschiedene Formen und Stadien. Informieren Sie sich hier über die Acne vulgaris.

Von Claudia Haut
Klassifikation nach ICD-10: L70
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Spricht man von Acne vulgaris, ist damit die gewöhnliche oder herkömmliche Akne gemeint. Von dieser Form sind vor allem Jugendliche während der Pubertät betroffen. Besonders in dieser Zeit, wenn das Selbstwertgefühl noch nicht so weit entwickelt ist, leiden die betroffenen Jugendlichen oft sehr unter ihren Hautproblemen.

Keine Akneform ist so weit verbreitet wie Acne vulgaris. Daneben tritt Akne fallweise auch im Säuglingsalter auf (Akne neonatorum), noch seltener auch im Erwachsenenalter oder durch bestimmte Einflüsse, wie z.B. UV-Strahlung, bestimmte Medikamente oder auch Kosmetika.

Aufgrund einer verstärkten Talgbildung in den Talgdrüsen der Haut und einer Verhornungsstörung der Haut kommt es zuerst zur Ausbildung von (noch nicht entzündeten) so genannten Komedonen. Diese können sich dann allerdings entzünden, und es entstehen die bekannten Pickel.

Andere Ursachen können auch übermäßige UV-Einwirkung sein (Mallorca-Akne) oder auch bestimmte Medikamente - Barbiturate (Schlafmittel) und Kortikosteroide (z.B. Cortison).

Darüber hinaus ist Akne die weltweit häufigste Erkrankung der Haut. So leiden ungefähr 80 bis 90 Prozent aller Jugendlichen zwischen 15. und 18. Jahren unter gewöhnlicher Akne, die jedoch individuell verschieden ausgeprägt sein kann. Während es bei Mädchen in der Regel frühzeitiger zu Akne kommt, verläuft sie bei Jungen meist intensiver und länger.

Ursachen

Wenn es um die Ursachen der Akne geht, sollte man zwischen inneren und äußeren Faktoren unterscheiden.

Innere Faktoren

Meist tritt die Akne auf, wenn sich der oder die Betroffene in einer Phase der hormonellen Veränderung befindet. In den meisten Fällen ist dies die Pubertät.

Jedoch kann sich eine Akne auch bei Frauen in der Schwangerschaft oder während der Regelblutung bilden. Aber auch bei erwachsenen Männern kann es durch einen Überschuss an Sexualhormonen zum Auftreten von Acne vulgaris kommen.

Auslöser der Akne sind männliche Geschlechtshormone. Verursacht wird Acne vulgaris durch verstopfte und entzündete Talgdrüsen. Als Auslöser kommen sowohl äußere Verunreinigungen als auch verhornte Hautzellen infrage.

Die so genannten Androgene sind dafür verantwortlich, dass die Talgdrüsen in der Haut Fett bilden. Treten nun hormonelle Veränderungen auf, produziert der Körper zu viele Androgene, was zu einer übermäßigen Talgproduktion führt.

Folge ist, dass die Talgdrüsen verstopfen und sich Bakterien darin ansiedeln. Diese bewirken eine Entzündung: der typische Pickel tritt zum Vorschein. Auch eine erbliche Veranlagung gilt als innerer Faktor für die Entstehung von Akne.

Äußere Faktoren

Äußere Faktoren sind zum Beispiel

sein. Bei Stress-Akne sind, wie bei anderen Akneformen, die Stoffwechselprozesse des Körpers aus dem Gleichgewicht geraten. Ergebnis ist ein Talgüberschuss in Kombination mit einer Verhornungsstörung der Haut. Wenn sich die dadurch entstandenen Mitesser - zum Beispiel unter Beteiligung von Bakterien - entzünden, entstehen die ungeliebten Pickel und Pusteln.

Zusätzlich wird vermutet, dass übermäßiger Schokoladenkonsum die Pickelbildung fördert. Dies ist jedoch noch nicht bewiesen. Ebenso zählt übermäßiger Nikotinkonsum dazu.

Des Weiteren kann die Einnahme bestimmter Medikamente zu vermehrter Pickelbildung führen. Darunter fallen zum Beispiel:

Verlauf

Normalerweise heilt die Akne ab, wenn sich die hormonelle Situation wieder beruhigt hat. Bei der pubertären Akne ist dies meist um den 25. Geburtstag herum der Fall. Da Frauen wesentlich länger als Männer hormonellen Schwankungen ausgesetzt sind, kann sich die Akne hier auch bis zum Alter von etwa vierzig Jahren halten.

Handelt es sich um eine schwere Akne oder werden die Pickel regelmäßig und nicht fachgemäß ausgedrückt, kann dies dauerhafte Narben zur Folge haben. Unter den Narben leiden die Betroffenen meist psychisch sehr stark.

Bei den meisten Betroffenen ist der Verlauf der Hauterkrankung mild und harmlos. In manchen Fällen kann es jedoch zu deutlich schlimmeren Beeinträchtigungen kommen, sodass eine Behandlung durch einen Dermatologen (Hautarzt) notwendig ist.

Symptome

Besonders betroffen von gewöhnlicher Akne sind Körperstellen wie

da sich dort viele Talgdrüsen befinden. Selten findet man die Bläschen auch im Bereich der Geschlechtsorgane oder unter den Achseln.

Vor allem Jugendliche in der Pubertät sind häufig von Akne betroffen. Ihre Haut ist fettig und übersäht mit roten Pickeln und eitrigen Bläschen.

Die Pickel und Bläschen heilen jeweils nach einigen Tagen ab, dann bilden sich jedoch neue. Stark ausgeprägte Akne hinterlässt dauerhafte Narben.

Man unterscheidet unterschiedliche Formen und Stadien der Acne vulgaris, wie zum Beispiel

  • Acne agminata mit dicht stehenden Hautveränderungen (Effloreszenzen)
  • Acne cystica mit weißlicher Zystenbildung (Retentionszysten)
  • Acne excoriata mit Kratzfolgen
  • Acne indurata sive nodularis mit schmerzhaften Knoten
  • Acne colliquativa mit Abszessbildung und auffälligen Narben
  • Acne conglobata mit Doppel- und Gruppenbildung von Komedonen sowie großen Knoten

Bei der letzten Form handelt es sich um die schwerste; mitunter kommt es zu den typischen Hautveränderungen auch am Gesäß sowie an den Extremitäten. Männer sind hiervon häufiger betroffen.

Diagnose

Besonders bei starker Akne sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen, um eine Narbenbildung zu vermeiden. Er stellt die Akne und ihren Schweregrad durch eine gründliche Hautuntersuchung fest. Bei der Behandlung der Acne vulgaris spielen auch bestimmte Faktoren wie das Alter, das Geschlecht, der Hauttyp sowie der psychische Druck eine bedeutende Rolle.

Der Arzt betrachtet die betroffene Haut genau und entnimmt gegebenenfalls Flüssigkeit aus den Bläschen für einen Abstrich. Im Labor wird der Abstrich unter dem Mikroskop untersucht. Bei Akne befinden sich Bakterien in der Bläschenflüssigkeit.

Da auch andere Hauterkrankungen ähnliche Symptome hervorrufen können, muss der Arzt diese ausschließen. Dazu wird der Patient nach Unverträglichkeiten und Allergien befragt.

Oft besteht auch eine Unverträglichkeit gegen verwendete Kosmetika. Zusätzlich erfolgt eine körperliche Untersuchung beim Hausarzt, um körperliche Ursachen für die Hautveränderungen ausschließen zu können.

Therapie

Handelt es sich um eine leichte Form der Akne, sollten die betroffenen Hautstellen regelmäßig mit gut verträglichen Produkten ohne Tensiden behandelt werden. In den Apotheken und Drogeriemärkten gibt es spezielle Gesichtswässer und Cremes.

Produkte, die die Haut fetten, sollten unbedingt vermieden werden, da die Haut bereits selbst zu viel Fett bildet. Schwere Akne wird vom Hautarzt (Dermatologen) behandelt.

Für die Therapie wendet man zumeist eine Kombination aus äußerer und innerer Behandlung mit bestimmten Medikamenten an. Er verordnet speziell für den Patienten zusammen gemischte Salben oder in äußerst schweren Fällen auch Tabletten.

Zu den eingesetzten Wirkstoffen zählen beispielsweise:

  • Azelainsäure
  • Benzoylperoxid
  • Alpha-Hydroxy-Säuren
  • Salizylsäure
  • Linolsäure
  • Autovakzine
  • Zink bzw. Zinkverbindungen sowie
  • Isotretinoin

Für eine Aknetherapie kommen unterschiedliche Behandlungsansätze in Frage.

  • Mitunter kommen auch Antibiotika in Form von Tabletten oder Salben zum Einsatz. Dabei werden die Bakterien gezielt abgetötet; jedoch sind Antibiotika nicht für eine längere Behandlung geeignet und müssen spätestens nach zwölf Wochen abgesetzt werden, da ansonsten die Gefahr einer Antibiotikaresistenz besteht. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Hautverfärbungen bei Kontakt mit Sonnenlicht sowie Hautausschläge.

  • Frauen mit Akne wird meist eine bestimmte Art der Pille verordnet, die besonders viel Östrogen enthält und so einen Ausgleich zum übermäßig gebildeten männlichen Hormon schafft. Durch die Anti-Androgene wird der Hautzustand deutlich verbessert, indem eine Drosselung der Produktion von männlichen Geschlechtshormonen erfolgt. Zu den möglichen Nebenwirkungen der hormonellen Therapie zählen Migräne, Hautverfärbungen sowie ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder eine Thrombose, besonders bei Patientinnen über 35 sowie Raucherinnen.

  • Im Rahmen der Schältherapie kommen Cremes sowie Waschlotionen zum Einsatz, die die Bakterien bekämpfen sowie Verstopfungen in den Talgdrüsen lösen. Zu den Wirkstoffen zählen Benzoylperoxid, Azelainsäure, Vitamin-A-Säure sowie Retinoide.

    Mögliche Nebenwirkungen der Schältherapie sind mitunter trockene Haut, Rötungen sowie Hautausschläge. Zudem kann es zunächst zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Akne kommen; diese hält mitunter einige Wochen an.

    In schweren Fällen können die Wirkstoffe (z.B. Isotretinoin) auch in Form von Kapseln eingenommen werden, jedoch ist hier auf eine genaue ärztliche Kontrolle zu achten. Frauen dürfen während der Behandlung mit Isotretinoin keinesfalls schwanger werden; das Medikament führt zu erheblichen Missbildungen beim Kind.

Bis sich ein erster Erfolg der Behandlung zeigt, dauert es in der Regel mehrere Wochen. Hat die Akne Narben hinterlassen, können diese von speziell ausgebildeten Ärzten "abgeschliffen" werden und so wieder zu einem glatten Hautbild führen. Keinesfalls sollten die Pickel von den Betroffenen ausgedrückt werden, da dies die Erkrankung noch verschlimmert.

Die richtige Ernährung

Von Bedeutung für die Aknebehandlung ist auch die richtige Ernährung.

Zink

So heilen Pickel besser ab, wenn man zinkhaltige Lebensmittel wie Käse, Haferflocken, Bohnen und Linsen verzehrt.

Unter bestimmten Umständen kann auch eine Einnahme von Zink als Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, dabei sollte jedoch die Tageshöchstdosis von 30 mg nicht überschritten werden. Betroffene sollten sehr fetthaltige und süße Speisen meiden.

Biotin und Vitamin C

In Champignons und Spinat ist dagegen Biotin enthalten, welches das Nachwachsen von neuer Haut fördert. Auch Vitamin C, das man vor allem in Zitrusfrüchten findet, hilft bei dem Abheilen von Pickeln.

Niedriger glykämischer Index

Lebensmittel, die einen niedrigen glykämischen Index haben, können Akne eindämmen. Neben Linsen sind

nur einige Beispiele an zahlreichen Produkten, die aufgrund ihrer niedrigen glykämischen Wertigkeit ein reines Hautbild unterstützen können.

Fettarme Proteinquellen

Um die Regeneration der Haut zu unterstützen, sollten Sie möglichst auf fettarme Proteinquellen zurückgreifen. Legen Sie eher Geflügel und Fisch in Ihren Einkaufskorb, als fettarme Milchprodukte, da diese zu Wassereinlagerungen unter der Haut führen können und so ebenfalls das Verstopfen von Poren begünstigen.

Flüssigkeitszufuhr

Auch die Zufuhr von ausreichend viel Flüssigkeit ist wichtig. Wer täglich mindestens zwei bis drei Liter Mineralwasser oder naturreinen Fruchtsaft konsumiert, polstert die Haut von innen auf und macht sie widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse und Bakterien.

Als bewährtes Hausmittel gegen Pickel gilt zudem ein Tee aus Birke und Klettenwurzel, von dem man täglich drei Tassen trinken sollte. Zur innerlichen Anwendung empfiehlt sich auch ein Entgiftungstee aus

Die Milch macht's nicht

Milch ist gut für Babys und kleine Kinder, nicht jedoch für heranwachsende Teenager. Insbesondere wenn sie Akne haben. Überraschenderweise ist es nicht das Fett in der Milch, welches die Hautprobleme verursacht.

Milch beinhaltet neben Eiweiß und Kalzium auch einige Hormone. Und diese können eine Akne zum Ausbruch bringen oder verschlimmern.

Das bedeutet nicht, dass Sie nie wieder das weiße Gold trinken sollten. Milch als Zusatz in Kaffee oder Müsli wird Ihrer Haut nicht schaden. Achten Sie aber darauf, dass Sie insgesamt nicht mehr als ein Glas pro Tag trinken.

Reduzieren Sie die Zuckerzufuhr

Obwohl es noch nicht mit letzter Sicherheit wissenschaftlich belegt wurde, raten viele Ärzte von exzessiven Zuckerkonsum ab. Schokolade, andere Süßigkeiten und Limonaden sind voller Zucker und können laut der ärztlichen Erfahrung offenbar die Entstehung von Akne begünstigen. Versuchen Sie deshalb, diese Produkte soweit es geht zu meiden.

Studien haben gezeigt, dass Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index, beispielsweise

Akne und die Bildung von Mitessern unterstützen. Diese Beobachtung hängt mit der starken Insulinausschüttung zusammen, die durch solche zuckerreiche Lebensmittel provoziert wird.

Fischöl stoppt Mitesser

Fisch ist nicht nur grundsätzlich ein überaus gesundes Nahrungsmittel, durch seinen hohen Omega-3-Fettgehalt ist Fisch auch der ideale Beschützer reiner Haut. Omega-3 spielt eine essentielle Rolle für einen funktionierenden Hautstoffwechsel.

sind Fischsorten mit den größten Omega-3-Gehalt. Wenn Sie keinen Fisch mögen, können Sie alternativ auch Fischöl-Supplemente nehmen.

Vitamine sind absolut notwendig

Die wichtigsten Vitamine im Kampf gegen Akne sind B5 und A. In hohen Dosierungen kann Vitamin A schon in kurzer Zeit die Akne deutlich reduzieren.

Dieses Vitamin wirkt jedoch toxisch und sollte deshalb nie ohne ärztliche Beratung supplementiert werden. Vitamin B5 ist eher allgemein für ein gesundes Hauptbild verantwortlich und kann durch eine Multivitamin-Tablette in ausreichender Dosis aufgenommen werden.

Hautpflege wie desinfizierende Feuchtigkeitscremes und pH-neutrale Waschlotionen

Das Ackerstiefmütterchen eignet sich auch zur äußerlichen Anwendung. Dafür einfach einen starken Aufguss zubereiten und für Waschungen oder Umschläge verwenden. Äußerlich aufgetragen kann auch eine Mischung aus fettem Jojobaöl und ätherischem Lavendel-, Rosen-, Kamillen- und Manukaöl Linderung bringen.

Wer unter Akne leidet, sollte auf keinen Fall an den Pickeln herumdrücken, denn dadurch gelangt der Hauttalg in die unteren Hautschichten, verteilt Bakterien großflächig und löst weitere Entzündungen aus. Eine Hautpflege aus desinfizierenden Feuchtigkeitscremes und pH-neutralen Waschlotionen eignet sich optimal für sensible Haut.

Mehrmals täglich sollten die betroffenen Hautpartien mit einem Einmalwaschlappen, lauwarmem Wasser und antiseptischen Wasch-Syndets (waschaktive Inhaltsstoffe auf synthetischer Basis) vorsichtig gereinigt werden. Auf diese Weise öffnen sich verstopfte Hautporen.

Spezielle Feuchtigkeitscremes ohne Ölzusätze wirken fettiger Haut entgegen und erhalten die natürliche Säureschutzschicht. PH-neutrale Waschemulsionen verhindern zudem die weitere Ansiedlung von Bakterien.

Wichtig: Kein alkoholhaltiges Gesichtswasser verwenden, denn dadurch trocknet die Haut aus. Besser sind milde Reinigungslotionen.

Kompressen mit Kamille hemmen Entzündungen

Zu den bewährten Hausmitteln gegen Akne gehören warme Kompressen aus Kamille, die Entzündungen hemmen und gleichzeitig die betroffenen Hautregionen beruhigen. Kamillentee sollte nach dem Aufbrühen zunächst abkühlen. Anschließend werden die Kompressen in den Tee getaucht und für etwa 15 Minuten auf die Haut gelegt.

Auch Heilerde-Kompressen wirken gegen entzündliche Akne-Pickel. Pasten aus Heilerde nehmen überschüssigen Talg auf und dämmen das Entzündungsrisiko ein.

Drei Esslöffel Heilerde mit wenig lauwarmem Wasser verrühren und auf die betroffenen Hautareale streichen. Die Paste ist nach etwa 15 Minuten ausgehärtet und kann vorsichtig mit Wasser und einem sauberen Tuch entfernt werden.

Gegen Akne helfen auch Salbei-Dampfbäder. Etwa 50 Gramm Salbei in eine Schüssel mit einem Liter heißem Wasser geben und den Dampf unter einem Handtuch inhalieren. Salbei-Dampfbäder sind ausgezeichnete Entzündungshemmer und befreien Problemhaut von abgestorbenen Hautschüppchen.

Licht tanken

Auch ein kurzzeitiger Aufenthalt in der Sonne im Freien hilft bei vielen Betroffenen, die Aknesymptome zu mildern. Keinesfalls sollte man sich jedoch regelmäßig und für längere Zeit in der Sonne aufhalten. Langfristig verschlimmert dies meist die Beschwerden.

Eine Lichttherapie ist dagegen besonders hilfreich. Durch das blaue, intensive Licht bilden sich auf der oberen Hautschicht Sauerstoff-Radikale. Diese Radikale sind in der Lage, entzündungsauslösende Propioni-Bakterien einzufangen und abzutöten. Lichttherapien wirken bei Akne besonders gut in Kombination mit einer medikamentösen Behandlung.

Auch Laserstrahlung eignet sich zur Akne-Behandlung und kann die Talgstruktur normalisieren. Studien belegen, dass sich Pickel und Pusteln mit Laserstrahlung um etwa 75 Prozent reduzieren lassen.

Stress vermeiden

Negativer Stress kann starke Akneschübe auslösen. Der Hypothalamus, die Schaltzentrale im Zwischenhirn, schlägt Alarm und treibt die Zellen zu erhöhter Cortisolausschüttung an.

Cortisol ist ein Stresshormon, wodurch die Haut mehr Talg produziert und die Pickel sprießen lässt. Stress kann effektiv mit sportlichen Aktivitäten bekämpft werden.

Die Hilfe aus der Homöopathie

Eine weitere Möglichkeit ist sowohl der äußerliche als auch der innerliche Einsatz von Schüssler-Salzen. Bei Pubertätsakne können

  • Ferrum phosphoricum
  • Kalium chloratum
  • Natrium chloratum
  • Natrium phosphoricum und
  • Calcium fluoratum

hilfreich sein. Treten häufig Entzündungen auf, sollten zusätzlich Silicea und Calcium sulfuricum eingenommen werden. Die Schüssler-Salze sind auch als Salbenherstellung erhältlich, so dass auch eine äußerliche Anwendung möglich ist. Dies ist besonders bei Silicea empfehlenswert.

Vorbeugung

Besonders wenn die Akne hormonell bedingt ist, kann man ihr nicht vorbeugen. Grundsätzlich sollte man jedoch auf eine gründliche und schonende Hautreinigung achten. Dazu sind am besten Produkte ohne Parfum geeignet.

Pickel sollten niemals ausgedrückt werden, da dies zu einer Entzündung und unschönen Narben führen kann. Auch für junge Betroffene empfiehlt sich schon ein Besuch bei der Kosmetikerin. Diese kann Tipps zur individuellen Hautpflege geben und erste Formen der Akne sofort behandeln, so dass sich die Erkrankung nicht verschlimmert.

Zum Schluss widmen wir uns noch der Ernährung und Vorbeugung aus der Sicht der alternativen Medizin...

Akne mit alternativer Medizin behandeln

In der alternativen Medizin wird Akne nicht unbedingt als Erkrankung der Haut angesehen. In jener Welt der ganzheitlichen Ansätze gibt es viele Wege des Verstehens. Mit dieser Theorie ist Akne eher in Verbindung mit dem Verdauungssystem zu bringen und, da die Akne auf der Haut auftritt, auch gleichermaßen mit der Haut.

Diese Aussage bedeutet, dass die Haut Bestandteil jenes Mechanismus ist, der die schädlichen Giftstoffe aus dem Körper abtransportiert und abstößt. Daher liegt der alternativen Medizin nach der Fokus auf der Herstellung eines gesunden Verdauungssystems beim jeweiligen Aknepatienten, so dass die Giftstoffe der Verdauung regulär über die Nieren und die Leber verarbeitet und abtransportiert werden. Offensichtlich ist hier die richtige Ernährung der wichtigste Faktor zur Behandlung von Akne.

Experten sind beim Thema Akne unterschiedlicher Ansicht. So gibt es die Meinung, dass Akne als Reaktion auf eine Überdosis an Kohlenhydraten und Zucker angesehen werden kann. Die Grundlage für diese Behauptung liegt in der Tatsache, dass Akne eine Erkrankung darstellt, die hauptsächlich in der westlichen Welt auftritt.

Den Experten, die jene Meinung vertreten, ist aber auch klar, dass die Gründe für den Ausbruch der Akne im Lebensstil zu suchen und zu finden sind. Somit sind zusammenfassend als Gründe für das Auftreten von Akne eine falsche Ernährung und eine falsche Lebensweise zu benennen.

Linderung durch ausgewogene, kalorienarme Ernährung?

In der alternativen Medizin werden die Behandlungsformen von Akne unterschiedlich bezeichnet. In diesem Bereich hat sich mittlerweile eine große Literatursammlung aufgebaut.

Die Hauptaussage in der Literatur ist in jedem Fall, dass mittels ausgewogener, kalorienarmer und vegetarischer Ernährung die Akne in den Griff bekommen und geheilt werden kann. Im Rahmen des ganzheitlichen Ansatzgedankens der alternativen Medizin wird neben der Umstellung der Ernährung auch ab und an eine psychologische Behandlung oder eine Art Motivationstechnik zum Umgang mit der Akne und ihrer Wirkung für den Erkrankten und sein Umfeld verschrieben.

Um wieder zu den gängigen Methoden der alternativen Medizin zurückzukehren: wenn es um das Auftreten von Akne geht, so ist die alleinige Empfehlung der Ernährungsumstellung aus Sicht der alternativen Medizin als nicht ausreichend anzusehen.

Ein Blick auf die traditionelle Medizin

Es gibt Methoden, die den Methoden der traditionellen Medizin ähneln und sogar grenzüberschreitend in den Bereich der traditionellen Medizin gehen. Diese Behandlungsmethoden sind von Ärzten bereits als tragfähige Methoden anerkannt.

Lassen Sie uns nun einen genaueren Blick auf das werfen, was die alternative Medizin zu bieten hat: Es ist klar, dass diese Medizin in erster Linie dazu aufruft, dass der Körper samt seiner Psyche betrachtet und analysiert wird, so dass eine Behandlung ausgesprochen werden kann, die den menschlichen Organismus ganzheitlich wieder gesunden lässt.

Dies wird ermöglicht, indem auch Behandlungen erfolgen, die in ihrer Wirkung von innen heraus heilen. So kann ein sorgfältig eingesetztes, zugeführtes Vitamin die langsame Verdauung beseitigen. Zusätzlich gilt es einen geeigneten, abgestimmten Zeitplan einzuhalten.

Alle diese Handlungen für den Erkrankten sind Bestandteile der Behandlung. Zusätzlich zur Diät werden Heilmittel auf pflanzlicher Basis verordnet.

Mangel am Interesse an Studien zu Präventivmaßnahmen

Der Hype und die Aura, die die alternative Medizin umgeben, bilden eine neue Dimension. Einige Politiker tragen diesbezüglich besorgte Mienen. Es gibt eine neue Entwicklung auf dem Markt der Medizin, in dem Mediziner und Patienten nun als Kunden verstanden werden. Dies führt dazu, dass Ärzte nichts anderes als zu Verkäufern werden.

Die Wahrheit ist, dass Unternehmen der Pharmaindustrie kein Interesse an Studien zu Präventivmaßnahmen haben. Diese Unternehmen würden früher oder später bankrott, wenn Sie durch die Beschäftigung und Weitergabe von Präventivratschlägen ihre Kunden nicht mehr durch ihre medizinischen Produkte gesunden lassen können, weil weniger krank sind. Was durch die alternative Medizin verkauft wird, ist letztlich nicht nur die pflanzlich basierte Medikamentation, sondern auch ein Lebensstil, der in der Regel zu langfristiger Genesung führt.

  • Gerd Plewig und Albert M. Kligman Akne und Rosazea, Springer Verlag, 1994, ISBN 3540557636
  • Monika Harms Akne, Ein Ratgeber für Patienten, Karger Verlag, 1997, ISBN 3805564570
  • Ferdinand Vennemann Das Pickelbuch. Hilfe bei Akne, Mitesser und CO., Koch Media, 1996, ISBN 3581670615
  • Uwe Beise, Silke Heimes, Werner Schwarz Gesundheits- und Krankheitslehre: Lehrbuch für die Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege, Springer Medizin Verlag, 2013, ISBN 9783642369834
  • Susanne Andreae, Peter Avelini, Melanie Berg, Martin Hoffmann, Christine Grützner Medizinwissen von A-Z: Das Lexikon der 1000 wichtigsten Krankheiten und Untersuchungen, MVS Medizinverlage Stuttgart, 2008, ISBN 3830434545
  • Susanne Andreae, Peter Avelini, Melanie Berg, Ingo Blank, Ingo Blank Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, Thieme, 2008, ISBN 9783131429629
  • Frank H. Netter Netter's Innere Medizin, Thieme Verlagsgruppe, 2000, ISBN 3131239611
  • Gerd Herold Innere Medizin 2019, Herold, 2018, ISBN 398146608X
  • Gerd Herold Innere Medizin 2020, Herold, 2020, ISBN 3981466098
  • Malte Ludwig Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165

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