Periduktale Mastitis - Durch Sekretstau ausgelöste Entzündung der Brustdrüse
Als periduktale Mastitis bezeichnet man eine abakterielle Form von Brustentzündung. Ausgelöst wird sie durch den Stau von Sekret. Es handelt sich um eine chronische Mastitisform, die auch als granulomatöse Mastitis oder plasmazelluläre Mastitis bezeichnet wird. Bei der Diagnose ist das Ausschließen eines Malignoms wichtig. Informieren Sie sich hier ausführlic über die periduktale Mastitis.
Unter einer Mastitis versteht man eine Entzündung der Brustdrüse. Sie kommt vor allem bei Frauen vor.
Männer sind dagegen nur sehr selten von dieser Erkrankung betroffen. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Formen von Mastitis, zu denen auch die periduktale Mastitis gehört.
Die am häufigsten vorkommende Form von Brustdrüsenentzündung ist die Mastitis puerperalis. Sie tritt vor allem bei stillenden Müttern im Wochenbett, also kurz nach der Geburt eines Kindes, auf und wird von Bakterien verursacht, genau wie die wesentlich seltener vorkommende Mastitis non puerperalis, die außerhalb des Wochenbettes auftritt.
Merkmale der periduktalen Mastitis
Eine andere Form von Brustentzündung ist die periduktale Mastitis. Im Gegensatz zu den beiden anderen Formen ist sie abakteriell, das heißt, dass sie nicht von Bakterien verursacht wird.
Ursachen, Folgen und Symptome
Die periduktale Mastitis bezeichnet man in der Medizin auch als granulomatöse Mastitis oder plasmazelluläre Mastitis. Diese Form von Brustentzündung ist chronisch und entsteht durch den Stau von Sekret.
Der Sekretstau hat eine Ektasie, eine Erweiterung der Milchgänge, zur Folge. Dabei tritt das Sekret in das benachbarte Gewebe aus.
Da der Organismus das Sekret als Fremdkörper einstuft, kommt es zu einer Abwehrreaktion, die sich durch eine Entzündung bemerkbar macht. Infolgedessen treten die üblichen Symptomen einer Mastitis auf.
Dazu gehört das Anschwellen der Brust, die sich zudem rötet. Außerdem leiden die betroffenen Frauen unter Schmerzen und Überwärmung.
Darüber hinaus ist die Brust in der Regel verhärtet. Im Bereich der Brustwarze kommt es zudem zu Ausfluss. Auch eine Lymphknotenschwellung im Bereich der Achselhöhlen ist möglich.
Diagnose und Behandlung
Besonders häufig von einer periduktalen Mastitis betroffen sind Frauen im mittleren Alter. Bei der Erstellung der Diagnose ist es wichtig, ein Malignom auszuschließen, denn auch der Beginn eines Tumorwachstums macht sich oftmals durch eine Entzündung der Brustdrüse bemerkbar.
Neben einer Ultraschalluntersuchung kann auch ein Abstrich gemacht werden, den man in einem Labor untersucht. In der Histologie findet man
- Gangektasien der Milchgänge
- Granulome
- lymphoplasmazelluläre Infiltrate
- Riesenzellen
- Epitheloidzellen sowie
- fettspeichernde Makrophagen.
Zur wirksamen Behandlung der periduktalen Mastitis ist es erforderlich, den Sekretstau zu beseitigen. Dazu kann mitunter ein operativer Eingriff erforderlich sein, bei dem der erweiterte Milchgang entfernt wird.
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