Nicht-allergisches Asthma - Durch Anstrengung, Infektionen oder Inhaltsstoffe ausgelöstes Asthma
Unter nicht-allergischem Asthma versteht man eine Form von Asthma bronchiale. Ausgelöst wird es durch unspezifische Reize. In den meisten Fällen zeigen sich die Symptome dieser Asthmaform erst ab dem 40. Lebensjahr. Die Ursachen sind vielfältig; häufiger Auslöser ist eine Atemwegsinfektion. Informieren Sie sich hier ausführlich über das Krankheitsbild des nicht-allergischen Asthmas.
Asthma bronchiale oder Bronchialasthma ist eine chronisch-entzündliche Atemwegserkrankung. Man unterscheidet zwischen allergischen Asthma und nicht-allergischen Asthma. In den meisten Fällen handelt es sich bei Asthma bronchiale um allergisches Asthma, das von Stoffen ausgelöst wird, auf die der Organismus des Betroffenen allergisch reagiert.
Eine andere Form ist das nicht-allergische Asthma, das man auch als intrinsisches Asthma bezeichnet, was "von innen kommendes Asthma" bedeutet. Von dieser Form sind ca. 15 Prozent aller Asthmatiker betroffen.
Ursachen
Während allergisches Asthma bereits in der Kindheit oder frühen Jugend auftritt, macht sich nicht-allergisches Asthma meist erst ab dem 40. Lebensjahr bemerkbar. Ausgelöst werden die Beschwerden durch unspezifische Reize, die dann eine pseudoallergische Reaktion hervorrufen.
Die Ursachen für nicht-allergisches Asthma sind vielfältig. In den meisten Fällen tritt diese Asthmaform zum ersten Mal nach einer Atemwegsinfektion auf.
Aber auch bestimmte Schmerzmittel wie zum Beispiel Aspirin können zu einer pseudoallergischen Reaktion führen. In diesem Fall spricht man von Medikamenten-Asthma oder Aspirin-Asthma. Ursächlich sind vermutlich auch genetische Faktoren.
Der Begriff "Pseudoallergie" wird deshalb verwendet, da sich im Körper des Patienten keine IgE-Antikörper befinden, die für allergisches Asthma typisch sind. Eine weitere, wenn auch sehr seltene, mögliche Ursache für intrinsisches Asthma ist die Refluxkrankheit, bei der es zu einem Rückfluss oder Reflux der Magensäure in die Speiseröhre kommt.
Durch die ständige Einatmung von Magensaft besteht die Gefahr, dass bronchiale Entzündungsreaktionen auftreten. Darüber hinaus kann die Wirkung der Säure im Rachen oder der Speiseröhre eine Vagusreizung hervorrufen, die wiederum eine Bronchialverengung zur Folge hat.
Anstrengung und kalte Luft
Zu nicht-allergischem Asthma kann es aber auch durch Anstrengung kommen. Diese Variante tritt besonders bei Kindern nach sportlichen Aktivitäten oder körperlicher Anstrengung auf. Man bezeichnet diese Form auch als Anstrengungsasthma.
Bei Sportarten, die im Freien stattfinden, wie zum Beispiel Ski-Langlauf oder Fußball, ist meist kalte Luft, die zu einer Reizung der Bronchialwände führt, die Ursache.
Diverse Substanzen
Als weitere Auslöser für nicht-allergisches Asthma kommen bestimmte Substanzen infrage, die toxisch oder chemisch-irritativ wirken. Dabei handelt es sich meist um Reizstoffe oder Reizgase.
Betroffen sind vor allem Menschen, die aus beruflichen Gründen viel mit solchen Substanzen zu tun haben. Zu den auslösenden Stoffen gehören unter anderem
- Formaldehyd
- Acrolein
- Phosgen
- Chlorameisensäureäthylester
- Schwefeldioxid
- Zinkchlorid oder
- Persulfat.
Weitere mögliche Auslöser für nicht-allergisches Asthma sind Umweltreize wie
- Zigarettenrauch
- Auspuffgase
- Straßenstaub
- Haushaltsreiniger
- Parfums und Duftstoffe
- Seifen
- Klebstoffe
- Kaminrauch
- eine Nasennebenhöhlenentzündung
- Nasenpolypen
- Kohlenstaub oder
- trockene Heizungsluft.
Symptome
Die Symptome bei nicht-allergischem Asthma sind dieselben wie bei allergischem Asthma. Es kommt zu
In manchen Fällen können allergisches und nicht-allergisches Asthma auch zusammen auftreten.
Behandlung
Als beste und einfachste Therapie gilt das Vermeiden der Reize, durch die das Asthma ausgelöst wird. Darüber hinaus können bronchialerweiternde oder entzündungshemmende Medikamente verabreicht werden.
Als hilfreich gilt zudem eine Atemtherapie. Dabei wird die Atemmuskulatur durch das Erlernen von speziellen Atemtechniken gekräftigt, was eine Steigerung der Atemleistung bewirkt. Ebenso können Entspannungstechniken wie zum Beispiel autogenes Training von Nutzen sein.
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