Hand- und Fußekzem - Juckendes Ekzem an Hand oder Fuß
Bei einem Hand- und Fußekzem kommt es zu einer nicht ansteckenden Entzündung von Händen und/oder Füßen. Vor allem Handekzeme sind weit verbreitet. Klare Bläschen auf der Haut sowie Juckreiz, trockene Hautstellen und Schuppenbildung sind möglich. Es können auch andere Hauterkrankungen vorliegen; ebenso sind äußere Faktoren als Auslöser möglich. Informieren Sie sich hier ausführlich über Ursachen, Ausprägungsformen und Behandlung eines Hand- und Fußekzems.
Eine häufig auftretende Ekzemform ist das dyshidrotische Hand- und Fußekzem. Es kann sich sowohl auf Hände oder Füße beschränken als auch an beiden Gliedmaßen zugleich vorkommen.
Symptome
Typisch für ein dyshidrotisches Hand- und Fußekzem ist das Entstehen von klaren Bläschen auf der Haut. Darüber hinaus kann es zu
- Juckreiz
- Hauttrockenheit sowie
- zur Bildung von Schuppen
kommen. Ebenso sind schmerzende Einrisse und massive Verhornungen im Bereich des Möglichen. In manchen Fällen kann das Ekzem chronisch verlaufen, was für die Betroffenen eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität zur Folge hat. Mitunter leiden die Patienten unter Schamgefühlen und der Angst ausgegrenzt zu werden, da ein Handekzem deutlich sichtbar ist.
Ursachen
Die Ursachen für ein dyshidrotisches Ekzem an Händen oder Füßen sind vielfältig. Das Ekzem kann sowohl alleine als auch zusammen mit anderen Erkrankungen der Haut wie zum Beispiel
- Neurodermitis
- atopische Dermatitis oder
- Psoriasis (Schuppenflechte)
auftreten.
Aber auch äußere Faktoren spielen eine Rolle, wobei es dann in der Regel nur zu einem Ekzem an der Hand kommt. In den meisten Fällen sind es Dinge des Alltags, die die Hände in Mitleidenschaft ziehen und ein Ekzem hervorrufen. Dazu gehören unter anderem
- Putzen
- Kontakt mit auslaugenden Putzmitteln
- mechanische Reizungen durch handwerkliche Berufe
- feuchte Tätigkeiten oder auch
- ständiges Händewaschen.
Mögliche Auslöser sind in dem Fall
- Seifen und aggressive Syndets
- alkalische Chemikalien und Säuren
- Lösungsmittel
- organische und anorganische Öle
- UV-Strahlen
- bestimmte pflanzliche Stoffe
Dagegen treten ausgesprochene Kontaktallergien an den Händen eher selten auf. Dabei besteht meist aus beruflichen Gründen eine Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Stoffen, mit denen der Betroffene täglich in Kontakt kommt. Tritt ein Ekzem an den Füßen auf, kann dies auf bestimmte verarbeitete Stoffe in Schuhen zurückzuführen sein.
In der folgenden Tabelle erhalten Sie einen Überblick über Berufe, die mit einem hohen Risiko für Handekzeme einhergehen.
Beruf | Hautreizender Stoff |
---|---|
Koch, Konditor, Bäcker | Backmittel, Lebensmittel, Reinigungsmittel, Gewürze, Aromen, Konservierungsstoffe |
Maurer, Fliesenleger, Bauarbeiter | Frischbeton, Zement |
Gärtner FLorist, Landwirtschaftlicher Beruf | Pflanzenschutzmittel, Gummiartikel, Pflanzensäfte |
Friseur | Fixiermittel |
Pflege- und Heilberufe | Latex, Desinfektionsmittel |
Berufe in der Holzverarbeitung | Balze, Leime, Hölzer |
Lackierer, Gipser, Maler | Lacke, Farben |
Berufe im Metallgewerbe | Metalle, Kühlschmierstoffe |
Berufe in der Hauswirtschaft, Reinigungskräfte | Reinigungsmittel, Gummihandschuhe, Desinfektionsmittel |
Diagnose
Erfahrene Hautärzte sind in der Regel rasch in der Lage, ein dyshidrotisches Hand- oder Fußekzem zu diagnostizieren. In manchen Fällen müssen jedoch spezielle Allergietests durchgeführt werden, um eine Neurodermitis oder eine Kontaktallergie auszuschließen.
Manchmal besteht an Händen oder Füßen auch eine Pilzinfektion. Hilfreich für eine genaue Diagnose sind Angaben über den Verlauf des Ekzems. Zum Beispiel,
- ob das Ekzem zuerst an den Händen oder den Füßen auftrat
- ob ein Zusammenhang mit beruflichen oder anderen Tätigkeiten besteht oder
- ob bestimmte Kontaktstoffe das Ekzem auslösen.
Behandlung und Vorbeugung
Vermeidung des Allergens
Ist eine Allergie für das Hand- und Fußekzem verantwortlich, sollte der Betroffene das Allergen unbedingt meiden. Bei Ekzemen an den Händen müssen mitunter Schutzhandschuhe getragen werden.
Handelt es sich dagegen um eine Abnutzungserkrankung der Haut, ist es wichtig, Tätigkeiten, die die Haut schädigen, zu vermeiden. Außerdem muss die Haut konsequent geschützt und gepflegt werden.
Manchmal kann es Wochen oder sogar Monate dauern, bis die Haut wieder voll belastbar ist. Entsteht das Ekzem aufgrund beruflicher Tätigkeiten, wird eine Arbeitsunfähigkeit für einen ausreichenden Zeitraum bescheinigt. Auch nach der Abheilung des Ekzems ist dann eine gewisse Regenerationsphase erforderlich.
Symptomatische Behandlung
Besonders unangenehm für den Patienten ist es, wenn das Hand- oder Fußekzem durch Veranlagung entsteht. In diesem Fall ist nur eine symptomatische Therapie möglich, da sich die Ursache der Hauterkrankung nicht beheben lässt. Bei dieser Behandlung versucht man, den Zustand der Haut so gut wie möglich zu verbessern.
Zu diesem Zweck wendet man zeitweise auch kortisonhaltige Cremes an. Bei besonders schweren Fällen müssen systemische Medikamente verabreicht werden.
Hausmittel gegen beanspruchte Hände
Um einem Ekzem vorzubeugen und bereits beanspruchte Hände zu schützen, sollte man generell auf folgende Punkte achten:
Beim Händewaschen sollte man zu heißes Wasser vermeiden und bei der Verwendung von Seife auf schonende Inhaltsstoffe achten. Nach der Handwäsche gilt es, die Hände - auch zwischen den Fingern - gründlich abzutrocknen und mit einer pflegenden Salbe einzucremen. Bürsten sollten nur bei entsprechender Verschmutzung verwendet werden.
Grobsandige Waschpasten und Substanzen mit Alkohol, Benzin sowie Desinfektionsmittel so wenig wie möglich nutzen. Besonders Schuhpasten, Polituren und Fleckenentferner schaden der Haut.
Menschen mit empfindlicher Haut sollten beim Zubereiten von Zitrusfrüchten Handschuhe tragen, um die Hände nicht unnötig zu reizen. Gleiches gilt für rohe Kartoffeln und Tomaten.
Die Haarwäsche sollte von empfindlichen Menschen ebenfalls mit Handschuhen durchgeführt werden - beim Colorieren ist dies ein Muss! Am besten für das Haarefärben den Friseur aufsuchen.
In der kalten Jahreszeit sollte man im Freien stets Handschuhe tragen. Baumwollhandschuhe verträgt man dabei besser als Wollhandschuhe.
Ringe sollten aus hochwertigen Materialien bestehen; Modeschmuck ist zu meiden. Beim Händewaschen auf Seife verzichten, wenn man einen Ring trägt. Auch nach dem Abheilen eines Ekzems sollte man das Tragen von Ringen bei der Arbeit verzichten.
Für Feuchtarbeiten sind Plastik- und PVC-Handschuhe besser geeignet, als Gummihandschuhe. Nach spätestens einer halben Stunde sollte man enganliegende Handschuhe ausziehen.
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