Fettgewebsnekrose - Ursachen, Symptome und Behandlung

Bei einer Fettgewebsnekrose handelt es sich um den Untergang von Fettgewebe. Dabei kommt es zur Zerstörung von Fettzellen.

Von Jens Hirseland

Fettgewebsnekrosen treten zumeist in der Brust auf. Sie können aber auch im Rahmen einer akuten Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) entstehen. Mediziner sprechen dann von einer enzymatischen oder autodigestiven Fettgewebsnekrose.

Fettgewebsnekrose der Brust

Um eine Fettgewebsnekrose der Brust handelt es sich, wenn Brustfettgewebe abstirbt. Infolgedessen tritt Fett aus, es bildet sich ein lipophages Granulom, eine Entzündung, die dazu führt, dass das Fett vom benachbarten Bindegewebe aufgenommen wird. Kommt dies bei mehreren Zellen vor, kann sich im weiteren Verlauf eine mit öliger Flüssigkeit gefüllte Scheinzyste bilden.

Verkalkt diese Zyste im Laufe der Zeit, lässt sie sich als Knoten in der Brust ertasten. Solche gutartigen Knoten können leicht mit einem bösartigen Tumor verwechselt werden.

Zu Schmerzen kommt es bei einer Fettgewebsnekrose in den meisten Fällen nicht. Besonders häufig treten Fettgewebsnekrosen in der Brust bei Frauen in den Wechseljahren auf.

Ursachen einer Fettgewebsnekrose

In den meisten Fällen entsteht eine Fettgewebsnekrose der Brust durch Verletzungen des Brustgewebes oder äußere Gewalteinwirkungen, bei denen es zu Quetschungen oder Prellungen kommt. Dabei können die Fettgewebszellen direkt geschädigt werden oder im weiteren Verlauf absterben.

Aber auch operative Eingriffe an der Brust haben mitunter eine Fettgewebsnekrose zur Folge. So kann es vorkommen, dass während der Operation Blutgefäße im Brustraum durchtrennt werden, was zu Durchblutungsstörungen in der betroffenen Region führt. Infolgedessen werden die Fettgewebszellen nicht mehr mit Blut versorgt und sterben ab.

Ansammlung abgestorbener Fettzellen
Ansammlung abgestorbener Fettzellen

Eine andere Ursache für eine Fettgewebsnekrose können nicht fachgerecht durchgeführte Injektionen von Medikamenten sein, was in der Brust allerdings eher selten der Fall ist. Bei Diabetikern kommt eine solche Fettgewebsnekrose indes häufiger vor. Es kann sich eine so genannte Necrobiosis lipoidica bilden, eine Fettgewebsnekrose, die sich unter der Haut im Schienbeinbereich entwickelt.

Die Marcumar-Nekrose tritt während einer Behandlung mit einem Gerinnungshemmer auf und betrifft in großflächigen Bereichen neben der Brust das Gesäß sowie den Ober- und Unterschenkel. Ebenso möglich ist, dass ein zuvor eingesetztes Brustimplantat reißt, sodass dessen Inhalt ausläuft.

Symptome

Ein typisches Symptom einer Fettgewebsnekrose in der Brust ist die Bildung von Knoten, die meist unterschiedlich groß sind. Die Knoten fühlen sich derb verschwommen an, bereiten jedoch in der Regel keine Schmerzen. Diese können allerdings bei einer Entzündung des umgebenden Gewebes auftreten.

In manchen Fällen ist auch eine bläuliche Verfärbung der Haut möglich. Außerdem weisen geschwollene Lymphknoten in den Achseln oftmals auf eine Fettgewebsnekrose hin.

Diagnose

Um eine Fettgewebsnekrose zu diagnostizieren, wird zunächst die Brust vom untersuchenden Arzt abgetastet. Da die gutartigen Knoten, die durch die Nekrose entstehen, sich durch eine Tastuntersuchung jedoch nicht von bösartigen Tumoren unterscheiden lassen, müssen weitere Untersuchungen erfolgen.

Dazu gehört vor allem eine Ultraschalluntersuchung. Um Brustkrebs definitiv ausschließen zu können, entfernt man die Knoten durch einen chirurgischen Eingriff und unterzieht sie anschließend einer feingeweblichen Untersuchung.

Diagnose durch Ultraschalluntersuchung
Diagnose durch Ultraschalluntersuchung

Behandlung

Da die Knoten, die sich bei einer Fettgewebsnekrose in der Brust bilden, gutartig sind, muss grundsätzlich keine Therapie erfolgen. Die Behandlung besteht vor allem darin, die Knoten operativ zu entfernen, um eine genaue Untersuchung vornehmen zu können. Stellt sich heraus, dass es sich tatsächlich nur um eine Fettgewebsnekrose handelt, sind keine weiteren Behandlungsmaßnahmen nötig.

In manchen Fällen bilden sich durch die Nekrose jedoch unschöne Dellen und Verformungen an der Brust, sodass aus ästhetischen Gründen eine operative Wiederherstellung sinnvoll sein kann. Dabei entfernt man die abgestorbenen Fettzellen, damit die Brust wieder ihre natürliche Form erhält.

Vorbeugung

Vorbeugen lässt sich einer Fettgewebsnekrose nicht, denn in den meisten Fällen entsteht sie durch unvorhergesehene Einwirkung von Gewalt. Es ist jedoch ratsam, auf Brustoperationen, die keine medizinische Notwendigkeit haben, zu verzichten. Auf diese Weise wird das Risiko von Blutgefäßverletzungen vermindert.