Hoher Blutverlust

Ursachen, Folgen und Behandlung

Bei Blutungen handelt es sich um den Verlust von Blut aus der Blutbahn oder dem Blutkreislauf. Ist der Blutverlust sehr hoch, besteht sogar Lebensgefahr.

Von Jens Hirseland

Unter Blutungen versteht man den Austritt von Blut aus einer bestimmten Stelle der Blutbahn oder des Blutkreislaufs. Das Blut kann sowohl aus dem Körper austreten als auch nach innen in den Körper hinein fließen, was man als innere Blutung bezeichnet. Durch einen zu hohen Blutverlust besteht die Gefahr, dass es zu einem hypovolämischen bzw. hämorrhagischen Schock kommt, der letztlich zum Tod führt.

Ursachen und Folgen

Ein hypovolämischer Schock, den man auch Volumenmangelschock nennt, tritt auf, wenn die Blutmenge in den Blutgefäßen unzureichend ist. Ein absoluter Blutvolumenmangel hat eine verminderte Füllung der Herzkammern zur Folge, wodurch das Schlagvolumen abnimmt. Lässt sich dieser Zustand durch eine Erhöhung der Herzfrequenz nicht kompensieren, nimmt das Herzzeitvolumen ab.

Verursacht wird ein hypovolämischer Schock vor allem durch hohen Blutverlust. Aber auch ein hoher Flüssigkeitsverlust aufgrund von bestimmten Erkrankungen oder Verbrennungen kann zu einem solchen Schock führen.

Bei hohem Blutverlust kommt es zu einem absoluten Volumenmangel. Auslöser sind starke Blutungen durch schwere Verletzungen nach

Innere Blutungen lassen sich in vielen Fällen von außen nicht erkennen. Bei einem Blutverlust versucht der Körper, diesen Verlust zunächst durch Wasser aus dem Gewebe auszugleichen. Anschließend ersetzt er auch die Blutkörperchen durch eine erhöhte Produktion im Knochenmark.

Ob sich der Blutverlust rasch kompensieren lässt, hängt davon ab, wie hoch dieser ist. Auch Alter und Gesundheitszustand des Betroffenen spielen dabei eine wichtige Rolle.

Normalerweise ist der menschliche Organismus in der Lage, einen Blutverlust von 20 Prozent zu kompensieren, was ungefähr einem Liter entspricht. Ein hoher Blutverlust von rund 50 Prozent führt jedoch ohne eine rechtzeitige Behandlung in der Regel zum Tod durch Verbluten.

Symptome

Zu den typischen Symptomen eines hypovolämischen Schocks aufgrund von hohem Blutverlust gehören

Außerdem fühlt sich die Haut des Betroffenen kalt und feucht an.

  • Grafik Blutkörperchen bewegen sich durch Blutbahn

    © Sebastian Kaulitzki - www.fotolia.de

  • Grafik Herz mit Blutgefäßen auf weißem Hintergrund

    © Thomas Mounsey - www.fotolia.de

  • Grafik Blutzellen in Herzform in Ader

    © Brent Walker - www.fotolia.de

  • Frau liegt im Bett, müde, hat Augenringe, Schlafstörungen

    © Galina Barskaya - www.fotolia.de

Behandlung

Im Falle von starken Blutungen, die zu hohem Blutverlust und somit zu einem lebensbedrohlichen Schock führen können, müssen so rasch wie möglich Erste-Hilfe-Maßnahmen durchgeführt werden, um die Blutung zu stillen.

  • Ist eine Extremität wie Arm oder Bein verletzt, sollte man diese hochhalten und gleichzeitig die Blutzufuhr abdrücken.
  • Dann wird auf die Wunde ein Druckverband aufgelegt.
  • Treten Blutungen direkt am Körper auf, presst man sterile Kompressen oder keimfreie Tücher auf die Wunde und legt anschließend einen Druckverband an.
  • Hält eine starke Blutung trotz des Druckverbands weiter an, sollte über dem Verband noch ein zweiter straffer Druckverband angebracht werden.

Vom Abbinden eines verletzten Oberarms oder Oberschenkels wird dagegen mittlerweile abgeraten, obwohl dies früher als Erste-Hilfe-Maßnahme empfohlen wurde. Diese Maßnahme sollte besser geschultem Rettungspersonal überlassen werden, damit es nicht zu schwerwiegenden Schäden an den Blutgefäßen kommt. Außerdem besteht die Gefahr, dass durch unsachgemäßes Abbinden die Blutung sogar noch verstärkt wird.

Um einen hohen Blutverlust zu behandeln, wird dem Patienten zumeist im Rahmen einer Bluttransfusion Blutersatz zugeführt.

Lesen Sie mehr zum Thema in unserem allgemeinen Artikel zu Blutungen.

Blutungen

Blutungsarten

Auf den folgenden Seiten gehen wir etwas näher auf die unterschiedlichen Blutungsarten ein.