Hepatitis E - Ursachen, Symptome und Behandlung

Hepatitis E stellt eine Infektionskrankheit und typische Reiseerkrankung dar, die durch ein Virus verursacht wird. Die Übertragung erfolgt durch den Kot einer erkrankten Person. Hepatitis E kann normalerweise gut behandelt werden; dabei konzentriert man sich auf die Linderung der Beschwerden, sofern vorhanden. Lesen Sie über die Ursachen, Symptome und Behandlung von Hepatitis E.

Von Claudia Haut

Krankheitsbild

Bei der Hepatitis E handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die durch das Hepatitis-E-Virus (HEV) ausgelöst wird. Man unterscheidet fünf HEV-Genotypen, von denen HEV-Genotyp 5 jedoch ausschließlich bei Vögeln vorkommt.

In Europa findet man vorwiegend HEV-Genotyp 3 vor. Die Virusübertragung erfolgt über Schmierinfektion fäkal-oral sowie über das Wasser und auch über Kontaktinfektion.

Ursachen

Auslöser der Hepatitis E ist das so genannte Hepatitis E-Virus (HEV). Man kann sich über verunreinigtes Wasser oder entsprechende Lebensmittel mit dem Virus infizieren.

Die Übertragung erfolgt durch den Kot eines infizierten Menschen. Dies geschieht beispielsweise dann, wenn sich ein Patient mit Hepatitis E nach dem Stuhlgang nicht gründlich die Hände wäscht und daraufhin Lebensmittel anfasst, die wiederum ein gesunder Mensch verzehrt. In der Regel steckt man sich mit diesem Virus in südlichen Ländern an, bzw. in Regionen mit nur unzureichenden hygienischen Bedingungen.

Verlauf

Wenn sich ein Mensch mit dem Virus infiziert hat, dauert es zwischen zwei Wochen und zwei Monaten, bis die Krankheit ausbricht. Meistens heilt eine Hepatitis E ohne Komplikationen oder Folgeerkrankungen wieder ab.

Komplikationen treten jedoch bei jeder vierten Schwangeren auf, die sich gegen Ende der Schwangerschaft mit Hepatitis E infiziert. Die Frauen sterben dann meist durch ein Leberversagen.

Wenn ein Arzt die Hepatitis E diagnostiziert, muss er dies umgehend dem Gesundheitsamt melden. Meldepflichtig sind auch bereits der Verdacht auf oder der Tod an Hepatitis E.

Symptome

Eine Hepatitis E verursacht ähnliche Symptome wie eine Hepatitis A. Bei Kindern verläuft die Hepatitis E häufig symptomlos, bei Schwangeren hingegen kann es zu schweren Komplikationen in der Schwangerschaft kommen.

Zu Beginn der Erkrankung fühlen sich die Patienten müde und haben kaum Appetit. Sie nehmen daher stark an Gewicht ab.

Zusätzlich leiden sie unter Kopfschmerzen und haben Beschwerden im Bereich der Muskeln und Gelenke. Viele Patienten haben auch leichtes Fieber und verspüren einen Druckschmerz im Bereich der Leber im rechten Oberbauch.

Anschließend bildet sich eine Gelbsucht mit einer Gelbfärbung von Haut und Augen. Zusätzlich verfärben sich der Urin dunkel und der Stuhl hellgelblich.

Einige Patienten verspüren auch einen Juckreiz auf der Haut. Diese Symptome dauern meist etwa 1 1/2 Monate lang an.

Diagnose

Der Hausarzt befragt den Patienten nach seinen Beschwerden und erfährt meist in diesem Zusammenhang, dass sich der Betroffene kürzlich im Ausland befand. Der Arzt führt daraufhin eine körperliche Untersuchung durch und tastet dabei auch den Bauch ab. Oftmals kann eine vergrößerte Leber ertastet werden.

In jedem Fall kann er die Gelbsucht diagnostizieren. Der Arzt führt im Rahmen seiner Diagnostik auch eine Ultraschalluntersuchung durch, um die Leber genauer untersuchen zu können.

In jedem Fall werden Urin, Stuhl und Blut untersucht.

Die Patienten, die unter einer Gelbsucht leiden, haben einen auffallend dunklen Urin und sehr hellen Stuhlgang. Bei der Blutuntersuchung können erhöhte Leberwerte festgestellt werden. Die Hepatitis E kann dann schließlich aufgrund spezifischer Antikörper im Blut diagnostiziert werden.

Behandlung

Da es noch keine Medikamente gegen Hepatitis E gibt, kann der Arzt nur die Symptome der Krankheit behandeln. Liegt eine komplikationslose Erkrankung vor, kann der Patient zu Hause gepflegt werden.

Die Angehörigen müssen hier jedoch penibel auf Hygiene achten, um sich nicht ebenfalls an den Fäkalien zu infizieren. Die Patienten sollten Bettruhe einhalten und alles vermeiden, was die Leber zusätzlich belasten könnte. Dazu zählen in erster Linie der Alkohol, aber auch Leber schädigende Medikamente.

Vorbeugung

Die Vorbeugung durch eine Impfung ist bislang nur begrenzt möglich; seit 2012 steht in China der Impfstoff HEV 239 zur Verfügung. Wer sich schützen möchte, sollte generell auf einige Verhaltensmaßnahmen achten.

Wer in südliche oder gefährdete Länder verreist, sollte kein Wasser aus der Leitung trinken sondern dies entweder abkochen oder Mineralwasser kaufen. Obst und Gemüse sollten entweder geschält werden oder mit abgekochtem Wasser gewaschen werden.

Vorsicht ist auch bei Getränken mit Eiswürfeln geboten. Die Eiswürfel werden in der Regel aus normalem Leitungswasser hergestellt und können somit das Virus enthalten.

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