Cholesterinembolie - Durch Cholesterinkristalle verursachter Arterienverschluss

Bei einer Cholesterinembolie - man nennt sie auch Cholesterinembolie-Syndrom - kommt es zum Verschluss von kleineren Arterien. Dabei werden Cholesterinkristalle eingeschwemmt, die aus cholesterinreichen arteriosklerotischen Plaques stammen. Zu den Risikofaktoren zählen u.a. Bluthochdruck, Tabakkonsum, koronare Herzerkrankungen sowie ein männliches Geschlecht. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Cholesterinembolie.

Von Jens Hirseland

Die Cholesterinembolie wird in der Medizin auch als Cholesterinembolie-Syndrom bezeichnet. Außerdem unterscheidet man zwischen zwei Formen: dem akuten und dem chronischen Cholesterinembolie-Syndrom.

Ursachen und mögliche Folgen

Während die akute Form der Cholesterinembolie durch massive Cholesterinkristallschauer oder das Aufplatzen von instabilen Plaques hervorgerufen wird, entsteht die chronische Form durch die ständige Freisetzung der Cholesterinkristalle, die aus oberflächlich geschädigten Plaques stammen.

Die Freisetzung von Cholesterinkristallen kann spontan erfolgen, was bei etwa 25 Prozent der Patienten der Fall ist. Bei den meisten Patienten sind jedoch medizinische Behandlungs- oder Untersuchungsmaßnahmen für das Entstehen einer Cholesterinembolie ursächlich.

Dabei kann es sich um

handeln. Manchmal sind auch bestimmte blutgerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulantien) der Auslöser für eine Embolie. Der Ursprung der Cholesterinkristalle liegt in den meisten Fällen in der Bauchschlagader (Bauchaorta).

Zu Ablagerungen kommt es zumeist

Bei einer medizinischen Behandlungsmaßnahme wie der Anwendung eines Herzkatheters besteht die Gefahr, dass es zu einem Aufreißen von arteriosklerotischen Plaques kommt. Durch diesen Riss gelangt das weiche cholesterinhaltige Innere in den Blutkreislauf des Organismus. Aber auch blutgerinnungshemmende Substanzen verursachen mitunter Einblutungen in die Plaques, was wiederum zum Aufbrechen der Plaques führt.

Risikofaktoren

Durch bestimmte Faktoren vergrößert sich das Risiko für ein Cholesterinembolie-Syndrom. Dazu gehören unter anderem

Symptome

Eine Cholesterinembolie ist sehr gefährlich, da sie meist ein akutes oder chronisches Versagen der Nieren zur Folge hat. Die Nieren sind deshalb häufig betroffen, da sie in der Nähe der abdominellen Aorta liegen, die der Ursprungsort der Cholesterinkristalle ist.

Aber auch der Magen-Darmtrakt, die Haut sowie das Nervensystem können in Mitleidenschaft gezogen werden. So zeigt sich auf der Haut von Bauchwand und Beinen oftmals ein netzförmiger und violetter Ausschlag. Ebenso kann es zu violetten Zehen sowie kleinen Einblutungen im Nagelbett kommen.

Ist der Magen-Darmtrakt betroffen, treten Symptome wie

auf. Auch Muskel- und Gelenkschmerzen sind im Bereich des Möglichen. Wird das zentrale Nervensystem beeinträchtigt, besteht die Gefahr von

  • neurologischen Ausfällen
  • Verwirrtheit und
  • sogar vorübergehender Erblindung.

Zu den weiteren möglichen Symptomen einer Cholesterinembolie zählen

Diagnose und Prognose

Um die Diagnose einer Cholesterinembolie im Zweifelsfall abzusichern, entnimmt man eine Gewebeprobe der Niere, die dann feingeweblich in einem Labor untersucht wird. In manchen Fällen genügt auch eine Untersuchung des Augenhintergrunds.

Des Weiteren können die Blutwerte untersucht werden. Bei einer Cholesterinembolie findet man eine erhöhte Anzahl an weißen Blutkörperchen vor, manchmal in Verbindung mit einer Erhöhung der Zahl eosinophiler Granulozyten. Die Harnuntersuchung zeigt Granulozyten sowie Erythrozyten im Urin.

Im Rahmen der Differentialdiagnose müssen Erkrankungen wie

  • die Polymyositis (entzündliche Erkrankung der Skelettmuskeln)
  • die Vaskulitis ( entzündliche Erkrankungen der Blutgefäße) sowie
  • die subakute bakterielle Endokarditis (Entzündung der Herzklappen)

ausgeschlossen werden.

Prognose

Leider ist die Prognose bei einem Cholesterinemboliesyndrom eher schlecht. So muss sich ein Drittel der Patienten dauerhaft einer Dialysebehandlung unterziehen. Ungünstig auf die Prognose wirken sich

aus. Zur Behandlung des Emboliesyndroms verabreicht man Medikamente wie Statine oder Fibrate.

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