Sick-Sinus-Syndrom (SSS) - Ursachen, Symptome und Behandlung

Unter dem Begriff Sick-Sinus-Syndrom werden unterschiedliche Herzrhythmusstörungen zusammengefasst. Diese haben ihren Ursprung im Sinusknoten. Vor allem Menschen über 50 sind von solchen Herzrhythmusstörungen betroffen. Bluthochdruck stellt die hauptsächliche Ursache dar. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des Sick-Sinus-Syndroms.

Von Jens Hirseland

Sick-Sinus-Syndrom - Krankheitsbild

Spricht man von einem Sick-Sinus-Syndrom (SSS), oder auch Sinusknotensyndrom, Sinusknotenerkrankung, Syndrom des kranken Sinusknotens, sind damit Herzrhythmusstörungen gemeint, die durch Fehlfunktionen des Sinusknotens entstehen. Besonders betroffen von diesen Rhythmusstörungen sind Menschen über 50 Jahre.

Eigentlich ist der Sinusknoten im Herzen dafür verantwortlich, dass das Herz im richtigen Rhythmus schlägt. Beim SSS liegt eine fehlerhafte Funktion vor, als Folge derer der Herzschlag zu langsam oder teils in Phasen auch zu schnell erfolgt.

Es liegt eine Schädigung des Sinusknotens vor. Die Betroffenen haben meist bereits ein schwaches Herz; nicht selten liegt eine andere Rhythmusstörung vor.

Arten

Es gibt verschiedene Arten von Herzrhythmusstörungen im Bereich des Sinusknotens. Dazu gehören vor allem

  • die Sinusbrachykardie
  • die supraventrikuläre Tachykardie
  • supraventrikuläre Extraschläge
  • der Sinusarrest
  • der SA Block
  • Vorhofflattern
  • Vorhofflimmern sowie
  • das Brachykardie-Tachykardie-Syndrom.

Bei einem Sick-Sinus-Syndrom liegt eine Vernarbung des Sinusknotens vor, wodurch viele sich darin befindlichen Zellen ihre Funktion verlieren. Bei der Sinusbradykardie werden zu selten Impulse versendet, sodass das Herz langsamer schlägt.

Beim SA-Block handelt es sich um eine Störung der Überleitung der Signale von Sinusknoten zu Herzmuskelzelle. Und wenn es gar keine Impulssendung mehr gibt, liegt ein Sinusknotenstillstand (Sinusknotenarrest) vor. Dieser und der SA-Block stellen eine lebensgefährliche Situation dar.

Ursachen

In den meisten Fällen wird das Sick-Sinus-Syndrom durch Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie) verursacht. So kommt es durch den zu hohen Blutdruck zu einer ständigen Druckbelastung der Vorhöfe des Herzens, wodurch gleichzeitig auch die Muskelfasern überdehnt werden. Weitere mögliche Gründe können

sein. Beim SSS liegt eine Vernarbung der Sinusknoten vor. Dadurch kommt es zum Funktionsverlust zahlreicher Zellen. Die Herzfrequenz wird durch das zu seltene Senden von Impulsen verlangsamt, was als Sinusbradykardie bezeichnet wird.

In anderen Fällen kann eine Störung der Überleitung der elektrischen Signale vom Sinusknoten zu den Herzmuskelzellen vorliegen. Dann ist die Rede von einem sinuatrialen Block. Beim Sinusknotenstillstand fehlen die Impulssendungen des Sinusknotens.

Symptome

Handelt es sich um eine leichte Form, kann das SSS auch unbemerkt bleiben. Anderenfalls zählen

zu den typischen Symptomen. Darüber hinaus kann es zu

kommen.

Diagnose

Wichtigste Untersuchungsmethode, um ein Sick-Sinus-Syndrom zu diagnostizieren, ist ein Langzeit-EKG. Die Diagnose SSS kann gestellt werden, wenn im EKG mindestens einer der folgenden Befunde erkannt werden kann:

  • Sinusknotenstillstand
  • Vorhofflimmern
  • inadäquate Sinusbradykardie ohne andere Ursache
  • sinuatrialer Block
  • supraventrikuläre Tachykardien
  • Vorhofflattern.

Aber auch eine Echokardiographie gilt als sinnvoll. In manchen Fällen können auch

erforderlich sein. Möglich ist außerdem der so genannte Atropin-Test. Dabei verabreicht man dem Patienten Atropin +ber die Vene. Auf diese Weise wird überprüft, ob die normale Reaktion - ein Anstieg der Herzfrequenz - erfolgt. Ist dies nicht der Fall, liegt ein Sick-Sinus-Syndrom vor.

Behandlung

Handelt es sich um ein chronisches Sick-Sinus-Syndrom, bei dem symptomatische Bradykardien auftreten, ist es notwendig, dem Patienten einen Herzschrittmacher einzusetzen. Dabei kommen zumeist DDD-Systeme zur Anwendung.

Nach der Implantation eines Herzschrittmachers werden mitunter auch spezielle Medikamente wie Amiodaron, Betablocker oder Dronedaron verabreicht, damit der Sinusrhythmus erhalten bleibt.

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