Hepatitis G - Ursachen, Symptome und Behandlung

Hepatitis G stellt eine Infektionskrankheit dar, die durch ein Virus ausgelöst wird. Da sie erst seit kurzem bekannt ist, kann über den Krankheitsverlauf noch keine eindeutige Aussage getroffen werden. Bei den meisten Patienten liegt gleichzeitig auch eine Hepatitis C vor. Spezielle Medikamente für die Behandlung gibt es nicht. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um die Hepatitis G.

Britta Josten
Von Britta Josten

Krankheitsbild

Die Hepatitis G ist eine Infektionserkrankung, die durch das GB-Virus (GBV) verursacht wird. Die Übertragung erfolgt über Blut und Blutprodukte. GB-Viren werden in drei Spezies unterteilt: GB-Virus A, GB-Virus B und GB-Virus C.

Ursachen

Ursache der Hepatitis G ist ein Virus, das Hepatitis G-Virus. Diese Form des Hepatitisvirus hat starke Ähnlichkeit mit dem Hepatitis C-Virus. Gesunde Menschen können sich durch Blut und Körperausscheidungen mit diesem Virus infizieren.

Risikogruppen

Besonders Drogenabhängige laufen Gefahr, an Hepatitis G zu erkranken, wenn sie benutzte Spritzen anderer Drogenabhängiger benutzen. Auch medizinisches Personal kann sich an dem Virus infizieren, wenn eine Verletzung beim Umgang mit noch nicht gereinigtem Operationsbesteck oder Kanülen entsteht.

Das Hepatitis G-Virus kann nicht nur auf dem Blutweg übertragen werden, sondern auch durch Körperflüssigkeiten wie

Wer demnach eine Verletzung im Mund hat und einen Hepatitis G-Kranken küsst, kann sich ebenfalls infizieren. Auch durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einer infizierten Person ist eine Ansteckung möglich. Babys können sich während des Stillens durch die Muttermilch infizieren, wenn die Mutter Hepatitis G hat.

Verlauf

Da die Ärzte bisher keine spezifischen Symptome der Hepatitis G feststellen konnten, kann nicht gesagt werden, wie lange die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, beträgt. Neuesten Erkenntnissen zufolge schädigt das Hepatitis G-Virus die Leber bei Weitem nicht in dem Maße, wie dies die Viren anderer Hepatitisformen tun. Scheinbar besteht jedoch ein Zusammenhang zwischen einer Hepatitis G und der Bildung bestimmter Krebserkrankungen, wie zum Beispiel dem Morbus Hodgkin (Lymphdrüsenkrebs).

Symptome

Hepatitis G ist eine noch recht unerforschte Erkrankung. Acht von zehn Patienten mit Hepatitis G haben gleichzeitig auch eine Hepatitis C, so dass hier vermutlich ein Zusammenhang besteht. Von den Patienten, die eine chronische Hepatitis C haben, leiden zehn Prozent zusätzlich an einer Hepatitis G.

Da die Krankheit noch nicht genau erforscht ist, sind die Symptome und Beschwerden dieser Krankheit nicht bekannt. Da Ärzte davon ausgehen, dass die Krankheit meistens in Kombination mit Hepatitis C auftritt, fühlen sich die Patienten müde und schlapp und haben häufig leichtes Fieber.

Sie haben kaum Appetit und nehmen daher stark an Gewicht ab. Zusätzlich haben die Patienten auch Beschwerden im Bereich der Muskeln und Gelenke.

Die Betroffenen verspüren auch einen Schmerz im rechten Oberbauch, in dem Bereich, in dem sich die Leber befindet. Auch eine Gelbsucht tritt im Rahmen der Hepatitis C häufig auf.

Die Haut der Patienten nimmt dann eine gelbliche Färbung an und auch der weiße Bereich der Augen verändert sich gelblich. Der Stuhlgang wird äußerst hell, während der Urin eine dunkle Farbe bekommt. Patienten mit einer chronischen Hepatitis C entwickeln im Verlauf der Krankheit eine Leberzirrhose, die in Leberkrebs enden kann.

Diagnose

Der Hausarzt diagnostiziert die Hepatitis G meist im Zusammenhang mit einer bereits bestehenden Hepatitis-Erkrankung. Dazu führt er eine körperliche Untersuchung durch und tastet dabei auch den Bauch des Patienten ab.

Häufig fällt dabei eine vergrößerte Leber auf. Durch eine Ultraschalluntersuchung kann der Arzt die Leber noch genauer untersuchen. Auch Stuhl, Urin und Blut werden untersucht.

Liegt eine Hepatitis-Erkrankung vor, sind Stuhl und Urin verfärbt: Der Urin ist dunkler als er normalerweise ist, der Stuhlgang hingegen heller. Bei der Blutuntersuchung fallen erhöhte Leberwerte auf.

Die Hepatitis kann durch spezielle Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Hier wird auch die Diagnose Hepatitis E gestellt, wenn entsprechende Antikörper im Blut gefunden werden.

Behandlung

Ein spezielles Medikament zur Behandlung der Hepatitis G gibt es nicht. Da die Krankheit keine eigenen Symptome verursacht, muss auch hier keine Behandlung erfolgen.

Liegt jedoch gleichzeitig eine Hepatitis C-Erkrankung vor, wird diese entsprechend behandelt. Im Gegensatz zu anderen Hepatitis-Erkrankungen ist die Hepatitis G nicht meldepflichtig und muss daher vom Arzt dem Gesundheitsamt nicht mitgeteilt werden.

Vorbeugung

Eine Impfung gegen Hepatitis G gibt es im Gegensatz zur Hepatitis A und B jedoch nicht. Um die Krankheit zu verhindern, sollte man vorsichtig im Umgang mit Blut und Blutprodukten sein. Zum Geschlechtsverkehr sollten grundsätzlich Kondome verwendet werden.

  • Uwe Beise, Uwe Beise, Werner Schwarz Gesundheits- und Krankheitslehre: Lehrbuch für die Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege, Springer Medizin Verlag, 2013, ISBN 9783642369834
  • Susanne Andreae, Peter Avelini, Peter Avelini, Martin Hoffmann, Christine Grützner Medizinwissen von A-Z: Das Lexikon der 1000 wichtigsten Krankheiten und Untersuchungen, MVS Medizinverlage Stuttgart, 2008, ISBN 3830434545
  • Susanne Andreae, Peter Avelini, Melanie Berg, Ingo Blank, Annelie Burk Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, Thieme Verlagsgruppe, 2008, ISBN 9783131429629
  • Frank H. Netter Netter's Innere Medizin, Thieme Verlagsgruppe, 2000, ISBN 3131239611
  • Gerd Herold Innere Medizin 2019, Herold, 2018, ISBN 398146608X
  • Gerd Herold Innere Medizin 2020, Herold, 2019, ISBN 3981466098
  • Malte Ludwig Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165
  • Stefan Gesenhues, Anne Gesenhues, Birgitta Weltermann Praxisleitfaden Allgemeinmedizin: Mit Zugang zur Medizinwelt (Klinikleitfaden), Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437224476
  • Reinhard Strametz Grundwissen Medizin: für Nichtmediziner in Studium und Praxis, UTB GmbH, 2017, ISBN 3825248860

Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.