Dermatitis herpetiformis Duhring (Morbus Duhring)

Eine weitere Hautkrankheit ist die Dermatitis herpetiformis Duhring. Diese geht mit Hautveränderungen wie Rötungen, Verkrustungen und Blasenbildung einher.

Von Jens Hirseland

Dermatitis herpetiformis Duhring wird auch als Duhring-Brocq-Krankheit oder Morbus Duhring bezeichnet. Die Hautkrankheit zählt zu den blasenbildenden Autoimmundermatosen und zeigt sich bei Männern häufiger als bei Frauen. Besonders betroffen sind Menschen im mittleren Alter.

Ursachen

Morbus Duhring ist eine Autoimmunkrankheit. Das heißt, dass Antikörper, die vom Immunsystem gebildet werden, gegen das körpereigene Gewebe vorgehen und sich in die Haut einlagern.

Dies führt wiederum zur Entstehung einer Entzündung, die sich vor allem in der Oberhaut sowie den Papillenspitzen, den Ausläufern der Lederhaut, zeigt. Durch die Entzündung kommt es zu einer Abhebung, die die Bildung von Hautblasen zur Folge hat.

Risikofaktoren

Zahlreiche Mediziner vermuten, dass die Dermatitis herpetiformis Duhring vererbt wird. Bestimmte Faktoren wie

wirken sich fördernd auf die Entstehung der Krankheit aus. Bei den meisten Patienten liegt zudem eine Zöliakie (glutenintensive Enteropathie) vor. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Darms, die durch Glutenunverträglichkeit hervorgerufen wird.

Symptome

Bemerkbar macht sich Morbus Duhring durch Hautrötungen, starken Juckreiz sowie die Bildung kleinerer Schwellungen. Aus diesen Schwellungen entstehen Hautblasen.

Diese können sowohl groß, aber auch klein sein und in Gruppen auftreten. Im weiteren Verlauf bilden sich Verkrustungen. Darüber hinaus leiden die Patienten unter Schmerzen und Brennen.

Zu den Hautveränderungen kann es an unterschiedlichen Körperstellen kommen. Am häufigsten zeigen sie sich an

An den Schleimhäuten findet man sie dagegen nur sehr selten. Eine Verschlimmerung des Beschwerdebilds ist durch die Gabe von Jod möglich.

Diagnose

Meist genügen schon die typischen Symptome, um eine Dermatitis herpetiformis Duhring festzustellen. Darüber hinaus wird der Patient vom behandelnden Arzt nach seiner Krankengeschichte befragt.

Für eine sichere Diagnose kann eine Biopsie (Gewebeprobe) erfolgen. Diese wird anschließend in einem Labor feingeweblich untersucht. Soll gleichzeitig eine Zöliakie diagnostiziert werden, wird eine Biopsie aus dem Dünndarm empfohlen.

Behandlung

Ein wichtiger Bestandteil der Morbus-Duhring-Therapie ist eine glutenfreie Ernährungsweise. Diese bewirkt in den meisten Fällen bereits eine Besserung der Beschwerden.

Darüber hinaus erhält der Patient Medikamente wie das Sulfon Dapson. Ebenfalls als hilfreich gilt das Sulfonamid Sulfapyridin.

Verträgt der Patient diese Mittel nicht, ist auch die Gabe von Kortison möglich. Allerdings gilt dieses als weniger wirksam. Die befallenen Hautstellen lassen sich mit Teerpräparaten oder Lotionen behandeln.

Wird die glutenfreie Ernährung konsequent eingehalten, heilt die Dermatitis herpetiformis Duhring nach spätestens einem Jahr wieder vollständig ab. In manchen Fällen kann es allerdings auch zu einem chronischen Verlauf oder einer Wiederkehr der Hautkrankheit kommen. Auf den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten hat Morbus Duhring keinen Einfluss.

Weitere spezielle Hautinfektionen

Auf den folgenden Seiten behandeln wir die unterschiedlichen speziellen Hautinfektionen.

Erhalten Sie einen Überblick zum Thema in unserem allgemeinen Artikel:

Hautkrankheiten

  • Mark Dennis, William Talbot Bowen, Lucy Cho Symptome verstehen - Interpretation klinischer Zeichen (KlinikPraxis), Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2019, ISBN 3437439804
  • Kurt Tepperwein Die Botschaft deines Körpers: Die Sprache der Organe, mvg Verlag, 2004, ISBN 9783868822311
  • Kurt Tepperwein Was Dir Deine Krankheit sagen will: Aktiviere die Heilkraft deiner Seele, mvg Verlag, 2005, ISBN 9783636070968
  • Ruediger Dahlke Krankheit als Symbol: Ein Handbuch der Psychosomatik. Symptome, Be-Deutung, Einlösung., C. Bertelsmann Verlag, 1996, ISBN 3570122654
  • Ursula Keicher Kinderkrankheiten: Alles, was wichtig ist, GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2016, ISBN 3833844566
  • Jörg Nase, Beate Nase Kinderkrankheiten: Das Standardwerk für Kinder von 0 bis 16 Jahren, GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 9783833829093
  • Arne Schäffler Gesundheit heute: Krankheit - Diagnose - Therapie: das Handbuch, TRIAS, 2014, ISBN 9783830481164
  • Heiko Gärtner, Tobias Krüger Krankheiten auf einen Blick erkennen: Antlitz- und Körperdiagnose sowie weitere Techniken, um Menschen ganzheitlich zu erfassen, mvg Verlag, 2013, ISBN 3868824499
  • Jörg Braun, Jörg Braun Basislehrbuch Innere Medizin: kompakt-greifbar-verständlich, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437411152
  • Frank H. Netter Netter's Innere Medizin, Thieme Verlagsgruppe, 2000, ISBN 3131239611
  • Hans Vogl Differentialdiagnose der medizinisch-klinischen Symptome. Lexikon der klinischen Krankheitszeichen und Befunde., UTB, 1994, ISBN 3825280667
  • Stefan Gesenhues, Anne Gesenhues, Birgitta Weltermann Praxisleitfaden Allgemeinmedizin: Mit Zugang zur Medizinwelt (Klinikleitfaden), Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437224476
  • Gerd Herold Innere Medizin 2019, 2018, ISBN 398146608X
  • Gerd Herold Innere Medizin 2020, 2019, ISBN 3981466098
  • Edouard Battegay Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten: Vom Symptom zur Diagnose, Thieme, 2017, ISBN 3133448218
  • Verena Corazza, Renate Daimler, Renate Daimler, Krista Federspiel, Vera Herbst, Kurt Langbein, Hans-Peter Martin, Hans Weiss Kursbuch Gesundheit: Gesundheit und Wohlbefinden. Symptome und Beschwerden. Krankheiten. Untersuchung und Behandlung, Kiepenheuer&Witsch, 2006, ISBN 3462035932
  • Malte Ludwig Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165
  • Thorwald Dethlefsen, Ruediger Dahlke Krankheit als Weg: Deutung und Bedeutung der Krankheitsbilder, Bassermann Verlag, 2008, ISBN 3809423777

Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.