Herzinfarkt - Ursachen, Symptome und Behandlung
Sind Teile des Herzmuskels anhaltend von Durchblutungsstörungen betroffen, ist die Rede von einem Herzinfarkt oder auch Myokardinfarkt. Die meisten Patienten hatten vor ihrem Herzinfarkt bereits eine Arteriosklerose. Wie sich der Krankheitsverlauf eines Herzinfarktes darstellt, ist individuell verschieden. Ein Herzinfarkt verursacht typische Symptome, die jedoch beim weiblichen Geschlecht deutlich uncharakteristischer ausfallen. Die Behandlung muss umgehend eingeleitet werden. Lesen Sie alles Wissenswerte über Ursachen, Symptome und Behandlung eines Herzinfarkts.
Krankheitsbild Herzinfarkt
Beim Herzinfarkt handelt es sich um eine so genannte ischämische Myokardnekrose; damit ist der Gewebsuntergang des Herzmuskels gemeint. In den meisten Fällen stellt dieser Zustand eine Komplikation der koronaren Herzkrankheit dar.
In westlichen Ländern sterben mehr Frauen als Männer
Frauen nehmen regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teil und leben gesundheitsbewusster als Männer. Doch beim Thema Herzinfarkt sind die Damen immer noch sehr nachlässig und verdrängen die Gefahr.
Dabei sterben in westlichen Ländern mehr Frauen als Männer durch den Herztod. Allein in Deutschland überlebt etwa die Hälfte der jährlich rund 130.000 Infarkt-Patientinnen nicht.
Bis heute gilt der Herzinfarkt immer noch als Männerkrankheit, obwohl bei Frauen eine höhere Sterberate verzeichnet wird. Es ist auffällig, dass immer mehr jüngere Frauen zwischen 40 und 60 Jahren einen Infarkt erleiden.
Ursachen - Wie kommt es zu einem Herzinfarkt?
Sehr häufig liegt dem Herzinfarkt eine so genannte Arteriosklerose zugrunde. Die Arterien sind bei dieser Erkrankung "verkalkt". Sie verstopfen mit den Jahren durch abgelagertes Fett und Kalzium und verengen die Blutgefäße immer weiter, bis sie irgendwann völlig verschlossen sind und es zu einem Herzinfarkt kommt.
Je enger ein Blutgefäß ist, desto schlechter kann das Herz mit Blut versorgt werden. Diese Erkrankung wird koronare Herzkrankheit (KHK) genannt.
Dieser Zustand hängt zudem mit einer Übersäuerung des Körpers zusammen. In den meisten Fällen tritt ein Herzinfarkt in den frühen Morgenstunden auf. Zu dieser Zeit sind Blutdruck und Blutfluss am geringsten; man atmet langsamer und flach.
Das Blut erhält dadurch nicht viel Sauerstoff; stattdessen steigt der Kohlensäuregehalt an. Basen stehen dem Körper kaum zur Verfügung, da die letzte Mahlzeit einige Stunden her ist. Mitunter kann der pH-Wert des Blutes dadurch stark absinken.
Die Folge ist, dass die roten Blutkörperchen an Elastizität verlieren. Das Blut gerinnt, fließt langsamer und die Durchblutung der Kapillaren wird gestört oder stellt sich sogar gänzlich ein. Die Sauerstoffversorgung wird schlechter, der Säurewert steigt.
Risikofaktoren für einen Herzinfarkt
Zusätzlich gibt es einige Risikofaktoren für die Entstehung eines Herzinfarktes. Dazu zählt zum Beispiel das Alter des Patienten. Je älter ein Mensch wird, desto größer ist die Gefahr eines Herzinfarktes.
Patienten, die rauchen und sich kaum bewegen, laufen ebenfalls Gefahr, einen Herzinfarkt zu bekommen. Auch Krankheiten wie hoher Blutdruck oder die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus stellen Risikofaktoren für einen Herzinfarkt dar.
Menschen, die beruflich oder privat starkem Stress ausgesetzt sind, bekommen häufiger einen Herzinfarkt als Menschen, die regelmäßige Ruhephasen in ihren Alltag einbauen. Ein weiterer Risikofaktor für einen Herzinfarkt besteht in einem erhöhten Cholesterinspiegel.
Das Cholesterin wird meist im Rahmen von Routineuntersuchungen beim Arzt bestimmt, da eine Erhöhung dieses Wertes schwerwiegende Folgen haben kann. Je höher der Cholesterinspiegel im Blut ist, desto mehr Fett lagert sich in den Blutgefäßen des Körpers ab.
In vielen Familien sind Herzerkrankungen gehäuft zu finden, so dass ein Herzinfarkt auch genetisch bedingt sein kann.
Gen-Mutation verklebt Blutplättchen
Mehr als 300.000 Deutsche erleiden jährlich einen Herzinfarkt, zum Teil mit dramatischen Folgen. Oft sind Ablagerungen an den Herzkranzgefäßen die Ursache, ausgelöst durch Bluthochdruck, Rauchen oder eine fetthaltige Ernährung. Doch Wissenschaftler aus sieben Ländern haben entdeckt, dass auch eine erbliche Vorbelastung das Infarktrisiko erhöhen kann.
Dafür verantwortlich sind offenbar zwei mutierte Gene mit den Bezeichnungen GUCY1A3 sowie CCT7. Die Mutationen wirken sich negativ auf den Stickstoffmonoxid-Signalübertragungsweg innerhalb der Blutplättchen aus und können diese verkleben. Durch das Verkleben der Thrombozyten steigt wiederum das Risiko für einen Herzinfarkt drastisch.
Untersuchungen des Erbguts mit Next-Generation Sequencing
Durch die Hemmung der Blutkörperchen-Aktivierung im Hinblick auf die von Stickstoffmonoxid abhängige Signalübertragung lässt sich ein Zusammenhang mit einer erhöhten Herzinfarktgefahr herstellen. Die Wissenschaftler haben rund 80.000 Tests bei 30.000 Infarktpatienten analysiert. Die Forschungsdaten belegen, dass nicht nur ein mutiertes GUCY1A3-Gen einen Infarkt begünstigen kann, sondern auch Formen dieser Gen-Mutation das Risiko erheblich erhöhen.
Untersuchungen des Erbguts liefern mit dem Next-Generation Sequencing präzise Ergebnisse, dennoch raten Forscher dazu, nicht ausschließlich nach der eigentlichen Mutation zu suchen, sondern auch Varianten von Gen-Mutationen, deren Veränderungen sowie ihre Interaktion untereinander zu berücksichtigen.
Bei den wissenschaftlichen Studien wurden 30.000 Gen-Varianten untersucht, wobei die Forscher letztlich die zwei Gen-Mutationen CCT7 und GUCY1A3 herausfilterten.
Kälte als weitere Herzinfarkt-Ursache?
Auch Kälte scheint an der Entstehung von Herzinfarkten beteiligt zu sein. Zu diesem Schluss kamen Forscher aus Belgien, die Umweltfaktoren in ihre Studien einbezogen.
Bislang wurde insbesondere Feinstaub in der Atemluft mit der Herzinfarkt-Rate in Verbindung gebracht. Temperaturschwankungen haben dabei keine Rolle gespielt.
Jetzt wurde auch der Einfluss der Temperatur berücksichtigt, indem das Forscherteam das Auftreten von Infarkten mit gerade vorherrschenden Wetterbedingungen verglich. Zudem flossen Faktoren wie Feinstaubbelastung, Luftfeuchtigkeit und Emissionen durch Schwarzrauch in die Bewertungen ein.
Die Ergebnisse zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen Herzinfarkten und Temperatur: Sobald die Temperaturen um rund 10 Grad absanken, erhöhte sich die Herzinfarkt-Quote um ganze 7 Prozent.
Vorsicht bei Temperaturschwankungen
Durch Kälte können sich die Blutgefäße verengen. Das Herz muss mehr arbeiten, was den Herzmuskel zusätzlich belastet. Die belgischen Wissenschaftler denken zudem, dass durch die Anregung der Kälterezeptoren vermehrt Adrenalin sowie Noradrenalin ausgeschüttet wird.
Infarktgefährdete Personen sollten daher vorsichtig bei Temperaturschwankungen sein und möglichst anstrengende Aktivitäten vermeiden, wenn es kalt ist. Allerdings heißt das nicht, im Winter Bewegung zu vermeiden, denn körperliche Aktivität ist gerade bei Temperaturschwankungen im Haus und draußen überaus wichtig. Das Herz sollte allerdings keinen hohen Belastungen ausgesetzt sein.
Herzinfarktrisiko ist bei Männern mit Bauch höher
Das Ansetzen eines Bauches ist genetisch und biologisch eher bei Männern als bei Frau zu finden. Bezeichnet wird das Bauchfett als viszerales Fett. Je Höher der Anteil an viszeralem Fett im Körper ist, desto stärker steigt das Risiko chronischer Erkrankungen wie Diabetes, Krebs und vor allem die Entwicklung eines Herzinfarkts zu unterstützen.
Durch Übergewicht wird die Verstopfung und Verkalkung von Arterien herbeigeführt, wodurch der Blutfluss nicht mehr ungehindert erfolgen kann. Dementsprechend werden die Organe und Zellen im Körper nicht mehr mit ausreichend Blut und frischem Sauerstoff versorgt.
Der Versuch, das schädliche Bauchfett durch einen ärztlichen Eingriff dem Körper zu entnehmen, stellt hierbei keine Situationsverbesserung dar: da das viszerale Fett sich nicht nur oberflächlich ansetzt, werden lediglich die oberen Fettschichten entfernt. Das viszerale Fett ist weiterhin rund um die Organe im Körper vorhanden.
Gerade Bauchfett ist gefährlich
Eine Ernährungsumstellung und ein leichtes Bewegungsprogramm mit einer Stunde am Tag kann ein gutes Mittel für den Abbau von viszeralem Fett sein. Das Bauchfett fördert Entzündungen in den Blutgefäßen und führt zur Insulinresistenz. Beide Symptome sind maßgebliche Auslöser für einen Schlaganfall oder ein erhöhtes Herzinfarktrisiko.
Im Gegensatz zu Männern speichern Frauen überschüssiges Fett in den Armen, den Oberschenkeln und dem Gesäß. Daher stehen Frauen vor anderen gesundheitlichen Risiken als Männer.
Der Blick der Gesellschaft lässt es zu, dass Frauen mitunter viel eher auf ihr Gewicht achten als Männer. Ein Mann im Alter von 45 Jahren kann sich beim Betrachten im Spiegel mitunter einen kleinen Bauch noch schön reden und sich sagen, dass er für sein Alter noch einen attraktiven Körper hat.
Eine Frau dagegen achtet in jedem Alter kritisch auf ihren Körper und versucht ihr Möglichstes, an der Verbesserung ihres Aussehens zu arbeiten. Frauen gelingt es daher frühzeitiger eine Gewichtszunahme zu bemerken und diese zeitnah zu bearbeiten.
Verlauf und Folgen eines Herzinfarkts
Folge eines Herzinfarktes ist, dass Herzmuskelgewebe zerstört wird. Je schwerer der Infarkt ist, desto mehr Gewebe wird zerstört. Dieses Gewebe kann auch nicht wieder regeneriert werden.
Jeder vierte Infarktpatient überlebt nicht, weil er zu spät in ein Krankenhaus kommt. Obwohl die Gefahren eines Herzinfarkts bekannt sind, warten viele Menschen zu lange, bevor sie den Rettungsdienst rufen.
Häufig werden Beschwerden oder Alarmzeichen verdrängt. Viele Patienten denken, dass Symptome von selbst wieder verschwinden. Gerade am Wochenende oder nachts warten Betroffene erst stundenlang ab, weil sie den Notarzt nicht wegen einer "Lappalie" anrufen wollen. Wertvolle Zeit verstreicht, die das Leben kosten kann.
Bei einem Verdacht auf Herzinfarkt muss umgehend der Notarzt alarmiert werden. Nur ein Arzt kann feststellen, ob sich ein Herzinfarkt anbahnt oder bereits geschehen ist und die richtigen Maßnahmen einleiten. Deshalb gilt: Im Zweifel umgehend die Notrufnummer 112 wählen und den Rettungsdienst anrufen.
Viele Patienten versterben innerhalb der ersten Minuten nach dem Herzinfarkt, da sich Herzrhythmusstörungen bilden und das Herz dann aufhört zu schlagen. In diesem Fall muss der Patient wiederbelebt werden, um überleben zu können.
Grundsätzlich haben Frauen eine schlechtere Überlebenschance als Männer, da ihre Symptome für die Krankheit eher uncharakteristisch sind und daher von Ärzten oftmals nicht erkannt werden.
Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten und überlebt haben, müssen ihr Leben von Grund auf ändern. Anderenfalls besteht die Gefahr, erneut an einem Herzinfarkt zu erkranken.
Dies verschlechtert die Überlebenschancen merklich. Zusätzlich müssen die Patienten meist lebenslang gerinnungshemmende Medikamente sowie Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels einnehmen.
Symptome - Einen Herzinfarkt erkennen
Typische Vorboten des Herzinfarkts
Es gibt einige Anzeichen, die einem Herzinfarkt vorausgehen können:
- gelentliche Bauchschmerzen
- Übelkeit
- niedriger Blutdruck
- vermehrter Durst
- kalter Schweiß
- fahle bis graue Gesichtsfarbe
- ein Schwächegefühl sowie
- Halsschmerzen, die bis zum Unterkiefer ausstrahlen.
Typische Anzeichen des Herzinfarkts
Patienten mit einem Herzinfarkt spüren ganz plötzlich starke Schmerzen und ein Brennen im Bereich der linken Brust. Häufig strahlen diese Schmerzen auch in den linken Arm aus. Nur selten treten die Schmerzen nicht in der Brust, sondern zum Beispiel im Rücken auf.
Der Patient verspürt während des Infarktes eine Enge im Brustkorb und kann kaum mehr atmen. Die Betroffenen bekommen daher große Angst und fühlen sich schwindelig.
Häufig kommt es zu
- kalten Schweißausbrüchen
- Blässe und oftmals auch zur
- Bewusstlosigkeit.
In manchen Fällen verstirbt der Patient, noch bevor ein Arzt eintrifft. Einige Patienten bemerken jedoch auch nicht, dass sie einen Herzinfarkt haben.
Diese genannten Symptome treffen meist auf männliche Patienten zu. Frauen verspüren bei einem Herzinfarkt in der Regel andere Beschwerden.
Herzinfarkt-Symptome bei weiblichen Patienten
Frauen haben wesentlich uncharakteristische Symptome und rufen daher oft zu spät einen Arzt. Nur jede dritte Patientin bemerkt im Rahmen eines Herzinfarktes Schmerzen in der Brust.
Sieben von zehn Frauen fühlen sich äußerst müde; knapp die Hälfte bemerkt Schlafstörungen. Einige Patientinnen bemerken auch Magenbeschwerden oder eine Kurzatmigkeit.
- Übelkeit
- Erbrechen und
- Kraftlosigkeit
können auf einen Herzinfarkt hinweisen. Weitere Symptome sind
- Schmerzen in Rücken, Oberbauch oder Kiefer
- extreme Erschöpfung
- Schweißausbrüche
- Atemnot und
- ein Druckgefühl im Brustbereich
Zwar sind Frauen heute durch Risikofaktoren wie Rauchen, Antibabypille und Übergewicht gefährdeter als in früheren Zeiten, doch Kardiologen sehen Unwissenheit und Verdrängung als vorrangige Indikatoren für eine Herzerkrankung.
Wenn ein Patient diese Symptome schildert, sollte sofort ein Notarzt gerufen werden. Liegt wirklich ein Herzinfarkt vor, hängt das Überleben des Patienten davon ab, wie schnell die Behandlung erfolgt.
Plötzlicher Herztod durch stummen Infarkt
Zahlreiche Studien belegen, dass Frauen vor einem Herzinfarkt oft keinerlei Beschwerden haben. Die Anzeichen wie Magenschmerzen oder Nackenverspannungen werden häufig falsch eingeschätzt.
Das Risiko für einen plötzlichen Herztod durch einen stummen Infarkt hat sich deutlich erhöht. Vor allem über 50-jährige Frauen mit Risikofaktoren sollten verstärkt auf Symptome achten und sich bei Unsicherheit an einen Arzt wenden. Von stummen Infarkten sind übrigens besonders oft Frauen mit einer Diabetes-Erkrankung betroffen.
In vielen Kliniken und sozialen Einrichtungen laufen Kampagnen, die über das Thema Herzinfarkt bei Frauen aufklären. Gesundheitsexperten weisen mit Informationsbroschüren und Video-Streams auf die Gefahren hin, insbesondere im Zusammenhang mit geschlechtsspezifischen Ursachen und Symptomen. Es ist lobenswert, dass Frauen so viel Wert auf Vorsorgeuntersuchungen aller Art legen, doch das Herz als Kreislauf-Motor sollte nicht in Vergessenheit geraten.
Beim Herzinfarkt Notarzt alarmieren: Die fünf W-Fragen helfen
Treten Herzinfarkt-Symptome auf, kann Abwarten fatale Folgen haben. Ganz gleich, ob mitten in der Nacht oder am Wochenende: zu jeder Zeit ist der Rettungsdienst unter der Notfallnummer 112 die richtige Entscheidung.
Besonders wichtig ist es, der Rettungsleitstelle den Infarktverdacht mitzuteilen. Die Beantwortung der fünf W-Fragen unterstützt den Alarmierenden bei der Schilderung des Notfalls:
- Was ist passiert?
- Wo ist es passiert?
- Wie viele Personen sind betroffen?
- Welche Symptome sind erkennbar?
- Warten auf Nachfragen des Rettungsdienstes
Leider rufen viele Betroffene erst einmal bei ihrem Hausarzt an, wenn sie Beschwerden haben. Zwar ist der Arzt eine wichtige Vertrauensperson, doch im Falle eines Infarkts kann er nicht viel tun, sondern ruft seinerseits den Notarzt.
Es verstreicht unnötig viel Zeit. Ein Hausarzt hat nicht die erforderliche Ausstattung zur Behandlung eines Herzinfarkts, über die ein Rettungsteam verfügt.
Infarktpatienten müssen so schnell wie möglich in eine Klinik gebracht werden, denn nur dann können verschlossene und verengte Herzkranzgefäße, die Hauptursache für einen Infarkt, mittels Katheter schnellstens wieder geöffnet werden.
Diagnose eines Herzinfarkts
Noch im Rettungswagen schreibt der Notarzt ein EKG und misst dabei die Herzströme. Liegt ein Herzinfarkt vor, ist dies auf dem EKG zu erkennen. Auch der genaue Ort des Infarktes kann diagnostiziert werden.
In einigen Fällen haben Patienten einen Herzinfarkt, obwohl keine Veränderungen auf dem EKG zu erkennen sind. Besonders in diesen Fällen ist die Durchführung eines Herzultraschalls von entscheidender Bedeutung, da hier der Infarkt in jedem Fall diagnostiziert werden kann.
Diese Diagnostik findet dann meist im Krankenhaus statt. In der Klinik wird auch das Blut des Patienten untersucht. Bei einem Herzinfarkt sind bestimmte Werte, die Enzymwerte, im Blut erhöht und lassen so auf die schwere Erkrankung schließen.
Im Krankenhaus wird auch ein Herzkatheter durchgeführt. Diese Untersuchung ist wichtig, um genau herausfinden zu können, welches Herzkranzgefäß betroffen ist und an welcher Stelle es verschlossen ist.
Im Rahmen der Differenzialdiagnose müssen folgende Erkrankungen ausgeschlossen werden:
- Lungenembolie
- akute Pankreatitis
- Pleuritis
- Pneumothorax
- Gallenkoliken
- Wirbelsäulenaffektionen
Therapie - Was tun bei einem Herzinfarkt?
Je früher die Therapie des Herzinfarktes einsetzt, desto höher sind die Überlebenschancen des Patienten. In jedem Fall muss der Patient im Krankenhaus behandelt werden.
Erste Hilfe bei einem Herzinfarkt
Bis der Notarzt eintrifft, sollten die Angehörigen den Patienten in eine für ihn bequeme Position bringen. Der Notarzt spritzt dem Patienten ein Medikament gegen seine Schmerzen sowie ein Medikament gegen die Blutgerinnung. Während der gesamten Fahrt im Rettungswagen ist der Patient an einen EKG-Monitor angeschlossen.
Behandlung des Herzinfarkts im Krankenhaus
Die Behandlung eines Herzinfarktes erfolgt in den ersten Tagen auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Dort kann der Patient rund um die Uhr ärztlich betreut werden.
Die Patienten erhalten hier Sauerstoff zugeführt, um die Sauerstoffversorgung im Körper zu verbessern. Zusätzlich werden weiterhin Gerinnungsmedikamente verabreicht. Um den Oberarm des Patienten wird eine Blutdruckmanschette gelegt, mit der regelmäßig der Blutdruck gemessen wird.
Konnte der Herzinfarkt frühzeitig diagnostiziert werden, wird im Krankenhaus ein Herzkatheter durchgeführt. Während dieses Eingriffes wird ein Katheter zu dem verschlossenen Herzkranzgefäß eingeführt und die Engstelle geöffnet. An die Engstelle wird dann ein so genannter Stent gesetzt, damit sich das Gefäß nicht erneut an dieser Stelle verschließen kann.
Dieser Eingriff wird Ballondilatation genannt, da die Engstelle durch einen kleinen Ballon am Ende des Katheters geöffnet wird. Zusätzlich können weitere Eingriffe durchgeführt werden. Dies hängt jedoch immer davon ab, wie schnell die Behandlung eines Herzinfarktes erfolgen konnte.
In jedem Fall muss der Patient auch noch nach seiner Genesung gerinnungshemmende Medikamente einnehmen. Meist müssen auch weitere Medikamente, zum Beispiel Herzmedikamente, eingenommen werden.
Rehabilitation nach Herzinfarkt
Oftmals findet im Anschluss an die Akutbehandlung im Krankenhaus eine mehrwöchige Rehabilitation in einer speziellen Fachklinik statt. Dort lernen die Patienten im Rahmen einer Ernährungsberatung ihre Ernährungsgewohnheiten umzustellen und somit ihr Gewicht zu reduzieren. In umfangreichen Schulungen werden die Patienten über ihre Krankheit und deren Risikofaktoren wie zum Beispiel das Rauchen aufgeklärt.
Auch wenn die Patienten wieder zu Hause sind, müssen sie weiterhin ärztlich betreut werden. In vielen Städten gibt es auch spezielle Sportgruppen für Herzpatienten, so genannte Herzsportgruppen. Hier können Herzpatienten unter Aufsicht eines Arztes Sport treiben.
Vorbeugung eines Herzinfarkts
Um einem Herzinfarkt vorzubeugen, sollte man sich regelmäßig bewegen und gesund ernähren. Mit regelmäßiger Bewegung sind keine Extremsportarten gemeint, sondern eine regelmäßige Bewegung wie Fahrradfahren oder Spazierengehen.
Durch eine gesunde und fettarme Ernährung erreicht man normalerweise auch ein normales Gewicht. Das Gewicht sollte jedoch weiterhin regelmäßig kontrolliert werden.
Da Nikotin ein Risikofaktor des Herzinfarktes ist, sollte man auf das Rauchen völlig verzichten. Soweit dies möglich ist, sollte Stress vermieden und regelmäßige Ruhephasen in den Alltag eingebaut werden.
Zusätzlich sollte man sich regelmäßig ärztlich untersuchen lassen, da hier die ersten Risikofaktoren des Herzinfarktes wie eine Cholesterinerhöhung oder ein hoher Blutdruck sofort erkannt werden können. Neben diesen Maßnahmen sollten Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck konsequent behandelt werden, um auch so einen Herzinfarkt zu vermeiden.
Warum Männer mehr auf Ihre Gesundheit achten sollten
Neben dem Herzinfarktrisiko stellt Übergewicht bei Männern auch ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von chronischer Diabetes und Demenz dar. Die große Menge an Bauchfett führt zur Begünstigung von Diabetes. Diese wiederum schädigt im Laufe der Zeit die Blutgefäße und somit den Blutfluss im Gehirn.
Es lohnt sich daher, sich als Mann seinen noch so kleinen Bauchansatz nicht länger schön zu reden und ihn auch nicht als Bierbauch zu alibilisieren. Mann sollte Verantwortung für seine Gesundheit übernehmen und sich aktiv dafür einsetzen, dass man seinen Körper vor Herzinfarktrisiken, Demenz und Diabetes weitestgehend schützt.
Tipps, um das Bauchfett loszuwerden
- Reduzieren Sie vor allem im ersten Schritt die Zuckeraufnahme soweit es geht. Entwöhnen Sie sich von der bisherigen Zuckermenge und essen Sie stattdessen süße Früchte, Obst und schmackhaftes Gemüse.
- Suchen Sie sich eine Sportart oder beginnen Sie täglich eine Stunde zu spazieren.
- Bewegen Sie sich mehr als bisher, und wenn es sich für den Anfang um das Steigen von Treppen anstelle der Benutzung des Fahrstuhles handelt.
- Nehmen Sie Ihren Körper bewusster wahr, gehen Sie bewusster mit ihm um und verbessern Sie Ihre Gesundheit im Jetzt und im Alter.
Nach dem Rauchstopp sinkt das Herzinfarktrisiko deutlich
Zigaretten sind nicht nur Gift für die Lungen, sondern auch schädlich für das Herz. Nikotin verengt die Gefäße, das Herz muss mehr leisten, um den Organismus mit genügend Sauerstoff zu versorgen.
Das Rauchen ist einer der häufigsten Auslöser für Herzerkrankungen. Der Nikotinverzicht gehört zu den wirksamsten Maßnahmen zum Schutz vor Herzinfarkt.
Nikotin: Extremer Stress für den Organismus
Tabakrauch belastet das gesamte Herz-Kreislauf-System und wirkt nur vermeintlich entspannend. Der Konsum von Nikotin ist extremer Stress für den Organismus und erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Arteriosklerose und koronare Herzerkrankungen signifikant.
Im Gegensatz zu Nichtrauchern erholen sich Raucher zudem langsamer von einem Herzinfarkt. Besonders hoch ist das Infarktrisiko, wenn weitere Einflussfaktoren wie Bewegungsmangel, Übergewicht oder Bluthochdruck hinzukommen.
Neben Nikotin enthält Tabakrauch mehr als 4.800 verschiedene Inhaltsstoffe, von denen etwa 250 giftig sind und neben Bronchitis und bösartigen Tumoren auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen. Die Substanzen im Qualm belasten besonders die Herzkranzgefäße und begünstigen die Plaquebildung. Dadurch können koronare Herzerkrankungen entstehen.
Bei einem Gefäßverschluss droht ein Herzinfarkt. Das Rauchen wird den indirekten Herzinfarkt-Auslösern zugeordnet. Beim konsequenten Verzicht auf Zigaretten oder Zigarren machen sich die positiven Auswirkungen auf den Organismus innerhalb kürzester Zeit bemerkbar.
Wie schnell erholt sich der Körper nach einer Raucherentwöhnung?
Ein Rauchstopp lohnt sich immer, denn auch nach jahrzehntelangem Tabakkonsum lässt sich das Risiko für Herzerkrankungen und Herzinfarkte gravierend senken. Schon kurz nach dem letzten Zug beginnen die Körperfunktionen mit der Regeneration.
Nach 20 Minuten sinken Blutdruck und Pulsfrequenz, das Nervensystem schüttet weniger Dopamin aus. Nach 12 Stunden normalisiert sich das Level an Kohlenmonoxid, was die roten Blutkörperchen aktiver macht, die mehr Sauerstoff in die Organe befördern. Nach 24 Stunden beginnt sich der Geruchs- und Geschmackssinn zu regenerieren.
In den nächsten 2 bis 12 Wochen nach der Raucherentwöhnung verbessern sich eine ganze Reihe Körperfunktionen. Die Flimmerhärchen stellen sich wieder auf und sorgen für einen besseren Abtransport von Schleim aus den Bronchien, wodurch die Lunge bei ihrer Regeneration unterstützt wird. Weitere positive Veränderungen im Körper:
- Erholung des Kreislaufsystems
- Stärkung der körpereigenen Immunabwehr
- Rosigere Haut durch verbesserte Durchblutung
Nach etwa einem Jahr sinkt das Infarktrisiko durch einen Koronarverschluss bereits um 50 Prozent. Das Blut von Rauchern verklumpt schneller als bei Nichtrauchern.
Durch den Rauchstopp wird das Blut wieder flüssiger, zudem stabilisieren sich die Blutgefäße, was die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung optimiert. Daneben normalisieren sich die Blutdruck- und Cholesterinwerte.
Zwei Jahre nach der Raucherentwöhnung ist das Risiko für einen Herzinfarkt nahezu auf Normalniveau. Das Lungenkrebsrisiko ist nach etwa zehn Jahren ähnlich niedrig wie bei einem Nichtraucher, nach fünfzehn Jahren reduziert sich die Herzinfarktgefahr soweit, als hätte es nie eine Raucherzeit gegeben.
Höhere Lebenserwartung durch Nichtrauchen
Von den Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen wie Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck beeinflusst das Rauchen die Lebenserwartung am meisten. Langjähriger Tabakkonsum beschleunigt den Alterungsprozess und löst Folgeerkrankungen aus, die die Lebenszeit verkürzen.
Durchschnittlich leben Nichtraucher etwa zehn Jahre länger als Raucher. Die Lebenserwartung steigt, je früher Raucher dem blauen Dunst entsagen. Langzeitstudien aus den USA, Kanada und Großbritannien belegen, dass ein Rauchstopp mit 30 Jahren im Vergleich mit einem Weiter-Raucher zehn Jahre mehr Lebenszeit beschert.
Im Alter von 40 Jahren wird das Aufhören mit einer neun Jahre höheren Lebenserwartung belohnt, mit 50 Jahren sind es sechs Jahre, im Alter von 60 Jahren leben Ex-Raucher durchschnittlich drei Jahre länger als regelmäßig Rauchende. Bei rund der Hälfte der Dauer-Raucher sind Zigaretten die Sterbeursache.
Nichtraucherschutzgesetz - weniger Herzinfarkte bei Passivrauchern
Nichtraucher leiden aufgrund von Passivrauchen an vielfältigen Beschwerden wie Schwindel, Husten, Kopfschmerzen oder erhöhter Anfälligkeit für Infekte. Doch auf lange Sicht kann Passivrauchen zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen, wie Bronchitis, Krebs oder Herzkreislauferkrankungen.
Zu den Langzeitfolgen gehört insbesondere die koronare Herzkrankheit, die durch eine Verengung der Herzkranzgefäße verursacht wird. An durch Passivrauchen verursachten Herzerkrankungen starben pro Jahr mehr als 2.000 Menschen, hinzu kamen mehr als 750 Tote durch Schlaganfälle.
Nach Einführung des Rauchverbots haben etwa 25 Prozent weniger Passivraucher einen Herzinfarkt erlitten, bei den Rauchern waren es rund fünf Prozent. Auch ein Rückgang der Angina pectoris-Fälle, die stationär in Kliniken behandelt wurden, verzeichneten die Krankenkassen.
Gesunder Lebensstil und Nachbetreuung, um einen erneuten Infarkt zu verhindern
Nach einem überstandenen Herzinfarkt gilt es, eine neue Attacke zu verhindern. Eine Langzeitbetreuung der Patienten spielt hierbei ebenso eine Rolle wie ein bewusster Lebensstil. Hier geben wir Tipps zur Rückkehr den Alltag und der Vermeidung eines erneuten Herzinfarkts.
Nach einem Herzinfarkt spielt für viele Betroffen auch die Frage nach einem unbeschwerten Sexleben eine wichtige Rolle...
Sorgloses Sexleben nach einem Herzinfarkt - Unsicherheiten überwinden und Vertrauen entwickeln
Patienten, die einen Herzinfarkt oder eine Herzoperation hinter sich haben, sind oft unsicher, ob sexuelle Aktivitäten dem Herzen schaden. Die gute Nachricht: Auch nach einem Hetzinfarkt ist ein erfülltes Sexleben möglich - unter Einhaltung einiger Regeln. Informieren Sie sich hier.
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