Bänderriss im Handgelenk
Als Bänderriss bezeichnet man die vollständige Ruptur eines Gelenkbandes. Zu einem Bänderriss kann es auch am Handgelenk kommen.
Stürze auf das Handgelenk können nicht nur eine Fraktur hervorrufen, sondern auch einen Bänderriss. Mitunter ist auch eine Kombination aus beiden Verletzungen im Bereich des Möglichen.
Besonders betroffen von einer Ruptur des Handgelenks ist das skapholunäre Band, welches sich zwischen Mondbein und Kahnbein befindet.
Die drei Schweregrade
Das menschliche Handgelenk setzt sich aus acht kleinen Knochen zusammen. Diese werden durch ein komplexes Bändersystem in ihrer Position gehalten. Kommt es jedoch zum Riss eines dieser Bänder, wirkt sich dies negativ auf die gesamte Konstruktion aus.
Ein Bänderriss am Handgelenk wird in der Medizin in drei unterschiedliche Schweregrade eingeteilt.
- Bei Grad 1 handelt es sich um einen Teilriss des Bandes, bei dem keine nachweisbare Instabilität vorliegt.
- Beim zweiten Schweregrad liegt ein Teilriss des Bandes mit provozierbarer Instabilität vor und
- bei Grad 3 ist das Band vollständig gerissen.
Ursachen und Symptome
Häufigste Ursache für einen Bänderriss im Handgelenk sind Stürze auf die Hand, wie zum Beispiel von einem Fahrrad. Manchmal kann es aber auch beim Ausüben von bestimmten Sportarten wie Handball oder Volleyball zu Rupturen am Handgelenk oder an den Fingergelenken kommen.
Zu den typischen Beschwerden dieser Verletzung gehören
- Schmerzen
- Bewegungseinschränkungen und
- Probleme bei Belastungen.
So lassen sich zum Beispiel Verschlüsse von Marmeladen- oder Obstgläsern nur unter starken Schmerzen oder überhaupt nicht öffnen. Ein Problem ist, dass viele Betroffene einen Bänderriss oft nur für eine Verstauchung halten.
Daher ist es ratsam, nach einer Handverletzung einen Arzt aufzusuchen, um das genaue Ausmaß der Blessur abzuklären. Eine solche Untersuchung ist wichtig, da ohne eine fachgerechte Behandlung Folgeschäden auftreten können.
So kommt es durch einen unbehandelten Bänderriss zu Fehlhaltungen, was im weiteren Verlauf zu Verschleiß und schließlich zu einer Arthrose führt.
Diagnose und Behandlung
Eine Bänderverletzung im Handgelenk zu diagnostizieren, ist nicht ganz einfach. In der Regel werden Röntgenaufnahmen durchgeführt. Bei stark ausgeprägten Verletzungen lässt sich der Bänderriss dabei aufgrund des erweiterten Abstands zwischen Mondbein und Kahnbein erkennen.
Um einen besseren Vergleich vornehmen zu können, wird oftmals auch die gesunde Hand geröntgt. Um leichtere Bandverletzungen nachweisen zu können, ist meist eine hochauflösende Kernspintomographie erforderlich.
Herrscht danach immer noch Unklarheit, können eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) oder eine Kinematographie (Bewegungsanalyse des Handgelenks) letzte Aufschlüsse liefern.
Die Therapie einer Bänderruptur im Handgelenk hängt vom jeweiligen Schweregrad der Verletzung ab.
- Bei Schweregrad 1 ist in der Regel eine Ruhigstellung des Gelenks über einen Zeitraum von 4-6 Wochen ausreichend.
- Handelt es sich dagegen um Schweregrad 2, ist ein operativer Eingriff erforderlich.
Dabei bringt man die Knochen des Handgelenks in die richtige Position und fixiert sie dann mithilfe eines Drahts. Im Anschluss an die Operation stellt man das Handgelenk für 6-8 Wochen mit einem Verband aus Gips ruhig.
- Im Falle von Grad 3 wird ein kleiner Schnitt am Handgelenk vorgenommen. Anschließend erfolgen das Einrichten der Handgelenksknochen sowie das Zusammennähen des gerissenen Bandes.
Zum Abschluss der Operation wird das Handgelenk mit Drähten fixiert. Die Drähte entfernt man zu einem späteren Zeitpunkt wieder. Liegt sogar eine vollständige Zerstörung des Bandes vor, verwendet man körpereigene Sehnen, um es zu ersetzen.