Beinbruch - Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugemöglichkeiten

Unter einem Beinbruch versteht man die Fraktur eines Beinknochens. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Formen von Beinbrüchen.

Von Jens Hirseland

Definition

Spricht man von einem Beinbruch, ist damit ein Knochenbruch im Bein gemeint. Zu einer Fraktur kann es an verschiedenen Stellen der Gliedmaße kommen.

Das menschliche Bein, das man in der Medizin auch als untere Extremität bezeichnet, besteht aus verschiedenen Abschnitten:

Durch die Einwirkung von starker Gewalt kann es an diesen Stellen zu einem Knochenbruch kommen. Je nachdem an welchem Abschnitt eine Fraktur auftritt, unterteilt man einen Beinbruch in:

  1. Oberschenkelbruch
  2. Unterschenkelbruch
  3. Kniescheibenbruch (Patellafraktur)
  4. Schienbeinbruch
  5. Wadenbeinbruch

In manchen Fällen können auch Frakturen an mehreren Bereichen des Beins auftreten. Sind zum Beispiel sowohl Schienbein als auch Wadenbein gebrochen, handelt es sich um eine Unterschenkelfraktur.

Ursachen

Verursacht werden Brüche an den verschiedenen Abschnitten des Beins zumeist durch Unfälle wie zum Beispiel

Aber auch das Umknicken mit dem Fuß oder Verdrehungen des Beins können zu einer Fraktur führen. Gelegentlich treten auch Ermüdungsbrüche an den Beinen auf.

Schienbeinbrüche oder Wadenbeinbrüche werden häufig durch Sportunfälle verursacht. Als besonders riskant gelten Sportarten wie Skifahren oder Fußball, da es dabei leicht zu Verdrehungen der Gliedmaße kommen kann.

In manchen Fällen sind aber auch bestimmte Krankheiten für einen Beinbruch verantwortlich. Dazu gehört vor allem Osteoporose (Knochenschwund), von dem in erster Linie ältere Menschen betroffen sind.

Durch die zunehmende Entkalkung der Knochen werden diese immer mehr geschwächt, sodass bereits ein leichter Sturz zu einer Beinfraktur führen kann. Weitere Krankheiten, die die Knochenstruktur schwächen, sind Entzündungen oder bösartige Geschwülste wie Knochenkrebs.

  • Mann mit Gipsbein am Meer, Beinbruch im Urlaub, Auslands-Krankenversicherung

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  • Hände legen Schiene an Fuß eines Kindes an

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  • Mann mit Gipsbein liegt neben Krücken auf der Couch und telefoniert

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  • Ärztin hält das schwere Gipsbein eines Patienten im Rollstuhl

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Verlauf

Die Prognose bei einem Beinbruch ist in den meisten Fällen positiv, wenn er rechtzeitig und fachgerecht medizinisch versorgt wird. Vor allem bei geschlossenen Brüchen ist meist ein problemloser Heilungsverlauf zu verzeichnen. Offene Brüche können dagegen weitere Behandlungen notwendig machen.

Symptome

Zu den typischen Symptomen eines Beinbruchs gehören starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Das heißt, dass sich das gebrochene Bein nicht mehr oder nur unter starken Schmerzen bewegen lässt. Meistens sind die Betroffenen auch nicht mehr in der Lage zu laufen.

Darüber hinaus ist das Bein oft gerötet und geschwollen. In vielen Fällen bildet sich ein Hämatom (Bluterguss). Mitunter können auch Verdrehungen, Verformungen oder Fehlstellungen auftreten.

Ebenso sind Begleitverletzungen an Nerven, Muskeln, Sehnen, Bändern und Gefäßen im Bereich des Möglichen.

Als besonders gefährlich gelten offene Beinbrüche, wie sie häufig bei Frakturen des Schienbeins vorkommen. Bei einem offenen Bruch, der stark blutet, sind die Knochenenden sichtbar, was daran liegt, dass im Bereich des Schienbeins kaum Gewebeschutz vorhanden ist.

Das Tückische an offenen Brüchen ist, dass Keime in die Wunde eindringen und zu einer Infektion des Beins führen können.

Diagnose

Diagnostizieren lässt sich ein Beinbruch meist schon anhand der typischen Symptome wie Schmerzen und Fehlstellungen. Darüber hinaus erfolgt eine Röntgenuntersuchung, die die Diagnose untermauert. Außerdem können durch Röntgenaufnahmen mögliche Verschiebungen der Bruchenden oder Gelenkbeteiligungen festgestellt werden.

Bei komplizierten Frakturen oder Verletzungen an den Weichteilen sind meist weiterführende Untersuchungen wie eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) erforderlich.

Behandlung

Bei einem Beinbruch ist eine rasche medizinische Versorgung erforderlich. Er lässt sich sowohl auf konservative als auch auf operative Weise behandeln.

Konservative Behandlung

Kommt es zu einem Beinbruch, muss dieser so rasch wie möglich medizinisch versorgt werden. Die Therapie erfolgt zunächst stationär in einem Krankenhaus.

Ob die Behandlung konservativ durchgeführt werden kann oder eine Operation nötig ist, hängt von der Art der Fraktur ab. So reicht bei geschlossenen, unverschobenen und stabilen Beinbrüchen eine konservative Therapie, bei der man das Bein in einem Gipsverband oder einer Schiene ruhig stellt, meist aus.

Darüber hinaus verabreicht man den Patienten abschwellende Medikamente und Schmerzmittel. Als Alternative kommt auch das Ruhigstellen des betroffenen Beins durch Zug infrage.

Die Heilungsdauer beträgt bei einer konservativen Behandlung etwa drei bis vier Monate. Damit es während der langen Ruhigstellung nicht zu einem Blutgerinnsel kommt, werden dem Patienten entsprechende Medikamente gespritzt.

Operative Behandlung

In manchen Fällen lässt sich eine Operation jedoch nicht vermeiden. Dazu gehören vor allem offene Beinbrüche, völlig instabile Frakturen oder Verschiebungen der Knochenfragmente. Bei einem operativen Eingriff bringt man den gebrochenen Knochen wieder in seine ursprüngliche Position zurück.

Marknagelung oder Fixateur externe

Zur Fixierung wird ein Marknagel in den Markraum eingebracht. Dieses Verfahren, das als Marknagelung bezeichnet wird, erlaubt schon nach wenigen Tagen wieder eine Vollbelastung. In manchen Fällen wird auch ein so genannter Fixateur externe, ein äußerer Spanner, eingesetzt.

Dabei bringt man von außen durch die Haut Stäbe ein, die für die Stabilisierung der Fraktur sorgen. Später wird der Bruch dann durch ein Metall oder einen Gipsverband versorgt.

Vorbeugung

Einem Beinbruch vorzubeugen, ist schwierig.

  • Menschen, die sich sportlich betätigen, wird empfohlen, stets Schienbeinschützer anzulegen.
  • Darüber hinaus sollte die Muskulatur gut trainiert werden.
  • Wichtig ist zudem eine ausreichende Nährstoffversorgung der Knochen. Wer unter Osteoporose leidet, sollte diese so rasch wie möglich ärztlich behandeln lassen.