Fußpilz - Ursachen, Symptome und Behandlung

Fußpilz, auch Tinea pedis, stellt eine Hauterkrankung im Bereich der Füßeu und Zehen dar. Der Fußpilz wird von Mensch zu Mensch übertragen. Ohne medikamentöse Behandlung heilt ein Fußpilz nicht ab. Zu den typischen Symptomen zählen Hautrötung, Schuppung, Juckreiz und Blasenbildung. Die Diagnose eines Fußpilzes ist daher meist recht eindeutig. Behandelt wird mit Antimykotika. Informieren Sie sich über Ursachen, Symptome und Behandlung von Fußpilz.

Von Claudia Haut
Klassifikation nach ICD-10: B35.3
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Krankheitsbild

In der Medizin wird Fußpilz auch Tinea pedis genannt. Man unterscheidet verschiedene Formen des Fußpilzes. Nicht alle Formen verursachen die gleichen Beschwerden.

Oft merken die Betroffenen auch gar nicht, dass sie einen Fußpilz haben sondern meinen, es wäre eine trockene Haut an den Füßen. Dieser Gedanke ist jedoch verheerend, da sie ohne Behandlung eine Infektionsquelle für gesunde Menschen darstellen.

Je nach Symptomen unterscheidet man drei verschiedene Formen von Fußpilz:

  • Fußpilz zwischen den Zehen
  • Schuppiger und verhornender Fußpilz und
  • Fußpilz mit Bläschen

Der Fußrücken ist dagegen nur selten betroffen. Werden auch die Zehennägel von den Pilzen in Mitleidenschaft gezogen, spricht man von einer Onychomykose.

Fußpilz ist relativ weit verbreitet. Allein in Deutschland leiden etwa zehn Millionen Menschen darunter. Allerdings unterzieht sich nur jeder zehnte Betroffene einer medizinischen Behandlung.

Männer sind von dieser Hautpilzerkrankung häufiger betroffen als Frauen. Mit zunehmendem Lebensalter steigt auch das Krankheitsrisiko. Besonders hoch ist die Gefahr bei Diabetikern oder Menschen, die unter Durchblutungsstörungen leiden.

Ursachen

Ausgelöst wird Fußpilz durch Dermatophyten, Fadenpilze, wie Trichophyten, die sich über Kontakt- oder Schmierinfektionen übertragen.

Übertragungswege

Der Fußpilz ist recht leicht übertragbar. Man unterscheidet die indirekte und die direkte Übertragung.

Indirekte Übertragung

Sobald ein Mensch barfuß auf einem Teppich oder einem Fliesenboden geht, kann sich dessen Haut schuppen und bleibt am Boden liegen. Geht ein gesunder Mensch ebenfalls barfuß über diesen Boden, kann er sich mit dem Fußpilz infizieren. Besonders häufig geschieht dies bei Teppichböden in Hotelzimmern und die Fliesenböden von Schwimmbädern.

Die Pilzsporen können auch über gemeinsam getragene Socken übertragen werden. Enge und schlecht belüftete Schuhe fördern die Entstehung eines Pilzes. Die meisten Menschen fangen sich im Schwimmbad oder in der Sauna eine Pilzinfektion Füße der ein, doch auch im heimischen Wäschekorb lauert die Gefahr.

Bei einem mit Fußpilz Infizierten kommt es zu einer Abschilferung der Pilzsporen, die sich in den Fasern der Socken ansiedeln. Werden solche Fußpilz-Strümpfe mit anderen Wäschestücken vermengt, kann den Pilzsporen ein 40-Grad-Waschgang nichts anhaben.

Landen die Socken mit anderen Kleidungsstücken in der Waschmaschine, muss die Wäsche mit Mindesttemperaturen von 60 Grad gewaschen werden, sonst überleben die Fadenpilze und übertragen sich auf die übrige Wäsche. Deutsche und israelische Studienergebnisse belegen, dass Wassertemperaturen von unter 60 Grad die Fußpilz-Erreger in den Socken nicht abtöten, sodass diese weiterhin infektiös sind.

Direkte Übertragung

Der direkte Übertragungsweg einer Fußpilz-Infektion verläuft über Hautkontakt, wie beispielsweise bei Kontaktsportarten (Judo etc.).

Ausbruch von Fußpilz

Durch eine feuchte Umgebung, die durch

  • Fußschweiß
  • schlechtes Abtrocknen der Füße oder
  • zu enge Schuhe

entsteht, wird eine Infektion mit Fußpilz begünstigt. Für den Ausbruch des Fußpilzes gibt es ebenso verschiedene Ursachen, dazu zählen:

  • eine geschwächte Immunabwehr
  • Erkrankungen wie die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus oder auch Durchblutungsstörungen
  • Fußfehlstellungen, die zu Engstellen an den Zehenzwischenräumen führen
  • Schweißfüße
  • Nagelbettinfektionen
  • kleinere Hautverletzungen sowie
  • nachlässiges Abtrocknen der Füße

Als Risikogruppen für eine Infektion mit Fußpilz gelten zudem Sportler wie Schwimmer, Jogger oder Fußballspieler sowie bestimmte Berufsgruppen wie Kanalarbeiter oder Bauarbeiter, da sie bei der Arbeit dicht geschlossene Schuhe wie zum Beispiel Gummistiefel tragen müssen.

Verlauf

Bei jungen Menschen wird eine Ersterkrankung mit Fußpilz meist spontan überwunden. Aufgrunddessen kommt es oftmals zu einer so genannten Spättyp-Immunität, wodurch eine erneute Infektion ausbleibt.

Dies ist jedoch nur dann der Fall, wenn bei der Ersterkrankung keine Pilz abtötenden Arzneimittel eingesetzt werden. Eine dauerhafte Zwischenzehenmykose tritt nur bei wenigen Patienten auf.

An sich ist Fußpilz für einen gesunden Menschen nicht gefährlich, doch unbehandelt kann es zu einer bakteriellen Infektion kommen. Ein Fußpilz muss also immer behandelt werden, um ihn zu bekämpfen.

Geschieht dies nicht, kann er das Eindringen von Bakterien in die Haut ermöglichen. Diese können schwere Infektionen verursachen. Befindet sich der Pilz am Nagel des Zehs und wird nicht oder zu spät behandelt, kann es notwendig werden, den Nagel zu entfernen.

Darüber hinaus kann es zu Entzündungen kommen. In manchen Fällen breitet sich die Infektion auf andere Stellen des Fußes wie Fußsohle, Fußrücken oder Fußkante, aus.

Bei ausbleibender Behandlung kann es zu einer Schwächung der natürlichen Abwehr der Haut kommen. Dadurch besteht die Gefahr einer Streptokokkeninfektion, die stationär behandelt werden muss.

Symptome

Zu den generellen Symptomen der Erkrankung gehören:

Fußpilz äußert sich meist durch Juckreiz und eine gerötete Stelle. Der Anfang der Infektion beginnt in den meisten Fällen zwischen den beiden äußeren Zehen. Die Haut schuppt sich und kann auch schmerzhafte Risse aufweisen.

Es können sich auch kleine Bläschen an den Seiten der Zehen bilden, die oft lange Zeit keine Beschwerden verursachen. Fußpilz kann auch an der Sohle des Fußes beginnen. Auch hier schuppt sich die Haut und ist gerötet.

Diagnose

Wenn ein Betroffener mit diesen Symptomen zum Arzt kommt, tippt er meist sofort auf einen Fußpilz. Nur einige Erkrankungen wie zum Beispiel die Schuppenflechte zeigen ähnliche Symptome.

Um den Diagnose-Verdacht Fußpilz zu sichern, wird jedoch noch eine Probe von dem vermuteten Fußpilz genommen und histologisch unter dem Mikroskop untersucht. Zur Gewinnung der Probe verwendet der Arzt ein Skalpell. Mit diesem entfernt er geringe Mengen Hautschüppchen.

Normalerweise kann der Arzt den Pilz direkt in der Praxis unter dem Mikroskop sehen. In einigen Fällen ist es jedoch notwendig, die Probe ins Labor zu schicken. Dort wird für die Dauer von einigen Tagen eine Pilzkultur angelegt.

Behandlung

Behandlung mit Antimykotika

Handelt es sich um einen einfachen Fußpilz ohne Entzündungen, genügt es, eine antimykotische Salbe auf die betroffene Stelle aufzutragen.

Wurde der Fußpilz jedoch lange Zeit nicht behandelt und sind die Stellen bereits stark gerötet, müssen diese erst durch spezielle Umschläge behandelt werden. Dann erst kann die pilztötende Salbe aufgetragen werden.

Hilft die Salbe nicht, kann es auch notwendig sein, das Pilzmittel in Form von Tabletten einzunehmen.

Arten von Antimykotika

Man unterscheidet zwischen zwei Pilzmitteln bzw. deren Wirkweise. Es gibt

  • fungistatische Antimykotika sowie
  • fungizide Antimykotika

Die fungistatischen Antymykotika müssen in der Regel etwa drei bis vier Wochen lang angewandt werden. Sie töten den Pilz nicht direkt ab, sondern verhindern durch ihre Wirkstoffe das Wachstum und somit die weitere Ausbreitung des Erregers. Zusammen mit den abgestorbenen Hautschuppen wird auf diese Weise nach und nach auch der Pilz abgestoßen.

Fungizide Antimykotika wiederum dienen dazu, den Pilz direkt abzutöten, sodass die Therapie hiermit deutlich kürzer ausfällt.

Antimikrobielle Zehensocken bei Fußpilzerkrankungen

Spezielle Zehensocken mit Silberfäden unterstützen ein gesundes Fußklima und eignen sich für Menschen mit Fußpilzerkrankungen, Wunden oder Hautirritationen. Die Strümpfe sind entzündungshemmend, fördern die Heilung und wirken auch gegen Fußgeruch.

Die in die Zehensocken eingewebten Silberfäden haben eine antimikrobielle Wirkung, denn sie entziehen Pilzsporen und anderen Bakterien den Nährboden, insbesondere an infektionsgefährdeten Stellen wie an der Ferse und im Vorfußbereich. Hochwertige Zehensocken bieten erstklassige Passform und eignen sich zur täglichen Nutzung, ob am Arbeitsplatz oder zu Hause. Auch für Personen mit Diabetes oder Neurodermitis sind antimikrobielle Zehenstrümpfe empfehlenswert.

Unterstützende Maßnahmen

Im Rahmen der Therapie ist es äußerst wichtig, die Schuhe zu desinfizieren und die Socken auszukochen, um die Pilzsporen zu töten. Keinesfalls sollte man in dieser Zeit barfuß in Hotels oder Schwimmbädern laufen, da man andere Menschen sonst anstecken kann.

Ferner sollten die Zehen immer trocken gehalten werden. Zwischen den Zehen sollte man auch ein kleines Stück eines Tuches legen, um die Zwischenräume immer trocken zu halten.

Viele Naturheilkundler sind der Meinung, dass wiederkehrende Fußpilzerkrankungen auf eine Darmmykose (Pilzsporen in der Darmschleimhaut) hinweisen können, was sich oftmals in Labortests bestätigt. Daher wird häufig ein naturkundlich ausgerichtetes Therapiekonzept empfohlen, mit Umstellung auf eine möglichst zuckerarme Ernährung. Zudem sollen ätherische Öle aus Heilpflanzen wie Teebaum zur äußeren Anwendung eine antimykotische Wirkung haben und die Bekämpfung von Fußpilz unterstützen.

Vorbeugung

Die mikroskopisch kleinen Pilzfäden überleben oft jahrelang und dringen schon bei winzigen Verletzungen in die Haut ein. Überall da, wo viele Menschen barfuß unterwegs sind wie in öffentlichen Schwimmbädern oder Hotelzimmern, ist Vorsicht geboten. Deshalb sind gezielte Strategien zur Fußpilz-Vorbeugung umso wichtiger. Um einem Fußpilz vorzubeugen, kann man einiges tun.

Inspektion und Fußpflege

Chronisch Kranke wie Diabetiker sind besonders anfällig, deshalb ist die tägliche Fußpflege und Fußinspektion eine der wichtigsten Maßnahmen zur Reduzierung des Infektionsrisikos. Auch Gesunde tun gut daran, einmal pro Woche Fußsohlen, Zehen und Zwischenräume zu kontrollieren, um Fußpilz frühzeitig zu entdecken. Wer unter trockener Haut leidet, sollte die Füße jeden Tag mit einer milden Waschlotion reinigen und auch die Zehenzwischenräume sorgfältig abtrocknen.

Im Schwimmbad und nach dem Duschen

In Schwimmbädern und Hotelzimmern ist es sehr ratsam, nie barfuß zu laufen, sondern Schlappen anzuziehen. Zusätzlich sollte man die Pilzdesinfektionsstellen benutzen. Nach dem Duschen sollte man grundsätzlich die Zehen gut abtrocknen und dabei auch die Zwischenräume nicht vergessen. Handtücher oder Strümpfe nie mit anderen Personen teilen.

Durch richtige Socken und Schuhe

Am besten geeignet sind Baumwollsocken statt Socken aus Synthetik, da diese luftdurchlässig sind. Beim Schuhwerk sollte man darauf achten, dass es nicht zu eng ist und luftdurchlässig. Wer sicher gehen möchte, kann seine Socken und Schuhe auch regelmäßig desinfizieren.

Das Tragen atmungsaktiver Lederschuhe mit tauschbaren Einwegsohlen schützt ebenfalls vor Fußpilz. Wichtig ist außerdem ein häufiger Wechsel der Schuhe.

Beim Schuhkauf nicht barfuß in die Schuhe schlüpfen. Auch das Tragen von Leihschuhen wie Schlittschuhe sollte nach Möglichkeit vermieden werden.

Strümpfe aus Naturmaterialien, z.B. aus Baumwolle lassen sich auch bei hohen Temperaturen von 95 Grad waschen. In Socken aus Kunstfasern stauen sich Wärme und Feuchtigkeit schneller, die Waschtemperaturen sollten nicht unter 60 Grad liegen. Socken täglich wechseln, zusätzlich nach dem Sport oder wenn die Füße übermäßig schwitzen.

Bei heißen Temperaturen

Im Sommer sollte man soviel wie möglich barfuß laufen, zum Beispiel in der Wiese. Die Füße bleiben so trocken und geben dem Fußpilz keinen Nährboden.

Je trockener man seine Zehen und die Zehenzwischenräume halten kann, desto höher sind die Chancen, nicht an einem Fußpilz zu erkranken. Der Fußpilz braucht zur Entstehung ein feuchtwarmes Milieu.

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