Hepatitis C - Ursachen, Symptome und Behandlung

Hepatitis C wird durch ein Virus verursacht. Die Infektion erfolgt vor allem über Blut und Blutprodukte. Bei über der Hälfte aller Patienten verläuft die Hepatitis C-Erkrankung chronisch; dies lässt sich vermeiden, sofern die Diagnose innerhalb von vier Monaten nach Beginn der Krankheit gestellt wird. Behandelt wird mit speziellen Medikamenten. Informieren Sie sich hier ausführlich über Hepatitis C.

Von Claudia Haut

Krankheitsbild und Verbreitung

Bei Hepatitis C handelt es sich um eine durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) ausgelöste Infektionskrankheit. Das Virus ist wohl das jüngste aus der Gruppe der Hepatitisviren. Die Hepatitis A und B Viren waren längst bekannt, trotzdem traten immer mehr Hepatitis Viruserkrankungen auf, die weder Typ A noch Typ B zugeordnet werden konnten.

Erst im Jahr 1988 konnte durch gentechnische Methoden der Hepatitis-C-Virus nachgewiesen werden. Im Laufe der Jahre entdeckte man sodann bis zu 30 verschiedene Hepatitis C Typen.

Die Anzahl der an Hepatitis C erkrankten Menschen steigt stetig und ist zu einem weltweit unkontrollierbaren Problem geworden. Weltweit sind Schätzungen zur Folge zwischen 150 Millionen und 200 Millionen Menschen infiziert, davon in Europa sind knapp 10 Millionen. Auch die Anzahl der in Deutschland infizierten ist erschreckend hoch; sie liegt zwischen 500.000 und einer Million Menschen mit einer jährlich ständig steigenden Tendenz.

Ursachen

Erreger der Hepatitis C ist das so genannte Hepatitis C-Virus. Der Mensch kann sich hauptsächlich über Blut und Blutprodukte mit dem Virus infizieren.

Risikogruppen

Sehr gefährdet dafür sind zum Beispiel Drogenabhängige, die gebrauchte Spritzen von anderen mehrfach verwenden. Auch medizinisches Personal ist gefährdet, sich durch Verletzungen mit Spritzen oder noch nicht gereinigtem Operationsmaterial mit dem Virus zu infizieren.

Patienten, die häufig Bluttransfusionen benötigen, stellen ebenfalls eine Risikogruppe für Hepatitis C dar. Heutzutage werden die Blutprodukte jedoch umfassend auf derartige Krankheiten geprüft, so dass das Risiko wesentlich geringer ist als früher.

Auch Patienten, die ein Organ transplantiert bekommen haben, haben ein höheres Risiko, an Hepatitis C zu erkranken. Theoretisch kann man sich auch beim Stechen von Ohrlöchern mit dem Virus infizieren, wenn das Personal unsaubere Instrumente verwendet. Auch Tätowierungen gehören dazu.

Nur sehr selten erfolgt auch eine Ansteckung über andere Körperausscheidungen wie Urin, Speichel oder Sperma. Auch hier ist die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch möglich, kommt jedoch im Vergleich zur Übertragung per Blut nur äußerst selten vor.

Verlauf

Wenn sich ein Mensch mit dem Virus infiziert hat, dauert es unterschiedlich lange, bis die Krankheit ausbricht. Bei dem einen Patienten ist bereits nach zwei Wochen das Virus nachweisbar, bei dem anderen kann es auch ein halbes Jahr dauern.

An einer akuten Hepatitis C versterben nur äußerst wenige Patienten. Bei diesen besteht die Todesursache dann meist in einem Versagen der Leber. Die Hälfte der Patient ist jedoch nach maximal zwei Monaten wieder gesund und verspürt keine Symptome mehr.

Bis zu acht von zehn Patienten entwickeln jedoch aus der akuten Hepatitis C eine chronische Hepatitis C. Wird diese jedoch entsprechend therapiert, können weit mehr als die Hälfte aller Patienten geheilt werden.

Bei den anderen Patienten kann sich im Verlauf der Erkrankung eine Leberzirrhose entwickeln, die die Vorstufe des Leberkrebses ist. Ungeklärt ist noch, ob die Hepatitis C eine lebenslange Immunität zur Folge hat.

Symptome

Man unterscheidet die akute von der chronischen Hepatitis C. Bei mehr als der Hälfte aller Hepatitis C-Patienten entwickelt sich aus der akuten Erkrankung eine chronische.

Die Symptome bei einer Hepatitis-C-Erkrankung sind nicht immer gleich. Viele Infizierte sind völlig beschwerdefrei und wissen daher nicht von ihrer Erkrankung.

Akute Hepatitis C

Zu Beginn der Erkrankung fühlen sich viele Patienten müde und ausgelaugt; ihnen ist übel und sie zeigen die Symptome eines grippalen Infektes wie

Die Patienten haben kaum Appetit und eine ungewöhnliche Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel, die vor der Erkrankung noch nicht bestand. Durch den Appetitmangel nehmen die Patienten oft stark an Gewicht ab.

Auf Druck verspüren die Betroffenen Schmerzen im rechten Oberbauch. Häufig verspüren die Patienten jedoch zu Beginn der Hepatitis C auch noch gar keine Symptome.

Jeder fünfte Patient bemerkt nach dieser Phase die Symptome einer Gelbsucht. Wie der Name bereits sagt, verfärbt sich dann die gesamte Haut einschließlich des weißen Bereiches der Augen gelblich.

Auch die Ausscheidungen verfärben sich: Der Stuhl wird sehr hell, der Urin hingegen dunkel. Auch in dieser Phase können Gelenkbeschwerden auftreten. Die gesamte akute Hepatitis C kann bei erfolgreicher Behandlung zwischen vierzehn Tagen und zwei Monaten andauern.

Chronische Hepatitis C

Bis zu acht von zehn Patienten entwickeln jedoch aus der akuten Hepatitis C eine chronische Hepatitis C. Über viele Jahre hinweg

  • fühlen sich die Patienten müde,
  • haben immer wieder Bauchschmerzen und
  • können nicht mehr die Leistung bringen,

die sie noch vor einiger Zeit erbracht haben. Auch ein Juckreiz auf der Haut kann auftreten. Einige Patienten verspüren auch bei der chronischen Hepatitis C noch Gelenkbeschwerden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung bildet sich oft eine Leberzirrhose, die wiederum zu Krebs an der Leber führen kann.

Diagnose

Der Hausarzt befragt den Patienten nach seinen Beschwerden und führt eine körperliche Untersuchung durch. Dabei tastet er auch den Bauch ab.

Oftmals kann im rechten Oberbauch die vergrößerte Leber ertastet werden. Auch eine Ultraschalluntersuchung wird durchgeführt, um die Leber genauer beurteilen zu können.

Dann werden Urin, Stuhl und Blut untersucht. Bei der Urinuntersuchung fällt auf, dass dieser sehr dunkel gefärbt ist; der Stuhlgang hingegen ist ungewöhnlich hell.

Neben den allgemeinen Blutwerten werden bei Verdacht auf eine Hepatitis C auch die Leberwerte sowie spezielle Antikörper gegen die Krankheit untersucht. Die Leberwerte sind bei einer Hepatitis C erhöht.

Werden Antikörper gegen Hepatitis C gefunden, erfolgen weitere spezifische Bluttests, um den Grad der Erkrankung feststellen zu können. Häufig wird zum Abschluss der Diagnostik auch eine Gewebeprobe der Leber entnommen, um genau beurteilen zu können, inwieweit dieses Organ von der Krankheit bereits geschädigt wurde.

In einigen Fällen stellt die Hepatitis C auch einen Zufallsbefund im Rahmen einer Routineuntersuchung dar. Die Patienten, die keine oder nur unspezifische Symptome der Krankheit bemerken, gehen oftmals wegen einer anderen Krankheit oder einem Routine-Check-up zum Arzt. Dabei fallen dann die erhöhten Leberwerte auf und der Arzt führt daraufhin die weiteren Untersuchungen durch.

Therapie

Wichtig ist, dass die Hepatitis C frühzeitig diagnostiziert wird. Erfolgt die Diagnose innerhalb von vier Monaten nach Beginn der Krankheit, bestehen gute Chancen, die chronische Form zu vermeiden.

Die Behandlung erfolgt durch Therapien, die bis zu einem Jahr dauern können. Die Patienten erhalten dann ein spezielles Medikament gegen das Hepatitis C-Virus verabreicht. Die chronische Hepatitis C wird ebenfalls mit speziellen Medikamenten, unter anderem einem Medikament zur Bekämpfung des Virus, einem so genannten Virustatika, behandelt.

Die Behandlung mit den Medikamenten kann Nebenwirkungen zeigen, die jedoch aufgrund der hohen Wirksamkeit der Präparate in Kauf genommen werden. Die Patienten verspüren oft Grippesymptome und Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Auch Haarausfall kann sich zeigen.

Neue Wirkstoffe

Seit 2011 gibt es neue Wirkstoffe, die als Proteaseinhibitoren der Gruppe DAA bezeichnet werden. Hier kommt Boceprevir, später kombiniert mit Ribavirin und PEG-Interferon zum Einsatz.

Des Weiteren gilt seit 2014 die Zulassung für das Mittel Sofosbuvir, mitunter ebenso mit den zwei anderen Stoffen kombiniert. Der Nachteil des neuesten Mittels ist jedoch der hohe Preis.

Sowohl die Behandlung der akuten als auch der chronischen Hepatitis C erfolgt ambulant beim Hausarzt. Lediglich wenn Komplikationen auftreten, wird ein stationärer Aufenthalt in einem Krankenhaus notwendig.

In jedem Fall muss der Patient während der Behandlung auf alles verzichten, was die Leber weiter schädigen könnte. Dazu zählen zum Beispiel Alkohol und auch Leber schädigende Medikamente.

Patienten, bei denen die Therapie nicht angeschlagen ist oder die Diagnose erst sehr spät gestellt wurde, entwickeln meist eine Leberzirrhose. Diese kann im weiteren Verlauf eine Lebertransplantation notwendig machen, um das Leben des Patienten zu retten.

Vorbeugung

Im Gegensatz zu anderen Hepatitisformen kann gegen die Hepatitis C noch nicht geimpft werden. Es gibt jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen, um der Krankheit vorzubeugen.

  • Drogenabhängige sollten ihre Spritzen nur für den Einmalgebrauch verwenden.
  • Beim Geschlechtsverkehr sollten Kondome benutzt werden.
  • Keinesfalls dürfen Alltagsgegenstände wie zum Beispiel Zahnbürsten mit anderen Personen geteilt werden, die an Hepatitis erkrankt sind.

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  • Malte Ludwig Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165
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  • Reinhard Strametz Grundwissen Medizin: für Nichtmediziner in Studium und Praxis, UTB GmbH, 2017, ISBN 3825248860

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