Acne infantum - Akne bei Kindern

Als Acne infantum oder Kleinkindakne bezeichnet man ein seltene Akneform, die bei kleinen Kindern auftritt. Dabei kommt es zu Veränderungen der Haut im Gesicht. Diese Akneform betrifft Kinder zwischen dem vierten und dem neunten Lebensmonat. Häufig kommt es zu einem entzündlichen Verlauf. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Acne infantum.

Von Jens Hirseland

Akne tritt nicht nur bei Teenagern auf, sondern kann auch bei Babys und kleinen Kindern vorkommen. In der Medizin unterscheidet man zwischen der Neugeborenenakne (Acne neonatorum) und der Kleinkindakne (Acne infantum).

Ausprägungsformen und Symptome

Zu Acne neonatorum kommt es in den ersten Lebenswochen des Kindes, während Acne infantum erst zwischen dem vierten und dem neunten Lebensmonat auftritt. Ebenso wie bei der Neugeborenenakne, sind auch von Acne infantum vorwiegend Jungen betroffen.

Die Dauer der Kleinkindakne kann mehrere Monate oder sogar Jahre betragen. Gelegentlich besteht sie sogar bis zur Pubertät.

Kleinkindakne tritt zwar seltener auf als Neugeborenenakne, verläuft jedoch deutlich stärker, wodurch in vielen Fällen eine Behandlung erfolgen muss. Bei einer Acne infantum kommt es zu Hautveränderungen, die sich jedoch auf das Gesicht beschränken, häufig auf die Wangenregion.

So treten dabei

auf. Häufig ist der Verlauf entzündlich. Auch die Bildung von Knoten oder Zysten ist im Bereich des Möglichen, was jedoch nur selten der Fall ist.

Besonders betroffen sind die Wangen, das Kinn und die Stirn. In den meisten Fällen dauert es etwa vier bis fünf Jahre, bis die Acne infantum komplett abheilt. Verläuft die Kleinkindakne entzündlich, besteht die Gefahr, dass Narben im Gesicht zurückbleiben.

Ursachen

Die genaue Ursache der Acne infantum ist bislang nicht bekannt. Man vermutet, dass eine Produktionssteigerung von Androgenen, männlichen Geschlechtshormonen, der Grund sein könnte, wobei nicht klar ist, wodurch die gesteigerte Androgen-Produktion hervorgerufen wird.

In manchen Fällen kann die Kleinkindakne auch von einer vorübergehenden Hyperplasie der Nebennieren verursacht werden. In diesem Fall normalisiert sich der Zustand nach ungefähr sechs bis neun Monaten wieder.

Kommt es an den Wangen zur Bildung von Knoten und Zysten, die ineinander fließen, spricht man von einer Acne conglobata infantum. Diese seltene Form tritt vor allem bei erblich vorbelasteten Kindern auf, das heißt, dass es auch schon bei den Eltern zu schwerer Akne kam. Darüber hinaus besteht bei den betroffenen Kindern ein hohes Risiko auf schwere Akne während der Pubertät.

Möglicherweise können auch endokrinologische Störungen ein Auslöser für die kindliche Akne sein. In diesem Fall ist das Erscheinungsbild sehr stark ausgeprägt. Bei Mädchen kann beispielsweise eine vergrößerte Klitoris (Klitorishypertrophie) für die vermehrte Produktion von Androgenen verantwortlich sein.

Behandlung

Als allgemeine Behandlungsmaßnahme bei einer Acne infantum wird eine milde Reinigung der Haut empfohlen. Außerdem sollte auf die Anwendung von fettenden Salben verzichtet werden.

In manchen Fällen nimmt man eine lokale Behandlung mit Präparaten vor, die Azelainsäure enthalten. Allerdings hat sich dieses Verfahren oftmals als ungeeignet erwiesen. Als wirksamer gilt stattdessen eine Behandlung mit Benzoylperoxid, das keratolytisch und antimikrobiell wirkt. Mitunter kommen auch Schälmittel wie Tretinoin, Isotretinoin oder Adapalen zur Anwendung.

Bei der Anwendung muss jedoch genauestens auf die Dosierung und Dauer geachtet werden, denn die Haut von Kleinkindern ist deutlich dünner als von Jugendlichen oder Erwachsenen. Kommt es zur starken Bildung von Pusteln, kann es notwendig sein, eine systemische Therapie mit Antibiotika wie beispielsweise Erythromycin durchzuführen. Auf Tetrazykline darf jedoch nicht zurückgegriffen werden, da es bei Kleinkindern zu Nebenwirkungen auf die Zähne kommen kann. Im Falle einer Acne conglobata infantum wird in den meisten Fällen eine systemische orale Therapie mit Isotretinoin vorgenommen.

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