Eingeklemmter Nerv - was tun?

Ein eingeklemmter Nerv ist meist sehr unangenehm. Es gibt aber Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun.

Von Jens Hirseland

Eingeklemmte Nerven - ein häufiges Problem

Zu einem eingeklemmten Nerv kommt es zumeist durch unglückliche Bewegungen oder den Einfluss von Kälte. Besonders betroffene Bereiche sind der Rücken und die Halswirbelsäule.

Zu den typischen Symptomen eines eingeklemmten Nervs gehören Bewegungseinschränkungen und Schmerzen, die mitunter sehr stark ausfallen.

In den meisten Fällen ist ein eingeklemmter Nerv harmlos, sodass man ihn selbst behandeln kann. Bereits unmittelbar nach Einsetzen der Beschwerden sollten Sofortmaßnahmen durchgeführt werden.

So ist es ratsam, etwa ein bis zwei Minuten in der Schmerzstellung zu verweilen und dabei langsam und tief einzuatmen. Keinesfalls darf man die schmerzende Stelle mit Gewalt bewegen.

Bewegungsübungen

Ist es beim Heben von schweren Lasten zum Einklemmen des Nervs gekommen, können bestimmte Übungen hilfreich sein. Dazu legt sich der Patient in Bauchlage auf den Boden und verharrt eine Weile in dieser Position. Auf diese Weise lässt sich der Rücken entlasten, was wiederum dem Nerv die Gelegenheit zur Loslösung verschafft.

Anschließend können auch aktive Übungen durchgeführt werden. Dies sollte man aber nur dann tun, wenn sich die Schmerzen in der Bauchlage nicht verschlimmern.

Aktive Übungen

Bei der aktiven Übung stützt der Patient mit den Armen seinen Oberkörper ein wenig nach oben, während Beine und Becken entspannt liegenbleiben. Diese Streckung bewirkt eine sanfte Mobilisierung der Wirbelsäule und unterstützt die Lösung des Nervs.

Die Streckübung führt man am besten zehnmal am Tag durch. Wichtig ist jedoch, dass die Schmerzen dabei nicht schlimmer werden.

Es ist auch möglich, die Streckübung im Stehen vorzunehmen. Dazu legt der Patient seine Hände in die Lendenwirbelsäule und beugt den Oberkörper nach hinten, während die Beine gerade stehenbleiben.

Auch diese Übung absolviert man zehnmal täglich. Nicht zu empfehlen ist das längere Einnehmen einer Schonhaltung, denn dadurch werden die Schmerzen meist noch stärker.

Wärmebehandlung

Ebenfalls hilfreich bei einem eingeklemmten Nerv können Wärmeanwendungen sein. Dazu kocht man zunächst 1-2 Liter Wasser auf und füllt dieses in eine Schüssel. In die Schüssel mit dem heißen Wasser wird dann ein Handtuch gelegt.

Am besten ist es, wenn eine zweite Person als Helfer zu Verfügung steht, die mit dem Handtuch die schmerzende Stelle vorsichtig abtupft. Der Helfer sollte dabei jedoch Handschuhe aus Gummi tragen, um sich nicht zu verbrühen.

Wichtig ist, dass das Handtuch stets heiß bleibt, daher muss es zwischendurch wieder in die Schüssel gelegt werden. Durch die feuchte Hitze, die in den Rücken eindringt, können sich die Muskeln entspannen.

Ist einem diese Methode zu feucht, kommt als Alternative auch der Einsatz eines Heizkissens infrage. Dieses hat zudem den Vorteil, dass man dazu keine Hilfe benötigt. Ebenfalls lindernd kann das Anbringen eines Wärmepflasters sein.

Medikamente

Zur Bekämpfung der Schmerzen, ist es ratsam, schmerzstillende und entzündungshemmende Arzneimittel einzunehmen. Auf diese Weise lässt sich auch verhindern, dass es zu einer Schonhaltung kommt, die zu weiteren Verspannungen führt. Bringen all diese Maßnahmen keine Besserung, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

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