Feuermal (Storchenbiss) - Ursachen, Symptome und Behandlung
Beim Feuermal oder auch Naevus flammeus handelt es sich um eine gutartige Hautveränderung in Form einer rötlichen Verfärbung. Wodurch ein Feuermal verursacht wird, ist noch nicht bekannt. Das Hauptproblem an der Erkrankung ist je nach Körperstelle und Größe die psychische Belastung. Das Feuermal ist meist bereits bei der Geburt zu sehen. Die Diagnose stellt daher der Kinderarzt. Informieren Sie sich über die Ursachen, Symptome sowie die Behandlung eines Feuermals.
Krankheitsbild Storchenbiss
Das Feuermal wird in der medizinischen Sprache auch als Naevus flammeus bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine gutartige Hautveränderung, die sich als rötliche Verfärbung darstellt - darum mitunter auch die Bezeichnung Portweinfleck (die englische Bezeichnung lautet tatsächlich port-wine stain).
Die rötliche Färbung beruht auf der Füllung und Erweiterung der Blutgefäße unter der Oberhaut. In den meisten Fällen betrifft dies venöse Gefäße.
Zur Bildung eines Feuermals kommt es in der Regel vor der Geburt oder kurze Zeit danach; zu einem weiteren Wachstum kommt es meist nicht. Mitunter bildet sich eine gutartige Knochen- und Weichteilwucherung, die, wie vermutet wird, aufgrund der verbesserten Durchblutung entsteht.
Es handelt sich somit um eine Hautveränderung, die bereits im Babyalter auftritt. Welche Hautveränderungen des Weiteren Babys betreffen können, erfahren Sie hier.
Ursachen - Wie kommt es zu einem Feuermal?
Bisher ist noch nicht bekannt, welche Ursachen für die Bildung eines Feuermales verantwortlich sind. Das Feuermal wird nicht vererbt und hat auch nichts mit dem Verlauf der Schwangerschaft oder dem Ess- oder Trinkverhalten der werdenden Mutter zu tun.
Ein Feuermal ist immer eine gutartige Hautveränderung, die durch eine Fehlbildung von Blutgefäßen entsteht. Teilweise tritt ein Feuermal zusammen mit seltenen Erkrankungen auf, die vererbt werden können.
Verlauf eines Feuermals
Symmetrische Feuermale bilden sich meist in den ersten Lebensjahren des Kindes von selbst wieder zurück und sind dann nicht mehr zu sehen Asymmetrische Feuermale bleiben hingegen ein Leben lang bestehen, wenn sie nicht entfernt werden.
Besonders im Gesicht erweitern sich die Blutgefäße im Bereich des Feuermales mit der Zeit immer mehr und das Gewebe in diesem Bereich wird dicker. Im Feuermal bilden sich dann kleine Pickel, die zu bluten beginnen können.
Das Schlimmste an den Feuermalen ist für viele Kinder die psychische Belastung, die sich daraus ergibt. Je nachdem, wo sich das Feuermal befindet, ist es trotz Kleidung zu sehen.
Kinder werden dadurch häufig gehänselt und ausgegrenzt. Ärzte empfehlen daher häufig, die Feuermale entfernen zu lassen, um den Kindern die psychische Belastung zu ersparen.
Symptome - Ein Feuermal erkennen
In den meisten Fällen ist das Feuermal bereits bei den Neugeborenen zu sehen. Nur selten bildet sich die Hautveränderung erst in den ersten Tagen nach der Geburt.
Unter einem Feuermal versteht man eine farbliche Veränderung auf der Haut. Diese kann winzig klein oder auch sehr groß sein. Die Hautfarbe kann an dieser Stelle leicht rötlich sein oder auch dunkelrot-bläulich.
Das Feuermal kann sowohl symmetrisch als auch asymmetrisch sein. Symmetrische Feuermale findet man auf der Nase, im unteren Bereich des Rückens am Kreuzbein oder auch im Bereich des Nackens (der so genannte Storchenbiss). Ein asymmetrisches Feuermal kann am ganzen Körper auftreten. Typisch für ein Feuermal ist, dass es bei Druck auf die entsprechende Hautstelle verschwindet.
Diagnose eines Feuermals
Da das Feuermal meistens bereits bei den Neugeborenen zu sehen ist, stellt der behandelnde Kinderarzt bei der ersten Vorsorgeuntersuchung nach der Entbindung die Diagnose. Die Diagnose kann bereits aufgrund des Aussehens gestellt werden.
Da ein so genannter Blutschwamm jedoch in den Tagen nach der Entbindung ähnlich aussieht wie ein Feuermal, sich dann jedoch nach einigen Wochen verändert, werden die Kinder regelmäßig von einem Kinderarzt weiter untersucht, ob es sich wirklich nur um ein Feuermal handelt. Da ein Feuermal oftmals auch in Verbindung mit anderen Krankheiten auftreten kann, erfolgt eine umfassende Untersuchung des Säuglings.
Ein Feuermal im Gesicht kann in einigen Fällen zum Beispiel zu einem grünen Star führen, weshalb bei diesen Kindern regelmäßig eine augenärztliche Untersuchung durchgeführt werden muss, in der unter anderem der Augendruck gemessen wird. Auch ein EEG wird regelmäßig durchgeführt, um die Hirnströme zu messen.
Differentialdiagnose beim Feuermal
Mitunter kann ein Feuermal auch auf eine andere Erkrankung hinweisen. Es sind etwa 30 Syndrome bekannt, die mit einem ähnlichen Beschwerdebild einhergehen. Möglich ist beispielsweise das Sturge-Weber-Syndrom, bei dem es zu einer Beteiligung von Augen und Gehirn kommen kann. Zu den weiteren Beschwerden zählen ein Glaukom sowie epileptische Anfälle.
Beim Maffucci-Syndrom kommt es zu Fehlbildungen des Blut- und Lymphgefäßsystems; ebenso möglich sind gutartige Knochentumore. Das Klippel-Trénaunay-Weber-Syndrom zeigt sich mit Riesenwuchs an Extremitäten oder Rumpf und auch hier zeigen sich die bereits erwähnten Fehlbildungen.
Behandlung - Was tun bei einem Feuermal?
Bereits im Säuglingsalter können die Feuermale im Rahmen einer Laserbehandlung entfernt werden. Die Säuglinge erhalten dazu eine kurze Narkose und bekommen von dem Eingriff nichts mit.
Wer keinen Eingriff durch einen Laser möchte, kann das Feuermal auch kosmetisch behandeln lassen. Kosmetikerinnen können die Hautveränderung mit speziellen Präparaten abdecken, was jedoch lange Zeit in Anspruch nimmt.
Oftmals ist das Ergebnis trotzdem nicht befriedigend, wenn das Feuermal noch immer leicht zu sehen ist. Nachdem das Make-up entfernt wurde, ist das Feuermal selbstverständlich wieder voll zu sehen, so dass diese Methode nur kurzzeitig helfen kann, das Feuermal verschwinden oder verblassen zu lassen.
Einem Feuermal vorbeugen
Da die genauen Ursachen eines Feuermales noch nicht bekannt sind, kann das oftmals als unschöne Hautveränderung empfundene Feuermal auch nicht verhindert werden.
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