Bänderdehnung im Fingergelenk
Als Bänderdehnung bezeichnet man eine häufig vorkommende Sportverletzung. Neben Sprung- und Kniegelenken sind oftmals auch die Fingergelenke davon betroffen.
Unter einer Bänderdehnung oder Bänderzerrung versteht man die Überdehnung der Bänder an einem Gelenk. Verursacht wird die Dehnung durch ruckartige und extreme Bewegungen. Häufig betroffen von Bänderdehnungen sind die Fingergelenke.
Ursachen
Für die Bewegungen und die Stabilität eines Gelenks sind die Bänder von größter Wichtigkeit. Bei sportlichen Aktivitäten kommt es durch das Ausführen von ruckartigen Bewegungen jedoch oftmals zu Dehnungen, Anrissen oder Totalrissen der Bänder.
Bänderdehnungen an den Fingergelenken treten zumeist beim Ausüben von bestimmten Ballsportarten wie zum Beispiel Volleyball auf. Auch Fußballtorhüter sind anfällig für diese Verletzung, da sie heran fliegende Bälle abwehren müssen.
Bänderdehnungen gelten als eher leichte Verletzungen und sind normalerweise nicht weiter schlimm. Allerdings können sie sehr schmerzhaft sein und sogar mehr wehtun als Bänderrisse.
Man unterteilt Bänderdehnungen in verschiedene Schweregrade. So können sie leicht, mittel oder auch schwer verlaufen.
Symptome
Zu den typischen Symptomen einer Bänderdehnung im Fingergelenk gehören
- stechende Schmerzen
- ein Bluterguss (Hämatom) sowie
- das Anschwellen des verletzten Fingers.
Wie stark die Beschwerden ausfallen, ist von dem Ausmaß der Bänderdehnung abhängig. Die Patienten verspüren dabei meist einen Druckschmerz oder eine Art Blockade im betroffenen Gelenk.
Wird die Hand im Ruhezustand belassen oder gekühlt, kommt es in den meisten Fällen zum Abschwellen des verletzten Gelenks. Versucht man danach jedoch erneut sportliche Aktivitäten auszuüben, macht sich die Bänderdehnung wieder schmerzhaft bemerkbar.
Behandlung
Da sich Bänderdehnungen nur schwer von Bänderanrissen oder Bänderrissen unterscheiden lassen, sollte unbedingt ein Facharzt konsultiert werden, der das genaue Ausmaß der Verletzung feststellt. Eine fachgerechte medizinische Behandlung ist wichtig, damit es nicht zu unangenehmen Spätfolgen wie einer vorzeitigen Arthrose kommt.
In der Regel lässt sich eine Bänderdehnung des Fingergelenks gut behandeln. Vor allem benötigt das geschädigte Gelenk Ruhe, damit es sich wieder erholen kann. Schon unmittelbar nach der Verletzung ist es ratsam, dass Fingergelenk zu schonen und hochzulegen.
In den meisten Fällen erhält der Patient einen funktionellen Verband. Dabei fixiert man den verletzten Finger an einem benachbarten Finger, der gesund ist.
Auf diese Weise lässt sich die Funktion der Hand so weit wie möglich erhalten. Gleichzeitig kann sich der Bandapparat in aller Ruhe erholen. Unterstützend auf den Heilungsprozess können sich auch kühlende Salben und Gels auswirken.
Normalerweise ist eine Bänderdehnung am Fingergelenk nach ungefähr einer Woche wieder oberflächlich verheilt, sodass man langsam aber sicher wieder zum Alltag übergehen kann. Wurden auch Gewebe, Muskeln und Sehnen beeinträchtigt, wird empfohlen, sich wenigstens zwei bis drei Wochen konsequent zu schonen.