Stabile Angina pectoris - Herzenge nach Belastung

Als Angina pectoris wird ein Schmerz in der Brust, der anfallsartig auftritt, bezeichnet. Man unterscheidet zwischen einer stabilen und einer instabilen Angina pectoris. Die stabile Angina pectoris entsteht nach Belastung. Doch auch nach dem Essen oder beispielsweise bei Kälte kann die Herzenge auftreten. Informieren Sie sich hier ausführlich über die stabile Angina pectoris.

Von Jens Hirseland

Eine Angina pectoris oder Herzenge gehört zu den häufigsten Symptomen bei einer koronaren Herzkrankheit. Bei einem Angina pectoris-Anfall kommt es zu Schmerzen in der Nähe des Herzens. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Formen von Angina pectoris.

Symptome und typische Merkmale

Eine häufig auftretende Form ist die stabile Angina pectoris, die von der instabilen Angina pectoris zu unterscheiden ist. Bei einer stabilen Angina pectoris treten zumeist

auf. Da der Charakter der Schmerzen stets gleich ist und die Beschwerden durch Gegenmaßnahmen wie die Einnahme von Medikamenten oder körperliche Schonung abklingen, spricht man von einer stabilen Angina pectoris. Typisch ist auch, dass Schmerzen und Atemnot nach körperlicher Anstrengung auftreten.

So kann der Patient beispielsweise nicht mehr schnell laufen und muss innehalten. Zu Schmerzen kann es aber auch nach dem Essen oder bei Kälte kommen.

Die Dauer der Beschwerden bei einem Angina pectoris-Anfall reicht von ein paar Sekunden bis zu mehreren Minuten. Da die Symptome jedoch recht vielfältig sind, besteht die Gefahr, dass man sie falsch interpretiert.

Mögliche Ausprägungsformen der Schmerzen

In der Regel kommt es bei einer stabilen Angina pectoris zu Schmerzen im Brustkorb; allerdings kann der Schmerz auch bis in die Innenseiten der Arme und Hände ausstrahlen. Sowohl Schmerzen auf der linken als auch auf der rechten Seite sind möglich.

Da die Schmerzen häufig auch in

ausstrahlen, vermuten die Betroffenen meist nicht das Herz als Ursache für die Beschwerden.

Schweregrade

Die stabile Angina pectoris lässt sich im Rahmen der so genannten CCS-Klassifikation in vier verschiedene Schweregrade einteilen. Die folgende Tabelle zeigt, wie sich diese Stadien zeigen und wann sie im Alltag auftreten können.

GradDefinition Schweregrad (Symptome)Alltägliche Beispiele
IBei normaler Belastung keine Beschwerden, Symptome bei sehr hoher sowie andauernder AnstrengungDauerlauf oder Schneeräumen
IIGeringe Beschwerden bei normalen TätigkeitenBelastung nach dem Aufwachen, Bergaufgehen, schnelles Treppensteigen
IIILeistungsfähigkeit deutlich eingeschränktLeichte Hausarbeit, längeres Gehen in langsamem Tempo, An- und Ausziehen
IVBeschwerden in Ruhe oder auch bei jeder Art von BelastungLeichtere Tätigkeiten als in Grad III

Ursachen

Hervorgerufen wird eine stabile Angina pectoris vor allem durch die Stenose (Verengung) eines Herzkranzgefäßes. Aufgrund der Einengung der Gefäße bilden sich manchmal Umgehungskreisläufe.

Dabei wächst ein Blutgefäß, das von dem verengten Gefäß ausgeht, um die Engstelle herum, um den Bereich, der sich dahinter befindet, zu versorgen. Auf diese Weise versucht der Organismus einen Ausgleich der schlechteren Versorgung.

Allerdings ist dieser Ausgleich nur dann wirksam, wenn der Patient keine körperlichen Anstrengungen unternimmt, denn wenn ein Mensch rennt oder Treppen steigt, benötigen die Muskeln mehr Sauerstoff und Blut.

Um die Muskeln ausreichend zu versorgen, muss das Herz in einer höheren Geschwindigkeit pumpen. Aufgrund dieser erhöhten Leistung besteht jedoch die Gefahr, dass das Herz selbst in Sauerstoffnot gerät. Durch diese Sauerstoffnot im Herzmuskel entstehen dann die typischen Angina pectoris-Beschwerden.

Zu einer vermehrten Tätigkeit des Herzens kommt es auch nach dem Essen, da für den Verdauungsvorgang viel Sauerstoff und Energie benötigt werden. Das Herz pumpt mehr Blut in den Verdauungstrakt, wodurch es zu Beschwerden kommt.

Behandlung

Bei Verdacht auf Angina pectoris muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Neben einer Therapie mit Medikamenten sollte auch eine Lebensumstellung des Patienten erfolgen, um die Risikofaktoren zu reduzieren und schwerwiegenden Erkrankungen vorzubeugen.

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