Hornzipfel am Penis - Symptome und Behandlung
Unter Hornzipfeln versteht man kleine Knötchen am Eichelrand und Vorhautbändchen. Um eine Erkrankung oder Fehlbildung handelt es sich dabei aber nicht.
In der Medizin bezeichnet man Hornzipfel oder Hornzipfelchen auch als Hirsuties papillaris penis oder Hirsuties papillaris coronae glandis. Gemeint sind damit warzenartige Hautstückchen, die sich vom Rand der Eichel bis zum Vorhautbändchen des Penis erstrecken.
Ursachen
Oftmals wird fälschlicherweise angenommen, dass es sich bei Hornzipfeln um eine Fehlbildung, Warzen, das Resultat mangelnder Hygiene oder sogar eine Geschlechtskrankheit handeln würde. Dies ist jedoch nicht der Fall. Stattdessen stellen die kleinen Hautstückchen einen harmlosen Atavismus dar, der nicht ansteckend, sondern bestenfalls vererbbar ist.
Bei zahlreichen Säugetieren kommen Hornzipfel in weitaus stärkerer Ausprägung vor, wo sie als Haftorganellen beim Geschlechtsverkehr fungieren.
Symptome
Typisch für Hornzipfel bei Menschen ist, dass sie reihenförmig angeordnet sind und eine rötliche, hautfarbene oder weißliche Färbung aufweisen. Die Papillen können vom Eichelrand bis zum Vorhautbändchen verlaufen.
Die Ausprägung der Hornzipfel ist von Mann zu Mann verschieden. So sind sie manchmal so klein, dass sie kaum zu erkennen sind, in anderen Fällen sind sie jedoch wesentlich größer.
In Deutschland kommen Hornzipfel bei ca. 10 bis 20 Prozent aller Männer vor. Selten zeigen sich auch bei Frauen ähnliche Ausprägungen, die man als Hirsuties papillaris vulvae bezeichnet.
Hornzipfel von Geschlechtskrankheiten unterscheiden
Geschlechtskrankheiten, die Ähnlichkeiten mit Hornzipfeln aufweisen, sind mitunter Fordyce-Drüsen, Feigwarzen und Dellwarzen. Bestehen Zweifel, ist es ratsam, einen Hautarzt zu konsultieren. Man kann sie mitunter aber auch selbst differenzieren.
Bei Fordyce-Drüsen handelt es sich um Talgdrüsen, die in der Regel zusammen mit Haaren, jedoch losgelöst von Haarwurzeln auftreten. Sie zeigen sich als weiße, punktförmige Gebilde, die sich auch am Penis bilden können; allerdings sind sie nicht, wie Hornzipfel, typisch um den Rand der Eichel herum zu finden.
Feigwarzen machen sich als kleine Knoten, die eine weißliche, bräunliche oder rötliche Färbung einnehmen können, bemerkbar. Sie zeigen sich im Bereich des Penis vor alem am Penisschaft oder an der Vorhaut und können im Gegensatz zu Hornzipfeln auch bluten, jucken oder Schmerzen bereiten.
Dellwarzen lassen sich vor allem dadurch von Hornzipfeln unterscheiden, dass sie eine zentrale Delle aufweisen. Zudem können sie auch in andren Körperbereichen auftreten.
Behandlung
Aus medizinischen Gründen müssen Hornzipfel weder behandelt noch entfernt werden. Allerdings fühlen sich manche Männer durch die warzenartigen Hautstückchen in ihrem Sexualleben beeinträchtigt.
So kommt es mitunter zu abwertenden Kommentaren durch die Sexualpartnerin. In solchen Fällen kann eine Entfernung aus kosmetischen Gründen also durchaus sinnvoll sein, sofern erheblicher Leidensdruck bei den Betroffenen besteht.
Dazu ist allerdings eine Behandlung mit einem Laser erforderlich, die mitunter recht unangenehm ist. So muss vor dem Abtragen der Hornzipfelchen eine örtliche Betäubung vorgenommen werden.
Als Alternative kommt auch eine Elektrokauterisation mit intensivem elektrischen Strom infrage. Dabei trägt man die Hornzipfelchen einzeln und punktuell ab. Manchmal ist es möglich, dass die Hornzipfel nach einer Behandlung wieder nachwachsen, sodass eine erneute Abtragung erfolgen muss.
Da die Entfernung von Hornzipfeln medizinisch nicht notwendig ist, werden die Behandlungskosten auch nicht von den Krankenkassen getragen. Der Patient muss also selbst für die Entfernung der Hautstückchen aufkommen, was durchaus kostspielig sein kann. So belaufen sich die Kosten für eine Laserbehandlung auf etwa 300 Euro.
Bei sehr kleinen Hornzipfeln sollte ohnehin besser auf eine Entfernung per Laser verzichtet werden, da der Aufwand größer wäre als der Nutzen. Darüber hinaus besteht die Gefahr von Komplikationen und störender Narbenbildung.