SA-Block (sinuatrialer Block) - Einteilung, Ursachen und Behandlung
Unter einem SA-Block oder sinuatrialen Block versteht man eine Herzrhythmusstörung. Hervorgerufen wird er durch Verzögerungen oder Blockierungen der Erregungsleitung. Man unterscheidet drei Schweregrade. Meist liegt die Ursache in einer Überdosierung von Herzmedikamenten. Informieren Sie sich über Ursachen, Schweregrade und Behandlungsmöglichkeiten des SA-Blocks.
SA-Block - Krankheitsbild
Bei einem sinuatrialen Block (SA-Block) handelt es sich um eine häufig vorkommende Herzrhythmusstörung, die für herzgesunde Menschen jedoch harmlos ist. Bei dieser Rhythmusstörung läuft die Erregungsleitung zwischen Sinusknoten und Vorhofmuskulatur verzögert ab oder wird sogar unterbrochen.
Drei Schweregrade
Mediziner differenzieren bei einem sinuatrialen Block zwischen drei verschiedenen Schweregraden.
Bei einem SA-Block Grad 1 verzögert sich die Erregungsleitung vom Sinusknoten zum Vorhofmyokard.
Um einen SA-Block Grad 2 handelt es sich, wenn die Überleitung der Sinusknotenimpulse intermittierend ausfällt. Hier unterscheidet man zudem in den Typ 1 (Wenckebach-Periodik), bei dem die Überleitung stetig verlängert ist, bis es hin und wieder zu gänzlichen Ausfällen des Herzschlags kommt, sowie den Typ 2 (Mobitz), bei dem ebenfalls einzelne Herzschläge ausfallen und im EKG Herzpausen zu erkennen sind.
Von einem SA-Block Grad 3 spricht man, wenn die Impulse des Sinusknotens überhaupt nicht an das Vorhofmyokard weitergeleitet werden. Außerdem treten Ersatzrhythmen wie der AV-Knoten-Rhythmus oder der Kammerersatzrhythmus auf.
Ursachen
Die Ursachen für einen SA-Block sind unterschiedlich. Zu den häufigsten Gründen gehören Überdosierungen von Herzmedikamenten wie Antiarrythmetika oder Digitalisglykosiden. Ein anderer häufiger Auslöser ist das Sick-Sinus-Syndrom (SSS), das entweder isoliert oder als Begleiterscheinung einer Herzkrankheit wie zum Beispiel der koronaren Herzerkrankung (KHK) auftritt.
Symptome
Bei einem SA-Block Grad 1 sind normalerweise gar keine Beschwerden zu verspüren. Bei Schweregrad 2 und 3 besteht jedoch die Gefahr von längeren Pausen mit Asystolien. Dadurch kann es zu Schwindelgefühlen oder einem Kreislaufkollaps kommen.
Diagnose
Einen sinuatrialen Block zu diagnostizieren, ist nicht ganz einfach. So lässt sich lediglich der SA-Block Grad II relativ zuverlässig mit einem Elektrokardiogramm feststellen. Für die beiden anderen Formen sind dagegen aufwändige Herzkatheteruntersuchungen erforderlich.
Behandlung
Allerdings müssen ohnehin nur wenige Patienten mit einem sinuatrialen Block medizinisch behandelt werden. So ist eine Therapie notwendig, wenn die Betroffenen unter Herzleistungsschwäche oder Kreislaufkollapsen leiden.
Bei Notfällen werden intravenös Medikamente mit Atropin oder Adrenalin verabreicht. Ist die medikamentöse Behandlung nicht erfolgreich, kann das Einsetzen eines Herzschrittmachers sinnvoll sein.
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