Mastitis non puerperalis - Bakterielle Brustdrüsenentzündung außerhalb des Wochenbettes

Bei der Mastitis non puerperalis handelt es sich um eine Brustdrüsenentzündung. Sie tritt außerhalb des Wochenbettes auf. Staphylokokken sind in den meisten Fällen für die Entzündung verantwortlich. Frauen unter 30 Jahren sind am häufigsten betroffen. Zu den möglichen Risikofaktoren zählt nicht selten eine Prolaktin-Überproduktion. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Mastitis non puerperalis.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Als Mastitis non puerperalis (MNP) bezeichnet man eine bakterielle Entzündung der weiblichen Brustdrüse. Sie entsteht unabhängig von Schwangerschaft und Wochenbett. In den meisten Fällen sind die Betroffenen unter 30 Jahre.

Ursachen

Verursacht wird eine Mastitis non puerperalis durch bestimmte Bakterien, die die Brust infizieren. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Staphylokokken, genauer gesagt Staphylococcus aureus und Staphylococcus epidermidis. In seltenen Fällen können auch

der Auslöser sein.

Bei der Mastitis nonpuerperalis staut sich Sekret in den Milchgängen der Brustdrüse und infiziert sich dort. Oftmals leiden die betroffenen Frauen im Vorfeld an einer Prolaktin-Überproduktion. Prolaktin ist ein Hormon, durch das der natürliche Milchfluss angeregt wird.

Durch die Überproduktion des Hormons können Schmerzen in der Brust und Galaktorrhoe, ein spontaner Ausfluss von Muttermilch aus der Brust, auftreten. Hormone, Medikamente und Stress können die erhöhte Prolaktin-Ausschüttung bewirken.

Risikofaktoren

Darüber hinaus begünstigen gewisse Risikofaktoren die Entstehung einer Mastitis non puerperalis. Dazu gehören

  • Tabakkonsum
  • Verletzungen der Brust
  • das Ablaufen der Stillperiode sowie
  • bestimmte Medikamente wie Sexualsteroiddepotpräparate, Ovulationshemmer oder Tranquilizer.

Symptome und mögliche Folgen

Bei einer Mastitis non puerperalis treten typische Symptome wie

auf. Bei der Hälfte der Patientinnen kommt es auch zu einer Schwellung der Lymphknoten an den Achseln. Außerdem besteht oftmals die Gefahr, dass sich ein Abszess, eine Eiterhöhle, bildet.

Spaltet sich der Abszess, ist es möglich, dass Narben und kosmetisch störende Deformierungen an der Brust entstehen. Wird die Entzündung chronisch, kann dies zur Bildung von Fistelgängen führen.

Diese lassen sich nur durch einen chirurgischen Eingriff beseitigen. Dabei besteht jedoch das Risiko, dass es zu kosmetisch negativen Resultaten kommt. Wird die Ursache der erhöhten Prolaktinwerte im Blut nicht beseitigt, kann die Brustentzündung immer wieder erneut auftreten.

Diagnose

Diagnostziert werden kann diese Form der Brustentzündung bereits anhand der erwähnten Symptome. Zudem wird eine Tastuntersuchung durchgeführt, bei der der Arzt ein so genanntes derbes Infiltrat findet, was bedeutet, dass es zu einer nicht abgrenzbaren Ausbreitung der Entzündung im Bindegewebe kommt.

Bei etwa der Hälfte der Fälle sind die Lymphknoten vergrößert. Im Rahmen einer Blutuntersuchung erkannt man eine erhöhte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit. Abzugrenzen ist die Brustenzündung von dem inflammatorischen Mammakarzinom, welches ausgeschlossen werden muss.

Behandlung

Um eine Mastitis non puerperalis wirksam zu behandeln, verabreicht man der Patientin Medikamente, die dem Prolaktin-Effekt entgegenwirken. Darüber hinaus kommen, je nach Krankheitserreger, entsprechende Antibiotika wie zum Beispiel Cephalosporin, Oxacillin oder Flucloxacillin zum Einsatz.

Gelindert werden können die Beschwerden durch das Ruhigstellen der Brust mithilfe eines straffen BHs sowie kühlenden Anwendungen. Hat sich bereits ein Abszess gebildet, sorgt man durch Wärmeanwendungen wie Rotlicht und Zugsalbe für seine Reifung.

Mitunter kann das Einlegen einer Lasche erforderlich sein, um den Abszess zu spalten. Auf diese Weise wird die Eiterhöhle entleert. Des Weiteren säubert und spült man den Abszess.

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