Bänderdehnung im Sprunggelenk
Bänderdehnungen zählen zu den häufigsten Sportverletzungen. Besonders betroffen ist das Sprunggelenk.
Eine Bänderdehnung wird auch als Bänderzerrung bezeichnet. Sie entsteht durch gewaltsame Bewegungen, die über das übliche Maß eines Gelenks hinausgehen. Besonders häufig kommt es zu Bänderdehnungen am Sprunggelenk.
Ursachen und Symptome
Das obere Sprunggelenk wird oftmals beim Ausüben von Sport in Mitleidenschaft gezogen. Doch auch im Alltag ist ein Umknicken mit dem Fuß, der zu einer Bänderverletzung führt, möglich. Obwohl die Bänderdehnung zu den eher harmlosen Verletzungen zählt, kann sie durchaus schmerzhaft sein.
Ein Problem der Bänderdehnung ist, dass sich diese Verletzung nur schwer von einem Bänderriss oder Bänderteilriss unterscheiden lässt, sodass die Übergänge fließend verlaufen. Bänderdehnungen im Sprunggelenk sind normalerweise harmlos und weit verbreitet. Dennoch kann auch eine Bänderdehnung lang anhaltende Folgen und Bewegungseinschränkungen am Sprunggelenk nach sich ziehen.
Knickt man mit dem Fuß um, kommt es in der Regel zu Schmerzen. Außerdem schwillt das Sprunggelenk an. Um abzuklären, ob es sich um eine harmlose Bänderdehnung oder womöglich einen Bänderanriss oder sogar einen kompletten Bänderriss handelt, sollte umgehend ein Facharzt aufgesucht werden.
Diagnose und Behandlung
Gehalten wird das Sprunggelenk von drei Bändern. Diese setzen sich aus zahlreichen Mikrofasern zusammen.
Bei einer minimalen Beschädigung dieser Fasern liegt lediglich eine Bänderdehnung vor. Sind jedoch einige Fasern gerissen, handelt es sich um einen Bänderanriss. Im schlimmsten Fall sind sämtliche Fasern sowie das Band völlig abgerissen.
Beim Arzt kann durch eine Ultraschalluntersuchung festgestellt werden, um welche Verletzung es sich handelt. Gelegentlich führt man auch eine Kernspintomographie durch, um das genaue Ausmaß der Verletzung zu erkennen.
Bis zum Arzttermin sollte der Fuß ruhig gestellt werden. Als hilfreiche Erste-Hilfe-Maßnahmen gelten das Kühlen mit kaltem Leitungswasser sowie das Hochlagern des betroffenen Fußes.
Mitunter kann eine Bänderdehnung sogar schmerzhafter sein als ein Bänderriss. Den Gang zum Arzt sollte man daher keinesfalls lange aufschieben, denn durch unbehandelte Bänderverletzungen besteht die Gefahr von Spätfolgen wie Instabilität und Funktionsbeeinträchtigung des Sprunggelenks, die im weiteren Verlauf zu einer vorzeitigen Arthrose führen können.
Behandelt wird eine Bänderdehnung auf konservative Weise. Zur Versorgung des Sprunggelenks greift man zumeist auf funktionelle Verbände wie die so genannten Tapes zurück. Durch Pflasterzügel, die auf die Haut geklebt werden, kommt es zur Überbrückung des Bandapparats; gleichzeitig bleibt die normale Gelenkfunktion erhalten.
Von der Industrie werden auch Bandagen, die denselben Zweck erfüllen, angeboten. Eine weitere Möglichkeit sind spezielle Schienen, die über zwei Stabilisatoren verfügen, die sich an das Sprunggelenk anbinden lassen. Sie haben den Vorteil, dass sie ein weiteres Umknicken verhindern.
Nachsorge
Zur Nachbehandlung einer Bänderdehnung oder eines Bänderrisses sollte schon wenige Tage nach der Verletzung eine Physiotherapie durchgeführt werden. Eine solche Nachbehandlung im Rahmen einer Krankengymnastik gilt als wichtig für einen raschen Heilungserfolg. Dabei soll die völlige Beweglichkeit des verletzten Sprunggelenks so früh wie möglich wiederhergestellt werden.
Ebenfalls wichtig ist die Schulung der propriozeptiven und koordinativen Fähigkeiten. Das heißt, dass die Wahrnehmung und Steuerung des eigenen Körpers sowie das Zusammenspiel der Muskeln verbessert werden sollen.
Die Übungen, die dabei vorgenommen werden, richten sich nach der individuellen Leistungsfähigkeit des Patienten. Dazu gehört zum Beispiel das Stehen auf einem Bein. Angeboten werden Nachbehandlungen von Sprunggelenksverletzungen von niedergelassenen Krankengymnasten und Sportphysiotherapeuten.