Cubitalarthrose - Arthrose im Ellenbogengelenk

Bei einer Cubitalarthrose handelt es sich um eine seltene Arthroseform. Dabei kommt es zu degenerativen Veränderungen im Ellenbogengelenk. Es ist somit auch die Rede von einer Ellenbogengelenksarthrose. Besonders Menschen, bei denen es berufsbedingt zu einer starken Belastung des Gelenks kommt, sind von dieser Arthroseform betroffen. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Cubitalarthrose.

Von Jens Hirseland

Ursachen

Durch das Ellenbogengelenk (Articulatio cubiti) werden Ober- und Unterarmknochen miteinander verbunden. Kommt es zu einer degenerativen Erkrankung des Gelenks, spricht man von einer Cubital- oder Ellenbogengelenksarthrose.

Da das Ellenbogengelenk kein Gelenk ist, das Gewicht trägt, wie beispielsweise das Kniegelenk, ist die Cubitalarthrose eine eher seltene Arthroseform. Nur bei rund zwei Prozent der Bevölkerung kommt es zu einer Arthrose des Ellenbogengelenks.

  • Sie tritt vor allem bei Menschen auf, die das Gelenk aus beruflichen Gründen stark belasten. Dies ist zum Beispiel besonders bei Bauarbeitern der Fall.

  • Aber auch Sportler wie zum Beispiel Handballspieler, Speerwerfer oder Bodybuilder haben oftmals unter einer Cubitalarthrose zu leiden.

  • Der häufigste Grund für eine Cubitalarthrose sind jedoch Knochenfrakturen, die mit einer Gelenkschädigung verbunden sind.

  • Mitunter können auch Infektionen oder rheumatische Krankheiten eine Arthrose des Ellenbogengelenks zur Folge haben.

Symptome und Krankheitsverlauf

Im Verlauf einer Ellenbogengelenksarthrose kommt es zu einer fortschreitenden Zerstörung des Gelenkknorpels, was zur Folge hat, dass sich das Gelenk nicht mehr reibungslos bewegen lässt. Ein typisches Symptom der Cubitalarthrose ist das Auftreten von Schmerzen im Ellenbogen.

Im Anfangsstadium der Arthrose machen sich die Schmerzen vor allem in der Nacht bemerkbar. Ebenso führen starke Belastungen des Gelenks zu Schmerzen. Im weiteren Verlauf kommt es auch im Ruhezustand zu Beschwerden.

Ein weiteres Problem sind Bewegungseinschränkungen und Schwellungen. Manchmal kann der Betroffene auch knackende oder knisternde Geräusche im Gelenk wahrnehmen, was man als Krepitationen bezeichnet.

Diagnose

Da die beschriebenen Symptome auch von anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel dem so genannten Tennisellenbogen, hervorgerufen werden können, ist eine genaue Diagnose zur Abgrenzung wichtig. Zu diesem Zweck führt der behandelnde Arzt eine Röntgenuntersuchung durch. Mithilfe einer Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie können andere Ursachen wie beispielsweise freie Gelenkkörper oder sperrende Verknöcherungen ausgeschlossen werden.

Behandlung

Heilen lässt sich eine Cubitalarthrose nicht, die Beschwerden können jedoch wirkungsvoll gelindert werden, wozu es verschiedene Möglichkeiten gibt.

Konservative Behandlung

Bei einer konservativen Therapie kommen Medikamente gegen die Schmerzen, wie

zum Einsatz. Krankengymnastische Übungen sind sehr wichtig, damit die Beweglichkeit des Gelenks erhalten werden kann. Die Bewegungen können zwar Schmerzen bereiten, helfen jedoch bei der Ernährung des Knorpels.

Die einfachen krankengymnastischen Übungen lassen sich leicht erlernen. Manchmal werden auch knorpelaufbauende Medikamente verabreicht, deren Wirkung jedoch bislang nicht hinreichend bewiesen wurde.

Operative Behandlung

Zeigen die konservativen Maßnahmen keinen Erfolg, kann ein chirurgischer Eingriff durchaus sinnvoll sein. Dazu gehört zum Beispiel eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie). Eine weitere Operationsmethode ist die Arthrodese, die man auch als Gelenkversteifung bezeichnet. Sie kommt jedoch nur bei sehr starken und schmerzhaften Beeinträchtigungen des Gelenks zur Anwendung.

Bei diesem Eingriff entfernt man Knorpel und weiteres Gewebe, um ein direktes Zusammenwachsen der Knochen zu ermöglichen. Die Knochen fixiert man durch Platten und Schrauben. Durch die so entstandene Bewegungseinschränkung können die Schmerzen beseitigt werden. Eine andere operative Möglichkeit ist das Implantieren einer künstlichen Ellenbogenprothese. Auf diese Weise werden Schmerzfreiheit und Beweglichkeit ermöglicht.

  • Uwe Beise, Silke Heimes, Werner Schwarz Gesundheits- und Krankheitslehre: Lehrbuch für die Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege, Springer Medizin Verlag, 2013, ISBN 9783642369834
  • Susanne Andreae, Peter Avelini, Melanie Berg, Martin Hoffmann, Christine Grützner Medizinwissen von A-Z: Das Lexikon der 1000 wichtigsten Krankheiten und Untersuchungen, MVS Medizinverlage Stuttgart, 2008, ISBN 3830434545
  • Susanne Andreae, Peter Avelini, Melanie Berg, Ingo Blank, Ingo Blank Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, Thieme, 2008, ISBN 9783131429629
  • Frank H. Netter Netter's Innere Medizin, Thieme Verlagsgruppe, 2000, ISBN 3131239611
  • Gerd Herold Innere Medizin 2019, Herold, 2018, ISBN 398146608X
  • Gerd Herold Innere Medizin 2020, Herold, 2020, ISBN 3981466098
  • Malte Ludwig Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165

Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.