CUP-Syndrom - Ursachen, Symptome und Behandlung

Beim CUP-Syndrom handelt es sich um eine Krebserkrankung, bei der lediglich die Metastasen diagnostiziert werden können; wo sich der streuende Tumor befindet, lässt sich nicht erkennen. Je nachdem, wo die Metastasen lokalisiert werden, kommt es zu unterschiedlichen Beschwerden. Behandelt wird mit Strahlentherapie, Chemo oder Operation. Informieren Sie sich hier ausführlich über das CUP-Syndrom.

Von Claudia Haut

Krankheitsbild

Unter dem CUP-Syndrom versteht man eine nicht zu diagnostizierende Krebserkrankung. Normalerweise wird ein bösartiger Tumor diagnostiziert, der möglicherweise Metastasen in anderen Organen des Körpers bildet. Beim CUP-Syndrom werden zwar die Metastasen diagnostiziert, jedoch ist der streuende Tumor nicht zu diagnostizieren.

Die Beschwerden und Symptome können daher bei dieser Erkrankung äußerst vielfältig sein. Metastasen können sich in unzählig vielen Organen und Bereichen des menschlichen Körpers bilden. Überall verursachen sie andere Symptome. Die Abkürzung CUP steht für "cancer of unknown primary" und bedeutet "Krebs bei unbekanntem Primärtumor".

Ursachen

Warum der so genannte Primärtumor, der Tumor, der die Metastasen streut, nicht entdeckt wird, hat vermutlich mehrere Gründe. Zum einen kann dieser Tumor so klein sein, dass er auf den Bild gebenden Verfahren nicht zu erkennen ist. Zum anderen kann er sich auch bereits wieder aufgelöst haben, nachdem er die Metastasen gestreut hat.

Oftmals kann aufgrund der Metastasen auf den Ort des auslösenden Tumors geschlossen werden. Sind zum Beispiel Metastasen in der Leber diagnostiziert worden, kann der Primärtumor in der Brust liegen. Beim CUP-Syndrom ist dies jedoch nur in Ausnahmefällen möglich.

Verlauf

Da sich beim CUP-Syndrom bereits Metastasen gebildet haben, ist die Überlebenswahrscheinlichkeit eher gering. Metastasierende Tumorerkrankungen sind immer schwieriger zu behandeln als Krebserkrankungen, die noch keine Metastasen gebildet haben.

Einige Patienten versterben innerhalb weniger Wochen, andere überleben mehrere Jahre und wieder andere können geheilt werden. Der Krankheitsverlauf ist auch abhängig davon, wo sich die Metastasen befinden und zu welchem Zeitpunkt diese diagnostiziert wurden. Auch das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten entscheiden über seinen Krankheitsverlauf.

Symptome

Bei Metastasen im Gehirn

Befinden sich Metastasen im Gehirn des Patienten, kann dies zu Sehstörungen und äußerst starken Kopfschmerzen führen. Auch neurologische Ausfälle wie zum Beispiel Lähmungen oder Sprachstörungen können hier auftreten.

Bei Metastasen in der Lunge

Patienten mit Metastasen im Bereich der Lungen bemerken Atembeschwerden und Husten.

Bei Metastasen in den Knochen

Schmerzen an den Knochen oder auch ein Bruch an dieser Stelle kann auf Knochenmetastasen hinweisen. Meistens sind zusätzlich auch einige Lymphknoten geschwollen.

Die Patienten fühlen sich müde, haben kaum Appetit und leiden an starkem Gewichtsverlust.

Diagnose

In einigen Fällen haben die Patienten jedoch auch ein symptomloses CUP-Syndrom. Die Diagnose wird hier dann im Rahmen einer Routineuntersuchung festgestellt.

Wenn Patienten diese Symptome schildern, führt der Arzt im ersten Schritt eine körperliche Untersuchung durch. Dem Patienten wird Blut abgenommen und ein allgemeines Blutbild erstellt sowie die so genannten Tumormarker bestimmt.

Die Tumormarker sind bestimmte Werte des Blutes, die erhöht sind, wenn eine Krebserkrankung vorliegt. Auch Urin, Stuhl und - sofern Husten mit Auswurf vorliegt - wird auch das Sputum (Auswurf) untersucht.

Auch eine Ultraschalluntersuchung der Organe wird durchgeführt. Metastasen werden in der Regel auf dem

diagnostiziert. Je nachdem, wo sich die Metastasen befinden, erfolgt eine Weiterbehandlung bei einem Facharzt, zum Beispiel einem HNO-Arzt, wenn sich die Metastasen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich befinden.

Werden Metastasen im Bereich des Verdauungstraktes festgestellt, kann auch eine Darmspiegelung notwendig werden. Der Patient erhält dazu vor der Untersuchung eine Flüssigkeit, die er trinken muss.

Diese Lösung hat eine abführende Wirkung und reinigt den Darm, damit dieser im Rahmen der Endoskopie untersucht werden kann. Vor der Untersuchung erhält der Patient eine Beruhigungsspritze.

Das Endoskop ist ein langer biegsamer Schlauch, der über den After eingeführt und bis zum Darm vorgeschoben wird. Während dieser Untersuchung kann der Arzt auch eine Gewebeprobe entnehmen.

Er führt dazu eine dünne Zange durch das Endoskop ein und entnimmt eine winzige Probe, die anschließend im Labor unter einem Mikroskop untersucht wird. Auch andere Untersuchungen können noch notwendig werden, abhängig davon, wo sich die Metastasen befinden.

Therapie

Je nachdem, wie der Gesundheitszustand des Patienten ist und wo sich die Metastasen befinden, wird im Rahmen der Therapie eine

durchgeführt. Diese Methoden können auch kombiniert werden. Oftmals wird operiert und hinterher bestrahlt. Auch eine Hormontherapie kann durchgeführt werden, wenn es sich um eine hormonbedingte Tumorbildung handelt (zum Beispiel Brustkrebs).

Ist die Erkrankung hingegen schon sehr weit fortgeschritten, können die Ärzte nur noch die Beschwerden des Patienten lindern und für mehr Lebensqualität in der letzten Zeit sorgen.

Vorbeugung

Dem CUP-Syndrom kann man nicht vorbeugen. Es empfiehlt sich jedoch, generelle Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, um sich vor einer Krebserkrankung zu schützen. Dazu gehört:

  • Uwe Beise, Uwe Beise, Werner Schwarz Gesundheits- und Krankheitslehre: Lehrbuch für die Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege, Springer Medizin Verlag, 2013, ISBN 9783642369834
  • Susanne Andreae, Peter Avelini, Peter Avelini, Martin Hoffmann, Christine Grützner Medizinwissen von A-Z: Das Lexikon der 1000 wichtigsten Krankheiten und Untersuchungen, MVS Medizinverlage Stuttgart, 2008, ISBN 3830434545
  • Susanne Andreae, Peter Avelini, Melanie Berg, Ingo Blank, Annelie Burk Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, Thieme Verlagsgruppe, 2008, ISBN 9783131429629
  • Frank H. Netter Netter's Innere Medizin, Thieme Verlagsgruppe, 2000, ISBN 3131239611
  • Gerd Herold Innere Medizin 2019, Herold, 2018, ISBN 398146608X
  • Gerd Herold Innere Medizin 2020, Herold, 2019, ISBN 3981466098
  • Malte Ludwig Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165
  • Stefan Gesenhues, Anne Gesenhues, Birgitta Weltermann Praxisleitfaden Allgemeinmedizin: Mit Zugang zur Medizinwelt (Klinikleitfaden), Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437224476
  • Reinhard Strametz Grundwissen Medizin: für Nichtmediziner in Studium und Praxis, UTB GmbH, 2017, ISBN 3825248860

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